Von Ostern bis Oktober: Zeit für den Umstieg auf Sommerreifen

Von Ostern bis Oktober: Zeit für den Umstieg auf Sommerreifen

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Mit den steigenden Temperaturen ist die Zeit für den Wechsel auf Sommerreifen gekommen. Auch wenn die bekannte Faustformel „Von-O-bis-O“ die Osterzeit als idealen Zeitpunkt zur Umbereifung suggeriert, sollten Autofahrer unbedingt einen Blick aufs Wetter werfen. Denn erst wenn das Thermometer mehrere Tage in Folge zweistellige Plusgrade anzeigt und auch die Wettervorhersage keinen Schnee oder Frost mehr prognostiziert, ist der Wechsel auf Reifen mit Sommerprofil sicher. Und nötig. Schließlich ist die weichere Gummimischung der Winterpneus nicht für den Einsatz bei hohen Temperaturen gedacht. Wer dennoch mit Winterreifen im Sommer unterwegs ist, riskiert nicht nur einen deutlich höheren Verschleiß, sondern nimmt auch schlechtere Fahreigenschaften und längere Bremswege in Kauf.

Für den Räderwechsel müssen Autofahrer mit ein wenig technischer Grundkenntnis nicht zwangsläufig eine Werkstatt ansteuern – solange einige wichtige Punkte beachtet werden. Bevor die Sommerräder montiert werden, sollten sowohl die Pneus selbst, aber auch die Felgen auf Beschädigungen untersucht werden. Gibt es hier keine Auffälligkeiten steht als nächstes die Überprüfung der Profiltiefe an. Für Sommerreifen schreibt der Gesetzgeber eine Mindesttiefe von 1,6 Millimeter vor. Der ADAC empfiehlt allerdings eine Mindestprofiltiefe von drei Millimeter, damit die Reifen wirklich noch genug Haftung und damit Sicherheit bei Trockenheit und Nässe bieten. Auch Sicherheitsrelevant: das Alter der Gummis. Dieses lässt sich durch einen Blick auf die DOT-Nummer überprüfen. Die vierstellige Ziffernfolge auf der Flanke gibt an, in welcher Kalenderwoche und in welchem Jahr der Reifen produziert wurde (z.B. zeigt die Kombination 3521, dass der Reifen in der 35. Kalenderwoche des Jahres 2021 hergestellt wurde). Nach spätestens acht bis zehn Jahren ist die Kautschuk-Mischung ausgehärtet und bietet nicht mehr den vollen Grip. Dann sollten die Reifen spätestens ersetzt werden. Für den Wechsel der Räder ist passendes Werkzeug von Nöten. Neben einem Drehmomentschlüssel muss vor allem ein geeigneter Wagenheber vorhanden sein, damit der Wechsel gefahrenfrei durchgeführt werden kann. Sind die Räder getauscht, sollten die Winterreifen gereinigt und anschließend fachgerecht an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort gelagert werden.

Hier erklärt Thomas Schwarz, stellvertretender Leiter Fahrzeugtechnik/Prüfdienst, ADAC Südostbayern, warum Räderwechsel nicht mehr so einfach ist wie früher: 

Wem das zu viel Aufwand ist, der sollte den Rädertausch von einer Fachwerkstatt durchführen lassen. Viele Werkstätten bieten auch direkt die Einlagerung der Winterreifen bis zum nächsten Herbst an. Allerdings häufen sich gerade an Ostern und im Oktober die Terminanfragen, weswegen ein spontaner Räderwechsel in der Werkstatt eher selten möglich ist.

Nicht am falschen Ende sparen

Sind die eigenen Sommerreifen nicht mehr für den Einsatz geeignet, muss adäquater Ersatz her. Leider kann es auch hier zu längeren Wartezeiten kommen, da das saisonale Geschäft die Nachfrage nach Pneus in die Höhe treibt. Auch bei den Preisen kann es zu teils erheblichen Schwankungen kommen. Hier spricht der ADAC Südbayern eine deutliche Warnung an alle Autofahrer aus: Der Griff zu falschen Reifen (oder vermeintlichen Schnäppchen) kann unter Umständen gefährlich sein. Wer auf der Suche nach passenden Sommerreifen für sein Fahrzeug ist, erhält beispielsweise im aktuellen ADAC Reifentest eine Orientierung. Auch das Personal im Reifenfachhandel hilft bei der Auswahl der idealen Pneus.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re / O-Ton: ADAC – Thomas Schwarz, stellvertretender Leiter Fahrzeugtechnik / Prüfdienst, ADAC Südostbayern)

Herbstzeit stellt Autofahrer auf die Probe

Herbstzeit stellt Autofahrer auf die Probe

München / Bayern – Heftiger Regen, Nebel, rutschige Straßen, tiefstehende Sonne oder querendes: die Herbstzeit stellt Autofahrer auf die Probe. Hier Tipps vom ADAC: 

„Im Herbst gilt es, drei Regeln zu beachten: Abstand halten, Geschwindigkeit reduzieren und Licht an. Bei Nebel unbedingt konzentriert am Steuer sein, nicht ablenken lassen und Überholmanöver vermeiden. Scheinwerfer und Leuchten sollten innen und außen frei von Schmutz und Feuchtigkeit sein“, so Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher des ADAC Südbayern.

Auf nasser Fahrbahn verlängert sich der Bremsweg bei einer Vollbremsung mit 50 Kilometern pro Stunde im Vergleich zu trockenem Asphalt von 11 auf 20 Meter. Wenn zudem noch Herbstlaub, verlorenes Erntegut oder Matsch von den Feldern hinzukommen, entsteht eine rutschige Mischung. Damit dies nicht geschieht rät der ADAC Verkehrsexperte zu einem rechtzeitigen Wechsel von Sommer- auf Winterreifen. Hier haben wir die wichtigsten Tipps zusammengefasst:

Winterreifenwechsel

Eine generelle Winterreifenpflicht, die an ein bestimmtes Datum anknüpft, gibt es in Deutschland nicht. Stattdessen gilt eine situative Winterreifenpflicht: Bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Glatteis, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte darf man nur mit Winterreifen fahren. Doch was tun, wenn, wie heuer, im Oktober noch teils recht hohe Temperaturen herrschen? „An der Faustregel von Ostern bis Oktober kann man sich auch trotz der sich ändernden Umweltbedingungen orientieren. Sofern die Temperaturen dauerhaft unter sieben Grad Celsius betragen, sollten die Winterreifen spätestens aufgezogen sein. Vor allen Dingen sollte man berücksichtigen, dass die Werkstätten zu dieser Zeit stark ausgelastet sind und man sich daher rechtzeitig um einen Termin kümmern sollte, auch und gerade wenn ein Neukauf und Beratung von Winterreifen angedacht sind“, so Kreipl.
In Deutschland fordert der Gesetzgeber eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern bei der Bereifung. Der ADAC empfiehlt aus Sicherheitsgründen jedoch mindestens vier Millimeter. „Die Profiltiefe lässt sich ganz einfach mit dem silbernen Rand einer Zwei-Euro-Münze nachmessen. Er sollte beim Einstecken in den Reifen nicht mehr zu sehen sein“, lautet der Tipp des Verkehrsexperten. Außerdem sollte man die Reifen nach sechs Jahren tauschen. Dann ist die Gummimischung vielfach so hart geworden, dass der „Grip“ bei tiefen Temperaturen nachlässt.

Wildwechsel

Im Herbst müssen Autofahrer in den Morgen- und Abendstunden mit häufigerem Wildwechsel rechnen. Die größte Gefahr dabei droht an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern in der Dämmerung und bei Dunkelheit. Hier gilt: Fuß vom Gas, ausreichend Abstand zum Vordermann halten und den Fahrbahnrand beobachten. Befindet sich ein Tier bereits auf der Fahrbahn oder am Fahrbahnrand, sollten Autofahrer bremsen, das Fernlicht ausschalten und durch Hupen versuchen, das Wild zu vertreiben. Mit den Scheinwerfern aufzublenden, kann die Tiere irritieren und sie verlieren die Orientierung. Quert ein Reh oder Wildschwein die Fahrbahn, immer auch mit weiteren Tieren rechnen. Ist ein Zusammenstoß nicht zu vermeiden, auf keinen Fall unkontrolliert ausweichen. Die Gefahren für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer sind bei Ausweichmanövern in der Regel höher als der Zusammenstoß mit dem Wild. Sicherer ist es, so stark wie möglich zu bremsen und das Fahrzeug nach einer unvermeidbaren Wildkollision kontrolliert zum Stillstand zu bringen. Nach einem Wildunfall: Fahrzeug am Straßenrand abstellen, Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anlegen und Warndreieck aufstellen. Sind Personen verletzt, sollte die Rettung gerufen (Notruf 112) und Erste Hilfe geleistet werden. Auch die Polizei (Notruf 110) oder der Jagdpächter müssen informiert werden. Diese stellen die Wildunfallbescheinigung aus, die der Autofahrer zur Schadenregulierung mit der Versicherung benötigt.

Das Auto vorbereiten

Um auch bei tiefstehender Sonne Ampeln, Verkehrszeichen und vor allem andere Verkehrsteilnehmer gut zu erkennen, sollte die Frontscheibe sauber gehalten, die Scheibenwischer funktionstüchtig und das Wischwasser immer aufgefüllt sein. Eine Sonnenbrille sollte immer griffbereit sein. Die Scheiben sollten außen regelmäßig und gründlich von Insektenresten und anderem Schmutz gereinigt werden, das gilt natürlich auch für die Außenspiegel. Auch die Wischblätter sollten mindestens einmal im Jahr kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass diese nicht nur den Dreck auf der Scheibe verteilen. Innen sollte die Scheibe auch regelmäßig geputzt werden und wenn bei niedrigen Temperaturen nach Einstieg ins Fahrzeug die Scheibe von innen beschlägt, hilft ein Microfasertuch.

Weitere Tipps für eine sichere Fahrt im Herbst:
  • Abblendlicht manuell einschalten, die Lichtautomatik reagiert bei Dämmerung oder Nebel oft zu spät. Die eigenen Sicht verbessert sich und man ist für andere Verkehrsteilnehmer besser zu erkennen.
  • Falls das Auto ins Rutschen gerät: Fuß vom Gas, auskuppeln, vorsichtig gegenlenken, bremsen
  • Den richtigen Sicherheitsabstand bewahren. Hier gilt grob die Zwei-Sekunden-Regel. Einen markanten Punkt am Fahrbahnrand suchen. Wenn das Fahrzeug vor einem diesen Punkt passiert hat, einfach langsam ‚21, 22‘ zählen. Erst dann sollte man selbst an dieser Stelle vorbeifahren. Sonst ist der Abstand zu gering.
    (Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re)