Wie viele Schutzräume hat Rosenheim?

Wie viele Schutzräume hat Rosenheim?

Rosenheim – Es gibt Fragen, die sind lange Zeit weit in den Hintergrund gerückt – doch leider aufgrund des Kriegs in der Ukraine nun wieder präsent. Dazu zählt auch die Frage nach den Schutzräumen. 599 gibt aktuell in Deutschland. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Rund 487000 Menschen finden demnach darin Platz. Bei aktuell rund 83 Millionen Einwohnern also kaum der Rede wert.  Innpuls.me hat bei der Stadt Rosenheim nachgefragt, wie die Situation speziell bei uns aussieht und erfahren, welche Schutzräume es aktuell noch in der Stadt gibt.

 

Frage: Gibt es derartige Räume für den Kriegs- und Katastrophenfall überhaupt noch bei uns in der Stadt Rosenheim?
Antwort: 
Grundsätzlich gilt, dass das Bundesministerium des Inneren mit Zustimmung des Bundesministerium der Finanzen entschieden hat, die Aufgabe der Abwicklung und Bewirtschaftung der öffentlichen Schutzräume zum 1. September 2020 an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zu übertragen. Die derzeit noch der Zivilschutzbindung unterliegenden öffentlichen Schutzräume sollen mit Stand umgehend aus der Zivilschutzbindung entlassen werden. Insofern haben sich auch in der Stadt Rosenheim die Anlagen reduziert. Beispielsweise ist eine private Anlage aus der Schutzraumbindung entlassen worden.

Frage: Welche Schutzräume haben wir dann noch und wo sind diese?
Antwort: 
Im Finanzamt Rosenheim, in der Technischen Hochschule Rosenheim und in der Wohnanlage Carl-Orff-Straße. (Zusatzinfo von Innpuls.me: Im Rathaus Rosenheim gibt es zusätzlich einen nicht öffentlichen Bunker. Dieser steht für Mitglieder der Führungsgruppe Katastrophenschutz zur Aufrechterhaltung der städtischen Verwaltungsstrukturen im Krisenfall zur Verfügung).

Frage. Wie viele Menschen finden darin insgesamt Platz?
Antwort:
Rechnerisch 3402 Menschen. Die Zahl teilt sich wie folgt auf: Finanzamt Rosenheim – 2029 Schutzraumplätze, Technische Hochschule Rosenheim – 720 Schutzraumplätze, Wohnanlage Carl-Orff-Straße – 653 Schutzraumplätze.

Frage: Wie lange könnte man sich überhaupt in so einem Schutzraum aufhalten?
Antwort: 
Die Bauwerke sind grundsätzlich mit einer von der Außenluft unabhängigen Lüftungs- und Heizungsanlage so ausgelegt, dass im Belegungsfall ein autarker Betrieb möglich ist. Durch entsprechende Schutzeinrichtungen wie Filteranlagen, Sandvorfilter, verwinkelte Bauart, ist eine Gefährdung soweit eingedämmt, dass ein Betrieb über 14 Tage in einem von der Außenwelt isolierten Zustand möglich ist.

Frage: Für welche Szenarien sind die Schutzräume eingerichtet?
Antwort: Sollten die Atmosphäre um die Anlage radioaktiv kontaminiert oder biologische oder chemische Stoffe vorhanden sein, ist durch die entsprechenden Schutzeinrichtungen eine Gefährdung soweit auszuschließen.

Frage: Werden diese Räume regelmäßig gewartet und gepflegt?
Antwort: Eine neuerliche Inbetriebnahme wäre derzeit mit einer entsprechenden Vorlaufzeit möglich.

Frage: Im Fall der Katastrophe – wie wäre dann das Vorgehen? Also konkret: Welche der rund 64.000 Einwohner finden dort Schutz?
Antwort: 
Die Belegung erfolgt mit einer Vorlaufzeit von 48 Stunden. Einen konkreten Belegungsplan gibt es derzeit nicht.

Frage. Wie würde die Information der Einwohner ablaufen?
Antwort: 
Alle Medien werden über den städtischen Verteiler informiert. Zusätzlich erfolgt die Kommunikation über die städtischen Kanäle in den sozialen Medien und gegebenenfalls über weitere Informationsmöglichkeiten wie Lautsprecherdurchsagen:

Frage: Gibt es offizielle Seiten für Verhaltensregeln für den Fall der Fälle?
Antwort:
Die Internet-Seite Schutzräume BBK (bund.de)
(Quelle: Beitragsbild: Symbolbild: re)