Grünes Licht für Klassenzimmer-Container

Grünes Licht für Klassenzimmer-Container

Landkreis Rosenheim – Sowohl das Gymnasium in Bruckmühl aus auch das Inntal-Gymnasium in Raubling (Landkreis Rosenheim) verzeichnete in den vergangenen Jahren wachsende Schülerzahlen. Dieser Trend an den weiterführenden Schulen im Landkreis Rosenheim wird sich laut Schulbedarfsprognose weiter  fortsetzen. Um den daraus resultierenden wachsenden Platzbedarf zu decken, hat der Schulausschuss nun grünes Licht gegeben für die Anmietung von Klassenzimmercontainern für beide Schulen als Interimsmaßnahme sowie einer Erweiterung des Gymnasiums in Bruckmühl.

Langfristig ist laut Landratsamt Rosenheim für beide Schulen mit einem Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen. Dies ergibt sich unter anderem durch den Anstieg der Schülerzahl im Einzugsbereich sowie die hohen Übertrittsquoten von der Grundschule ans Gymnasium. Der Einfluss der Landeshauptstadt München mache sich hier bemerkbar, aber auch die Zuwanderung aus dem Ausland, vor allem aus Ländern der Europäischen Union.

Das Gymnasium Bruckmühl hat seit dem Schuljahr 2019/2020 drei Jahre hintereinander einen Zugang von 118 bis 120 Schülerinnen und Schülern in der 5. Klasse. Dies bedeutet jeweils vier Klassen in der 5. Jahrgangsstufe und nachfolgend auch in den höheren Jahrgängen und daraus folgend eine Anhebung des als dreizügig konzeptionierten Gymnasiums auf die Vierzügigkeit. Gegenwärtig sind die 21 Klassenzimmer sowie die Fachunterrichtsräume zumeist vollständig ausgelastet. Auch am Inntal-Gymnasium steigen die Schülerzahlen. Im Schuljahr 2022/2023 haben sich insgesamt 157 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Das hatte die Bildung von sechs anstelle der bisherigen fünf Eingangsklassen zur Folge. Das Inntal-Gymnasium verfügt derzeit über 37 Klassenzimmer zuzüglich der Fach- und Sportunterrichtsräume. Die Turnhalle steht momentan aufgrund der flüchtlingsbedingten Belegung nicht zur Verfügung. Auch hier herrscht Raummangel.

Wiedereinführung des G9 wirkt sich ebenfalls auf die Schülerzahlen aus

Verschärfend kommt hinzu, dass aufgrund der Wiedereinführung des G9 im Schuljahr 2025/2026 mit einem sprunghaften Anstieg der Schülerzahlen gerechnet wird. Nach Wiedereinführung des neunstufigen Gymnasiums wird es 2025/2026 erstmals wieder eine 13. Jahrgangsstufe geben. Im Frühjahr 2025 finden demnach keine Abiturprüfungen statt (alle Schüler der Q12 gehen dann erstmalig in die Q13). Gleichzeitig wurden bei der Wiedereinführung des G9 pädagogische Konzepte bzw. Vorgaben zur Klassenteilung des G8 beibehalten, welche den Raumbedarf bei vergleichbaren Schülerzahlen erhöhen. Geteilte Klassen in den Intensivierungsstunden, im Förderunterricht, im Fremdsprachenunterricht und im Religions-/Ethikunterricht sowie die zunehmende Integration von Schülerinnen und Schülern mit Inklusionsbedarf bedingen einen zusätzlichen Raumbedarf.
Das Inntal-Gymnasium geht deshalb ab dem Schuljahr 2025/2026 von einem Bedarf von zusätzlich sechs Unterrichtsräumen aus. Ab dem Schuljahr 2025/2026 rechnet das Gymnasium Bruckmühl mit einem zusätzlichen Raumbedarf von vier Klassenzimmern.

Bis 2040 werden nach Schätzungen jedoch zehn zusätzliche Klassenzimmer und Fachräume in Bruckmühl benötigt. Das Gymnasium Bruckmühl ist in U-Form gebaut. In der Öffnung dessen können weitere vier Klassenzimmer gebaut werden.

Sowohl der Erweiterung des Gymnasiums Bruckmühl als auch der Interimslösungen mittels Klassenraumcontainer für beide Schulen hat der Schulausschuss nun einstimmig zugestimmt. Laut Beschlussvorschlag werden ab dem Schuljahr 2025/2026 bis zur Fertigstellung der Baumaßnahmen vier Container für das Gymnasium Bruckmühl und für das Inntal-Gymnasium in Raubling sechs Container angemietet. Die Verwaltung wird zudem beauftragt, das notwendige Vergabeverfahren durchzuführen sowie den Kreisausschuss über die Vergabe zu informieren. Die für die Anmietung der Container notwendigen Haushaltsmittel werden (vorbehaltlich der Zustimmung des Kreistags) in den Haushaltsplan des Jahres 2024 und der Folgejahre eingestelllt.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Schulausschuss besichtigte Inntal-Gymnasium

Schulausschuss besichtigte Inntal-Gymnasium

Landkreis Rosenheim – „Vielfalt gemeinsam erleben“ – das ist seit einem Jahr Teil des Leitbildes des Inntal-Gymnasiums Raubling. Im Rahmen der 25-Jahr-Feier im Sommer 2022 hat die Schule nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein neues Wertebild bekommen, an dem die Schüler aktiv mitgewirkt haben. Die Mitglieder des Ausschusses für Schule und Sport des Landkreis Rosenheim haben sich nun ein Bild der Schule vor Ort gemacht. Im Rahmen der Sitzung dort wurde auch der Stand der aktuellen Bauprojekte an Schulen im Landkreis Rosenheim thematisiert.

Schulleiter Dr. Armin Stadler und sein Stellvertreter Erich Menacher haben bei einem Rundgang durch die Schule aktuelle Herausforderungen und Entwicklungsfelder aufgezeigt. So stehen die Lehrkräfte unter anderem vor Raumproblemen, nicht nur im Sportbereich. Die höheren Übertrittsquoten sowie der starke Zuzug ins Inntal erhöhen die Schülerzahlen. Gleichzeitig sinkt die Quote der Schulabgänger ohne Abitur.
Derzeit besuchen über 900 Schüler das Inntal-Gymnasium. Mittlerweile ist die Schule in den unteren Jahrgangsstufen nicht mehr vierzügig, sondern sechszügig. Die Schulleitung hat Prognosen für die kommenden Jahre erstellt und reagiert entsprechend. In Sachen Digitalisierung sieht sich die Schule gut aufgestellt. Nach einer fast zweijährigen Übergangszeit freuen sich Schüler und Lehrkräfte über das flächendeckende Wlan und Tablets, um den Unterricht bei Bedarf auch möglichst zeitgerecht und digital gestalten zu können.
Rosenheim Landrat Otto Lederer dankte den Schulleitern für die aufschlussreichen Informationen: „Auch am Nachmittag war heute viel los in den Klassenzimmern und in den Gängen. Man merkt auch, dass nicht wenige freiwillig hier sind und die Wahlfächer nutzen. Vielen Dank für den Einblick in das lebhafte Schulleben hier in Raubling.“

Überblick über die
Schulbau-Projekte im Landkreis Rosenheim

Gerhard Kippes, Abteilungsleiter Hoch- und Tiefbau, Immobilienmanagement und Kreislaufwirtschaft im Landratsamt Rosenheim, gab im Anschluss einen Überblick über die laufenden und geplanten Schulbau-Projekte.
Dabei ist die größte laufende Baumaßnahme derzeit an der Berufsschule Wasserburg. Der geplante Abriss und Neubau der beiden Außengebäude ist bereits realisiert, aktuell läuft die Generalsanierung des mittleren Gebäudes. Die Fertigstellung ist zum Beginn des Schuljahres 2023/2024 im Herbst geplant. Baubeginn war im Jahr 2018. Pandemiebedingt hatte sich der Bau um etwa sechs Monate verzögert. Für das Schuljahr 2024/2025 soll in Rosenheim das Gebäude der FOS/BOS Rosenheim fertiggestellt sein. Baubeginn war im Sommer 2021. Bis auf die Turnhalle und Teile der Verwaltung sind die Gebäude in Holzbauweise geplant. Die Baustelle an der Realschule in Bad Aibling schreitet ebenfalls voran. Über der neu geplanten Aula ist mittlerweile das Dach installiert. Der Bau soll voraussichtlich zum Halbjahreswechsel im Februar 2024 nach zweieinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt sein.

Kostenberechnungen
können nicht eingehalten werden

Bei allen drei laufenden Bauprojekten können die ursprünglichen Kostenberechnungen, laut Pressemitteilung des Landratsamt Rosenheim,  nicht eingehalten werden. „Die Baupreisentwicklungen, die durch die Corona-Pandemie und auch durch die Ukraine-Krise, entstanden sind, gehen auch an unseren Bauprojekten nicht vorüber“, erklärt Gerhard Kippes. „Wir liegen zum Teil zwischen 18 und 38 Prozent über den Kalkulationen.“
Für die Zukunft sind weiterhin Bauprojekte an der Förderschule Bad Aibling sowie an der FOS/BOS Wasserburg in Planung.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild, Foto: Landratsamt Rosenheim)