Prien: Österliches Gewimmel bei der Kinderveranstaltung „OsterbastelEi“

Prien: Österliches Gewimmel bei der Kinderveranstaltung „OsterbastelEi“

Prien / Landkreis Rosenheim – Die österliche Vorfreude hatte am Dienstag, 26. März bei der Bastelaktion „OsterbastelEi“ freien Lauf. Die kostenlose Traditionsveranstaltung, die von der Bücherei Prien Jahr für Jahr mit viel Engagement organisiert wird, findet bei den Kindern und Eltern in der Marktgemeinde stets ein großes Echo.

So kamen während der vierstündigen Osterbastelaktion rund 180 Besucher in das Dachgeschoss des Haus des Gastes. Mit geschickten Fingern machten sich die Mädchen und Buben bei den fünf Bastelstationen ans Werk. Unter Anleitung der Bücherei-Mitarbeiterinnen wurde eifrig ausgeschnitten, geklebt und gemalt, während die erwachsenen Begleitpersonen bei Gesprächen oder einer guten Lektüre, Kaffee und süße Leckereien genossen. Nachdem alle Basteltische abgeklappert waren, verließ eine fröhliche Kinderschar mit Papiertüten voller Osterbasteleien die Räumlichkeiten der Bücherei Prien. Büchereileiterin Melanie Schieber und ihr Team freuen sich sehr über das entgegengebrachte Lob der Eltern und wünschen allen großen und kleinen Büchereimitgliedern frohe Ostern.
(Quelle: Pressemitteilung Markt Prien am Chiemsee / Beitragsbild: Büchereimitarbeiterinnen (v.li.) Uschi Ziegler, Melanie Schieber, Bianca Radlinger, (im Bild hinten) Moni Zech und Alexandra Neuer Copyright Markt Prien a. Chiemsee)

In Kammer ist die „Feuerwehr-Welt“ in bester Ordnung

In Kammer ist die „Feuerwehr-Welt“ in bester Ordnung

Kammer / Landkreis Traunstein – Eine straffe Tagesordnung samt Neuwahlen, Ehrungen und Beförderungen hatten die Mitglieder der Feuerwehr Kammer im Saal des Gasthauses zur Post bei der diesjährigen Generalversammlung über die Bühne gebracht.

Hinter den Floriansjüngern aus Kammer liegt ein ebenso forderndes Jahr mit vielen schweren Einsätzen als auch ein geselliges Jahr mit einem erfolgreichen „Bulldogtreffen“ sowie dem Feuerwehrausflug nach Regensburg und einer mehr als erfolgreichen Langen Nacht der Bayerischen Feuerwehren mit über 500 Besuchern, die dem aktiven Dienst gleich mehrere Quereinsteiger gebracht hat und nun 14 Frauen bei der Feuerwehr Kammer „ihren Mann stehen“.
Routiniert und mit viel Witz brachte Traunsteins Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer die Wahlen der Vorstandsmitglieder innerhalb weniger Minuten über die Bühne. Jeweils einstimmig wurden Vorstand Sebastian Reischl und sein Vize Hubert Wimmer in ihren Ämtern bestätigt. Die beiden Schriftführer Georg Osenstätter und Wolfgang Petzsch bleiben ebenfalls in ihren Ämtern. Das wichtige Amt des Vereinskassiers bleibt in den Händen von Peter Freutsmiedl der als neuen Stellvertreter Florian Wimmer zur Seite gestellt bekam. Rudolf Weiß, der bisherige 2. Kassier hatte auf eine Wiederwahl verzichtet. Herbert Wimmer und Georg Huber bleiben für drei weitere Jahre Kassenprüfer. Als Fähnriche sind Tobias Heigermoser und Thomas Schuster ausgeschieden. Florian Wimmer, Max Schuster und Felix Kriegenhofer wurden einstimmig für die neue Legislaturperiode gewählt.

Bulldogtreffen der Feuerwehr bestens gelaufen

Der umfangreiche Jahresüberblick durch den Schriftführer Georg Osenstätter machte sehr deutlich, dass sich die Vereinsmitglieder sowohl im Ort als auch in der Stadt gesellschaftlich engagieren. Beim Dorfschießen hat die Feuerwehr die Ringwertung für sich entscheiden können, außerdem wurden der Blau-Weiss Ball und das Theater des Trachtenvereins besucht und am Jahrtag der Vereine sowie am Florianitag in Haslach teilgenommen. Darüber hinaus war man beim Auftakt zum Frühlingsfest beteiligt, hat an der Fronleichnamsprozession teilgenommen und bei der Radlbildersuchfahrt der Schützen mitgemacht.
Der Tag der Vereine auf dem Stadtplatz gehörte ebenso zum Jahresplan wie der Besuch des Open Air des Arbeiter- und Burschenvereins am Sportplatz und die Teilnahme am Gartenfest der Krieger- und Soldatenkameradschaft. Zum Bulldogtreffen auf der „Wirtswiese“ in Kammer waren rund 300 historische Fahrzeuge gekommen und viele Feuerwehrleute haben kräftig zum Gelingen mitgeholfen. Ebenso wurde im Spätsommer die „obligatorische Almwanderung“ durchgeführt und hat bei der Durchführung des Fohlenmarktes in Alterfing unterstützt. Der Ehrenabend der Stadt Traunstein, Besuche der Weihnachtsfeiern des Arbeiter- und Burschenvereins sowie der DJK-Kammer und des Adventsmarktes beim Schnitzer gehörten ebenso dazu, wie die zahlreichen Geburtstagsbesuche von Vereinsmitgliedern.

Feuerwehrausflug erhielt viel Lob von den Teilnehmern

Vorstand Sebastian Reischl noch einige besonders erwähnenswerte Ereignisse heraus informierte darüber, dass man an den Feuerwehrfesten in Hart, Ruhpolding, Lampoding, Fridolfing und Freutsmoos teilgenommen hat. „Das Bulldogtreffen war wieder einmal ein voller Erfolg. Den vielen vielen Helfern die zum Gelingen beigetragen haben, danke ich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich“, so Sebastian Reischl. Im November wurde ein zweitägiger Feuerwehrausflug nach Regensburg unternommen, bei dem es unter anderem einen Blick „hinter die Kulissen“ der Feuerwehrschule Regensburg gab und ein geselliger Abend in Form eines Ritteressens abgehalten wurde.
In diesem Jahr nimmt die Feuerwehr Kammer an neun Feuerwehrfesten teil. Hochberg (4.5.), Kay (12.5.), Truchtlaching (19.5.), Wonneberg (9.6.), Kienberg (16.6.), Eisenärzt (23.6.), Kirchanschöring (30.6.), Waldhausen (7.7.) und Törring (18.8.). „Trotz des dichten Terminkalenders und der vielen Termine bitte ich euch, dass ihr euch daran zahlreich beteiligt und wir jeweils mit einer soliden Teilnehmerzahl an den Festen teilnehmen“, so der Vorstand. Am 2.8. ist die traditionelle Bergwanderung geplant und am 3.10. wird es einen „Tag der Feuerwehr“ mit einem bunten Rahmenprogramm geben. „2025 werden wir uns sicher an den Feierlichkeiten rund um die Verleihung der Stadtrechte vor 650 Jahren beteiligen“, gab Sebastian Reischl bekannt.
„Der Kassenstand des Vereins hat sich im vergangenen Jahr verringert“, informierte Vereinskassier Peter Freutsmiedl und nannte dabei größere Investitionen in die Renovierung des Floriansstüberls im Feuerwehrhaus als Hauptgrund. Neben mehreren Spenden und Zuwendungen bildeten die Erlöse des Bulldogtreffens sowie aus der langen Nacht der Bayerischen Feuerwehren die Haupteinnahmen des Feuerwehrvereins.

 

Generalversammlung der Feuerwehr Kammer im Saals des Gasthauses zur Post Copyright: Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Frauenquote bei den Aktiven fast 20 Prozent

Grund zur Freude hatten die beiden Kommandanten Alois Wimmer und Tobias Heigermoser in ihrem Jahresrückblick. Durch erfolgreiche Mitgliederwerbung, insbesondere durch die lange Nacht der Bayerischen Feuerwehren, entwickelte sich der Personalstand sehr erfreulich auf 71 aktive Feuerwehrdienstleistende. „Ich bin wirklich stolz darauf, dass bei uns mittlerweile auf 14 Frauen dabei sind und wir somit fast 20 Prozent Frauenanteil im aktiven Dienst haben“, zeigte sich Alois Wimmer zufrieden.
Aus den Reihen der Mannschaft wurden im vergangenen Jahr 23 Lehrgänge auf Landkreis und Landesebene besucht. Maxi Fritz und Michaela Blank haben das MTA-Basismodul abgeschlossen. Felix Kriegenhofer und Simon Wimmer haben den Wissenstest erfolgreich abgeschlossen, Max Schuster und Michaela Stöger haben das Funkmodul der Grundausbildung absolviert und Florian Wimmer hat den Lehrgang als Atemschutzgeräteträger besucht. Alexander Maier hat die Stufe 2 für Atemschutzgeräteträger in der Brandsimulationsanlage abgelegt und Franz Maier hat die Ausbildung zum Chemikalienschutzanzugträger durchlaufen.

Kommandant nun mit Zugführerqualifikation

Alois Wimmer und Franz Maier haben einen Führungslehrgang mit dem Thema Löschschaum beziehungsweise Brandmeldeanlagen besucht und Tobias Heigermoser einen Lehrgang zum Führen einer Kettensäge bestanden. Den dazugehörenden Aufbaulehrgang haben Thomas Schuster und Florian Wimmer absolviert. An einem Fahrsicherheitstraining für Löschfahrzeuge haben Andreas Haitzer und Thomas Mitterer erfolgreich teilgenommen. Verschiedene Teile der Ausbildungsreihe „E-Mobilität“ haben Thomas Mitterer, Tobias Heigermoser, Franz Maier und Alois Wimmer besucht. Florian Mitterer, Michael Wilka und Tobias Heigermoser besuchten unterschiedliche Module zur Vegetationsbrandbekämpfung. Die beiden Kommandanten waren zudem bei einer Updateveranstaltung zur Alarmierung und Alois Wimmer hat die Ausbildung zum Gerätewart sowie zum Zugführer durchlaufen.
Zwei Gruppen haben das Leistungsabzeichen „Brandbekämpfung“ bestanden. Sebastian Maier und Maria Fleck haben dabei die höchste Stufe in „Gold-Rot“ erworben und „reihen sich damit zu den mehr als 20 weiteren Aktiven, die das höchste Abzeichen tragen dürfen“, so Alois Wimmer. Im März dieses Jahres ist für die Aktiven ein Erste-Hilfe-Kurs geplant und im April will man das Leistungsabzeichen „Technische Hilfe“ in Angriff nehmen. Eine Aktiven Versammlung ist für den 8.5. angesetzt und man will sich auch am diesjährigen Zeltlager sowie dem Tag der Jugendfeuerwehr des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein beteiligen.

orstand Sebastian Reischl wurde wiedergewählt Copyright: Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Baukran auf Hausdach forderte den Helfern alles ab

„Viele der insgesamt 83 Einsätze waren wirklich fordernd“, betonte Tobias Heigermoser in seinem Rückblick. Neben zwei Großbränden galt es bei zahlreichen schweren Verkehrsunfällen und sogar einem Busunfall Technische Hilfe zu leisten. Ein Waldarbeiterunfall und zwei Bombenfunde forderten die Aktiven ebenfalls. Der umgestürzte Baukran in Kammer sowie der Schneebruch im Dezember forderte die Kammerer Einsatzkräfte jeweils über viele Stunden und eine nächtliche Vermisstensuche eines Jugendlichen kurz vor Weihnachten endete glücklich und „darf als kleines Weihnachtswunder bezeichnet werden“, so der stellvertretende Kommandant und ergänzt, „vergangenes Jahr konnten insgesamt elf Menschenleben gerettet werden und zeigt, wie wichtig eine gutfunktionierende Feuerwehr ist“. Von den nahezu 4.500 Gesamtstunden des aktiven Dienstes sind mehr als 1.600 Einsatzstunden zu verzeichnen.
Der stellvertretende Jugendwart Kilian Söldner informierte über das abgelaufene Jahr des Nachwuchses. So hat der Nachwuchs nicht nur geübt, sondern auch beim Bulldogtreffen mitgeholfen, sich am Leistungsabzeichen beteiligt, einen Schnuppertag beim Messzug gemacht, sich am Tag der Vereine in Traunstein beteiligt, am Tag der Jugendfeuerwehr in Heiligkreuz mitgemacht, beim Wissenstest in Traunreut erfolgreich teilgenommen und sich an der Aktion Christbaum beteiligt. Drei Jugendliche sind vergangenes Jahr in den aktiven Dienst gewechselt. Somit war der Personalstand am Jahresende bei fünf Jugendlichen. „Im Januar haben wir einen Jugendinfotag durchgeführt, bei dem sich weitere fünf Jugendliche zum Mitmachen entschlossen haben und somit zehn Jugendliche dabei sind“, freute sich Kilian Söldner.
„Der Übungsbetrieb läuft in geordneten Bahnen“, betonte Hubert Hobmaier in seinem Rückblick auf den Ausbildungsbetrieb. Die Feuerwehr Kammer kann derzeit auf drei Zugführer, acht Gruppenführer, 26 Atemschutzgeräteträger, vier Chemikalienschutzanzugträger, neun Personen mit der Qualifikation „Absturzsicherung“, 22 Maschinisten und zehn Personen im Messzug Süd zurückgreifen. Neben den Montas Übungen der drei Gruppen werden regelmäßig Fachübungen für spezielle Themen angeboten.

OB: „Danke für Unterstützung bei der BR-Radltour“

Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer lobte in seinem Grußwort die vielfälltigen Beteiligungen des Feuerwehrvereins am gesellschaftlichen Leben im Dorf und in der Stadt und freut sich, dass sich die Feuerwehr Kammer an den Feierlichkeiten 2025 beteiligen wird. „Gerade der Kranunfall hat gezeigt, dass auch außergewöhnliche Einsatzlagen erfolgreich bewältigt werden können. Ich habe im Nachgang nur positive Stimmen über den Einsatzablauf sowie die professionelle Herangehensweise vernommen und bin letztlich heilfroh, dass keine Menschen zu Schaden kamen“, so Traunsteins Stadtoberhaupt. Einen ausdrücklichen Dank überbrachte er auch für die Unterstützung bei der BR-Radltour die gerade von den Ehrenamtlichen sehr viel abverlangt habe.
Kreisbrandinspektor Martin Schupfner ergriff seitens der Kreisbrandinspektion das Wort und dankte den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz an der Allgemeinheit. Gleichzeitig sprach er seine Glückwünsche an die gewählten Vorstandsmitglieder aus und brachte seinen Dank insbesondere für Familienmitglieder zum Ausdruck. „4.500 Stunden Einsatz für das Allgemeinwohl heißt auch viel Verzicht für die Familie zu Hause“, so Martin Schupfner. Als weitere Ehrengäste verfolgten Feuerwehrreferent Andreas Kaiser sowie die Stadträte Thomas Stadler und Georg Osenstätter, Traunsteins Kommandant Christian Schulz, Josef Wolkersdorfer vom Wasserbeschaffungsverband sowie Gerhard Freutsmiedl von der Feuerwehr Pierling und zahlreiche Vertreter der Ortsvereine die Versammlung.

 

Jugendwart Thomas Mitterer wurde zum Löschmeister befördert Copyright: Kreisfeuerwehrverband Traunstein
Thomas Mitterer wurde zum Löschmeister befördert

Den Abschluss des Abends bildete der Tagesordnungspunkt „Ehrungen und Beförderungen“, in dem langjährige und verdiente Mitglieder gewürdigt wurden. Irmi Gartner, Maxi Fritz und Felix Kriegenhofer wurden zu Feuerwehrmänner beziehungsweise -frauen befördert. Thomas Hobmayer, Alexander Maier, Martin Schmalzbauer und Christoph Wimmer sind ab sofort Oberfeuerwehrmänner und Kilian Söldner wurde zum Hauptfeuerwehrmann ernannt. Die Beförderung zum Löschmeister hat Thomas Mitterer erhalten und trägt somit nun einen „Führungsdienstgrad“.
Florian Billinger, Andreas Haitzer, Michael Strohhammer und Valentin Hartwig wurden für ihre 20-jährige aktive Dienstzeit gewürdigt und Johann Kröger ist seit 30 Jahren aktives Mitglied der Feuerwehr Kammer. Aus den Händen des Kreisbrandinspektors Martin Schupfner erhielten Matthias Brandstätter, Johann Sailer, Georg Osenstätter und Johann Wimmer das „Bayerische Feuerwehrehrenzeichen in Silber“ für ihre 25-jährige Dienstzeit.

Lebenswerk Feuerwehr: Drei Aktive seit 40 Jahren dabei

Seit 40 Jahren sind Alois Poller, Gerhard Wimmer und Robert Maier bei der Feuerwehr Kammer aktiv und erhielten seitens des Feuerwehrvereins ein kleines Geschenk. Die offizielle Ehrung des Freistaates Bayern erfolgt in wenigen Wochen beim Ehrenabend des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein und des Landkreises, bei dem sie das Ehrenzeichen aus den Händen des Landrats Siegfried Walch entgegennehmen werden.
Sebastian Maier und Johann Wimmer sind aus Altersgründen ausgeschieden und wurden beim Ehrenabend der Stadt Traunstein bereits gewürdigt. Nun erhielten sie auch seitens des Vereins ein „kleines Dankeschön“ für ihren jahrzehntelangen Einsatz. Aus den Händen des Vorstands haben außerdem die beiden ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Rudolf Weiß und Thomas Schuster eine „Aufmerksamkeit“ für ihr geleistetes Engagement.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild, Fotos: Copyright: Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

Grünland klimafit machen

Grünland klimafit machen

Rosenheim – Rund 150 Landwirte, Studierende der Landwirtschaftsschule Rosenheim und Interessierte waren zum traditionellen „Rosenheimer Pflanzenbautag“ in den Gasthof Höhensteiger nach Westerndorf-St. Peter gekommen. Hier ein Bericht der Veranstaltung.
 
 
Herr Dr. Georg Kasberger, Behördenleiter des AELF Rosenheim stellte in seinen einleitenden Worten fest, dass es in den letzten Jahren auch im Landkreis Rosenheim, besonders im nördlichen Teil zu längeren Trockenperioden und den damit verbundenen negativen Folgen für die Landbewirtschaftung kam. Veronika Koder (AELF Rosenheim) konnte diese Feststellung mit der Auswertung der Wetterdaten 2024 im Vergleich zum langjährigen Mittel (30-jähriger Durchschnitt) bestätigen. So zeigte sich im Juni letzten Jahres ein großes Defizit an Niederschlag (100 mm) im Vergleich zum langjährigen Mittel. Als Folge kam es zu Trockenstress und Ertragsausfällen im Grünland. Wie zukünftig mit Wetterextremen, insbesondere langanhaltende Trockenheit im eigentlich niederschlagreichen Voralpenland umgegangen werden kann, war Thema des Referenten Andreas Klingler von der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft in Raumberg – Gumpenstein, Steiermark.
 
Strategien für eine zukunftsfähige Grünlandbewirtschaftung
 
Andreas Klingler stellte in seinem Fachvortrag Ergebnisse aus praxisnaher Forschungsarbeit in Österreich und aus den seit 2012 durchgeführten Freiland-Klimaversuchen im Grünland an der höheren Lehr- und Forschungsanstalt vor und übertrug wesentliche Erkenntnisse auf das Rosenheimer Land.
Gerade der Standortfaktor Boden mit einer ausgewogenen Nährstoffversorgung, ein angepasstes Grünlandmanagement, zum Beispiel mit Schnitthöhen von bis zu 8 Zentimetern und Vermeidung von Bodenverdichtung bei organischer Düngung sowie die Sortenwahl der Grünlandmischungen tragen zu einer nachhaltigen Grasnarbe bei, die Stresssituationen, wie Trockenheit, besser verträgt. Bei der Bestandszusammensetzung wies Klingler darauf hin, dass wertvolle Futtergräser und Leguminosen wie dt. Weidelgras oder Weißklee durch ihr flaches Wurzelsystem auf regelmäßige Niederschläge angewiesen sind. Andere Arten wie Knaulgras und Rotklee können durch ihr tiefer ausgebildetes Wurzelsystem besser mit Trockenstress umgehen. Auffällig bei den wissenschaftlichen Ergebnissen sei die hohe Resilienz, das heißt gute Erholungsfähigkeit von dt. Weidelgras und Weißklee, so der Referent. Zwar entstehen bei Trockenheit hohe Ertragsverluste, da diese Arten in einen Ruhemodus schalten würden, erklärte Klinger, bei wiedereinsetzendem Niederschlag trieben diese aber sehr schnell wieder aus. Qualitativ – beim Rohproteingehalt – verschlechtere sich nach den Beobachtungen in Österreich der Aufwuchs nach Trockenstress nicht. Große Bedeutung wies Andreas Klingler einem nachhaltigem Grünlandmanagement im Alpenraum auf den Almen zu, um einer raschen Verbuschung beziehungsweise. Waldentstehung bei steigenden Temperaturen, Wetterextremen und längerer Vegetationsperioden vorzubeugen. Entscheidend für die Region Rosenheim wird nach seinen Worten künftig eine flexible, situativ angepasste Nutzung des Dauergrünlands bei zunehmenden Wetterextremen werden.
 
Wiesenrispe erfolgreich im Grünland etablieren
 
Johannes Überacker (AELF Rosenheim) präsentierte erste Ergebnisse zum Praxisversuch der Grünlanderneuerung mit dem Ziel die Wiesenrispe zu etablieren. Im Vergleich zum dt. Weidelgras ist die Wiesenrispe wesentlich unempfindlicher gegenüber Trockenheit bei gleichzeitig hoher Schnittverträglichkeit. Allerdings ist es eine Herausforderung diese im bestehenden Grünlandbestand aufgrund der langsamen Jugendentwicklung zu etablieren. Die ersten Versuchsergebnisse deuten auf eine Wahl des Saattermins im Herbst, aufgrund der geringeren Konkurrenz der Altnarbe hin. Bereits die Taufeuchte im Herbst 2023 reichte aus, um die Qualitätsmischungen zu etablieren.
Aktuelle Informationen zum Maisanbau und Pflanzenschutz lieferte Mathias Mittereiter vom AELF Rosenheim. Zunächst wurden für die Region empfohlene Maissorten vorgestellt. Der Wegfall von Herbiziden Wirkstoffgruppen unter anderem im Mais und Getreide, veränderte rechtliche Anwendungsauflagen und verlange von den Rosenheimer Landwirten Anpassungen.
 
Wie funktioniert pflugloser Maisanbau im Landkreis Rosenheim?
 
Johannes Überacker stellte in einem weiteren Beitrag die Erfahrungen aus den Praxisversuchen von Landwirten zum gewässerschonenden Maisanbau vor, die in enger Zusammenarbeit mit dem AELF Rosenheim erfolgten. Für erosionsgefährdete Ackerflächen wie z.B. KWasser2 Feldstücke erörterte er mögliche Lösungsansätze: Engsaat des Maises, Hangteilung quer des Feldstückes sowie Mulchsaat des Maises in die Zwischenfrucht. Josef Linner, Demonstrationsbetrieb für Gewässerschutz des AELF Rosenheim stellte seine Praxiserfahrungen aus den langjährigen Versuchen zum pfluglosen Maisanbau ergänzend vor. Gegenüber der gepflügten Parzelle wiesen, die mittels Grubber bzw. Fräse bearbeiten Parzellen eine verbesserte Wasserinfiltration und somit geringere Erosion bei einem möglichen Starkregenereignis auf. Entscheidend bei der Saatbettvorbereitung von Mais seien die Witterungsbedingungen, um die Zwischenfrucht bzw. Altverunkrautung zu bearbeiten. Der Betrieb Linner setzt hierzu auf mehrmalige Bodenbearbeitungsschritte und auf eine anschließende Saat mit Kreiselegge. Eine weitere Möglichkeit Erosion im Maisacker zu verringern, ist die Einsaat einer Untersaat. Dies lässt sich in der Praxis auch beim mechanischen Hacken durchführen. Nach den Vorträgen und dem Dank an die Referenten und die Praxisbetriebe Linner (Pelham), Fischer (Alteiselfing), Hamberger (Stephanskirchen), des AELF Rosenheim konnten die Besucher beim Mittagessen den informativen Vormittag ausklingen lassen.
(Quelle: Pressemitteilung AELF / Beitragsbild: von Links Anna Bruckmeier (Bereichsleiterin Landwirtschaft, AELF Rosenheim), Mathias Mitterreiter (AELF Rosenheim), Andreas Klingler (HBLFA Raumberg- Gumpenstein), Josef Grandl (Vorsitzender des vlf Rosenheimer Land), Dr. Georg Kasberger (Behördenleiter AELF Rosenheim), sowie Veronika Koder und Johannes Überacker vom AELF Rosenheim. Copyright AELF)