Neue Impulse für die Fastenzeit

Neue Impulse für die Fastenzeit

Rosenheim / Landkreis / Bayern – Mit dem Aschermittwoch, 14. Februar, beginnt für Katholiken die Fastenzeit. Die Wochen vor dem Osterfest stehen im Zeichen von Reflexion und Umkehr. „Unterwegs in eine neue (Oster-)Zeit“ ist das Vorwort der Internetseiten zur Fasten- und Osterzeit 2024 in München und dem Erzbistum München und Freising überschrieben.

„Eine andere Zeit, die uns zunächst in die tiefste Dunkelheit und Trauer führt, ist angebrochen: Wir sind hineingenommen in die Kar- und Ostertage“, heißt es dort. Unter www.ostern-in-muenchen.de bieten die Seiten eine Übersicht über Gottesdienste, Konzerte, Veranstaltungen und Beichtgelegenheiten im Erzbistum von Beginn der Fastenzeit an bis zum „Weißen Sonntag“, der in der katholischen Kirche als „Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit“ heuer am 7. April gefeiert wird.

„Es sind Tage, die eine entscheidende Richtungsänderung beinhalten. Aus der Tiefe des Todes am Kreuz geht es hinaus in das überstrahlende Osterlicht. Jesus hat die Dunkelheit, die Fesseln des Todes überwunden und er führt uns hinein in die Auferstehung. Damit ist für uns alle eine neue Zeit angebrochen, die unverändert und unverrückbar gilt“, wird im Vorwort der Internetseiten ausgeführt. Auf die Seiten verweist ein QR-Code, der auf begleitenden Postkarten der Stadtpastoral München aufgedruckt ist. Die Karten liegen zum Mitnehmen in vielen Kirchen, insbesondere in der Münchner Innenstadt, aus und können zudem per Mail an stadtpastoral@eomuc.de bestellt werden. Es gibt drei Motive, die Impulse unter den Überschriften „anhalten“, „innehalten“ und „weiter gehen“ bieten.

Symbol für den Kreislauf des Lebens

Ab dem Abend des Aschermittwoch, 14. Februar, prägt die bildnerische Intervention „Erde zu Erde …“ von Madeleine Dietz bis zum 15. März den Altarraum des Münchner Liebfrauendoms (Frauenplatz 1). Getrocknete Erdstücke sind vor den Altar geschichtet und lösen sich nach unten auf den Treppenstufen in lose Erde auf: Eine Art Mauer, die den direkten Weg zum Altar verstellt und verhüllt. Künstlerin Dietz erläutert: „Erde ist der Boden, auf dem etwas wächst. Erde ist der Boden, der bearbeitet, gepflegt werden kann, aber auch vertrocknet, verdorrt … Die Erde ernährt uns, wir gehen in sie zurück. Kreislauf des Lebens, verbunden mit dem Nebeneinander von Leere und Fülle.“

Die Ausstellung „Kräfte, die die Welt bewegen“ setzt sich mit den sieben Todsünden auseinander und lädt die Besucher in der Fastenzeit zur Selbstreflexion im Hinblick auf ihre eigenen Kräfte und Schwächen ein. Der Verein Katholische Erwachsenenbildung im Erzbistum München und Freising zeichnet in Kooperation mit der Abteilung Profilbereiche Erwachsenenbildung des Erzbischöflichen Ordinariats und dem Verein Dachauer Forum verantwortlich für die Schau, die am Donnerstag, 29. Februar, 18 Uhr mit einer Vernissage im Münchner Karmelitersaal (Karmeliterstraße 1) eröffnet wird. Bis Donnerstag, 14. März, regt die Ausstellung in verschiedenen Installationen dazu an, die „Urkräfte der Menschheit“ im Blick auf unsere Welt und Gesellschaft, aber auch auf das jeweils eigene Leben neu zu deuten. „Denn hinter jeder ,Todsünde‘ steckt eine im Grunde positive Kraft, die erst durch Übertreibung, durch fehlendes Gleichgewicht schädlich und zerstörerisch wird“, heißt es in der Ankündigung. Die. Mehr Informationen und ein ergänzendes Rahmenprogramm sind unter www.ausstellung-kraefte.de online zu finden.

Es gibt auch eine Online-Fastenaktion

„7 Wochen Lebens(t)räume“ heißt die diesjährige Online-Fastenaktion der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung in Bonn, die sich an Paare mit und ohne Kinder richtet. Welchen Lebenstraum verfolge ich, wo sind meine und unsere Krafträume, wo brauche ich Grenzen? Diese und viele weitere Fragen und Themenkreise werden beleuchtet. An jedem der sieben Freitage in der Fastenzeit gibt es Ideen für Paaraktionen und spirituelle Impulse. Die Anmeldung ist möglich unter www.7wochenaktion.de.

Der bundesweite Ökumenische Jugendkreuzweg 2024 unter dem Titel „Dein POV“ greift die in den sozialen Medien übliche Abkürzung für „Point of view“ auf und nimmt Bezug auf die vielfältigen Blickwinkel, aus denen junge Menschen die Welt wahrnehmen. Mit den Kunstformen des Comics und der Graphic Novel werden Wege gesucht, um dieser Vielfalt an Gedanken, Sichtweisen und Standpunkten Ausdruck zu verleihen. Im neuen Dekanat Werdenfels-Rottenbuch wird der Jugendkreuzweg „Dein POV“ zentral am Sonntag, 17. März, 18 Uhr in den Erzbischöflichen St.-Irmengard-Schulen in Garmisch-Partenkirchen (Hauptstraße 45) begangen. In der Pfarrkirche St. Joseph in Kirchseeon (Bleibinhausweg 2) findet der Jugendkreuzweg am Freitag, 23. März, ab 17 Uhr statt. Mehr Informationen gibt es unter www.jugendkreuzweg-online.de.

In vielen Pfarreien besteht an den Kartagen die Möglichkeit zum Gebet vor dem Heiligen Grab. Eine Besichtigung ist zu den üblichen Kirchenöffnungszeiten möglich. Einen Überblick über Heilige Gräber im Erzbistum, einen virtuellen Rundgang mit Bildern und interaktiver Karte bietet die Internetseite www.heilige-graeber.de.
(Quelle: Pressemitteilung Erzbistum München und Freising / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Ölberg-Darstellungen werden rar

Ölberg-Darstellungen werden rar

Rosenheim / Landkreis / Bayern – Die Woche von Palmsonntag bis zum Osterfest ist in der katholischen Kirche eine Zeit voll dichter Symbolik, Dazu passen auch die Ölberg-Darstellungen. Sie werden allerdings immer seltener.

Ölberg-Darstellung in Westerndorf bei Pang, Stadt Rosenheim

Einfach und doch klar erkennbar ist die Ölberg-Darstellung in der Friedhofskapelle in Westerndorf bei Pang. Fotos: Josefa Staudhammer

Der Moment, als Jesus am sogenannten Gründonnerstag nach dem Letzten Abendmahl neben seinen schlafenden Jüngern am Ölberg gen Himmel betet, hat in der Vergangenheit zahlreiche Künstler inspiriert. Besonders beliebt waren insbesondere in der Barockzeit die sogenannten Ölberggruppen. Der Name „Ölberg“ leitet sich übrigens von dem ursprünglichen Besuchs mit Ölbäumen ab.
Früher waren Ölbergdarstellungen fast in jeder Kirche oder auch außerhalb im Freien zu finden. Heutzutage werden sie mehr und mehr zu Seltenheit. In Rosenheim gibt es aber noch eine derartige plastische Darstellung neben der Kirche St. Nikolaus (unser Beitragsbild), ebenso in einfacherer Form der Friedhofskapelle neben der barocken Wallfahrtskirche St. Johann Baptist und Heilig Kreuz in Westerndorf bei Pang.

Der Ölberg in Rosenheim stammt aus der Frühbarockzeit. Der Name des Künstlers, der die Figuren geschnitzt hat, ist leider nicht überliefert. Man vermutet, er kam aus München.
Eindrucksvoll schildert die Darstellung das nächtliche Geschehen im Garten Gethsemane: Christus sucht in Todesangst Stärkung im Gebet. Seine Jünger Petrus, Jakobus und Johannes bekommen davon nichts mit. Sie liegen schlafend auf der anderen Seite.
Mit der Zeit war das Werk deutlich in die Jahre gekommen, drohte sogar einzustürzen. 2014 folgte dann eine aufwendige Renovierung. Durch Betoninjektionen in den Untergrund wurde der Bau stabilisiert. Auch die wertvollen Schnitzfiguren wurden fachmännisch wieder aufgefrischt, vermodertes Holz ersetzt und auch das Waldgemälde neu bemalt.
Gerade in den Kartagen lohnt es sich, Ölberg-Darstellungen zu besuchen und sie auf sich wirken zu lassen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Foto: Josefa Staudhammer)

Braucht die katholische Kirche Priester?

Braucht die katholische Kirche Priester?

Rosenheim / Landkreis – Immer weniger Gläubige und immer weniger Priester – so sieht es aktuell bei der katholischen Kirche aus. Stadt und Landkreis Rosenheim sind da keine Ausnahmen. Wie man Kirchen, Pfarreien, Pfarrheime und christliche Gemeinschaft dennoch weiter am Leben erhalten kann, darum ging es bei der Herbstvollversammlung des Kreiskatholikenrates, die diesmal gemeinsam mit den Dekanatsräten Rosenheim, Chiemsee und Bad Aibling veranstaltet wurde. Dabei wurde dann sogar die Frage in dem Raum gestellt: Braucht die katholische Kirche überhaupt Priester?

Vollbesetzter Saal im Pfarrheim Heilig Blut

Der Saal im Pfarrheim Heilig Blut war vollbesetzt. Fotos: Karin Wunsam

Bibelwissenschaftler und Autor Martin Ebner hat sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und ein Buch mit gleichlautendem Titel verfasst: „Braucht die katholische Kirche Priester?“ Im Neuen Testament suchte er nach Antworten und kam zu dem Ergebnis, dass dort keine Priester zu finden sind. Stattdessen stoße man dort auf ein Verständnis von Kirchengemeinde abseits von Hierarchien und Machtstrukturen. Ebner sieht darin eine Chance für die katholische Kirche der Zukunft.
Christof Langer, Pastoralreferent und theologischer Referent am Bildungswerk Rosenheim teilt diese Ansicht. Sein Impulsvortrag bei der Herbstvollversammlung des Katholikenrats im vollbesetzten Saal des Pfarrheims Heilig Blut beschäftigte sich zuerst einmal mit der aktuellen Situation der katholischen Kirche in Stadt und Landkreis Rosenheim. Wenn Domkapitular Dekan Pfarrer Daniel Reichel zum Jahresende von Rosenheim nach Freising wechselt, entsteht eine Lücke, von der aktuell noch niemand so genau weiß, wie und ob sie überhaupt wieder gefüllt wird. In der Stadt Rosenheim werden sich in absehbarer Zeit zwei Pfarrer in den Ruhestand verabschieden. Auch da ist ungewiss, was danach passiert.

„Pfarreien werden immer 
mehr sich selbst überlassen“

„Die hauptamtliche Seelsorge konzentriert sich immer mehr auf religiöse Zentren. Die Pfarreien werden immer mehr sich selbst überlassen“, steht für Langer fest. Wenn man dann Kirche, Pfarrheime und Kirchen nicht mehr regelmäßig nutze, sei klar, dass sie irgendwann geschlossen und eingespart werden. Anderenorts in Deutschland sei das auch schon häufig der Fall.
Verhindern könne man dies nur durch ehrenamtliches Engagement. „Das Gemeindeleben von der Wiege bis zum Grab werden zunehmend Ehrenamtliche leiten“, so Langer. Wichtig sei, diese Menschen dabei nicht alleine zu lassen, sondern sie zu ermutigen, zu schulen und zu begleiten: „Diese Aufgabe kann das Bildungswerk Rosenheim leisten“. Gefragt seien außerdem kreative Ideen, um Kirchen und Pfarrheime auch zukünftig mit Leben zu füllen und sie dadurch am Leben zu erhalten.
Schon jetzt werden in der Region viele Wortgottesdienste von Ehrenamtlichen gestaltet und zelebriert. Positiv gesehen wird das aber nicht überall, wie eine Wortmeldung einer Teilnehmerin aus einem Rosenheimer Stadtteil zeigte: „Wenn die Gottesdienstbesucher bei uns merken, dass kein Pfarrer kommt und es damit auch keine Eucharistiefeier gibt, gehen sie einfach wieder.“
Für Christof Langer steht aber fest, dass sich die Gläubigen mit der Zeit immer mehr daran gewöhnen werden, dass Ehrenamtliche die Aufgaben von hauptamtlichen Priestern übernehmen.

Verabschiedung von Daniel Reichel
Verabschiedung von Daniel Reichel

Zum Abschied gab es für Domkapitular Dekan Pfarrer Daniel Reichel (rechts) ein Geschenk von (von links): Anton Daxenbichler, Dekanatsratsvorsitzender für Bad Aibling, Sebastian Kleinschwärzer, Vorsitzender des Kreiskatholikenrats Rosenheim, Regina Seipel vom Dekanatsrat Chiemsee und Paul Deutschenbaur, Dekanatsratsvorsitzender für Rosenheim.

Sebastian Kleinschwärzer, Vorsitzender des Kreiskatholikenrats Rosenheim,  Paul Deutschenbaur, Dekanatsratsvorsitzender für Rosenheim, Anton Daxenbichler, Dekanatsratsvorsitzender für Bad Aibling und Regina Seipel vom Dekanatsrat Chiemsee nutzten die Versammlung auch dazu, um sich persönlich von Domkapitular Dekan Pfarrer Daniel Reichel zu verabschieden und ihn für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren zu danken.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)

Kräuterweihe in Kirche St. Nikolaus

Kräuterweihe in Kirche St. Nikolaus

Rosenheim – Vielerorts finden am heutigen katholischen Feiertag – Mariä Himmelfahrt – Kräuterweihen im Rahmen von festlichen Gottesdiensten statt – auch in der Kirche St. Nikolaus in Rosenheim, wie dieses aktuelle Foto zeigt. 

Kräuterbuschen für Mariä Himmelfahrt

An Mariä Himmelfahrt werden traditionell Mariensträuße gepflückt und geweiht. Es gibt dafür sogar Vorgaben, welche Blumen und Kräuter dafür verwendet werden sollen. Grundsätzlich spielt die Zahl sieben beim Binden eine große Rolle. Sieben Kräuter sollen es sein – angelehnt an die sieben Schöpfungstage, die sieben Wochentage und die sieben Schmerzen Mariens.
Verwendung finden häufig Schafgabe, Johanniskraut, Arnika, Thymian, Veilchen und die Akelei. Gerne ist auch eine Rose mit dabei  – denn auch sie wurde früher zu Heilzwecken verwendet.
Die beiden Damen, die wir in der Fußgängerzone Rosenheim kurz nach der Kräuterweihe getroffen haben, hatten auf alle Fälle sehr schön gebundene Sträuße mit dabei.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Foto: Karin Wunsam)

Katholiken feiern Mariä Himmelfahrt

Katholiken feiern Mariä Himmelfahrt

Rosenheim / Landkreis / Bayern – Am heutigen 15. August feiern Katholiken Maria Himmelfahrt. In Teilen von Bayern und Saarland ist das ein gesetzlicher Feiertag. Gefeiert wird dem Glauben nach, dass Maria an diesem Tag in den Himmel aufgenommen wurde. 

Das Hochfest Mariä Himmelfahrt gibt es schon seit dem 7. Jahrhundert. Traditionell werden zu Sträußen gebundene Kräuter gesegnet, die Gläubige zu den Gottesdiensten mitbringen (wir berichteten). Außerdem begehen heute auch mehr als 100 Kirchen im Erzbistum München und Freising ihr Patrozinium, darunter auch in der Wallfahrtsbasilika Mariä Himmelfahrt in Tuntenhausen im Landkreis Rosenheim. 

Wieder Pfarrgemeinderatswahl

Wieder Pfarrgemeinderatswahl

Rosenheim / Bayern – Nach vier Jahren Amtszeit werden am 20. März wieder in ganz Bayern neue Pfarrgemeinderäte gewählt (wir berichteten). Die Wahlbenachrichtigungen zur Teilnahme treffen aktuell ein.

Wahlberechtigt sind in ganz Bayern mehr als fünf Millionen Katholiken ab 14 Jahren. Gewählt werden kann, wer mindestens 16 Jahre alt ist. Zu wählen sind insgesamt rund 30000 ehrenamtliche Pfarrgemeinderatsmitglieder für die kommenden vier Jahre. Im Erzbistum München Freising sowie im Bistum Eichstätt besteht diesmal auch flächendeckend die Möglichkeit der Online-Abstimmung.
Mehr Informationen zum Wahlablauf gibt es zusammen mit der Wahlbenachrichtigung, sowie den Aushängen in den Schaukästen der Pfarreien.
(Beitragsbild: Josefa Staudhammer)