Faktencheck zum Projektstand „Brenner-Südzulauf“

Faktencheck zum Projektstand „Brenner-Südzulauf“

Rohrdorf / Landkreis Rosenheim –  Ein Faktencheck zum Projektstand „Brenner-Südzulauf“ findet am heutigen Montag, 18. November, um 19.30 Uhr im Dorfhaus Lauterbach (Chiemseestr.1, 83101 Rohrdorf) statt. Die Bürgerinitiativen im Rosenheimer Land laden die Bevölkerung herzlich ein.

50 CSU- Mitglieder und mehrere Abgeordnete der Freien Wähler haben sich im Sommer unabhängig voneinander einen Eindruck von der Situation in Südtirol gemacht. Die beiden Gruppen kamen mit gänzlich unterschiedlichen Informationen zurück.
Der tatsächliche Planungs- und Baufortschritt in Südtirol und im Trentino sollen nun bei der heutigen Informationsveranstaltung im Dorfhaus Lauterbach aufgezeigt werden Landtagsabgeordneter Sepp Lausch (Freie Wähler) wird über seine Eindrücke berichten. Experten der Bürgerinitiativen von Bayern und Südtirol werden die Aussagen und die Inhalte der Zeitungsberichte einem Faktencheck unterziehen. Grundlage dafür sind Daten offizieller Stellen und die Ortskenntnisse der Südtiroler Vertreter. Letztlich geht es darum, welche Schlussfolgerungen daraus für den Brenner-Nordzulauf gezogen werden müssen. Einlass ist ab 19 Uhr.
(Quelle: Pressemitteilung Bürgerforum Inntal / Beitragsbild: Archiv Innpuls.me)

Besichtigungstour zum Brennerbasistunnel

Besichtigungstour zum Brennerbasistunnel

Rosenheim / Franzenfeste – Der Bau des Brennerbasistunnels und des Südzulaufs zum Tunnel in Italien schreiten voran. Rosenheims Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig machte sich mit CSU-Mitgliedern vor Ort ein Bild. 

Der Direktor der Beobachtungsstelle Martin Ausserdorfer mit MdB Daniela. Fotos. Wahlkreisbüro Daniela Ludwig

Der Direktor der Beobachtungsstelle Martin Ausserdorfer mit MdB Daniela Ludwig. Fotos: Wahlkreisbüro Daniela Ludwig

„Anders als in Deutschland oft behauptet, drücken die Südtiroler mächtig aufs Tempo“, sagte die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig bei einem Ortstermin in Franzensfeste. Sie hatte für 50 CSU-Mitglieder eine Informationsfahrt in Sachen Brennerbasistunnel organisiert. „Wir wollten wissen, wie weit man in Italien wirklich ist, und wie die politischen Rahmenbedingungen dort für ein solches europäisches Großprojekt sind.“

Der Direktor der Beobachtungsstelle in Franzensfeste Martin Ausserdorfer ist ein leidenschaftlicher Befürworter des Brennerbasistunnels und vom Erfolg des Mega-Vorhabens überzeugt. „Der Tunnel wird funktionieren. Ich bin mir sicher, dass wir es schaffen, nach der Inbetriebnahme eine Million LKW von der Straße auf die Schiene zu holen. Denn Angebot schafft Nachfrage.“ Auch die Menschen in Deutschland würden beim Personenverkehr profitieren. „Eine Bahnfahrt von München nach Verona wird künftig zweieinhalb Stunden dauern. Da steigt keiner mehr ins Auto oder nimmt das Flugzeug“, so die Meinung von Ausserdorfer.

Der Bau im Brennerbasistunnel ist mittlerweile schon weit vorangeschritten. „Im Erkundungsstollen kann man bereits von Franzensfeste bis nach Innsbruck kommen“, so Ludwig. Von insgesamt 230 Tunnelkilometern mit zwei Gleisröhren und einem Erkundungsstollen seien bereits 173 Kilometer gebohrt.
Bei einer Besichtigung der Baustelle Forch informierte Ausserdorfer die Delegation über den Baufortschritt des Südzulaufs. In weiten Teilen sei man im Plan, so Ausserdorfer. Nicht rechtzeitig fertig werden beim Südzulauf das Baulos im Südtiroler Unterland. In Verona gibt es noch Diskussionen über die Errichtung eines zusätzlichen neuen Terminals.

Bei der Planung des Südzulaufs zeigen sich die Gemeinden nach anfänglichen Protesten solidarisch, versicherte Ausserdorfer. „2006 wurde unser damaliger Landeshauptmann Luis Durnwalder noch ausgebuht, als er den Brennerbasistunnel wollte. Dann haben wir angefangen die Menschen mit Fakten zu informieren. Wir sind auf die Gemeinden, die Grundstückseigentümer, die Landwirte, auf Vereine und die italienische Bahn zugegangen. Wir haben gemeinsam mit den Gemeinden die Planungen optimiert.“ Das sei kein leichter Weg gewesen, so Ausserdorfer. „Es waren harte Gespräche mit den Landwirten, wir mussten manch einen schwierigen Kompromiss schließen. Aber wir haben uns bemüht, dass die Landwirte nach Fertigstellung auch von der neuen Infrastruktur profitieren.“

Unterschiede zwischen Planungen für Nord- und Südzulauf

Dies sei ein deutlicher Unterschied zu den Planungen des Nordzulaufs in Deutschland, so Daniela Ludwig. „Wir hatten eine Deutsche Bahn, die den Planungsdialog nicht zügig genug begann, dann eine Grobplanung ohne einen einzigen Tunnel vorlegte. Vieles musste erst an höherer politischer Stelle durchgesetzt werden. Immerhin haben wir jetzt fast die Hälfte der Strecke in der Region Rosenheim im Tunnel. Wir hatten auch keinen kontinuierlichen Ansprechpartner wie Martin Ausserdorfer, der jahrelang das Projekt anstößt und begleitet.“ Noch etwas würde die Planungen in Italien und Deutschland unterscheiden : „Italien baut mit einem strengen Infrastrukturgesetz“, berichtete Ausserdorfer. „Planungen wie etwa die einer Teilstrecke für den Südzulauf liegen sechs Monate zur öffentlichen Begutachtung aus. In dieser Zeit können Einwendungen und Verbesserungsvorschläge eingereicht werden. Danach wird entschieden – Punkt.“ Ein effektives und bewährtes Vorgehen, findet Ausserdorfer. „Wenn die öffentliche Hand keine Macht mehr hat, kann man Großprojekte nicht mehr bauen.“
Für Daniela Ludwig steht fest, dass sie zusammen mit den Kommunen, Bürgern und Mandatsträgern weiter um Verbesserungen an der geplanten Trasse in der Region Rosenheim kämpfen wird: „Unter anderem deshalb, weil sich die Ampel-Regierung in Berlin null für dieses europäische Großprojekt interessiert. Wir werden aber weiter alles tun, um für die Menschen in der Region Rosenheim weitere Verbesserungen zu erreichen.“
(Quelle: Pressemitteilung Wahlkreisbüro Daniela Ludwig / Beitragsbild, Foto: Wahlkreisbüro Daniela Ludwig)

Brennernordzulauf: Bürgerinitiativen reichen Alternativkonzept ein

Brennernordzulauf: Bürgerinitiativen reichen Alternativkonzept ein

Westerndorf St. Peter / Rosenheim – Der Brennernordzulauf sorgt nach wie vor in Stadt und Landkreis Rosenheim für Diskussions- und Zündstoff. Nun haben die Bürgerinitiativen eine Alternativvariante sowohl dem Eisenbahnbundesamt als auch den Mitgliedern des Deutschen Bundestags vorgelegt. 

Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde das Alternativkonzept im vergangenen November f2023 im Gasthof Höhensteiger in Westerndorf St. Peter. Nun wurden die Vorschläge auch an das Eisenbahnbundesamt, die DB Netz AG, das Bundesverkehrsministerium, an die Mitglieder der Verkehrs-, Finanz- und Haushaltsausschüsse, an alle Bundestagsabgeordneten sowie die zuständigen Regional- und Landespolitiker versandt. „Die Entscheidungsträger im deutschen Bundestag müssen erfahren, dass es Varianten gibt, die deutlich günstiger sind als das Bahnkonzept und trotzdem die für die EU notwendigen Voraussetzungen erfüllen können“, so Lothar Thaler, Vorsitzender des Brennerdialog Rosenheim Land.
Die Entlastung der ohnehin überlasteten Brennerautobahnen mit der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene würde dadurch mindestens zehn Jahre früher erreicht. „Durch die dadurch überflüssige Bauphase von langen Tunnelbauten werden Bürger und Natur im Inntal und Rosenheimer Land jahrzehntelang vor Lärm und Emissionen bewahrt. Landwirtschaft und Tourismus bleiben im Inntal weiterhin ein wichtiger Bestandteil als Wirtschaftsfaktor“; so Lothar Thaler.
(Quelle. Pressemitteilung Brennerdialog Rosenheim Land / Beitragsbild: Brennerdialog, zeigt Unterzeichnung des Schreibens an die DB Netz AG und das Eisenbahnbundesamt. Von links nach rechts: Ralf Exler, BI Kolbermoor; Rainer Auer, BUND Naturschutz; Lothar Thaler, Brennerdialog Rosenheimer Land.; Josef Brem, BIB Rohrdorf; Thomas Unger, Bürgerforum Inntal)