Höhere Prämien für Jäger

Höhere Prämien für Jäger

Landkreis Rosenheim – Der Abschuss von Schwarz- und Rotwild im Landkreis Rosenheim waren aktuelle Themen der jüngsten Sitzung des Rosenheimer Kreisausschusses. Die Mitglieder haben angepasste Aufwandsentschädigungen beschlossen, um die Population der Tiere zu reduzieren.

So bekommen Jäger, die im Landkreis Rosenheim ein Wildschwein erlegen, ab sofort mehr Geld als Entschädigung pro erlegtem Tier. Diese setzt sich aus Zahlungen des Freistaates Bayern und einer freiwilligen Pauschale des Landkreises Rosenheim zusammen. Da der Freistaat Bayern die Prämiensumme erhöht hat, war eine Anpassung der freiwilligen Zuzahlung des Landkreises Rosenheim nötig. Der Kreisausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung dieser Anpassung nach kurzer Diskussion mehrheitlich zugestimmt. Inhalt der Diskussion war die Höhe der Fördersumme des Landkreises Rosenheim.

Bereits seit dem Jagdjahr 2017/18 zahlt der Freistaat eine Aufwandsentschädigung für erlegtes Schwarzwild. Die Pauschale von 20 Euro je Tier galt nur für weibliche Tiere. Seit 2019 zahlt der Landkreis Rosenheim zusätzlich eine freiwillige Pauschale von 80 Euro für weibliche und 100 Euro für männliche Tiere, so dass pro Tier bisher 100 Euro ausbezahlt wurden.

Wildschweine richten teils
große Schäden an

Aufgrund der steigenden Population richten die Wildschweine in der Region zum Teil große Schäden mit erheblichen finanziellen Folgen für die Landwirtschaft an. Darüber hinaus erhöht sich bei einer steigenden Zahl der Tiere auch die Gefahr des Ausbrechens der Afrikanischen Schweinepest im Landkreis Rosenheim.
Dieser Gefahr kann mit einem erhöhten Abschuss entgegengewirkt werden. Wie Landrat Otto Lederer darstellt, gilt die Wildschweinjagd als sehr zeitintensiv und aufwändig. Die Aufwandsentschädigung soll für die Jägerinnen und Jäger im Landkreis Rosenheim ein Anreiz sein, die Tiere stärker zu bejagen.
Das Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erhöhte nun im Mai 2022 die Aufwandsentschädigung seitens des Freistaates auf 70 Euro pro Tier, egal welchen Geschlechts. Der Landkreis Rosenheim zahlt weiterhin einen zusätzlichen Betrag. Dieser beträgt künftig zusätzlich 50 Euro pro Tier als freiwillige Pauschale. So erhalten Jägerinnen und Jäger ab 1. Oktober 2022 120 Euro pro erlegtem Tier.

Die Aufwandsentschädigung des Landratsamtes kann über ein Formular bei der unteren Jagdbehörde im Landratsamt Rosenheim beantragt werden. Der Antrag muss zusätzlich vom Jagdvorsteher unterschrieben werden. Die Aufwandsentschädigung des Freistaates Bayern muss direkt beim Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz beantragt werden. Im Landkreis Rosenheim werden pro Jahr etwa 200 Tiere geschossen.

Kontrolle von erlegtem Rotwild
wird künftig entschädigt

Auch bei der Kontrolle des erlegten Rotwilds im Landkreis Rosenheim gibt es Neuerungen. Der Kreisausschuss hat eine Aufwandsentschädigung für die bestellten Vertrauenspersonen, die erlegtes Rotwild kontrollieren, mehrheitlich beschlossen. Pro Jagdjahr werden dafür Kosten von etwa 4.000 Euro veranschlagt.
Hintergrund ist, dass in den Hochwildhegegemeinschaften Inntal und Kampenwand seit Ende Juli 2022 der körperliche Nachweis von Rotwild nicht mehr freiwillig, sondern angeordnet ist. Das Landratsamt Rosenheim hat dafür elf Vertrauenspersonen bestellt, die das erlegte Tier innerhalb von 24 Stunden begutachten, Fotos anfertigen, die entsprechenden Formalien erledigen und die Behörde in Kenntnis setzen. Sie sind als Jagdscheininhaber jagdrechtlich sachkundig.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Rücksicht auf Wildtiere

Rücksicht auf Wildtiere

Rosenheim / Oberaudorf – Wildtiere im Winter! Es kommt auf Ruhe, Rücksicht und Respekt an – Darüber sind sich die Gebietsbetreuerin, der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim (AELF) und die Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins einig.

Carmen Neumann Gebietsbetreuerin der Rosenheimer Alpen, Franz Knarr DAV Sektion
Rosenheim, Dr. Georg Kasberger Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft
und Forsten Rosenheim und Christoph Schnurr Leiter der Geschäftsstelle der Alpenvereinssektion Rosenheim zusammen vor der naturverträglichen Skitourenkarte am Auerbachwanderparkplatz in Oberaudorf. Foto: AELF Rosenheim

Bei bestem Bergwetter trafen sich Carmen Neumann, die Gebietsbetreuerin Alpen von der Unteren Naturschutzbehörde Rosenheim, Christoph Schnurr, Leiter der Geschäftsstelle der Alpenvereinssektion Rosenheim und Dr. Georg Kasberger, Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten am Auerbach-Wanderparkplatz. Von diesem Parkplatz aus erschließt sich Skitourengehern und Schneeschuhwanderern das Brünnstein- und Traithengebiet. Dort befinden sich auch sensible Lebensräume des heimischen Auer- und Birkwilds sowie der Gams, des Rotwildes und des Steinbocks. All diese Arten sind besonders im Winter auf Ruhe angewiesen, erklärt die Gebietsbetreuerin Carmen Neumann.

Birkwild und Co. verbrauchen bei 
Flucht wertvolle Energiereserven

Da es für die Tiere ums Überleben geht, sind Störungen durch Menschen, die ihren Lebensraum durchqueren besonders schlecht. Die Tiere flüchten dann und verbrauchen ihre Energiereserven. Bei besonders empfindlichen Arten wie dem Birkwild können Störungen sogar zum Totalverlust des Nachwuchses führen. Das Birkwild ist z.B. nur an ein bis zwei Tagen im Jahr fruchtbar. Wird es an diesen Tagen bei der Fortpflanzung gestört, kann das immensen Schaden für die Art bedeuten. Damit Erholungssuchende auf diesen wichtigen Lebensraum aufmerksam gemacht werden, hat die Alpenvereinssektion Rosenheim am Auerbachparkplatz eine Informationstafel mit eingezeichneten
Wald-Wild-Schongebieten aufgestellt. Christoph Schnurr erörterte den Behördenvertretern das Projekt Natürlich auf Tour des DAV, welches Grundlage für die Erarbeitung der naturverträglichen Skitourenkarte ist. Im Rahmen dieses Projektes wird auch am 12.Februar 2022 ein Aktionstag am Sudelfeld stattfinden, an dem die Alpenvereinssektion zusammen mit Carmen Neumann an den Ausgangspunkten über naturverträgliche Skitouren aufklären wird.

Gestresstes Wild verbraucht
wesentlich mehr Nahrung

Dr. Georg Kasberger begrüßt ausdrücklich diese Aktivitäten des Alpenvereins und
appelliert an alle Erholungssuchenden und Freizeitsportler, die Empfehlungen der Skitourenkarte zu befolgen. Nach seiner Erfahrung hat die Verringerung der Störungen des Wildes auch positive Effekte auf den Schutzwald. Ruhige Wildtiere benötigen unterm Strich weniger Nahrung als gestresstes Wild, was den Verbiss an Jungpflanzen insgesamt in dem Gebiet reduziert. Das ist dort besonders wichtig, da sich hier viele Steilhänge befinden, in denen Förster und Waldbesitzer für die Pflege des Schutzwalds verantwortlich sind.
(Quelle:  Pressemitteilung AELF Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto:re / Zeichnung Energieverbrauch: Sebastian Schrank /  Skitourenkarte: AELF Rosenheim)

Für unsere kleinen Leser gibt es hier einen Basteltipp: eine niedliche Reh-Schachtel zum Verschenken und selbst verwenden: