Neuer Rekord: So viele Uhus wie noch nie

Neuer Rekord: So viele Uhus wie noch nie

Hilpoltstein / Bayern – Der Uhu ist die größte europäische Eulenart und in der Fränkische Schweiz schon immer verbreitet. Der LBV hat dieses Jahr dort so viele Uhus wie noch nie zuvor festgestellt.

„Früher war es ein seltenes Glück, einen Uhu zu hören oder sogar zu sehen. Dank intensiver Schutzmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte konnte sich der Bestand dieser Eule jedoch wieder erholen. In diesem Jahr hat er im nördlichen Frankenjura einen neuen Höchststand von über 100 besetzten Revieren erreicht“, so der LBV-Biologe Torben Langer. In einem Revier lebt ein Uhu-Paar oder ein Einzelvogel, wie zum Beispiel ein balzendes Männchen. Im Rahmen des seit 2001 laufenden Artenhilfsprogramms Felsbrüter haben die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden heuer auch den Rekord von 60 brütenden Uhu-Paaren dokumentiert. Dabei haben die Naturschützer mindestens 97 Jungvögel gefunden, die den elterlichen Horst verlassen haben.
Insgesamt 102 von Uhus besetzte Reviere stellten die Mitarbeitenden des LBV-Schutzprojektes in der von Felsen geprägten Region zwischen Main und Pegnitz fest. Das sind 19 Reviere mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021. „Nicht nur der Uhu-Bestand, sondern auch die Anzahl an Jungeulen war 2024 erfreulich hoch. Mit mindestens 97 flüggen Uhus in diesem Jahr ist der bisherige Höchstwert von 64 Jungeulen im Jahr 2021 deutlich übertroffen worden“, sagt der LBV-Biologe. Die positive Bestandsentwicklung des nachaktiven Vogels scheint sich fortzusetzten.
Die Eulen brüten am erfolgreichsten, wenn das Nahrungsangebot bereits im Winter groß ist. „Uhus und andere Eulen brüten schon ab Februar, deutlich eher als viele andere Vogelarten. Ist im Winter jedoch zu wenig Nahrung verfügbar, beginnen viele Uhus erst gar nicht zu brüten oder brechen ihre Brut frühzeitig ab“, erklärt Torben Langer. Das LBV-Team geht deshalb davon aus, dass es 2024 vor und während der Brutzeit außerordentlich viele Mäuse und andere kleine Säugetiere im nördlichen Frankenjura gegeben haben muss. „Auch aus anderen Regionen Bayerns hören wir, dass viele Junguhus gefunden wurden“, berichtet Langer. So liegen die Zahlen im südlichen Frankenjura zwischen Weißenburg und Regensburg auch auf Rekordniveau. Hier konnten die Naturschützer ebenfalls über 100 besetzte Reviere, die mindestens 90 Jungvögel hervorbrachten, nachweisen.

Kletterkonzept zum Schutz von Uhu und Wanderfalke

Die Nahrung ist nicht der einzige Grund, warum der Bestand des ehemals seltenen Vogels einen neuen Höchststand erreichen konnte. Zum Schutz der an den Felsen des Frankenjura brütenden Uhus und auch Wanderfalken setzt der LBV das Artenhilfsprogramm Felsbrüter im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt schon seit 2001 um. LBV-Projektmitarbeitende stimmen jetzt zum Jahresende die zeitlich befristeten Sperrungen von Brutfelsen mit den Kletterverbänden und lokalen Behörden ab, sodass die Uhus ihre Felsen im Frankenjura rechtzeitig zum Beginn der Balz und Brutzeit im Januar wieder für sich haben. Dass die Vögel während ihrer Brutzeit nicht gestört werden, ist für den Fortpflanzungserfolg beider Arten ebenso wichtig wie eine hohe Nahrungsverfügbarkeit.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Neuer Rekord an der TH Rosenheim

Neuer Rekord an der TH Rosenheim

Rosenheim – Rekord an der Technischen Hochschule Rosenheim: Zu Beginn des Wintersemesters 2024/25 haben über 2.300 Erstsemester ihr Studium aufgenommen, so viele wie nie zuvor. Diese Zahl bedeutet einen erneuten Zuwachs im Vergleich zum letzten Wintersemester.

Einen hervorragenden Start hat der neue Bachelorstudiengang Immobilien- und Facility-Management an der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen hingelegt. Hier sind aus dem Stand etwa 50 Studierende immatrikuliert. Am Campus Burghausen verzeichnet die Hochschule circa 200 neue Studenten, die Hälfte davon allein im Masterstudiengang Hydrogen Technology. An der Fakultät für Sozialwissenschaften am Campus Mühldorf am Inn stieg vor allem die Zahl der Studenten im Studiengang Soziale Arbeit an, für den mehr als 90 junge Menschen immatrikuliert wurden. Insgesamt sind es hier über 200 Erstsemester. Am Campus Chiemgau in Traunstein gibt es etwa 80 neue Gesichter.
Bei den Studienstarttagen an den einzelnen Standorten begrüßten Mitglieder der Hochschulleitung und Vertreter der lokalen Politik die neuen Studierenden. Diese wurden anschließend mit ihrem neuen Lebensabschnitt vertraut gemacht. Die Studienberatung bot zusammen mit dem Studierendenparlament und weiteren Einrichtungen der Hochschule ein abwechslungsreiches Programm. Neben allgemeinen Informationen und organisatorischen Hinweisen gab es im Anschluss an einen Campus-Rundgang ausführliche Einführungen in die einzelnen Studiengänge. Bei den „Welcome Days“ in der ersten Studienwoche hatten die Neuankömmlinge zudem Gelegenheit, sich über verschiedene Angebote an der Hochschule zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen.
„Ich freue mich sehr, dass wir so eine große Zahl neuer Studenten an unserer Hochschule begrüßen können. Das spricht für die hohe Attraktivität unseres Studienangebots mit mehr als 50 Studiengängen“, sagte Hochschulpräsident Professor Heinrich Köster beim Studienstarttag am Campus Rosenheim. „Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins akademische Leben und auch Spaß in der Zeit an der Technischen Hochschule Rosenheim. Seien Sie zielstrebig und fleißig, aber genießen Sie auch das Studentenleben“, so Köster an die Adresse der Studienanfänger.
(Quelle: Pressemitteilug TH Rosenheim / Beitragsbild: Beim Studienstarttag am Campus Rosenheim war eine Vielzahl der insgesamt über 2.300 neuen Studierenden der TH Rosenheim anwesend. Copyright Anton Maier)

Rosenheimer Stadtradeln auf Rekordkurs

Rosenheimer Stadtradeln auf Rekordkurs

Rosenheim – Noch gute 20.000 Kilometer und der Rekord ist geknackt – das Stadtradeln treibt die Rosenheimer auch in diesem Jahr zu Höchstleistungen an. Sechs Tage vor dem Ende wurde das Ergebnis von 2021 mit rund 284.000 Kilometern eingestellt. Der Kilometerrekord aus dem letzten Jahr mit 304.000 Kilometern ist damit in greifbarer Nähe.

Bereits jetzt ist der Teilnehmerrekord von 2022 laut aktueller Pressemitteilung der Stadt Rosenheim gefallen. Mit aktuell 1655 Radlern in 83 Teams sind mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterwegs als je zuvor.
Durch die derzeit rund 284.000 erradelten Kilometer wurden bislang theoretisch 46 Tonnen CO2 vermieden. Zusätzlich sorgt das Stadtradeln für spürbar weniger Autos auf den Rosenheimer Straßen.
Das Stadtradeln endet am kommenden Samstag, 8. Juli. Registrierungen sind auch jetzt noch möglich, zusätzlich können Fahrten bis zu sieben Tage nach Ende des Aktionszeitraums nachgetragen werden.
(Quelle: Pressemitteilung Stadt Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

Unrühmlicher Rekord am Bahnhof München

Unrühmlicher Rekord am Bahnhof München

München – Einen unrühmlichen Rekord verzeichnete die Bundespolizei am gestrigen Sonntag am Haupt – und Ostbahnhof München: 8 Ladendiebstähle mit 13 Tatverdächtigen. Ein neuer Höhepunkt in der Anzeigenaufnahme.

Hier die Pressemitteilung der Bundespolizei im Wortlaut: 

Diebstähle, in z.T. 24 Stunden geöffneten Läden im Bahnhofsbereich sind längst keine Seltenheit mehr. Doch der Sonntag (19. März) bot für die Bundespolizei einen neuen unrühmlichen Höhepunkt in der Anzeigenaufnahme. In insgesamt acht Fällen, davon vier innerhalb einer Stunde, wurden Beamte zu insgesamt dreizehn Personen wegen Diebstahlsverdacht in diverse Ladengeschäfte gerufen.

Hauptbahnhof München, Zwischengeschoss:

– 13:40 Uhr: Ein 35-jähriger Ungar und eine 37-jährige Rumänin,
beide mit 1,84 bzw. 1,86 Promille alkoholisiert und in
Deutschland ohne Wohnsitz, entwendeten eine Flasche Weinbrand
und eine Flasche alkoholfreien Sekt. Aus dem auf dem Rücken
getragenen Rucksack des 35-Jährigen ragte, aus einer
Seitentasche ein Brotmesser mit ca. 10 cm Klingenlänge.

– Nachmittag: Ein 27-jähriger, in Moosach wohnender Somalier
entwendete, trotz bestehendem Hausverbots, drei Flaschen Bier.
Diese versteckte er in einem Rucksack. Nach dem Bezahlen einer
in der Hand verbliebenen Flasche an der Kasse, wurde er beim
Verlassen des Geschäfts gestellt.

– 18 Uhr: Ein mit 3,95 Promille alkoholisierter 31-jähriger
wohnsitzloser Rumäne entwendete zwei Flaschen Wein (Schadenshöhe
8,98 EUR).

– 20:30 Uhr: Ein 19-jähriger, in Moosach wohnender Pole und ein
22-jähriger obdachloser Deutscher entwendeten Waren in Höhe von
8,17 EUR bzw. 6,03 EUR. Bei der Durchsuchung des Osteuropäers
waren in der Jackeninnentasche des 19-Jährigen ein Einhandmesser
und in der Bauchtasche des Deutschen eine Nagelschere
aufgefunden worden.

– 20:45 Uhr: Eine 47-jährige Deutsche aus Moosach entwendete eine
Flasche Bier im Wert von 1,67 EUR.

Ostbahnhof München:

– 14:15 Uhr: Eine 23-jährige Deutsche aus Chemnitz und eine
52-jährige Türkin aus Perlach entwendeten diverse Lebensmittel,
darunter ein Eis, ein Müsliriegel, eine Cola sowie eine
Trinkmahlzeit (Gesamtwert 28,28 EUR).

– 14:20 Uhr: Ein in Deutschland wohnsitzloser 29-jähriger Rumäne
und, die bereits vorher auffällig gewordene 52-jährigen Türkin
aus Perlach, entwendeten im Beisein eines 33 Jahre alten,
wohnsitzlosen Rumänen zwei Packungen Fleisch im Wert von 14,57
EUR. Bei seiner Festnahme führte der 29-Jährige 68,59 EUR
Bargeld mit. Ein Datenabgleich förderte eine Ausschreibung zur
Festnahme zu Tage. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main hatte
ihn seit September 2022 zwecks Strafvollstreckung aufgrund
unerlaubten Entfernens vom Unfallort gesucht. Ein informierter
35-jähriger Rumäne beglich für seinen Landsmann die geforderte,
bislang nicht beglichene Geldstrafe in Höhe von 1.336 EUR.

– 14:20 Uhr: Ein wohnsitzloser 25-jähriger Rumäne entwendete
Lebensmittel (Schweine-Nacken-Steaks und Paprikawurst) im Wert
von insgesamt 24,96 EUR.

In allen Fällen waren die Diebstahlshandlungen von Ladendetektiven beobachtet worden, die jeweils die Bundespolizei informierten. Mit Ausnahme der beiden im ersten Fall im Hauptbahnhof aufgegriffenen 35- und 37-Jährigen, die heute dem Haftrichter vorgeführt werden, blieben alle des Diebstahls Verdächtigten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freiem Fuß. In den drei Fällen, bei denen „Waffen“ aufgefunden wurden, wird von der Bundespolizei wegen Diebstahls mit Waffen ermittelt.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei: Beitragsbild: Copyright Symbolfoto Bundespolizei)

Rekord-Ausleihe bei Priener Bücherei

Rekord-Ausleihe bei Priener Bücherei

Prien / Landkreis Rosenheim – Noch nie war die Nachfrage in der Bücherei Prien so groß wie im vergangenen Jahr. Während der 1.235 geöffneten Stunden im Jahr 2022 kamen 23.838 Besucher, die sich mit neuem Lesestoff eindeckten.

Insgesamt wurden während der Öffnungszeiten 102.966 Medien entliehen – das bedeutet eine neue Rekordmarke für die seit 1969 bestehende Bücherei. Im Vergleich dazu konnte das fünfköpfige Büchereiteam im Jahr 2021 86.481 und im Vor-Corona-Jahr 2019 101.558 Ausleihen verzeichnen.  2022 wurden auch 363 neue Leserinnen und Leser hinzugewonnen. Damit verfügt die Priener Bücherei derzeit über knapp 2000 aktive Mitglieder.

„Den Hund überleben“ war
bei Erwachsenen besonders beliebt

Der Bestand der Bücherei umfasst derzeit 23.342 physische Medien sowie 16.612 E-Medien beim Bibliotheksverbund Biblioload. Wurden die digitalen Angebote 2021 während der Coronazeit mit 15.046 Ausleihen sehr gut genutzt, zeigt die Statistik 2022 mit 14.335 Ausleihen leicht rückläufige Zahlen. So ist das E-Book bei Priener Leser immer noch etwas weniger attraktiv als das klassisch gedruckte Buch. „Besonders beliebt bei den Kindern war neben Bilderbüchern vor allem die Serie ‚Lego Ninjago‘ und bei den Jugendlichen ‚Woodwalkers‘. Bei den Erwachsenen war das Romandebüt von Stefan Hornbach ‚Den Hund überleben‘ mit 20 Entleihungen sehr gefragt. In den Kategorien Sach- und Hörbuch waren ‚Den Netten beißen die Hunde‘ von Martin Mehrle und ‚Rehragout-Rendezvous‘ von Rita Falk am häufigsten entliehen. Der absolute ‚Bestleiher‘ des Jahres war mit 34 Entleihungen das Kinder-Hörbuch ‚Das geheime Parfüm‘ von der Serie ‚Die drei !!!‘“, teilt Büchereileiterin Melanie Schieber mit.
„Die Bücherei Prien ist aber nicht nur eine Einrichtung zur Medienausleihe, sie ist vielmehr ein Ort des Kulturlebens und ein sozialer Treffpunkt für alle Generationen“, so die Geschäftsführerin der Prien Marketing GmbH Andrea Hübner. So werden die Räumlichkeiten im Dachgeschoss des Haus des Gastes gerne als Aufenthaltsort genutzt und das vielfältige Angebot zur Leseförderung und Medienkompetenz, wie Klassenführungen und das wöchentlich stattfindende Bilderbuchkino, ist äußerst gefragt. Büchereiveranstaltungen wie beispielsweise die Lesung und Buchvorstellung „Ella und Laura – von den Müttern unserer Väter“ mit dem Schauspieler August Zirner und der Autorin Ana Zirner, die Aktion Schulstartwoche mit Fotoausstellung und die erstmalige Teilnahme am bundesweiten Vorlesetag bereicherten 2022 den kulturellen Jahresablauf in Prien.

Auch in diesem Jahr plant die Bücherei wieder ein abwechslungsreiches Programm. So findet beispielsweise ab Ende Januar einmal monatlich ein „Philosophisches Café“ in der Bücherei Prien statt. Der erste Termin mit dem Thema „Vom Wert der Horoskope, Prognosen und Propheten: Wer bestimmt die Zukunft des privaten Glücks?“ unter der Leitung von Politikwissenschaftlerin und Philosophin Prof. Dr. Elke Schwinger ist bereits ausgebucht. Aktuelle Informationen finden Interessierte auf der Internetseite www.buecherei.prien.de und im Veranstaltungskalender unter www.tourismus.prien.de.
(Quelle: Pressemitteilung Prien Marketing GmbH / Beitragsbild: Prien Marketing GmbH)

Mehr als 1000 Storchenpaare in Bayern

Mehr als 1000 Storchenpaare in Bayern

Hilpoltstein / Bayern  – Nachdem fast alle Meldungen der bayerischen Storchenhorstbetreuer beim LBV eingegangen sind, hat der bayerische Naturschutzverband einen historischen Rekord zu vermelden. „Zum ersten Mal seit über 120 Jahren gibt es in Bayern mehr als 1.000 Weißstorch-Brutpaare.

Noch nie seit Beginn der Aufzeichnung seines Bestands im Jahr 1900 wurden so viele brütende Störche im Freistaat gezählt wie dieses Jahr“, freut sich Oda Wieding, LBV-Weißstorchexpertin. Auch dieses Jahr haben sich überall in Bayern wieder neue Storchenpaare niedergelassen. „Die meisten Neuansiedlungen gab es in Westbayern und dort oft in ohnehin schon dicht besetzten Gebieten wie Oettingen im schwäbischen Ries und Uehlfeld im mittelfränkischen Aischtal“, erklärt die LBV-Biologin. „Aber auch aus Ostbayern wurden uns neue Nester gemeldet, so zum Beispiel in Döfering im Landkreis Cham oder in Straubing.“

Tiefstand der Weißstorch-Brutpaare
im Jahr 1988 mit 58 Paaren

Nach dem alarmierenden Tiefststand vor gerade mal 34 Jahren, als 1988 nur noch 58 bayerische Brutpaare gezählt wurden, steigt die Population des Weißstorchs im Freistaat seit Anfang des Jahrtausends stetig an und lag letztes Jahr bei 950. 2022 sind nun bereits über 1.000 besetzte bayerische Storchennester vom LBV erfasst worden. Davon stammen über 60 Neuansiedlungen erneut vor allem aus Schwaben und Mittelfranken. „Wir rechnen sogar mit weiteren neuangesiedelten Storchenpaaren, die uns noch gar nicht gemeldet wurden, weil die Anwohnenden oder Hausbesitzenden gar nicht wissen, dass der Bestand der Weißstörche in Bayern vom LBV erfasst wird“, so Oda Wieding.
Jeder, dem vor Ort ein neues Storchenpaar auffällt, kann dies dem LBV per E-Mail melden an weissstorch@lbv.de.
Auch wenn die aktuelle Brutsaison noch nicht abgeschlossen ist, liegen dem LBV schon erste Daten zur Anzahl der 2022 flügge gewordenen Jungstörche vor. „Im Mai und Juni haben die meist kurzen Regenschauer zwar für den einen oder anderen Verlust gesorgt, sich aber als weniger schlimm erwiesen, als zuvor befürchtet. Vielerorts sind weiterhin zwei, drei oder mehr Junge im Nest“, erklärt Oda Wieding.

Gründe für die
Bestandserholung

Mit dem 1984 vom LBV im Auftrag des Landesamts für Umwelt (LfU) gestarteten Artenhilfsprogramm Weißstorch wurden Nahrungsflächen und Nisthilfen in Bayern gesichert und neu angelegt. „Dank der guten Kooperation zwischen LfU und LBV und des Engagements der ehrenamtlichen Storchenbetreuerinnen und –betreuer in den Gemeinden konnte der Weißstorch 2017 aus der Roten Liste der Brutvögel Bayerns als ungefährdet entlassen werden. Als Fachbehörde ist es uns wichtig, die weitere Entwicklung im Blick zu behalten. Deshalb unterstützen wir das Monitoring der Storchenpaare und der Bruterfolge weiterhin“, erläutert Dr. Christian Mikulla, Präsident des bayerischen Landesamtes für Umwelt.

Im Laufe des Projekts stellte sich heraus, dass der Bestand und Bruterfolg der Weißstörche im Freistaat auch stark von Gefahren auf dem Zug und in den Überwinterungsgebieten abhängig sind. Seit den achtziger Jahren beobachten die Expert  einen Wandel im Zugverhalten der Störche. „Ein Großteil der bayerischen Störche, die über die Westroute in den Süden ziehen, überwintert immer häufiger direkt in Spanien. Sie sparen sich dabei die Überquerung des Mittelmeers und weitere Gefahren, wie Nahrungsmangel oder Bejagung, die auf dem Weg in die afrikanischen Überwinterungsgebiete drohen. Dieses veränderte Zugverhalten sorgt dafür, dass immer mehr Störche wieder zu uns nach Bayern zurückkommen“, sagt Wieding.

Bayernkarte mit Weißstorch-Nestern
und Satelliten-Telemetrie

Eine Weißstorch-Verbreitungskarte auf der LBV-Webseite gibt eine Übersicht zu den aktuell besetzten Nestern unter www.lbv.de/storch. „Dort kann jede und jeder nachschauen, ob das jeweilige Nest und die aktuellen Informationen zur Brut oder dem Nachwuchs schon gemeldet wurden und gerne auch aktuelle Daten schicken“, so die LBV-Biologin. „Wir freuen uns über jeden Weißstorchfan, der ein neues Nest für uns im Auge behält und das gerne auch längerfristig, um so durch einfache Datenmeldungen an den LBV zur Bestandsüberwachung beizutragen.“
Seit 2014 haben im Satelliten-Telemetrie-Projekt der Vogelwarte Radolfzell auch einige bayerische Jungstörche kleine GPS-Sender erhalten. Mit den Sendern sollen weitere Informationen über die Nahrungsflächensituation im Brutgebiet, die Zugrouten sowie die Gefährdungsfaktoren auf dem Zug und im Winterquartier gesammelt werden. Auf welchem Weg die bayerischen Weißstörche ab etwa Mitte August in den Süden fliegen kann jeder live im Internet mitverfolgen unter www.lbv.de/senderstoerche.

Problematische
Neuansiedlungen

Mittlerweile kann es bei neuen Koloniebildungen im Siedlungsbereich oder Neuansiedlungen auf ungeeigneten Standorten auch mal zu Problemen mit Weißstörchen kommen. Für den richtigen, naturschutzfachlichen Umgang mit Storchennestern an problematischen Stellen, wie zum Beispiel an einem beheizten Kamin, gibt der LBV konkrete Tipps und Empfehlungen. Hausbesitze und Gemeinden finden hierzu online Antworten im kostenlosen LBV-Leitfaden unter www.lbv.de/storch.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)