Großbrandalarm auf landwirtschaftlichen Betrieb in Waging

Großbrandalarm auf landwirtschaftlichen Betrieb in Waging

Waging / Landkreis Traunstein – Großbrandalarm auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Waging (Landkreis Traunstein) am gestrigen Freitag (10.1.2025): 130 Einsatzkräfte waren vor Ort. Der Dachstuhlbrand konnte rechtzeitig gelöscht werden. Auslöser war wohl eine Photovoltaikanlage. 

Gegen 13.20 Uhr wurde die Feuerwehr Nirnharting sowie zahlreiche umliegende Feuerwehren durch die Integrierte Leitstelle Traunstein zu einem Betrieb im Waginger Ortsteil Plattenberg alarmiert. Dort war im Bereich des Dachstuhls ein Feuer ausgebrochen. Durch den gezielten Einsatz konnte die Brandausbreitung begrenzt und ein Übergreifen der Flammen auf das gesamte Wirtschaftsgebäude sowie das angrenzende Wohnhaus verhindert werden. Drei Ersthelfer mussten vor Ort medizinisch versorgt werden. Eine erste Schätzung des Schadens liegt im mittleren fünfstelligen Bereich.

Brandrauch stieg in den Himmel

„Bei unserem Eintreffen waren die Flammen im Inneren des Gebäudes bereits deutlich zu erkennen und Brandrauch stieg in den Himmel“, reflektiert der Nirnhartinger Kommandant und Einsatzleitung Wolfgang Sedlmayer im Gespräch mit der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein den Einsatz auf dem Landwirtschaftlichen Betrieb und ergänzt, „nur wenige Minuten später hätten wir es sicherlich mit einem Vollbrand zu tun gehabt“.
Durch einen gezielten Löschangriff mehrerer Atemschutztrupps im Inneren des Gebäudes sowie dem Einsatz eines Wasserwerfers auf der Drehleiter von außen gelang es den Feuerwehren, das Feuer binnen weniger Minuten an der weiteren Ausbreitung zu hindern.
Dabei griffen die Feuerwehren zunächst auf das Wasser aus den Tanks der Löschfahrzeuge zurück und bauten gleichzeitig eine 150 meterlange Schlauchleitung zum nächstgelegenen Hydranten auf. Damit war die Wasserversorgung sichergestellt. Für Nachlöscharbeiten musste noch das Dach geöffnet werden, damit die Einsatzkräfte auch versteckte Glutnester ablöschen konnten. Rund 20 Minuten nach der Alarmierung konnte die Einsatzleitung „Feuer unter Kontrolle – Nachlöscharbeiten“ an die Leitstelle melden.

Kälber wurden vorsorglich ins Freie gebracht

Da das Feuer, nach den Angaben des Kreisfeuerwehrverband Traunstein, augenscheinlich an einer installierten Photovoltaikanlage ausgebrochen war, wurde ein Elektrofachbetrieb verständigt. Gleichzeitig wurde ein Zimmereibetrieb zur notdürftigen Abdichtung des Daches hinzugezogen. Neben verschiedenen Landwirtschaftlichen Geräten war Futtermittel in der Tenne gelagert. Die im darunterliegenden Stall befindlichen Kälber wurden vorsorglich durch den Landwirt nach draußen gebracht. Eine Gefahr für die Tiere bestand zu keinem Zeitpunkt.
Bei den ersten Löschversuchen atmeten zwei Bewohner Brandrauch ein. Eine weitere Person hatte mit leichten Kreislaufprobleme zu kämpfen. Alle drei Personen wurden von den Sanitätern des Bayerischen Roten Kreuzes vor Ort versorgt und betreut. Der Rettungsdienst war mit einem Rettungswagen sowie einem Notarzt und dem Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort. Die ersten Ermittlungen wurden durch die Beamten der Polizei aus Laufen angestellt.

Seitens der Feuerwehren waren rund 130 Einsatzkräfte aus Nirnharting, Gaden, Petting, Teisendorf und Waging vor Ort. Die Feuerwehr Traunstein wurde mit dem Gerätewagen Atem-/Strahlenschutz alarmiert. Ebenso wurde der Fachberater des Technischen Hilfswerkes und die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung an die Einsatzstelle beordert. Von der Kreisbrandinspektion waren Kreisbrandrat Christof Grundner, Kreisbrandinspektor Günter Wambach und Kreisbrandmeister Georg Fleischer, der Fach-Kreisbrandmeister für den Atemschutz, Stefan Thurner, sowie Thomas Pfeffer von der Pressestelle zur Unterstützung der Einsatzleitung am Brandort.

Gegen 15 Uhr konnten die meisten Feuerwehren vom Einsatzort abrücken. Die Feuerwehren Nirnharting und Waging sind noch für letzte Einsatzmaßnahmen vor Ort. Derzeit wird ein Einsatzende für die Feuerwehren gegen 17 Uhr erwartet. Lobende Worte fand insbesondere Kreisbrandmeister Georg Fleischer, „dank dieses optimal abgelaufenen Einsatzes und die professionelle Arbeit der Feuerwehrleute konnte hier in Plattenberg ein Großbrand verhindert werden“.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Solarstrom auf früherer Mülldeponie

Solarstrom auf früherer Mülldeponie

Prien / Landkreis Rosenheim – Auf der früheren Landkreis-Mülldeponie in Urschalling bei Prien wird jetzt Strom produziert. Eine rund 3.300 Quadratmeter große Freiflächen-Photovoltaikanlage hat dort ihren Betrieb aufgenommen. Der Anbieter, die Astra Solar GmbH aus Ditzingen, erwartet eine jährliche Strommenge von etwa 775.000 Kilowattstunden pro Jahr, die in das Netz der Bayernwerk GmbH eingespeist werden. Damit können rund 240 Drei-Personenhaushalte versorgt und 618 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden.

Der Aufbau der Photovoltaikanlage mit mehr als 1.600 Modulen, die in etwa die Fläche eines halben Fußballfeldes bedecken, begann im Frühjahr dieses Jahres. Wegen der Ablagerungen in der früheren Mülldeponie gestaltete sich die Gründung der Anlage technisch sehr aufwändig.
Weil die Betonmischer aufgrund ihres Gewichts die Fläche nicht befahren durften, wurden die Betonsockel mit Hilfe eines langen Auslegers vor Ort gegossen. Mit der Ausführung war die auf Deponien spezialisierte S-Tech-Energie GmbH aus Winhöring beauftragt.
Die Fläche bei Urschalling gehört dem Landkreis Rosenheim. Er schloss einen Pachtvertrag mit dem Anbieter.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: @Landratsamt Rosenheim)

Wird Landratsamt aufgestockt?

Wird Landratsamt aufgestockt?

Rosenheim / Landkreis Rosenheim – Eine mögliche Aufstockung des Hauptgebäudes des Landratsamtes Rosenheim um einen siebten Stock würde bis zu 70 zusätzliche Büroarbeitsplätze schaffen. Thomas Strähle vom Architekturbüro Aldinger in Stuttgart stellte in der Kreisausschuss-Sitzung Planungsziele und Zeichnungen vor. Eine endgültige Entscheidung über die Baumaßnahme fiel noch nicht. Landrat Otto Lederer sagte, es sei ihm wichtig gewesen, die Planungen vorzustellen.

So könnte eine mögliche Lösung für die zukünftige Gestaltung der Außenfassade des Landratsamtes Rosenheim aussehen. Foto: Landratsamt Rosenheim

Sollte der Kreisausschuss in der nächsten oder übernächsten Sitzung dem Projekt zustimmen, könnten die Arbeiten noch heuer beginnen. Architekt Strähle sprach konkret vom letzten Quartal dieses Jahres. Wenn alles nach Zeitplan verläuft, könnten Aufstockung, Fassadenerneuerung und Bürosanierung über alle Stockwerke des Hauptgebäudes bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

Nicht alle Kreisräte sind von
Notwendigkeit der Aufstockung überzeugt

Den Wortmeldungen im Kreisausschuss nach, sind derzeit nicht alle von der Notwendigkeit einer Aufstockung um eine Etage überzeugt. Landrat Otto Lederer stellte dazu fest, „wenn wir nicht aufstocken, würden Büroarbeitsplätze verloren gehen.“
Nach den vorgestellten Planungen würden im ersten Bauabschnitt eine siebte Etage neu entstehen und das sechste Stockwerk saniert. In den Bauabschnitten zwei bis vier würden jeweils zwei weitere Etagen von der fünften Etage abwärts bis zum Erdgeschoss saniert. Je Bauabschnitt müssten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgelagert werden. Geplant ist, sie für den Zeitraum der Sanierungsarbeiten im Gebäude der früheren Zulassungsstelle auf dem Gelände des Landratsamtes unterzubringen.

Photovoltaik-Anlage
auf Dachfläche

Für die Aufstockung auf dem bestehenden Gebäude spricht, dass trotz Raumgewinn keine neuen Flächen versiegelt würden. 60 Prozent der Dachfläche würden nach den derzeitigen Planungen für eine Photovoltaik-Anlage verwendet. Der produzierte Strom würde im Haus verbraucht, nur überschüssiger Strom soll ins allgemeine Stromnetz eingespeist werden.
Um die Barrierefreiheit sicherzustellen, sollen alle Flurtüren mindestens 90 Zentimeter breit werden. Die beiden kleinen bestehenden Aufzüge in der Mitte des Landratsamtsgebäudes würden durch einen großen ersetzt.
Die Basis für die geplante siebte Etage soll eine Stahlkonstruktion werden. Eine Holzkonstruktion wurde abgelehnt, weil sie schwerer ist. Um Wärmeverluste zu vermeiden, wäre eine hochwärmedämmende Gebäudehülle vorgesehen. Die neuen Fenster würden eine Holz-Aluminium-Konstruktion mit 3-fach Verglasung sein. Der Sonnenschutz würde durch eine außenliegende Markise sichergestellt. Eine Lösung, die schon beim Neubau umgesetzt wurde.
Laut Strähle würde die benötigte Heizenergie annähernd halbiert. Etwa 120 Tonnen CO² könnten eingespart werden. Hinzu kämen 14 Tonnen CO² durch die Verwendung von LED-Leuchten sowie 44 Tonnen CO² durch die Photovoltaik-Anlage.
Unverändert erhalten bleiben sollen die Bereiche, die in den vergangenen Jahren bereits saniert wurden. Dazu gehören sämtliche Sanitäranlagen sowie die Teeküchen in jedem Stockwerk. Auch der Brandschutz ist bereits auf den neuesten Stand gebracht.
Die Aufstockung, Fassadenerneuerung und Bürosanierung sollen in der nächsten oder übernächsten Sitzung des Kreisausschusses wieder auf der Tagesordnung stehen. Dann will Landrat Otto Lederer auch Kostenschätzungen zu den vier Bauabschnitten präsentieren.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim – zeigt den Kreisausschuss beim Rundgang)