Es rumort bei der „grünen Branche“

Es rumort bei der „grünen Branche“

Rosenheim – Sie pflegen Gärten, pflastern Wege, kümmern sich um Parks und Friedhöfe, planen und bauen Sportplätze: Die „grüne Branche“ in Rosenheim hat rund 190 Beschäftigte im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, so die IG Bauen-Agrar-Umwelt. Die IG Bau Oberbayern beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur. Bei der „grünen Branche“ rumort es kräftig. Die IG Bau Oberbayern fordert mehr Lohn für diese Berufsgruppe.

„Die Branche hat Saison und die Betriebe haben alle Hände voll zu tun. Doch hinter den ‚grünen Betriebstoren‘ rumort es kräftig. Es geht um höhere Löhne“, sagt Harald Wulf. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Oberbayern kritisiert den Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau: Dieser trete bei der laufenden Tarifrunde „kräftig auf die Lohnbremse“.

Das treffe Beschäftigte der Branche in Rosenheim hart. Die Arbeitgeber hätten umgerechnet lediglich 3,75 Prozent Lohnzuwachs pro Jahr als Angebot vorgelegt. „So wie die Preise durch die Inflation gestiegen sind, würde das für die Beschäftigten bis 2025 einen erheblichen Reallohnverlust bedeuten“, sagt Harald Wulf. Die IG Bau dagegen fordere den „Inflationsausgleich plus X“ für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen der Branche.

„So hält und gewinnt man keine Fachkräfte“

Eine Forderung, an der die IG Bau auch in der dritten Verhandlungsrunde festhalten will: „Die grüne Branche mutet ihren Beschäftigten rote Zahlen auf dem Lohnkonto zu. Die Arbeitgeber sind nicht einmal bereit, die Inflation auszugleichen. Dabei leisten die Garten- und Landschaftsbauer bei Wind und Wetter eine harte Arbeit. So hält und gewinnt man keine Fachkräfte.“ Das müsse den 26 Betrieben der Branche in Rosenheim klar sein. „Und das müssen auch die heimischen Arbeitgeber ihrem Bundesverband klarmachen. Andernfalls werden die bundesweiten Tarifverhandlungen scheitern“, so Wulf.

Die IG Bau verweist dabei auch auf die Frühjahrsumfrage des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Das „Branchen-Barometer“ mache deutlich, dass unter den befragten Betrieben für gut zwei Drittel der Arbeiten in Privatgärten höhere Preise verlangt würden als noch im Vorjahr. Für die „grünen Aufträge“ der öffentlichen Hand schreibe die Branche zu 45 Prozent höhere Rechnungen. „Da kann es nicht sein, dass die Beschäftigten jetzt beim Lohn in die Röhre gucken sollen“, so Harald Wulf.
(Quelle: Pressemitteilung IG Bau Oberbayern / Beitragsbild: Copyright IG Bau Oberbayern)

So viel Schoki lässt sich Rosenheim schmecken

So viel Schoki lässt sich Rosenheim schmecken

Rosenheim – Rosenheim lässt sich pro Jahr 819 Tonnen Schokolade schmecken! Das meldet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Rosenheim-Oberbayern. Dabei sei der Schoko-Hunger auf Osterhasen größer als auf Weihnachtsmänner.

Der Schoko-Hunger ist enorm – gerade zu Ostern: 819 Tonnen Schokolade haben die Menschen in Rosenheim zuletzt im Jahr gegessen – rein statistisch. Denn der „Schoko-Hunger“ lässt sich laut Pressemeldung der NGG wiegen: 12,9 Kilogramm pro Kopf pro Jahr – von jung bis alt. „Das macht für jeden rund zweieinhalb Tafeln Schokolade pro Woche. Natürlich sind da auch Pralinen, Osterhasen oder Weihnachtsmänner aus Schokolade mit dabei. Übrigens ist der Schoko-Hase beliebter: Er hat den Weihnachtsmann bei der Produktion in den Schokoladenfabriken längst überholt“, sagt Manuel Halbmeier von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die NGG sorgt in der Süßwarenindustrie dafür, dass die Arbeitsbedingungen stimmen. „Dazu gehört vor allem auch der Lohn. Den müssen die Arbeitgeber jetzt allerdings deutlich nachsüßen“, so Manuel Halbmeier von der NGG Rosenheim-Oberbayern.

Gewerkschaft fordert ein Lohn-Plus
für Beschäftigte der Süßwarenindustrie

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten in der Süßwarenindustrie jetzt ein Lohn-Plus. „Denn die hohe Inflation liegt allen schwer im Magen. Die verdaut man auch nicht besser, wenn man tagsüber oder in Nachtschichten leckere Sachen produziert“, sagt NGG-Geschäftsführer Manuel Halbmeier. Wer in der Produktion am Band steht oder im Lager arbeitet, soll 500 Euro mehr pro Monat bekommen, fordert die NGG. „Und für alle, die heute schon weiter oben auf der Lohnleiter stehen, müssen 400 Euro im Monat dazukommen. Ziel ist ein Lohn-Plus mit ‚sozialem Augenmaß‘. Deshalb ist es auch wichtig, in schmalere Lohntüten mehr reinzupacken“, so Manuel Halbmeier. Auch Azubis in der Süßwarenindustrie sollen profitieren: Für sie fordert die NGG 200 Euro mehr Ausbildungsvergütung pro Monat und zusätzlich noch ein „Ticket-Geld“: eine Fahrtkostenpauschale von 50 Euro.

Dabei geht es längst nicht nur um die Beschäftigten in der Schokoladenherstellung. Vom Marzipan bis zum Eis, von Weingummis über Salzstangen bis zu Chips: „Zu den Produkten der Süßwarenindustrie gehören auch Kekse & Co. Dahinter steckt eine starke Branche mit gewaltigen Umsätzen und großen Namen wie Ferrero, Storck, Lindt, Haribo oder Bahlsen“, sagt Manuel Halbmeier. Die Gewerkschaft NGG werde Mitte April zum ersten Mal seit langem wieder mit allen „Genuss-Giganten“ am Tariftisch sitzen und bundesweit über die Löhne in der Süßwarenindustrie verhandeln. Vorher räumt Halbmeier allerdings noch mit einem Gerücht auf: „Nein, Weihnachtsmänner, die im Regal geblieben sind, werden nicht zu Osterhasen eingeschmolzen. Das sind Saisonartikel, die immer aus frisch hergestellter Schokoladenmasse produziert werden.“
(Quelle: Pressemitteilung NGG Region Rosenheim-Oberbayern / Beitragsbild: Copyright NGG)