Mögliche Tötung von Pavianen: Umweltausschuss stützt Tiergarten

Mögliche Tötung von Pavianen: Umweltausschuss stützt Tiergarten

Nürnberg – Im Tierpark Nürnberg denkt man darüber nach, aufgrund von Populationsmanagement, Paviane zu töten (wir berichteten). Nach Bekanntgabe war der Aufschrei bei Tierschützern groß, nun bekommt der Tiergarten Rückendeckung vom Umweltausschuss.

Der Umweltausschuss der Stadt Nürnberg hat den Tiergarten in seiner jüngsten Sitzung zum Thema „Populationsmanagement bei Pavianen“ gestützt: Ausschussmitglieder der CSU, der SPD, der Grünen und der ÖDP haben darin das Töten von Guinea-Pavianen im Rahmen des Populationsmanagements und für den Arterhalt als Ultima Ratio als vernünftig eingestuft. Dr. Klaus Köppel, Leiter des Umweltamtes, sicherte dem Tiergarten weitere Unterstützung in der Sache zu.
„Wir tragen das aus rechtlicher und fachlicher Sicht ausdrücklich mit“, sagte er. Zuvor hatte Dr. Dag Encke, leitender Direktor des Nürnberger Tiergartens, erläutert, warum der Zoo die Tötung von Pavianen in Betracht ziehen muss – darüber hatte der Tiergarten im Vorfeld der Umweltausschusssitzung auch die Öffentlichkeit informiert. Dr. Encke ordnete zudem die Stellung und die Aufgaben von Zoologischen Gärten im internationalen Artenschutz ein.

 „Wir sind sehr erleichtert“, sagt Dr. Encke. „Wir wissen jetzt, dass wir Verständnis finden, wenn wir gut begründen. Das ist mit der hohen Verantwortung verbunden, niemanden zu enttäuschen. Wir werden weiterhin mit absoluter Sorgfalt alle Alternativen prüfen, bevor wir tatsächlich zu so einem Schritt greifen.“
(Quelle: Pressemitteilung Tierpark Nürnberg / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Nürnberger Tiergarten will unerwünschte Paviane töten: Peta droht mit Strafanzeige

Nürnberger Tiergarten will unerwünschte Paviane töten: Peta droht mit Strafanzeige

Nürnberg / Stuttgart – Im Tierpark Nürnberg leben aktuell 45 Guinea-Paviane. Nun sollen einige dieser Tiere sterben – aus Gründen des „Populationsmanagement“, wie es in einer Pressemitteilung heißt, die gestern veröffentlicht wurde. Die Tierschutzorganisation Peta droht mit Strafanzeige. 

Es ist ein Thema, über das nicht gerne gesprochen und berichtet wird: Wird der Tierbestand zu groß und findet sich dann für den betreffenden tierischen Bewohner keine neue Heimat, wird als letzte Option oft nur die Tötung gesehen. „Dass das im Fall von Huftieren wie Hirschen, Ziegen, Schafen und Rindern, bei Vögeln und Nagetieren vernünftig ist, wird weitgehend anerkannt“, heißt es dazu in der aktuellen Pressemitteilung des Nürnberger Tierparks. Nun will die Einrichtung beim Umweltlausschuss um Verständnis werben, dass diese Praxis zum Beispiel auch bei den Guinea-Pavianen vernünftig sein kann. „Im Artenschutz befinden wir uns in einem menschengemachten Dilemma, das uns allen Entscheidungen abverlangt, die sich nicht gut anfühlen“, sagt Tiergartendirektor Dr. Dag Encke. (Die vollständige Pressemitteilung des Tierpark Nürnberg findet Ihr hier.)

Die Tierschutzorganisation Peta lässt das Argument mit dem Artenschutz nicht gelten und hat angekündigt, im Fall von Pavian-Tötungen Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des Nürnberger Tiergartens zu erstatten.  „Das Züchten und Töten von Tieren ist ein von Zoos selbst geschaffener Teufelskreis. Dieser kann nur durchbrochen werden, wenn Pläne zu Zuchtstopps und der Schließung von Zoos erarbeitet werden, anstatt über die etwaige Tötung der Tiere zu diskutieren – egal welcher Art es betrifft“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. 
(Quelle: Pressemitteilungen Tierpark Nürnberg –  Peta / Beitragsbild: Symbolfoto re)