Zahnprobleme bei Kaninchen und Meerschweinchen

Zahnprobleme bei Kaninchen und Meerschweinchen

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Zahnprobleme gelten bei Kaninchen als häufigster Grund, zum Tierarzt zu gehen. Ähnlich bei Meerschweinchen, Chinchillas und Degus. Ob Probleme vorliegen, können Halter an einigen Symptomen erkennen.

„Bei Kaninchen und Meerschweinchen, aber auch Degus und Chinchillas besteht die Nahrung in der Natur zu 90 bis 95 Prozent aus Gras oder Heu. Vor allem sprechen wir da von langstieligem Gras, das sehr rohfaserig ist. Das ist hoch abrasiv, also abreibend, sodass die Zähne durch das Futter immer wieder abgeschliffen werden“, erklärt Dr. Manfred Schumacher, Leiter einer Kleintierpraxis, der mit zertifizierter Zusatzqualifikation in der Zahnheilkunde zahlreiche Fachartikel zu diesem besonderen Thema veröffentlicht hat. „Bei einer Ernährung, die diese Anforderungen erfüllt, bleiben das Nachwachsen und Abschleifen immer im Gleichgewicht.“

Zahnprobleme beim Kleintier erkennen

Generell ist Appetitlosigkeit eines der typischen Anzeichen für Unwohlsein bei Kaninchen und kleinen Nagetieren. In erster Linie gilt es daher, den Grund dafür herauszufinden. „Halter sollten Folgendes beachten: Kann das Tier nicht fressen? Dann geht es zum Futter, frisst aber kaum oder nur sehr selektiv, kaut vielleicht nur einseitig oder stellt das Fressen ganz ein. Das lässt Zahnprobleme vermuten. Oder hat man den Eindruck, dass das Tier nicht fressen will? In dem Fall wird das Futter eher ignoriert und es treten keine sonderbaren Kaubewegungen auf. Dann sind die Zähne in der Regel nicht Ursache des Problems“, ordnet der Tierarzt die Anzeichen ein. Gerade bei Meerschweinchen kann es vorkommen, dass diese bei Zahnproblemen lange auf etwas herumkauen und das Futter anschließend einfach wieder herunterfällt. Auch übermäßiges Speicheln ist dann verbreitet.
Selbst bei Beschwerden, die primär nichts mit den Zähnen zu tun haben, entstehen in der Folge oft zusätzlich Zahnprobleme. „Wenn ein Kaninchen zum Beispiel gestresst ist und deswegen weniger frisst, dann wachsen die Zähne ja trotzdem in ihrem normalen Tempo weiter, werden aber nicht mehr so stark abgerieben. Aus jedem Unwohlsein kann also immer ein Zahnproblem entstehen“, fasst Dr. Schumacher zusammen.

Zahnprobleme bei Jung und Alt

Auch Fremdkörper im Maul oder ein abgebrochener Zahn können Probleme bereiten. Manche Heimtiere haben zudem schon von Geburt an einen Fehlbiss, der im Laufe der Zeit erkennbar wird und daher vor allem Jungtiere betrifft. „Bei einem älteren Tier, das noch nie Probleme mit den Zähnen hatte, gibt es in der Regel eine andere Ursache, wenn es plötzlich nicht mehr frisst“, sagt der Experte. „Bei einer Bindegewebsschwäche im Alter können sich die Zähne aber verschieben. Dann passen die Kauflächen nicht mehr exakt aufeinander und die Zähne werden ungleichmäßig abgerieben.“

Behandlung von Zahnproblemen

Wenn Halter mögliche Zahnprobleme feststellen, ist immer der gewohnte Tierarzt die erste Anlaufstelle. Der kann das schnell untersuchen und den Patienten bei Bedarf an einen Spezialisten weiterleiten. Bei der Suche nach einem spezialisierten Tierzahnarzt hilft außerdem die Tierzahnärztesuche auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde (DGT): https://www.tierzahnaerzte.de/tierzahnaerztesuche
Für die detaillierte Untersuchung und Behandlung werden Kaninchen, Degu und Co. narkotisiert. Das vermeidet unnötigen Stress beim Tier und senkt das Risiko für Verletzungen. Nach Empfehlung der DGT ist „eine profunde Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Mundhöhle und der Zähne bei Kaninchen und Nagern […] ohne eine geeignete Anästhesie nicht möglich“. (Quelle: Pressemitteilung IVH / Beitragsbild: re)

Hilflose Meerschweinchen ausgesetzt

Hilflose Meerschweinchen ausgesetzt

Kiefersfelden / Landkreis Rosenheim – Passanten entdeckten an der Zufahrtsstraße zum Hödenauer See in Kiefersfelden (Landkreis Rosenheim) eine Pappschachtel mit sieben jungen Meerschweinchen. Bundespolizisten nahmen sich der Tiere an.

Ausgesetzt wurden die Tiere vermutlich am vergangenen Mittwoch, 14. Juni. Auf alle Fälle wurde da die Pappschachtel zufällig entdeckt. Beamte der Bundespolizei, die sich zufällig in der Nähe befanden, nahmen sich der offensichtlich ausgesetzten Vierbeiner an. Durch das Tierheim Rosenheim wurde die Untersuchung und teils notwendigen tiermedizinische Behandlung organisiert.
Die Polizeiinspektion Brannenburg hat nun Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz aufgenommen und bittet mögliche Zeugen, sich telefonisch unter Telefon 08034 / 90680 zu melden.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Brannenburg / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Auch Meerschweinchen brauchen Abkühlung

Auch Meerschweinchen brauchen Abkühlung

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Jetzt wird es hierzulande wieder sehr heiß und da ist für Mensch und Tier jede Abkühlung willkommen, auch die besonders kleinen tierischen Mitbewohner: Meerschweinen empfinden bereits Werte über 25 Grad als höchst unangenehm. Hier Tipps, wie man den niedlichen Nagern die heißen Tage des Jahres etwas erträglicher gestalten kann.

Erster Schritt: ein flotter Haarschnitt. Langhaarige Rassen leiden unter der Sommerhitze. Da hilft es, das Fell der Tiere radikal zu kürzen. Neben der Frisur ist auch die richtige Ernährung an heißen Tagen wichtig. „Bei sehr hohen Temperaturen bewegen sich Meerschweinchen deutlich weniger, deshalb sollte man ihnen leicht verdauliche und energiearme Kost anbieten“, sagt Esther Schmidt, Autorin zahlreicher Kaninchen- und Meerschweinchenratgeber. Am besten füttern Halter ihre Tiere über den Tag nur mit sehr kleinen Mengen und erst gegen Abend mit größeren Mengen Frischfutter.

Meerschweinchen brauchen besonders im Sommer mehrmals täglich frisches Wasser. „Ein Teil des Flüssigkeitsbedarfs wird über das Frischfutter abgedeckt, aber an sehr heißen Tagen reicht das nicht aus“, sagt Schmidt. „Leben die Meerschweinchen in einem Außengehege, sollte das Wasser mehrmals täglich erneuert werden, da die Tiere abgestandenes Wasser verschmähen“, so die Expertin.
Der Sommer im Außengehege

Ein Teil des Außengeheges sollte im Sommer im Schatten stehen. Nicht vergessen: Die Sonne wandert! „Ein schattiges Örtchen kann im Laufe des Tages zum Brutkasten werden“, mahnt Schmidt. Daher ist bei der Außenhaltung wichtig, natürliche Schattenspender, wie Bäume, Sträucher oder Büsche, einzuplanen. „Alternativ können auch Sonnensegel, Weidenzelte oder andere Hitzeschutzdächer aufgestellt werden“, so der Tipp von Esther Schmidt.

Mit Eiswürfeln gefüllte Plastiktüten oder große Kühlakkus, über die zur Sicherheit schwere Tontöpfe gestülpt werden, bieten ebenfalls ein kühles Plätzchen, müssen aber öfter erneuert werden. Die Tiere bestimmen dann selbst, ob sie sich in der Nähe der Kühlspender aufhalten möchten.

In der Wohnung sollte das Gehege weder in der Nähe von Wärmequellen stehen, noch direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. „Optimal ist ein Platz mit guter Belüftung, aber ohne Zugluft“, sagt Schmidt. Zudem sollten Halter die Zimmer morgens und abends gut lüften und während der Mittagshitze die Fenster geschlossen halten. „Fliesen, Kacheln, Steine oder Marmorplatten haben einen kühlenden Effekt und werden dankbar von den Tieren angenommen. Bekommen die Meerschweinchen Auslauf, sollte dieser auf die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Zusätzlich kann der Sand in der Buddelkiste leicht mit Wasser besprüht werden.

Ob Innen- oder Außenhaltung: „Zur Abkühlung können auch Einrichtungsgegenstände, wie beispielsweise Tunnel und Röhren, abwechselnd im Kühlschrank gekühlt werden, sodass die Tiere immer einen wohltemperierten Rückzugsort haben“, so Schmidts Tipp. „Auch ein feuchtes Tuch, das über einen Teil des Geheges oder einen Unterschlupf gelegt wird, verschafft den Tieren Erleichterung, darf aber nicht die Luftzirkulation beeinträchtigen.“
(Quelle: Pressemitteilung ivh-online.de / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

 

 

Meerschweinchen ihrem Schicksal überlassen

Meerschweinchen ihrem Schicksal überlassen

Rosenheim – Ihrem Schicksal überlassen wurden sieben Meerschweinchen am Spazierweg neben der Mangfall. Zum Glück wurden sie von einer Spaziergängerin entdeckt. Mitarbeiter des Rosenheimer Tierheims haben die Tiere mittels Kescher und Transportkorb eingefangen und in Sicherheit gebracht.

Nach Auskunft des Tierheims Rosenheim war es nicht das erste Mal, dass an dieser Stelle Meerschweinchen ausgesetzt wurden. Diesmal wuselten 5 Babymeeris und 2 erwachsene Meerschweinchen um einen großen Baum in der Nähe des Kaltenbach herum. 
Nach ihrer erfolgreichen Rettung wurden die Tiere mittlerweile auch schon von einer Kleintierärztin in Augenschein genommen. Demnach sind sie alle soweit in einem guten Zustand. Die kleinen weisen allerdings oberflächliche Bissverletzungen auf, die vermutlich von anderen Tieren stammen. Das Muttertier scheint bereits wieder trächtig zu sein. Zumindest konnte die Ärztin eine Schwangerschaft nicht ausschließen.
Das Rosenheimer Tierheim bittet die Rosenheimer Bevölkerung ein wachsames Auge auf die Gegend nahe der Brücke an der Kufsteiner Straße zu haben. Damit nicht noch mehr Meerschweinchen dort ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen werden.
(Quelle: Presseinformation Tierheim Rosenheim / Beitragsbild-Foto: Tierheim Rosenheim)