Zwei Hunde reißen junge Gams

Zwei Hunde reißen junge Gams

Nußdorf am Inn / Heuberg / Landkreis Rosenheim – Zwei Hunde haben auf dem Heuberg (Landkreis Rosenheim) eine junge Gams gerissen. Die Polizei appelliert eindringlich an alle Hundebesitzer.

Der zuständige Jagdpächter teilte der Polizei mit, dass es am 6. Mai zu dem Gamsriss auf dem Heuberg gekommen ist. Zeugen beobachteten, wie zwei ca. kniehohe Hunde die junge Gams einige Meter den Berg hinunter jagten und diese anschließend rissen. Die Gams erlag ihren Verletzungen.
Gegen den Hundehalter, einem 62-jährigen Münchner, wurde ein Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen Verstoßes nach dem Bayerischen Jagdgesetz erstattet. Er muss, nach den Angaben der Polizei, mit einem Bußgeld von bis zu 5000 Euro rechnen.
In diesem Zusammenhang appelliert die Polizeiinspektion Brannenburg eindringlich an alle Hundebesitzer, ihre Hunde in Jagdrevieren an die Leine zu nehmen, um Wildtiere zu schützen.

Weitere Informationen zur Hundehaltung findet Ihr unter: hunde.plus

(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Brannenburg / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

Sie steht es um das Symboltier der Alpen?

Sie steht es um das Symboltier der Alpen?

München / Hamburg – Die Alpen sind eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland.
Rund 100 Millionen Touristen besuchen jährlich die Bayerischen Alpen. Eine, die sich dabei nur noch sehr selten zeigt, ist die Gams. Dabei wäre gerade der Sommer eine gute Zeit, um einen Blick auf die wildlebenden Bergziegen zu erhaschen. Zu beobachten ist das Symboltier der Bayerischen Alpen allerdings viel seltener als noch vor 20 Jahren. So richtig weiß auch niemand, wie viele Tiere noch in den Bergen leben. Klar ist nur: Gejagt wird sie trotzdem – und, nach einer Pressemitteilung der Deutschen Wildtier Stiftung zufolge,  in den bayerischen Alpen sogar besonders intensiv.

„Wer nicht weiß, wie viele Gämsen es gibt, darf sie eigentlich gar nicht bejagen“, kritisiert Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Er fordert: „Wie bei unseren europäischen Nachbarn sollte die Jagdquote erst nach einem Monitoring der lebenden Tiere festgelegt werden.“
Die Pflicht zum Gams-Monitoring ergibt sich aus der sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der
EU. Rupicapra rupicapra unterliegt deren Anhang V und darf nur dann bejagt werden, wenn ihr
Erhaltungszustand als günstig eingestuft wird. Die FFH-Richtlinie schreibt zudem vor, dass der
Erhaltungszustand der Population systematisch und regelmäßig überwacht wird – und zwar
hinsichtlich Quantität sowie Qualität. „Das bedeutet, dass es nicht nur auf die Anzahl der Tiere
ankommt, sondern auch auf die bei der Gams so wichtige Alters- und Sozialstruktur“, so Kinser. Im
Gegensatz zu Reh oder Rothirsch sind diese Kennzahlen bei Gämsen sogar relativ einfach zu
erfassen, da die Tiere in den baumfreien Hochlagen von Experten tagsüber recht gut entdeckt werden
können.
Tatsächlich haben die Bayerischen Staatsforsten, die für 80 Prozent aller Gamslebensräume in den
bayerischen Alpen verantwortlich sind, aber erst im letzten Jahr auf Druck von Wildtierschützern mit
einem Gams-Monitoring begonnen. Die Ergebnisse dieser Erhebungen sind aber bisher nicht
veröffentlicht worden. „Transparenz ist nicht nur bei der eigentlichen Erhebung, sondern vor allem bei
den Ergebnissen wichtig“, sagt Wildbiologe Kinser. Um die für die Gämse so wichtige naturnahe
Alters- und Sozialstruktur und damit ihren Erhaltungszustand abschätzen zu können, müssen die
Zähldaten auf regionaler Ebene vorgelegt werden. „Bleiben die Zahlen im Verborgenen, lässt dies auf
einen eher ungünstigen Erhaltungszustand der Gämse in den bayerischen Alpen schließen.“
Mehr zu Gämsen und dem Konflikt in Bayern sowie zur Studie Gamslebensräume finden Sie hier:
https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturschutz/gaemse-der-konflikt-in-bayern.
(Quelle: Pressemitteilung Deutsche Wildtier Stiftung / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Vorbereitet für den Fall der Fälle

Vorbereitet für den Fall der Fälle

Traunreut –  In unserem täglichen Leben haben wir fast jeden Tag mit gefährlichen Stoffen, wie Säuren und Laugen aber auch Farben und Lacken zu tun. Bei richtiger Handhabung geht davon kaum eine Gefahr aus – wenn doch etwas passiert, dann sind in aller Regel die heimischen Feuerwehren als erstes gefordert. Damit die Aktiven für den Fall der Fälle die Herausforderungen derartiger Einsätze sicher meistern, gibt es seit dem vergangenen Jahr einen Grundlagenlehrgang mit den wichtigsten Handlungsempfehlungen im „ABC Einsatz“.

„Als goldene Regel hat es sich bei den Feuerwehren die sogenannte GAMS-Regel etabliert“, erklärt Fach-Kreisbrandmeister Thomas Günthner und damit meint er nicht etwa ein Tier, dass in den Bergen beheimatet ist. Vielmehr stellt die Einhaltung dieser Regel sicher, dass alle relevanten Maßnahmen getroffen werden. „Gefahr erkennen – Absperren – Menschen retten – Spezialkräfte anfordern, damit legt jede Feuerwehr, egal ob klein oder groß, den Grundstock für einen erfolgreichen Einsatzverlauf“, so der Gefahrgutexperte des Kreisfeuerwehrverbandes.
Die Verantwortlichen im Ausbildungswesen haben bei der Auswahl der Inhalt genau darauf geachtet, dass der Lehrgang für alle heimischen Feuerwehren geeignet ist. „Egal ob man ein Löschfahrzeug zur Verfügung hat oder auf eine umfangreiche Ausrüstung zurückgreifen kann. Für die entscheidenden Weichenstellungen braucht nur wenig Ausrüstung, die in der Regel in allen Löschfahrzeugen vorgehalten wird“, informiert Thomas Günthner und ergänzt, „genau dies will das Lehrgangsangebot den Teilnehmern näherbringen“.

Abläufe werden
„am Modell“ trainiert

Neben den theoretischen Grundlagen befassen sich die Teilnehmer bei Planspielen mit der Thematik. Dabei werden die Abläufe „am Modell“ trainiert, damit sie später in den Einsatzübungen angewendet werden können. Darüber hinaus lernen sie die wichtigsten Messgeräte kennen und erhalten Informationen darüber, wie die Spezialkräfte der beiden Messzüge Nord (Trostberg) und Süd (Traunstein und Kammer) an die Aufgaben herangehen.

Feuerwehren Siegsdorf, Inzell, BSH Traunreut,
Kammer und Traunreuth waren mit dabei

An drei Lehrgangstagen wurde den Teilnehmern der Feuerwehren Siegsdorf, Inzell, BSH Traunreut, Kammer und Traunreut die Inhalte nähergebracht. Derzeit laufen die vorbereitenden Arbeiten, das Thema “Gefahrgut“ im Lehrgangskatalog des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein stärker zu verankern. Geplant ist unter anderem eine spezielle Ausbildung für Einsätze an Bahnanlagen. Dazu wurde eigens ein Kesselwagen zu Übungszwecken gebaut, der in Zukunft als Übungsobjekt dienen wird.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein – Hob / Beitragsbild / Fotos: Hubert Hobmaier)

Rücksicht auf Wildtiere

Rücksicht auf Wildtiere

Rosenheim / Oberaudorf – Wildtiere im Winter! Es kommt auf Ruhe, Rücksicht und Respekt an – Darüber sind sich die Gebietsbetreuerin, der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim (AELF) und die Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins einig.

Carmen Neumann Gebietsbetreuerin der Rosenheimer Alpen, Franz Knarr DAV Sektion
Rosenheim, Dr. Georg Kasberger Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten Rosenheim und Christoph Schnurr Leiter der Geschäftsstelle der Alpenvereinssektion Rosenheim zusammen vor der naturverträglichen Skitourenkarte am Auerbachwanderparkplatz in Oberaudorf. Foto: AELF Rosenheim

Bei bestem Bergwetter trafen sich Carmen Neumann, die Gebietsbetreuerin Alpen von der Unteren Naturschutzbehörde Rosenheim, Christoph Schnurr, Leiter der Geschäftsstelle der Alpenvereinssektion Rosenheim und Dr. Georg Kasberger, Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten am Auerbach-Wanderparkplatz. Von diesem Parkplatz aus erschließt sich Skitourengehern und Schneeschuhwanderern das Brünnstein- und Traithengebiet. Dort befinden sich auch sensible Lebensräume des heimischen Auer- und Birkwilds sowie der Gams, des Rotwildes und des Steinbocks. All diese Arten sind besonders im Winter auf Ruhe angewiesen, erklärt die Gebietsbetreuerin Carmen Neumann.

Birkwild und Co. verbrauchen bei 
Flucht wertvolle Energiereserven

Da es für die Tiere ums Überleben geht, sind Störungen durch Menschen, die ihren Lebensraum durchqueren besonders schlecht. Die Tiere flüchten dann und verbrauchen ihre Energiereserven. Bei besonders empfindlichen Arten wie dem Birkwild können Störungen sogar zum Totalverlust des Nachwuchses führen. Das Birkwild ist z.B. nur an ein bis zwei Tagen im Jahr fruchtbar. Wird es an diesen Tagen bei der Fortpflanzung gestört, kann das immensen Schaden für die Art bedeuten. Damit Erholungssuchende auf diesen wichtigen Lebensraum aufmerksam gemacht werden, hat die Alpenvereinssektion Rosenheim am Auerbachparkplatz eine Informationstafel mit eingezeichneten
Wald-Wild-Schongebieten aufgestellt. Christoph Schnurr erörterte den Behördenvertretern das Projekt Natürlich auf Tour des DAV, welches Grundlage für die Erarbeitung der naturverträglichen Skitourenkarte ist. Im Rahmen dieses Projektes wird auch am 12.Februar 2022 ein Aktionstag am Sudelfeld stattfinden, an dem die Alpenvereinssektion zusammen mit Carmen Neumann an den Ausgangspunkten über naturverträgliche Skitouren aufklären wird.

Gestresstes Wild verbraucht
wesentlich mehr Nahrung

Dr. Georg Kasberger begrüßt ausdrücklich diese Aktivitäten des Alpenvereins und
appelliert an alle Erholungssuchenden und Freizeitsportler, die Empfehlungen der Skitourenkarte zu befolgen. Nach seiner Erfahrung hat die Verringerung der Störungen des Wildes auch positive Effekte auf den Schutzwald. Ruhige Wildtiere benötigen unterm Strich weniger Nahrung als gestresstes Wild, was den Verbiss an Jungpflanzen insgesamt in dem Gebiet reduziert. Das ist dort besonders wichtig, da sich hier viele Steilhänge befinden, in denen Förster und Waldbesitzer für die Pflege des Schutzwalds verantwortlich sind.
(Quelle:  Pressemitteilung AELF Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto:re / Zeichnung Energieverbrauch: Sebastian Schrank /  Skitourenkarte: AELF Rosenheim)

Für unsere kleinen Leser gibt es hier einen Basteltipp: eine niedliche Reh-Schachtel zum Verschenken und selbst verwenden: