Einrichtungs- und Besatzvorschläge für kleine Aquarien

Einrichtungs- und Besatzvorschläge für kleine Aquarien

Deutschland / Bayern / Rosenheim – Von farbenfrohen Fischen über dekorative Wasserpflanzen bis hin zu Garnelen oder Schnecken: Auch Aquarien mit geringem Fassungsvermögen bieten Möglichkeiten für die Gestaltung abwechslungsreicher Unterwasserwelten.

„Kleine Aquarien erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit. Der Nachbau einer kleinen Unterwasserwelt spricht viele Interessierte an“, so Jonas Liebhauser, Fachreferent für Heimtiere beim Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA).
Die kleinsten Becken nennt man Nanoaquarien. Das Wort „nano“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „sehr klein“ oder „winzig“. In der Praxis haben Nanoaquarien oftmals eine Kantenlänge von 30 bis 50 Zentimetern und weniger als 54 Liter Fassungsvermögen.

Kleinaquarien im rechtlichen Kontext

Für die dauerhafte Haltung von Zierfischen fallen sie damit aus, denn in Deutschland gelten 54 Liter als Mindestmaß dafür. So hat es das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in einem Gutachten festgelegt. Dies entspricht einem Standardmaß von 60 mal 30 mal 30 Zentimetern. Die kleineren Nanoaquarien eignen sich daher mit gewissen Einschränkungen nur für Wasserpflanzen und/oder für die Haltung kleinbleibender wirbelloser Tiere, wie etwa Garnelen.

Gut gepflegt

Bei der Pflege kleinerer Aquarien, wie zum Beispiel den klassischen Becken für Einsteiger mit 54 Litern Fassungsvermögen, sollte man bedenken, dass die Wasserwerte darin schneller aus dem Lot geraten können als bei größeren Becken. Also nicht zu viele Nähr- und Schadstoffe einbringen beziehungsweise diese rasch wieder entfernen. Das heißt, das Aquarium nur maßvoll mit Fischen besetzen und die Tiere sparsam füttern, ohne dass sie dabei hungern. Außerdem wöchentlich rund 30 bis 50 Prozent des Wassers wechseln und dabei auch einen Teil des Mulms sowie abgestorbene Pflanzenreste entfernen. Zudem sollte man den Filter regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf reinigen.

Gut eingerichtet

Eine gute Aquarieneinrichtung orientiert sich an den Bedürfnissen des geplanten Tierbesatzes und es gibt ein paar Must-haves für die Gestaltung. Die Basis ist der Bodengrund: Sand, feiner Kies oder ein Gemisch davon. Diesen gibt es gebrauchsfertig im Fachhandel. Am besten vorab recherchieren, welche Art was mag. So muss der Bodengrund für gründelnde oder vorrangig bodenbewohnende Fischarten beispielsweise sandig sein. Ein weiterer Grundbaustein der Einrichtung sind Wasserpflanzen. Sie bieten Rückzugsmöglichkeiten für die Bewohner und können die Wasserqualität verbessern. Wasserpest, Javamoos und Javafarn etwa sind recht pflegeleicht, prima für Einsteiger; hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die Arten nicht auf der sogenannten Unionsliste invasiver gebietsfremder Arten stehen wie die Schmalblättrige Wasserpest Elodea nuttallii.
Das sogenannte Hardscape rundet die Einrichtung ab. Dahinter verbergen sich Gestaltungselemente wie Wurzeln oder Steine. Sie strukturieren das Becken und schaffen ebenfalls Rückzugsorte für Fische und andere Tiere. Zudem eignen sie sich gut zum Aufbinden von Pflanzen. Allerdings geben viele käufliche Wurzeln Huminstoffe ab, die das Wasser verfärben. Am besten sollte man die Wurzeln vorm Einbringen ins Aquarium einige Tage in einem Eimer wässern und regelmäßig das gefärbte Wasser wechseln. Färbt es sich nicht mehr, sind die meisten Huminstoffe abgegeben und die Wurzeln können ins Aquarium umziehen.

kleine Fische
Wie viele Zierfische im Kleinaquarium und welche?

Wichtig ist: kein Überbesatz. Faustformeln aus dem Internet oder aus Fachbüchern sind ein erster guter Anhaltspunkt, um die passende Fischzahl abzuschätzen. Auch bei der Vergesellschaftung verschiedener Arten darf nicht übertrieben werden, zum Wohl der Fische. Meist sind zwei bis drei Arten pro Aquarium optimal.

Lebendgebärende Zahnkarpfen

Am wohl bekanntesten und beliebtesten in der Süßwasseraquaristik sind Guppy (Poecilia reticulata), Platy (Xiphophorus maculatus), Molly (Poecilia sphenops) und Co. Anders als die meisten übrigen Zierfische laichen sie nicht, sondern bringen lebendige Junge zur Welt. Damit sie sich nicht zu stark vermehren, kann man beispielsweise nur männliche Tiere halten. Sie sind auch meist farbenprächtiger.
Für kleine Aquarien werden Mollys und Schwertträger (Xiphophorus hellerii) allerdings zu groß. Guppys, Endler Guppys (Poecilia wingei) und Platys bleiben kleiner und eignen sich daher besser. Empfehlenswert sind Kleingruppen von acht bis zehn Tieren.
Bärblinge und Zwergbarben: Nur etwa ein bis drei Zentimeter, größer werden diese sehr kleinen Karpfenartigen für gewöhnlich nicht. Die farbenprächtigen, friedlichen Tiere lassen sich gut in Gruppen oder kleinen Schwärmen halten. Die Bepflanzung sollte vor allem im unteren Teil des Aquariums stellenweise dicht sein und oben braucht es ausreichend Freiwasser zum Schwimmen. Geeignet sind Smaragdbärbling (Microdevario kubotai), Kardinalfisch (Tanichthys albonubes), Perlhuhnbärbling (Celestichthys margaritatus) oder auch Mosquitorasbora (Boraras brigittae).
Kleine Salmler: Mittlerweile sind mehr als 2.000 Arten von Salmlern bekannt. Einige davon lassen sich gut auch in kleinen Aquarien pflegen, etwa der beliebte Neonsalmler (Paracheirodon innesi). Ein passender Besatz wären zehn Tiere. Infrage kommen auch Feuersalmler (Hyphessobrycon amandae), Längsbandziersalmler (Nannostomus beckfordi) oder Roter Pfeffersalmler (Axelrodia riesei). Wie alle Salmler brauchen sie viel Freiraum zum Schwimmen und Rückzugsmöglichkeiten wie Wurzeln oder Wasserpflanzen.
Panzerwelse: Als Bodenbewohner eignen sich vor allem kleinbleibende Panzerwelse wie Panda-Panzerwels (Corydoras panda), Juli-Panzerwels (Corydoras julii) oder Zwergpanzerwels (Corydoras pygmaeus). Gut sind Gruppen von sechs bis zehn Tieren. Sie suchen im Bodengrund nach Nahrung, daher sollte dieser sandig sein. Panzerwelse sind jedoch keine Resteverwerter: Wie andere Aquarienfische müssen sie gezielt gefüttert werden.
Garnelen und Schnecken als Helferlein: Bunte Garnelen wie zum Beispiel Red Cherry Garnelen (Neocaridina davidi) sind eine Augenweide. Sie können sogar in Nanoaquarien gehalten werden. Außerdem sind sie gut zu vergesellschaften, vor allem mit sehr scheuen Fischen. Allerdings sollten die Garnelen nicht auf dem Speiseplan der jeweiligen Fische stehen. Zudem stellen verschiedene Garnelen unterschiedliche Ansprüche ans Wasser. Vorab also gut recherchieren. Schnecken von Posthornschnecke (Planorbella duryi) bis Rennschnecke (Neritina) wiederum sind nützliche Helferlein. Sie beseitigen Algenaufwüchse sowie Futter- und Pflanzenreste. Gerade Rennschnecken sind eine gute Wahl: Sie können gut in Süßwasser leben, vermehren sich aber nur in Wasser mit leichtem Salzgehalt.
(Quelle: Pressemitteilung BNA/IVH /Beitragsbild, Foto: Symbolfoto re)

Landschildkröten: Gesundheitschecks für ein langes Leben

Landschildkröten: Gesundheitschecks für ein langes Leben

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Sobald die Temperaturen Richtung Sommer wieder steigen, können auch die Landschildkröten wieder in ihre Außengehege zurückkehren und die Sonne genießen. Ob es den Tieren gut geht, ist allerdings gar nicht so leicht zu erkennen. Halter sollten daher auf jede Auffälligkeit im Verhalten ihrer Schildkröten achten.
 
 
Wenn Landschildkröten gemächlich durch den Garten oder ihr Außengehege wandern, strahlt das eine große Ruhe aus, was sie zu beliebten Haustier macht. Da Schildkröten ein breites Spektrum an Arten aus unterschiedlichen Lebensräumen umfassen, sollte man sich vor der Anschaffung erkundigen, welche tiergerechte Lebensweise man diesen neuen Mitbewohnern bieten kann. Tierarzt Hermann Kempf leitet die Tierärztliche Praxis für Exoten in Augsburg und kennt sich mit den verschiedenen Arten aus: „In der Regel werden die sogenannten mediterranen Arten gehalten: Griechische und Maurische Landschildkröte, Breitrandschildkröte und Vierzehen-Steppenschildkröte. Die tropischen Arten wie Spornschildkröten sind deutlich weniger häufig anzutreffen, da sie keine Winterstarre abhalten und entsprechend auch in der kalten Jahreszeit bei erheblichem Platzbedarf untergebracht werden müssen. Was die mediterranen Arten angeht, sind die Ansprüche relativ ähnlich – auch wenn die Vierzehen-Steppenschildkröte noch eine zusätzliche Sommerruhe durchführt.“
Alle europäischen Landschildkröten genießen außerdem einen besonderen Schutz. Daher müssen ihre Haltung angemeldet, die Herkunft der Tiere nachgewiesen und der Panzer zur Identifizierung regelmäßig mit einer Fotodokumentation festgehalten werden. Die zuständigen Stellen sind in der Regel die Naturschutzämter oder Umweltbehörden. Weitere Informationen und eine ausführliche Übersicht der jeweiligen Behörden finden Interessierte hier: www.schildkroeten-schutz.de/meldebehoerden-und-rechtliches/
 
So verhält sich eine gesunde Landschildkröte
 
Wie sich eine individuelle Schildkröte verhält, hängt von vielen verschiedenen Einflüssen wie Temperatur, Alter, Gehege- und Sozialstruktur ab. So erklärt Kempf, dass Jungtiere meist nur selten zu sehen sind und sich eher zurückziehen, während erwachsene Schildkröten mehr auf den Beinen sind. „Bei gutem Wetter kann man grob davon ausgehen, dass adulte Tiere morgens die ersten Sonnenstrahlen zum Aufwärmen nutzen, dann beginnen zu fressen, sich in der Mittagshitze zurückziehen und am Nachmittag nochmal aktiv werden“, beschreibt der Experte den üblichen Tagesrhythmus. „Bei extremer Hitze und auch in Kälteperioden ziehen sie sich meist zurück und sind dann kaum zu sehen.“
 
Welche Anzeichen gibt es für Verletzungen oder Krankheiten?
 
Da Reptilien generell symptomarm sind, rät der Experte, auf jede Verhaltensänderung zu achten: „Bereits kleinste Abweichungen vom gewohnten Verhalten können ein klarer Hinweis auf ein vorliegendes Krankheitsgeschehen sein. Geschwollene oder eingesunkene Augen, Veränderungen der Kotkonsistenz sowie vermehrtes Bade- und Trinkverhalten sind erste Anzeichen, die einer raschen Abklärung bedürfen. Wenn sich das Tier zurückzieht und nicht mehr frisst, ist ein Krankheitsprozess in der Regel schon sehr weit fortgeschritten.“
 
Häufige Fehler in Pflege und Haltung
 
Wie es der harte Panzer schon andeutet, sind Schildkröten grundsätzlich eher robuste Tiere, die weniger anfällig für Krankheiten sind. „Nicht zuletzt sind Krankheitskomplexe häufig auf fehlendes Wissen zur Pflege und Haltung der Tiere zurückzuführen. Viele Probleme treten etwa rund um die Winterstarre auf. Dann war es zum Beispiel zu warm oder zu kalt, die Überwinterung dauerte zu lange, mögliche Erkrankungen vor der Winterstarre wurden nicht erkannt oder es gab keine ausreichende Flüssigkeitsversorgung. Die Folge sind häufig Nieren- und Leberschäden“, fasst der Tierarzt zusammen.
Um Probleme bestenfalls gar nicht erst auftreten zu lassen und im Bedarfsfall schnell reagieren zu können, sollten Halter sich intensiv mit ihren Tieren beschäftigen und sich über die richtige Pflege und Haltung informieren. Hermann Kempf empfiehlt dafür neben dem Austausch mit erfahrenen Haltern auch eine Haltungsberatung vor Ort durch einen fachkundigen Tierarzt und beispielsweise die Mitgliedschaft in der AG Schildkröten der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT). Eine Liste mit reptilienkundigen Tierärzten ist ebenfalls bei der DGHT zu finden: /ag-ark-1.jimdosite.com/tierarztliste/
„Gerade weil die Tiere so symptomarm sind, ist jegliche Auffälligkeit ein Grund für den Besuch einer spezialisierten Praxis. Jede mediterrane Landschildkröte sollte auch im August für den Winter untersucht werden. Bei der Gelegenheit können auch die technischen Abläufe der Winterstarre nochmal besprochen werden“, so der Tierarzt.
 
Verletzungen der Schildkröten untereinander
 
Auch die Sozialstruktur und damit der sexuelle Druck in der Gruppe werde häufig unterschätzt. Dadurch kann es zu Verletzungen und sogenannter Legenot kommen. Dabei tragen Weibchen vollentwickelte Eier im Eileiter, die sie nicht abgelegen können, weil es keinen geeigneten Eiablageplatz gibt oder sie durch körperliche Probleme nicht dazu in der Lage sind. Die Eier müssen dann operativ entfernt werden.
Generell stellt man schon vor dem Auftreten von Problemen Kontakt zu einem reptilienkundigen Tierarzt her und muss in einem solchen Notfall nicht lange nach einer Adresse suchen.
 
Schutz vor anderen Tieren und Gefahren
 
Als dritte Ursache, die häufig zu Besuchen in seiner Praxis führt, nennt Kempf schließlich Verletzungen durch Wildtiere, Hunde, aber auch durch Rasenmäher. Halter sollten entsprechend darauf achten, dass das Gehege ihrer Schildkröten ausbruchsicher ist und gleichzeitig vor Hunden oder Wildtieren von außen schützt. Ebenso sollte man seine Tiere für die Zeit des Rasenmähens im sicheren Innenbereich unterbringen.
Wer seine Schildkröten genau beobachtet und gewissenhaft pflegt, kann sich über eine lange gemeinsame Zeit freuen, in der man immer mehr an Erfahrung mit diesen spannenden Tieren gewinnt.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild re)
Goldhamster: Überzeugter Single und aktiver Nachtschwärmer

Goldhamster: Überzeugter Single und aktiver Nachtschwärmer

Rosenheim / Deutschland / Bayern – Goldhamster sehen süß aus, sind flauschig und auf den ersten Blick besonders pflegeleicht. Daher werden die kleinen Nager häufig als ideales Heimtier gesehen. Um den aufgeweckten Tieren ein artgerechtes Leben zu bieten, sollten jedoch die besonderen Eigenschaften der Nagetiere berücksichtigt werden.

Mit ihren großen Augen und dem niedlichen Aussehen verzaubern Hamster große und kleine Tierfreunde. Insgesamt eine halbe Million der kleinen Nager lebte 2020 in deutschen Haushalten, so das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung, die der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e. V. (ZZF) in Auftrag gegeben haben. Damit gehören Hamster nach Kaninchen und Meerschweinchen zu den beliebtesten Kleintierarten in Deutschland.
Bevor das Tier als neues Familienmitglied aufgenommen wird, sollte aber bedacht werden, das die bewegungsfreudigen Nager keine Kuscheltiere und daher für kleine Kinder eher ungeeignet sind. Wer jedoch einen fröhlichen kleinen Begleiter für die Abend- und Nachtstunden sucht, liegt mit einem Hamster goldrichtig.

Hamster sind Einzelgänger

Zu den in deutschen Haushalten am häufigsten gehaltenen Hamsterarten gehört neben einigen Zwerghamsterarten auch der Goldhamster. Je nach Art unterscheiden sich die Eigenschaften und die Bedürfnisse der Tiere. „Goldhamster sind die für die Heimtierhaltung beliebteste Hamsterart und müssen grundsätzlich alleine gehalten werden“, rät Dr. Peter Fritzsche, Biologe und Autor zahlreicher Hamsterratgeber. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Kleintieren sind sie Eigenbrötler und dulden keinen Artgenossen in ihrem Gehege. „Eine Ausnahme sind Tiere, die in einem Wurf geboren sind. Die Geschwister können zwar eine Weile zusammen gehalten werden, sollten aber spätestens nach acht Wochen getrennt werden, um handfeste Auseinandersetzungen zu vermeiden“, weiß der Experte.

Die Nacht wird zum Tag

Während der Tageszeit sind Goldhamster kaum zu sehen, denn sie nutzen die hellen Stunden für ein ausgiebiges Schläfchen in ihrem Häuschen. Gegen Abend verlassen sie ihr sicheres Versteck und gehen auf Erkundungstour. „Fällt natürliches Tageslicht auf das Gehege, passen sich die Tiere den Lichtverhältnissen an und werden etwa eine Stunde vor Einbruch der Dämmerung wach“, erläutert Fritzsche. Diese aktive Phase mit vielen Buddeleinheiten und Runden im Laufrad dauert etwa vier Stunden, bevor die Tiere wieder ruhiger werden.
Das Heim des Goldhamsters sollte weder Zugluft ausgesetzt noch unterkühlt sein. „Fällt die Raumtemperatur im Zimmer unter ca. 15 Grad, kann es sogar vorkommen, dass der Hamster in einen Winterschlaf verfällt“, sagt der Fachbuchautor. Damit die Tiere tagsüber ihre Ruhe haben, sollte das Gehege außerdem nicht unter permanentem Lärmeinfluss stehen – das Kinderzimmer ist daher als Standort ungeeignet.

Spannende Tiere zur Beobachtung – nicht zum Kuscheln

Wird dem Goldhamster mit der Hand Futter angereicht, kann man den Nager Schritt für Schritt an die menschliche Hand gewöhnen. Hat das Tier Vertrauen gefasst, kann vorsichtig versucht werden, den Vierbeiner hoch und auf den Arm zu nehmen. „Grundsätzlich sind Hamster aber eher scheue Tiere, die sich ungern anfassen und hochnehmen lassen“, erläutert der Experte. „Daher sind die Nagetiere für kleine Kinder unter zwölf Jahren eher ungeeignete Mitbewohner.“

Flink mit hohem Bewegungsdrang

Wer dem neugierigen Tier viel Freilauf bieten möchte, kann die Erkundungstouren auch außerhalb vom Gehege stattfinden lassen – etwa in einem geschlossenen Raum. Hier ist jedoch äußerste Vorsicht geboten, denn nicht nur Zwerg-, sondern auch Goldhamster können sich durch so manchen Türschlitz hindurchschieben und passen durch kleinste Löcher. Auch Kabel und Pflanzen sollten von einer hamstersicheren Freilauffläche entfernt werden.
Wer sich gegen den Freilauf im Zimmer entscheidet, kann alternativ das Gehege der Tiere abwechslungsreich gestalten – etwa mit Röhren und Schachteln aus Pappe oder Holzelementen und Ästen. Auf bedrucktes und gebleichtes Material sollte beim Basteln von Labyrinthen und Höhlen allerdings verzichtet werden.

Fleißige Nahrungssammler

„Das sogenannte Hamstern ist bei den Nagetieren genetisch veranlagt“, sagt Fritzsche. Dabei sammeln die Tiere so viel Nahrung wie möglich in ihren Backentaschen, um diesen Vorrat anschließend an einem sicheren Ort zu verwahren. Bevor der Napf mit neuem Futter gefüllt wird, lohnt sich daher in Blick ins Häuschen, ob sich dort noch Nahrung befindet.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Wellensittiche: Gesünder leben mit dem richtigen Licht

Wellensittiche: Gesünder leben mit dem richtigen Licht

Rosenheim / Deutschland / Bayern – Moderne Fenster bieten zahlreiche Vorteile für unsere gefiederten Mitbewohner aber leider auch einen Nachteil. UV-Licht kann nicht gut hindurchdringen. Da Licht für Vögel essenziell ist, sollte man unterstützen. Der IHV gibt Tipps.

 
 
Wer in seiner Wohnung Wellensittiche halten möchte, sollte sich gleich zu Beginn überlegen, was neben einem Vogelbauer für die Haltung der Tiere noch alles notwendig ist. Gaby Schulemann-Maier ist Heimvogel-Expertin und Redakteurin des WP Wellensittich & Papageien Magazins (WP-Magazin). Sie erklärt, dass auch die Beleuchtung eine wichtige Rolle spielt, denn: Unabhängig davon, wie nah die Wellensittiche an einem Fenster stehen, brauchen sie UV-Strahlung, um bei guter Gesundheit zu bleiben. „Das UV-Licht spielt im Körper von Wellensittichen und anderen Vögeln eine wichtige Rolle dabei, Vitamin D zu erzeugen und somit etwa für gesunde Knochen zu sorgen“, sagt die Expertin. „Fensterscheiben lassen diese Strahlung aber praktisch nicht durch und nur die wenigsten Vogelhalter haben die Möglichkeit, dass ihre Vögel regelmäßig im freien Sonnenlicht UV-Strahlung ‚tanken‘ können. Daher sollte man eine spezielle UV-Lampe einsetzen.“
 
 
Die richtige Beleuchtung wählen
Die Möglichkeiten reichen von einfachen Kompaktlampen bis zu Leuchtstoffröhren. Auch die empfohlene Leuchtintensität und Wattzahl können sich für verschiedene Einsatzorte unterscheiden, auch abhängig davon, wie viel sonstige Beleuchtung bereits vorhanden ist. „Bei Leuchtstoffröhren braucht es außerdem ein spezielles Vorschaltgerät. Weil Vögel Lichtfrequenzen anders wahrnehmen als wir Menschen, kann es sonst vorkommen, dass es für die Augen des Wellensittichs unangenehm flackert“, sagt Schulemann-Maier.
 
Halter sollten sich individuell im Fachhandel beraten lassen, welche Lampen und Vorschaltgeräte sich für das Vogelheim zu Hause eignen. Wichtig ist außerdem zu beachten, dass die Leuchtmittel mit der Zeit weniger UV-Strahlung abgeben und entsprechend erneuert werden müssen.
 
 
Wie lange beleuchten?
 
Wellensittiche kommen ursprünglich aus Australien. Sie sind einen ganzjährigen Tag-Nacht-Rhythmus von jeweils etwa zwölf Stunden gewohnt, sodass dieser entsprechend auch bei uns nachgestellt werden sollte. Während das im Sommer dazu führt, dass der Vogelbauer zwischenzeitlich abgedunkelt werden muss, kann es im Winter gut eingeplant werden, sagt Schulemann-Maier: „Im Winterhalbjahr sollte die künstliche Beleuchtung in ihrer Dauer an den natürlichen Schlafrhythmus der Vögel angepasst werden. Hierdurch lässt sich durchaus Energie sparen, wenn die Beleuchtung in der näheren Umgebung der Tiere nicht länger als für die Vögel gesund und nötig eingeschaltet ist.“
 
 
Der richtige Standort für den Vogelbauer
 
Auch für den optimalen Standort des Vogelheims hat die Wellensittich-Expertin einige Tipps: „Am wichtigsten sind ausreichend Licht, Ruhe, keine Zugluft. Gut, wenn es etwa auf Augenhöhe mit uns Menschen und in der Nähe eines Fensters angebracht ist. Aber nicht unmittelbar neben oder hinter einer Zimmertür, die sich plötzlich öffnen und die Vögel erschrecken könnte. Ein bis zwei Volieren- oder Käfigseiten sollten außerdem vor einer Wand stehen, was den Tieren ein Gefühl von Sicherheit vermittelt.“ Zudem sollten die Ziervögel nicht direkt auf einen Fernseher blicken können, weil das vor allem in den Abendstunden für Unruhe sorgen kann.
Bekommen die Wellensittiche ausreichend Licht und UV-Strahlung und können sie ungestört ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus einhalten, zeigen sie sich aktiv und neugierig. Inaktivität oder Zeichen von Stress können hingegen auf ein Problem hindeuten, das auch mit der Beleuchtung zu tun haben kann. Halter sollten dies genau beobachten und im Zweifel Rat bei einem Tierarzt suchen, um andere Ursachen auszuschließen.
(Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: Symbolfoto re)
 
Das große Krabbeln – Tausendfüßer im Terrarium

Das große Krabbeln – Tausendfüßer im Terrarium

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Keine 1000 Beine, doch faszinierend: Tausendfüßer beeindrucken mit teils spektakulärem, farbigem Aussehen, ihrer wellenförmigen Fortbewegung und manchmal beachtlicher Größe. Einige Informationen zu den Tieren und ihrer Haltung gibt es hier.

Tausendfüßer zählen zu den Gliederfüßern. Im Laufe der Evolution haben sie fast alle Kontinente bis auf die Polarregionen und viele verschiedene Lebensräume besiedelt, von dichten Wäldern, in denen sie auf dem Boden oder auch im Geäst zu finden sind, über Steppen, Savannen und Wüsten bis zum Gebirge. „In der Heimtierhaltung sind die Tausendfüßer seit vielen Jahren äußerst beliebt, da sich – je nach Verbreitungsgebiet – auch optisch ansprechende Terrarien dekorieren lassen. Außerdem kann man aufgrund der relativ hohen Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren lange Freude an den Tieren haben“, erläutert Dr. Martin Singheiser vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz (BNA).

Das richtige Zuhause

Wie groß ein Terrarium für Tausendfüßer sein sollte, hängt von der zu erwartenden Endgröße der erwachsenen Tiere ab. Als Faustformel gilt: Die Länge und Breite sollte die dreifache beziehungsweise zweifache Körperlänge des ausgewachsenen Tieres betragen. Die weitere Ausgestaltung richtet sich dann nach dessen Lebensweise.
Für baumbewohnende Arten bietet sich ein Hochterrarium an, während bei Bodenbewohnern die Grundfläche entscheidender ist. Für bodenbewohnende Arten ist eine hohe Schicht aus ungedüngter Blumenerde, die mit Laub- und Holzhäcksel aus weißfaulem Laubholz angereichert wird, notwendig, in die sich die Tiere für die Häutung komplett eingraben können. Für baum- und strauchbewohnende Arten kann man Kletteräste und Röhren aus Kork ebenso einbringen wie Äste von Laubhölzern. Der Bodengrund sollte bei allen Arten mit Rindenstückchen und trockenem Laub bedeckt werden. Pflanzen, Moose und Farne machen das Terrarium dann vollständig.
Eine gesonderte Wärmequelle braucht es für die meisten Arten trotz ihrer (sub-)tropischen Herkunft nicht unbedingt, denn sie fühlen sich bei Zimmertemperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius sehr wohl. An dunkleren Standorten im Haus können LED- oder Halogenleuchten das Terrarium beleuchten. Die benötigte Luftfeuchtigkeit darin wird durch tägliches Sprühen mit einer Drucksprühflasche erreicht. Staunässe ist hingegen zu vermeiden.
Die Tiere brauchen eine abwechslungsreiche Ernährung. Da sie Allesfresser sind, ist das recht einfach. In der Natur zersetzen Tausendfüßer organischen Abfall wie Blätter, Früchte oder auch Totholz. Im Terrarium ernährt man sie am besten mit trockenen Blättern, die ja schon Teil der Einrichtung im Terrarium sind. Hinzu kommen Gemüse wie Zucchini, Salatgurke, Tomate, Paprika, Salat, (gedünstete) Möhren und Pilze wie Champignons oder Obst wie Melonen, Beeren, Pfirsiche oder Bananen – allerdings keine Zitrusfrüchte. Auch tierische Proteine nehmen Tausendfüßer gerne an. So lässt sich der Speiseplan mit Fischflockenfutter oder eingeweichtem Trockenfutter für Hunde oder Katzen leicht erweitern. Ein Muss ist auch eine Calciumquelle. Hierzu kann man Calciumpulver oder auch Eierschalen zerstoßen und entweder über das Futter streuen oder in den Bodengrund einarbeiten. Einige bodenbewohnende Arten, die sogenannten Spiroboliden, ernähren sich überwiegend von Totholz und Laub. Für sie muss beides ausreichend im Terrarium verfügbar sein.
Für die Grundhygiene ist der Bodengrund im Terrarium regelmäßig auszutauschen, um Futterreste und Kot zu entfernen. Die Intervalle hängen dabei stark von der Terrariengröße, der Menge an Bodengrund und der Besatzdichte ab. Als Daumenregel sollte der Bodengrund ungefähr alle sechs Monate gewechselt werden.

Herkunft und Vermehrung

Heute sind im speziellen Fachhandel viele unterschiedliche Tausendfüßerarten auch aus Nachzucht erhältlich. „Bei guten Haltungsbedingungen und passendem Geschlechterverhältnis ist es meist nur eine Frage der Zeit, bis Nachwuchs durch das Terrarium wuselt“, berichtet Dr. Singheiser.
Bei vielen Arten fehlen beim Männchen im siebten Körpersegment die Laufbeinpaare. Stattdessen findet sich hier die Geschlechtsöffnung für das Begattungsorgan. Haben sich Männchen und Weibchen erfolgreich gepaart, folgt im Anschluss die Eiablage. Artabhängig werden die Eier entweder lose oder in Eipaketen im Boden abgelegt. Diese Pakete werden aus vorverdautem Pflanzenmaterial gebildet und ähneln auf den ersten Blick den Kotballen. Daher sollte man diese bei der Reinigung des Terrariums nicht entsorgen, sondern – sofern man Tausendfüßer nachziehen möchte – in einer separaten Plastikbox mit Bodengrund aufbewahren, bis die Jungtiere nach wenigen Wochen bis Monaten geschlüpft sind. Die neue Generation ist meist unpigmentiert und somit nicht immer leicht zu erkennen. Bei entsprechender Fütterung wachsen die jungen Tausendfüßer jedoch schnell heran und nicht nur die Färbung, sondern auch die Zahl der Körpersegmente nimmt stetig zu.

Tausendfüßer wissen sich zu wehren

Tausendfüßer mögen auf den ersten Blick ein wenig wehrlos erscheinen, da ihnen kräftige Scheren oder ein Stachel fehlen, mit denen manch andere Wirbellose ausgestattet sind. Dafür können fast alle Tausendfüßer zur Verteidigung Wehrsekrete abgeben. Diese quillen aus seitlichen Öffnungen des Panzers und bestehen aus verschiedenen Substanzen, die Schleimhäute reizen und Gewebe wie die Haut an den Fingern anfärben können. Dr. Singheiser weist darauf hin, dass diese Sekrete in der Regel keine Gefahr für den Menschen aufweisen, jedoch kann ein gewisses allergenes Potenzial nicht ausgeschlossen werden. Es gibt Arten, die nur selten Wehrsekrete abgeben, zum Beispiel Mardonius parilis acuticonus oder der Riesentausendfüßer Archispirostreptus gigas. Sie eignen sich damit auch für Einsteiger gut.
(Quelle: Pressemitteilung BNA/IVH / Beitragsbild: re)

Taggeckos: Aktive Gesellen im Terrarium

Taggeckos: Aktive Gesellen im Terrarium

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Das häufig sehr farbenfrohes Erscheinungsbild des Taggeckos, aus der Gattung Phelsuma,  und ihre Aktivität im Terrarium machen sie seit vielen Jahren zu äußerst beliebten Pfleglingen. Der Industrieverband Heimtierbedarf (IHV) erklärt:

Interessierte können auf Nachzuchten aus menschlicher Obhut zurückgreifen und auf Naturentnahmen verzichten. „Alle Phelsumen sind nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES geschützt und brauchen einen Herkunftsnachweis. Und fast alle sind in Deutschland bei der zuständigen Behörde meldepflichtig, mit Ausnahme des Großen Taggeckos P. madagascariensis und des Goldstaub-Taggeckos P. laticauda“, sagt Dr. Martin Singheiser vom Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz (BNA).

Bunt, eigen und mit Charakter

Die verschiedenen Arten der Taggeckos sind zwischen 8 und 30 Zentimeter groß. Zudem können die meisten Arten mehr als zehn Jahre alt werden. Beides sollte man vor Erwerb eines Tieres mit Blick auf Platzbedarf und Pflegedauer berücksichtigen.
Taggeckos können einzeln, als Paar oder in Gruppen von einem Männchen mit mehreren Weibchen gehalten werden. Männchen untereinander sind unverträglich. Selbst bei harmonisierenden Paaren oder Gruppen können Streitigkeiten auftreten, was eine zeitweise oder gar dauerhafte Trennung der Tiere nötig macht. Einsteiger sind daher gut beraten, die Tiere einzeln zu halten. Zu den beliebtesten Arten zählen der Große Madagaskar-Taggecko, der Goldstaub-Taggecko, der Blaue Bambus-Taggecko, der Pfauenaugen-Taggecko sowie der Querstreifen-Taggecko.

Ein Taggecko-gerechtes Terrarium

Mit Haftlamellen an den Füßen halten sich die Geckos selbst an glatten Scheiben des Terrariums. Sie mögen sogar eher glatte als raue Oberflächen. Für zwei erwachsene Tiere kleinerer Arten sollte das Terrarium etwa 60 × 45 × 60 Zentimeter (Länge × Breite × Höhe) und für größere Arten 90 × 60 × 120 Zentimeter nicht unterschreiten. Für den Bodengrund eignen sich Terrarienerde, Kokossubstrat oder eine Mischung aus beidem. Zudem kann das Bodensubstrat mit tropischen Asseln oder Springschwänzen angeimpft werden, die für eine bessere Bodenhygiene sorgen. Eingerichtet wird das Terrarium weiterhin mit horizontal und vertikal eingebrachten Ästen, Wurzeln und Bambusröhren unterschiedlichen Durchmessers. Vor allem die Bambusröhren nutzen die Tiere gerne, um sich zu verstecken. Es hat sich auch bewährt, die Seiten und Rückwand des Terrariums zu verkleiden, etwa mit Korkplatten, sodass das Terrarium nicht allseits einsehbar ist. Zudem sorgen Pflanzen wie Bromelien und Tillandsien nicht nur für ein tropisches Flair, sondern auch für ein besseres Mikroklima. Eine flache Schale am Boden mit frischem Wasser macht das Interieur komplett.

Licht und Temperatur – den natürlichen Lebensraum nachbilden

Als wechselwarme Tiere benötigen Taggeckos ein Temperaturgefälle im Terrarium, sodass sie ihre Körpertemperatur selber regeln können. Dafür braucht es warme Sonnen- und kühle Schattenplätze. Die Grundbeleuchtung lässt sich am einfachsten über hochwertige LEDs bewerkstelligen. Für den notwendigen Sonnenplatz kann ein Wärmestrahler mit UV-Bestandteilen installiert werden – zum Beispiel eine Metalldampflampe. Die heizt den Platz auf circa 35 Grad Celsius hoch. Dabei ist darauf zu achten, dass die Tiere nicht mit der Lampe in Berührung kommen können. Falls die Wärmelampe also innen im Terrarium angebracht ist, empfiehlt sich dafür ein Schutzkorb. Viele Terrarien haben auch eine Gaze-Fläche auf der Oberseite. Dann kann die Wärmelampe auch außen über der Gaze angebracht werden: Anders als Glas lässt Gaze die für die Tiere wichtige UVA- und UVB-Strahlung durch..
Abgesehen von diesem Wärme-Spot sollten im Terrarium tagsüber 25 bis 30 Grad herrschen und nachts etwa 20 Grad. Die tägliche Beleuchtungsdauer sollte in Abhängigkeit der Jahreszeit 10 bis 14 Stunden betragen.
Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium sollte bei ungefähr 70 Prozent liegen und nachts um etwa 10 Prozent steigen. Hierfür eignet sich am besten eine Sprühflasche mit lauwarmem Wasser. Die Geckos nutzen das regelmäßige Sprühen sehr gerne, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Wasser in den Blattansätzen der Bromelien sowie ein stets leicht feuchter, aber nicht nasser Bodengrund tragen zu einer stabilen Luftfeuchtigkeit bei.

Abwechslungsreiche Ernährung – die Mischung macht’s

In der Natur ernähren sich Taggeckos von Insekten und Früchten. Im Terrarium eignen sich Heimchen, Grillen, Heuschrecken oder Schaben aus dem Zoofachhandel: „Wichtig hierbei ist, die Größe des Futterinsekts auf die Größe des Geckos abzustimmen. Als Faustformel sollte das Futterinsekt nicht größer sein, als der Abstand der Augen des Geckos“, erklärt Dr. Singheiser. Die Futterinsekten sollten gut ernährt sein und regelmäßig direkt vor der Verfütterung mit einem Mineralstoff- und Vitaminpräparat bestäubt werden. Außerdem sollten nur so viele Futtertiere gereicht werden, wie die Geckos in kurzer Zeit erbeuten und fressen können. Auch süßes Obst wie Mango, Banane, Pfirsich oder Fruchtbrei nehmen Phelsumen sehr gerne an. Auch hier gilt: Sparsam füttern, damit die Geckos nicht verfetten.

Grundhygiene im Terrarium

Futterreste, Häutungen und Kot müssen täglich entfernt werden. Auch die Wasserschalen sollten täglich gereinigt und frisch gefüllt werden. Ebenso sollten die Tiere täglich in Augenschein genommen werden, was ihre Gesundheit betrifft. Häufige Probleme sind Hautmilben, Abmagerung, Kotveränderungen und Knochenerweichung durch fehlendes Kalzium und UV-Licht. Ist etwas auffällig, ist ein reptilienkundiger Tierarzt hinzuzuziehen.
Übrigens: Zur Darmflora von Taggeckos gehören auch Salmonellen. Die sind für die Geckos harmlos. Aber beim Menschen können sie Krankheiten auslösen – vor allem bei Kleinkindern, Schwangeren, Immungeschwächten oder älteren Personen. Gründliches Händewaschen und eine gute Grundhygiene beugen jedoch einer Ansteckung vor. „Außerdem sind Taggeckos Tiere, die am besten in ihrem naturnah eingerichteten Terrarium beobachtet werden. Nur im Notfall sollten sie in die Hand genommen werden. Auch das hemmt eine mögliche Übertragung von Salmonellen“, erläutert Dr. Singheiser. Letztlich ist darauf zu achten, dass die Tiere nicht nur zum Eigenschutz ihren Schwanz abwerfen können, sondern auch eine empfindliche Haut haben. Daher sollte man sie am besten mithilfe kleiner Dosen einfangen.
(Quelle: Pressemitteilung BNA/IVH / Beitragsbild: re)