Speziell für Stadt- und Landkreis Rosenheim ist aber derzeit noch keine Protestaktion des BBV in Planung.
Das muss jetzt aber nicht heißen, dass es bei uns ruhig bleiben muss. Denn neben den Landwirten wollen immer mehr andere Betriebe, Vereine, Organisationen und auch Privatleute am kommenden Montag protestieren.
Über diverse Social-Media-Kanäle vernetzen sie sich aktuell. Es bilden sich immer mehr Gruppen. Beim Blick auf diese wird klar, dass auf alle Fälle eine ganze Reihe von landwirtschaftsnahen Betrieben am kommenden Montag aus Solidarität heraus geschlossen bleiben werden, darunter auch Metzgereien und Gaststätten. Wer da einen Besuch eingeplant hat, also unbedingt vorab informieren. Die Liste derer, die sich beteiligen wird ständig länger.
Auffällig beim Check der mittlerweile Tausenden von Einträgen auf Whatsapp, Facebook und Co. ist aber auch, dass der Protest längst nicht mehr nur ein landwirtschaftlicher Protest ist. Auch aus vielen anderen „Lagern“ heraus formiert sich Widerstand – der sich vor allem gegen die Ampel-Regierung richtet. Ob das alles nun nur viel heiße Luft um nichts ist oder am kommenden Montag dann tatsächlich, wie in einigen Posts und Tweets angekündigt, doch auch das öffentliche Leben im Raum Rosenheim lahmlegt, lässt sich derzeit nur sehr schwer abschätzen. Viele Gruppierungen halten sich da sehr bedeckt. Einige planen eigene Demos und Kundgebungen und wollen diese auch rechtlich korrekt anmelden und mit der Polizei absprechen. Es finden sich aber auch durchaus Einträge, die darauf schließen lassen, dass es auch zu unangemeldeten Aktionen kommen könnte.
Offen ist derzeit außerdem, inwieweit sich die Spediteure in die Protestaktionen einbringen und ob dann auch noch die Lokführer (GDL) ab dem 8. Januar in den Streik treten. Dann wäre auf alle Fälle Chaos vorprogrammiert. Schon jetzt überlegen deswegen einige Eltern, ob sie ihre Kinder am Montag erst gar nicht zur Schule schicken. „Meine Buben lasse ich da auf alle Fälle lieber daheim. Die müssen mit Bus und Bahn zur Schule. Ich bin mir sicher, irgendetwas fällt da auf alle Fälle aus“, schreibt bspw. eine besorgte Mutter auf Facebook.
Zurück zu den Landwirten: Der BBV distanziert sich ausdrücklich von angekündigten Protesten von Trittbrettfahrern. „Natürlich können aber auch Privatleute zu der Demo nach München fahren und daran teilnehmen“, so Andres. Außerdem sei auch stiller Protest mittels Gummistiefel möglich: „Gummistiefel sind zu einem bekannten Symbol für unsere Aktionswochen geworden. Wer sie am 8. Januar vor die Haustüre, in die Autorückscheibe, an den Gartenzaun oder in die Einfahrt stellt, tut damit seine Solidarität mit uns Bauern kund“.