Mehr Arbeitskräfte für die Wirtschaft

Mehr Arbeitskräfte für die Wirtschaft

Rosenheim / München / Bayern – Der Mangel an Arbeitskräften in der oberbayerischen Wirtschaft ist groß. Um heimische Betriebe bei ihrer Suche nach neuen Mitarbeitern sowie bei der Qualifizierung der Belegschaft bestmöglich zu unterstützen, wollen die IHK für München und Oberbayern und die Arbeitsagenturen München, Freising, Ingolstadt, Rosenheim, Traunstein und Weilheim ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen und verstärken.

„Ziel unserer Kooperationsvereinbarung ist es, gemeinsam passgenaue regionale Angebote zu entwickeln, die vor allem kleinen und mittleren Unternehmen helfen werden, Lücken in ihrer Belegschaft gezielt zu schließen“, erklärt Hubert Schöffmann, Leiter Bereich Berufliche Bildung und Fachkräfte bei der IHK München. Laut Schöffmann setzen die Partner ihren Schwerpunkt dieses Jahr auf die Qualifizierung von Arbeitskräften sowie auf Informationsangebote, wie Unternehmen qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte im Ausland gewinnen können.

Veranstaltungen vor Ort
und digitale Informationsangebote

Insbesondere Veranstaltungen vor Ort, digitale Informationsangebote und eine Sammlung von Unternehmensbeispielen, die bereits erfolgreich Mitarbeiter aus dem Ausland einstellen konnten, sollen die Firmen in Zukunft bei ihrer Suche unterstützen. Mit ihrer Kooperation wollen die IHK und die Arbeitsagenturen auch dazu beitragen, dass bestehende Weiterbildungsangebote optimiert, oder neue Qualifizierungsangebote bedarfsgerecht konzipiert werden, um so den künftigen Kompetenzanforderungen der Unternehmen an Arbeits- und Fachkräfte noch stärker Rechnung zu tragen.
Auskunft zu den Unterstützungsangeboten für Arbeitgeber erteilen die örtlichen
Arbeitsagenturen sowie die IHK-Geschäftsstellen in München, Rosenheim, Mühldorf,
Ingolstadt und Weilheim.
(Quelle: Pressemitteilung IHK für München und Oberbayern / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Herausforderung Arbeitskräftemangel

Herausforderung Arbeitskräftemangel

München / Bayern – Weiten Teilen der bayerischen Wirtschaft werden auch 2023 viele Arbeitskräfte fehlen. Laut den Ergebnissen einer Unternehmensbefragung hatten im Herbst 2022 über die Hälfte (56 Prozent) der bayerischen Unternehmen Probleme bei der Besetzung offener Stellen.

Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und
Handelskammertags (BIHK), fordert: „Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um den Arbeitskräftemangel wirksam zu bekämpfen. Dazu gehört neben der Ausschöpfung inländischer Arbeitspotenziale auch die erleichterte Zuwanderung von Arbeitskräften aus Drittstaaten. Die Wirtschaft braucht dringend ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz mit praxistauglichen Regelungen. Die aktuellen Regeln sind viel zu kompliziert, die Verfahren des-
halb viel zu langsam. Bürokratische Hürden müssen endlich abgebaut werden.“

Besonders betroffen sind
Tourismus und Baugewerbe

Branchenbezogen ist der Arbeitskräftemangel verschieden stark ausgeprägt. Besonders betroffen sind Tourismus und Baugewerbe. Laut Befragung können 62 Prozent der bayerischen Tourismusbetriebe offene Stellen schwer besetzen, im Baugewerbe sind es mehr als die Hälfte (59 Prozent). Beide Branchen sehen ihre wirtschaftliche Weiterentwicklung wegen des Arbeitskräftemangels als besonders gefährdet. Die erleichterte Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland schätzen sie daher als äußerst wichtig ein.

Beim Handel Personalnot
noch größer als vor der Pandemie

Aber auch Industrieunternehmen (59 Prozent) fällt es immer schwerer, freie Stellen zügig zu besetzen. In Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor (55 Prozent) und dem Handel (49 Prozent) ist die Personalnot sogar größer als vor der Pandemie. Insgesamt bezeichnen 61 Prozent der bayerischen Unternehmen den Fachkräftemangel als akute Bedrohung für ihr Geschäft. „Beim Wettbewerb um jeden einzelnen Mitarbeiter müssen sich Unternehmen vor allem als attraktive Arbeitgeber profilieren. Laut Umfrage ergreifen bereits zwei Drittel Maßnahmen, um ihre Arbeitgeberattraktivität zu verbessern“, so Gößl. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) setzt auf noch mehr Ausbildung und fast jeder zweite Betrieb (48 Prozent) möchte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Betrieb weiter erleichtern.
(‚Quelle: Pressemitteilung IHK für München und Oberbayern / Beitragsbild: Symbolfoto re)

„Wir brauchen gleiches Recht für alle“

„Wir brauchen gleiches Recht für alle“

Bad Füssing / BayernDer Bayerische Heilbäder-Verband (BHV) fordert die Bundesregierung auf, schnellstens die Anstellung von ausländischen Arbeitskräften in allen Branchen zu erleichtern. „Wir brauchen hier gleiches Recht für alle“, betonte der BHV-Vorsitzende und Landrat Peter Berek.

Foto: Der BHV-Vorsitzende Peter Berek (links) und BHV-Geschäftsführer Thomas Jahn. / Foto: BHV

Der BHV-Vorsitzende Peter Berek (links) und BHV-Geschäftsführer Thomas Jahn. Foto: BHV

„Es kann doch nicht sein, dass die Bundesregierung nur eingreift, wenn es an den Flughäfen Engpässe gibt, und sich nur um eine reibungslose Reise von Urlaubern kümmert. Wir begrüßen diese schnelle Abhilfe sehr, brauchen aber dringend auch in Gastronomiebetrieben, Hotels oder Bäderbetrieben gleiche Möglichkeiten für die Anstellung ausländischer Arbeitskräfte. So ganz nebenbei dient das auch einer besseren Integration“, so Berek weiter.
Auch die gesamte Gesundheitsbranche stehe massiv unter Druck wegen fehlenden Personals, erklärte BHV-Geschäftsführer Thomas Jahn. „Im Gegensatz zu den Flughäfen gäbe es bei uns Arbeitskräfte, die großes Interesse haben. Doch wir scheitern immer wieder an der Bürokratie. Da werden Zeugnisse nicht anerkannt, es gibt endlose Verfahren, bis Arbeitsgenehmigungen erteilt werden. Oder es scheitern Sprachkurse für ukrainische Flüchtlinge, weil das Gebäude nicht den Vorschriften für Schulräume entspricht.“
Der Bayerische Heilbäder-Verband appelliert deshalb an die Bundesregierung, sich in Sachen Personalmangel unverzüglich um alle Branchen zu kümmern und Lösungen für die schnelle Anstellung ausländischer Arbeitskräfte vorzulegen. „Die Lösung für die Airports ist ein vielversprechender Anfang“, sagte der BHV-Vorsitzende Peter Berek. „Die deutsche Wirtschaft hat weitaus mehr Bedarf an Arbeits- und Fachkräften als nur an den Flughäfen. Das Thema betrifft nahezu alle Branchen – das sollte bei jedem längst angekommen sein.“
(Quelle: Pressemitteilung Bayerischer Heilbäder-Verband / Beitragsbild: BHV)