Eigene Hühner im Garten: Das sind die Anforderungen

Eigene Hühner im Garten: Das sind die Anforderungen

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Eine kleine Hühnerschar, die ihre Halter täglich mit frischen Frühstückseiern erfreut: So mancher Tierfreund träumt von dieser Form der Selbstversorgung. Wer bislang noch keinen Kontakt zu den gefiederten Gefährten hatte, sollte vorab jedoch einige Aspekte beachten.

Das Sonntagsei vom eigenen Huhn ist in vielen Haushalten keine Seltenheit mehr: „Wir beobachten einen deutlichen Zuwachs bei der privaten Hühnerhaltung“, sagt Steffen Kraus vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter e. V. (BDRG). „Hochwertige Nahrungsmittel aus eigener Zucht oder eigenem Anbau sind bei vielen Naturliebhabern in Stadt und Land in den Fokus gerückt und das nicht erst seit der Corona-Pandemie.“
Die Gründe für die Liebe zum Huhn sind vielfältig. So ist die Haltung von Hühnern im Vergleich zur Haltung anderer Heimtiere kostengünstig und weniger pflegeintensiv. „Neben den Bio-Eiern aus dem heimischen Garten ist das Leben mit den Federtieren vor allem für Familien mit Kindern eine schöne Sache“, erklärt Kraus. „Hühner sind sehr soziale Tiere, schließen gern Freundschaften mit den Menschen und freuen sich dann sehr, sie zu sehen. Darüber hinaus sind die Tiere unkompliziert und tolle Verwerter von Speiseresten.“
Einige Aspekte gilt es allerdings zu beachten, bevor glückliche Hühner in den Garten einziehen können.

Welches Huhn ist das Richtige?

Im Rasseverzeichnis des BDRG sind aktuell über 180 Nutz- und Zierrassen aufgeführt. Da fällt die Wahl schwer, welche Rasse am besten in den eigenen Garten passt. „Aufgrund ihrer prächtigen Erscheinung sind vor allem die Vorwerkhühner eine beliebte Rasse. Die Welsumer überzeugen viele Hühnerfreunde dagegen aufgrund ihrer guten Legeleistung“, sagt Kraus.
Grundsätzlich sind Anzahl sowie Rasse der Hühner abhängig von der Größe des Grundstücks. Ein Stall, feststehend oder mobil, sollte für vier bis fünf Hühner mindestens zwei Quadratmeter groß sein. Eine Freilauffläche von 30 Quadratmetern pro Huhn lädt die gefiederten Tiere zum Scharren und Buddeln ein. Wer wenig Platz hat, sollte auf kleine Rassen wie Zwerghühner zurückgreifen, da sie weniger Bewegung und Platz benötigen. „Züchterverbände informieren und beraten gern zur individuell passenden Hühnerrasse“, rät der Experte.

Rücksprache mit den Nachbarn

Hühner sollten mindestens paarweise, besser in Gruppen von vier bis sechs Tieren gehalten werden. Neben einer reinen Hennengruppe, die untereinander eine Rang- oder auch Hackordnung festlegt, besteht eine gemischtgeschlechtliche Gruppe meist aus einem Hahn und mehreren Hennen. „Wie fast jeder weiß, haben Hähne die Angewohnheit zu krähen“, warnt der Experte. Um Ärger in der Nachbarschaft zu vermeiden, rät er, vorab das Gespräch mit den Nachbarn zu suchen. „Mit ein paar Eiern aus dem heimischen Hühnergarten lässt sich bestimmt der ein oder andere Nachbar besänftigen“, fügt der Experte augenzwinkernd hinzu.

Rechtliche Aspekte

Bevor der Garten zum Hühnerparadies umgestaltet wird, müssen sich die zukünftigen Halter bei ihrer Gemeinde erkundigen, ob eine Hühnerhaltung sowie der Bau eines Stalls im eigenen Garten überhaupt gestattet sind. „Die Regelungen und die gesetzlichen Vorgaben rund um die Hühnerhaltung unterscheiden sich von Ort zu Ort“, sagt Kraus.
In der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung ist festgehalten, welche Mindestanforderungen bei der privaten Hühnerhaltung erfüllt werden müssen. Hierzu gehören zum Beispiel die Anforderungen an Überwachung, Fütterung und Pflege der Tiere. „Wie viele andere Vereine bieten wir Züchterschulungen an, an denen Interessierte teilnehmen können“, sagt Kraus. Auch in Fachbüchern werden Hühnerfreunde fündig. Ebenso muss die Hühnerhaltung beim zuständigen Veterinäramt und der Tierseuchenkasse gemeldet werden.
Auf der Webseite des BDRG (https://www.bdrg.de/) finden Interessierte eine Übersicht der einzelnen Landesverbände, welche Hühnerfreunde gerne an lokale Züchter vermitteln oder weitere Informationen bereitstellen, so kann die Haltung der tierischen Freunde im eigenen Garten gelingen.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Friedliches Zusammenleben: wer passt zu wem im Aquarium?

Friedliches Zusammenleben: wer passt zu wem im Aquarium?

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Im Jahr 2023 gab es rund 2,2 Millionen Aquarien in deutschen Haushalten. Über 2.000 verschiedene Arten werden in der Aquaristik gehandelt und gehalten.  Nicht alle Fischarten können problemlos miteinander vergesellschaftet werden. Um zusammen in einem Aquarium zu leben, benötigen Fische in erster Linie möglichst gleiche Wasserwerte. Außerdem sollten sich ihre Lebensbereiche im Aquarium nicht überschneiden.

Wer unterschiedliche Fischarten gemeinsam in einem Aquarium halten möchte, entscheidet sich häufig für ein Gesellschaftsaquarium, in dem Fische und Pflanzen aus verschiedenen Lebensräumen kombiniert werden können. Hier braucht es eine gute Beratung, welche Tiere zusammenpassen. Demgegenüber steht das Biotop-Aquarium, erklärt Matthias Wiesensee, Vizepräsident im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e. V.: „Wie der Name schon sagt, werden hier nur Fische und Pflanzen aus einem Biotop, also aus einem natürlichen gemeinsamen Lebensraum, zusammen gehalten. Der Vorteil ist, dass ich einen sehr kleinen Abschnitt der echten Natur nachempfinden kann und dabei alle Bewohner an die gleichen Bedingungen gewöhnt sind.“

Der wichtigste Aspekt: Ideale Wasserqualität für alle Fischarten

Das Wasser ist der Lebensraum der Fische und damit so bedeutsam wie für uns die Luft zum Atmen. Entsprechend wichtig ist es, dass für alle Fische in einem Aquarium die notwendigen Ansprüche ans Wasser erfüllt werden. „Im Aquarium muss ich immer darauf achten, dass Werte wie beispielsweise die Temperatur, der pH-Wert oder die Härte des Wassers für alle meine Fische geeignet sind. Wenn ein Fisch hartes Wasser braucht und ein anderer eher weiches, dann ist das nicht miteinander vereinbar“, erklärt der Experte. „In der Natur kann sich das schon auf wenigen Kilometern stark unterscheiden. Nehmen wir als Beispiel den Amazonas. Es ist nicht ausreichend, wenn man einfach nur Fische nimmt, die ursprünglich im Amazonas beheimatet sind. Der hat so viele Facetten: Tiefes oder flaches Wasser, mit oder ohne Strömung, lebt der Fisch am Rand oder mitten im Fluss, welche Temperaturen herrschen? Nur Fische, deren Lebensraum sich stark gleicht, passen auch in das gleiche Aquarium.“ Daher sind vorherige Information über die gewünschten Arten und eine professionelle Beratung wichtig, wenn man überlegt ein Aquarium zu besetzen.

Am Grund, an der Oberfläche oder dazwischen?

Fische haben in der Natur und im Aquarium ihre bevorzugten Lebenszonen, die sie nur selten verlassen. Die einen leben am Grund und suchen diesen ab, andere bevorzugen die Nähe zur Wasseroberfläche und wieder andere fühlen sich in den freien Wasserzonen dazwischen wohl. Pro Zone kann nur eine begrenzte Anzahl an Tieren leben. „Panzerwelse halten sich zum Beispiel fast ausschließlich in der Bodenzone auf. Damit wäre diese Zone schonmal belegt, aber auf die mittleren und oberen Bereiche im Aquarium hätte das keinen Einfluss“, sagt Wiesensee. „Wenn es aber mehrere Arten in einer Ebene sein sollen und dafür ausreichend Platz vorhanden ist, dann muss ich auch mehrere Rückzugsorte anbieten, also etwa Kokosnussschalen, in denen die Tiere ihre Brutpflege betreiben können, ohne von den anderen gestört zu werden.“

Biotop- oder Gesellschaftsaquarium?

Ob man sich letztlich für ein gezieltes Biotop oder ein durchmischtes Gesellschaftsaquarium entscheidet, hängt von den Interessen und Vorlieben des jeweiligen Halters ab. „Manche haben bereits ein Aquarium einer festen Größe zu Hause und haben genaue Vorstellungen, etwa dass auf jeden Fall Sandboden den Grund bilden soll“, sagt Wiesensee. Dann sei der Weg zum Biotop-Aquarium oft nicht mehr weit und der Plan würde entwickelt, einen bestimmten Lebensraum möglichst genau nachzuahmen. „In diesen Fällen geht man über die Einrichtung rückwärts auf die Fische und schaut erst relativ spät, mit welchen Tieren aus diesem Lebensraum das Aquarium besetzt werden soll“, so der Experte. Bei der Zusammenstellung lernt man außerdem viel über das betreffende Biotop und darüber, welche kleinen Details im Vorbild der Natur zusammenspielen.
Im Gegensatz dazu haben andere Interessierte zuerst die Farbe oder die Größe ihrer gewünschten Fische im Sinn. Hier bietet das Gesellschaftsaquarium die größeren Entfaltungsmöglichkeiten, da auch Fische aus verschiedenen Lebensräumen zusammen gehalten werden können, wenn die Anforderungen an Wasser und Platz übereinstimmen. „Gerade bei den Guppys gibt es zum Beispiel sehr viele Farbvarianten. Davon ausgehend findet man dann weitere Tiere, die das Aquarium gut ergänzen“, sagt Wiesensee.
In beiden Fällen hilft gute Beratung bei der Entscheidungsfindung und der Aufgabe, die richtigen Fische für das eigene Aquarium zu kombinieren. Neben dem Fachhandel können Halter sich außerdem in Aquaristikvereinen mit anderen Aquarianern austauschen und wertvolle Tipps sammeln. Eine Übersicht der im VDA zusammengeschlossenen Vereine findet sich unter vda-online.de/Vereine/.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)