
Auf der Suche nach einem Bergbewohner: Wer sichtet den Alpensalamander?
Hilpoltstein / Bayern – Schwarz glänzend und ein echter Regenfreund: Der Alpensalamander ist eine außergewöhnliche Art und kommt bundesweit nur in den Bergen Süddeutschlands vor. Um Das Tier schützen zu können ruft der LBV zum Melden des pechschwarzen Schwanzlurches auf.
Von April bis September kann man ihn bei feuchtem Wetter in den Höhenlagen der Alpen und des Alpenvorlands beobachten. Doch verschiedene Faktoren bedrohten den Lurch. „Der Alpensalamander ist durch die Zerschneidung seines Lebensraums gefährdet – besonders der Ausbau von Forstwegen, Straßen und die Erschließung neuer Waldgebiete setzen ihm zu. Viele Tiere werden überfahren oder auf Wanderwegen schlicht übersehen und zertreten“, erklärt Brigitte Kraft, Expertin für den Alpensalamander beim bayerischen Naturschutzverband LBV. Hinzu kommt der Salamanderpilz Bsal, der für die Tiere tödlich sein kann. Um mehr über die Verbreitung des Alpensalamanders zu erfahren und ihn künftig besser schützen zu können, bittet der LBV alle Bürger, egal ob im Urlaub in den Bergen oder in der Alpenregion zu Hause, jede Sichtung des schwarzen Schwanzlurches zu melden.
Alpensalamander melden um sie schützen zu können
Aktiv ist der Alpensalamander zwischen April und September, dann haben Naturbegeisterte mit etwas Glück auch die Möglichkeit, ihn zu beobachten. Zwar ist der kleine Bergbewohner überwiegend nachtaktiv – wenn es nach längerer Trockenheit regnet oder gewittert, lässt er sich auch am Tag entdecken. Wem das gelingt, den bittet der LBV seine Beobachtung über das Meldeformular unter LBV.de/alpensalamander-projekt mitzuteilen. „Auch Funde toter Tiere sind für uns von Bedeutung, um festzustellen, wo es womöglich besonders gefährlich für die Salamander ist“, erläutert Brigitte Kraft. „Besonders interessiert sind wir deshalb auch an genauen Angaben zum Fundort.“ Beobachter können ihre Meldung mit einem Foto des Tieres ergänzen.
Der LBV sammelt die Beobachtungen, um einen Überblick über die tatsächliche Verbreitung des Alpensalamanders zu bekommen und anschließend geeignete Schutzmaßnahmen für den schwarzen Regenfreund einleiten zu können. Denn, obwohl der Alpensalamander aufgrund seiner giftigen Haut nur wenige natürliche Feinde hat, ist er trotzdem bedroht.
Über den Alpensalamander
Der Alpensalamander fühlt sich am wohlsten in feuchten Bergwäldern. Manchmal streicht der kleine Lurch aber auch durch Wiesen oberhalb der Baumgrenze, vorausgesetzt er findet dort ein gutes Versteck. Das Hauptvorkommen des Alpensalamanders in Deutschland liegt im Alpenraum, vor allem in feuchten Bergwäldern in Höhen zwischen 590 und 2.100 Metern. Darüber hinaus gibt es Einzelnachweise aus den Tobelwäldern im Südosten von Baden-Württemberg. Sein Fortpflanzungsverhalten ist in der Amphibienwelt etwas ganz Besonderes: Im Gegensatz zu anderen Amphibien benötigt der Alpensalamander kein Gewässer zur Fortpflanzung und legt keinen Laich ab. Die ein bis zwei Jungtiere kommen lebend zur Welt. Je nach Höhenlage variiert die Tragzeit zwischen zwei und vier Jahren.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)