RoMed Klinikum Rosenheim: OP-Roboter im Einsatz

RoMed Klinikum Rosenheim: OP-Roboter im Einsatz

Rosenheim  – Im Ro-Med-Klinikum Rosenheim ist seit knapp einen Jahr ein OP-Roboter im Einsatz. Insgesamt wurden damit bereits über 100 Operationen durchgeführt. Die Einsatzmöglichkeitendes „Da Vinci-Systems“ sind vielseitig.

Das Operieren mit einem roboterassistierten System wie „Da Vinci“ hat sich schon seit geraumer Zeit zur klinischen Routine entwickelt. Je nachdem um welches System es sich handelt, bewegen sich die Kosten etwa im Bereich von zwei Millionen Euro. Die Entscheidung für einen OP-Roboter hat sich die Geschäftsleitung und der Aufsichtsrat des RoMed Klinikverbunds deshalb nicht leicht gemacht. Doch die Chance, Operationen schonender, präziser und sicherer durchzuführen sowie dass Patienten nach den Eingriffen weniger Schmerzen haben und wieder schneller mobil werden, seien ganz klare Argumente für eine Anschaffung gewesen

Seit dem Frühjahr i2024 st nun das Da Vinci-Operationssystem im RoMed Klinikum Rosenheim im Einsatz. „Bisher haben wir insgesamt über 100 Operationen durchgeführt“, berichtet Prof. Dr. Kai Nowak. Der erfahrene Chirurg hat schon weit bevor er zu RoMed kam, im Jahre 2014 an der Universität Mannheim die Roboter-Chirurgie aufgebaut. Das spielte ihm jetzt sozusagen in die Hände, denn der Onboarding-Prozess in Rosenheim fand im Handumdrehen statt.

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten

Das Da Vinci-System kommt bei verschiedenen medizinischen Fachbereichen zum Einsatz. Besonders profitieren Patienten mit onkologischen Erkrankungen, etwa bei Prostatakrebs oder Eingriffen an Nieren und Blase in der Urologie. Auch in der Gynäkologie und Thoraxchirurgie werden die minimal-invasiven Möglichkeiten genutzt.
In der Allgemein- und Viszeralchirurgie erweitert der Roboter die Einsatzmöglichkeiten etwa bei Darmkrebs- und Leberoperationen oder der Behandlung von
Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sowie Sodbrennen, vor allem dann, wenn durch die aufsteigende Magensäure in die Speiseröhre Beschwerden verursacht werden. Dank der hohen Präzision und der minimalen Belastung für das Gewebe können viele Eingriffe schonender gestaltet werden.

Patient Dr. Bodo Bautz (links) einem Tag nach einer Roboter -OP im Gespräch mit Professor Dr. Kai Nowak. Fotos: RoMed Kliniken

Patient Dr. Bodo Bautz (links) einem Tag nach einer Roboter -OP im Gespräch mit Professor Dr. Kai Nowak. Fotos: RoMed Kliniken

Der Weg zur Genesung: Ein Patient erzählt

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Vorteile der Roboter-Chirurgie ist Dr. Bodo Bautz, ein pensionierter Arzt, der wegen einer großen Zwerchfellhernie (Zwerchfellbruch) operiert wurde. Seine Beschwerden hatten ihn jahrelang in der Lebensqualität eingeschränkt: „Ich konnte kaum mehr schlucken, und nach wenigen Bissen kam das Essen wieder hoch. Die Situation verschlechterte sich zusehends. Nur eine OP versprach Besserung. Anfangs habe ich diese allerdings noch herausgezögert, weil ich einfach Respekt hatte.“
Nach dem Eingriff zeigte sich der Patient mehr als zufrieden: „Nach der Narkose hatte ich keinerlei Schmerzen, auch nicht in der Nacht und am nächsten Morgen. Nur ein leichtes Druckgefühl im Bauch – das war alles.“ Bereits einen Tag nach der Operation konnte Dr. Bautz wieder normal essen und stellte zudem eine deutliche Verbesserung seiner Atmung fest: „Endlich kann ich wieder richtig durchatmen.“
Die Erfahrungen von Dr. Bautz zeigen die Vorteile der roboterassistierten Chirurgie. Mit einer Aufenthaltsdauer von nur zwei Tagen kehrte der Patient bereits wieder in den Alltag zurück. „Die schnelle Erholung und die positive Resonanz motivieren uns, die Möglichkeiten des Systems weiter auszubauen“, betont Professor Dr. Nowak.
(Quelle: Pressemiteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild, Foto: RoMed Kliniken)

Wie Künstliche Intelligenz die Welt radikal verändert

Wie Künstliche Intelligenz die Welt radikal verändert

Rosenheim – Künstliche Intelligenz (KI): Schon jetzt hat sie in vielen Bereichen des Lebens Einzug gehalten. Und das ist erst der Anfang. Wie sehr sich die Welt dadurch verändern wird und was das insbesondere für Kinder und Jugendliche bedeutet, darum ging es ein einer Vortragsveranstaltung der Suchtberatungsstelle Neon im Sparkassen-Hochhaus in Rosenheim am gestrigen Freitagnachmittag (15.3.2024)

Vortragsveranstaltung zum Thema KI in Rosenheim. Foto: Innpuls.me

Auch „Intelligente“ Roboter gib es nicht mehr nur in Zukunftsfilmen. Fotos: Innpuls.me

.Das Interesse an dieser Veranstaltung, die von der Sparkassenstiftung Zukunft der Stadt und des Landkreises Rosenheim unterstützt wurde, war groß. Schon lange im Vorfeld war sie voll lausgebucht.  „Die“ KI ist eben aktuell in aller Munde, seit mit Einführung des populären Chatbot „Chat GPT“ im Jahr 2022 in diesem Bereich ein neues Zeitalter eingeläutet wurde.
Dabei führt der Artikel „die“ zu einem Missverständnis, wie Professor Dr. Marcel Tilly zu Beginn der Veranstaltung den rund 100 Besuchern im Sparkassen-Hochhaus über den Dächern der Stadt erläuterte. Denn dadurch werde daraus eine Art Persönlichkeit. „In Wirklichkeit steckt hinter der KI sehr viel Mathematik“, so Tilly, der seine Wurzeln in der Physik hat und dem umfassende Erfahrung in der Softwareentwicklung zu einem sachkundigen Experten in der Anwendung von Technologien in diesen Bereichen machen.
Er betrachtete das Thema von der Funktionsweise her und erläuterte den Zuhörern, darunter auch eine ganze Reihe Politiker, wo KI mittlerweile schon überall zum Einsatz kommt. Dabei muss man eher fragen, wo hat sie eigentlich noch nicht Einzug gehalten? Selbst Musik kann die künstliche Intelligenz mittlerweile komponieren, Fragen beantworten, Texte schreiben, Bilder kreieren und seit kurzem auch aus einem Text ein Video machen. dass sich nur noch schwer von der Realität unterscheiden lässt.. In der Medizin leistet sie schon seit Jahren wertvolle Dienste, etwa bei der Krebserkennung. Und erstaunlicherweise kann sie mittlerweile sogar in Sachen „Empathie“ punkten, wie Professor Tilly anhand eines Versuchs im medizinischen Bereichs darstellte, bei dem die Probanden der KI mehr Kompetenz zusagten als einem menschlichen Arzt und beiden gleichviel Empathie.

Dr. Marcel Tilly stellte in seinen Ausführungen viele weitere Beispiele vor, wie KI das Leben von uns Menschen in Zukunft vereinfachen oder verbessern kann. aber er verhehlte auch nicht, dass KI eine ganze Reihe von Berufen überflüssig machen wird und auch noch weitere Gefahren für Menschen, Kulturen und Demokratien drohen, indem man KI zur Manipulation nutzt oder al Waffe instrumentalisiert: „Es gibt eben auch in diesem Bereich nicht nur schwarz oder weiß“.
Kinder und Jugendliche sehen aber in der KI erst aber vor allem eins: „Spaß“, wie der renommierte Digitaltrainer Daniel Wolff, bekannt durch zahlreiche Fernsehauftritte, im zweiten Teil der Veranstaltung erläuterte. Seit 2017 bietet er an Schulen in Bayern und darüber hinaus Workshops und Elternabende zu den Themen „Smartphones“ und „Internet“ an und erlebt auch als Vater selbst hautnah mit, wie sich das Leben der jungen Generation bereits jetzt durch diese neue Technologie verändert hat „Bereits Viertklässler verbringen mittlerweile mehr Zeit im Internet als in der Schule“.

„Nehmt Euren Kindern nicht das Smartphone weg“

Schon die Jüngsten bekommen so extreme Gewalt und Pornografie zu sehen. Hilfesuchend an ihre Eltern würden sich aber nur die wenigsten wenden, aus Angst, dass ihnen diese dann das Smartphone wegnehmen würden. Darum der eindringliche Rat des Experten an alle Eltern: „Nehmt Euren Kindern nie das Smartphone weg. Sonst kommen sie nie wieder zu Euch mit ihren Problemen“.
Ein Zurück gibt es bei der KI nicht mehr, da waren sich Daniel Wolff und Professor Dr. Marcel Tilly einig. Ganz im Gegenteil, die Entwicklung werde sich nun weiter beschleunigen. Alle Auswirkungen aktuell nicht absehbar. „KI ist so gefährlich wie eine Pandemie oder ein Atomkrieg“, so Wolff. Umso wichtiger sei es, insbesondere Kinder und Jugendliche für die Chancen und Risiken dieser neuen Technologie zu sensibilisieren.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)