Quecksilber-Gefahr in Flüchtlingskunterkunft in Rott? – „Rott rottiert“ erstattet Anzeige

Quecksilber-Gefahr in Flüchtlingskunterkunft in Rott? – „Rott rottiert“ erstattet Anzeige

Rott am Inn / Landkreis Rosenheim – Wurde in der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Rott am Inn Quecksilber freigesetzt? Diesen Vorwurf erhebt die Bürgerinitiative „Rott rottiert“ und hat Strafanzeige gegen die Eigentümer des Gebäudes Am Eckfeld 10 in Rott erstattet, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung hervorgeht.

Die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ setzt sich nach wie vor entschlossen dafür ein, die geplante Sammelunterkunft für 506 Flüchtlinge und Asylbewerber zu stoppen. Demos und Informationsveranstaltungen wurden organisiert. Schließlich wurde auch eine Online-Petition gestartet, bei der knapp 5000 Unterschriften eingingen. Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen 2024 hat das Landratsamt Rosenheim dennoch die Baugenehmigung für die umstrittene Erstaufnahme-Einrichtung erteilt (wir berichteten).

„Potenzielle Kontaminationsgefahr“

Ruhe gehrt aber nach wie vor bei diesem Projekt nicht ein.  Der aktuelle Vorwurf der Bürgerinitiative an den Eigentümer der Immobilie lautet: „Unsachgemäßer Umgang mit quecksilberbelasteten Materialien, mutmaßliche Verstöße gegen Umweltrecht, Arbeitsschutz und weitere Vorschriften“.
Das betreffende Gebäude, das derzeit als Flüchtlingsunterkunft umgewidmet werden soll, wurde nach Auskunft der Bürgerinitiative früher zur industriellen Produktion von UV-Lampen genutzt. Dabei soll auch das hochgiftige Schwermetall Quecksilber zum Einsatz gekommen sein. Deshalb seien zwei Räume auch zur Nutzung gesperrt worden. „Dennoch kam es kürzlich zu Bodenschleifarbeiten in diesen kontaminierten Räumen, mutmaßlich ohne Schutzmaßnahmen für die Arbeiter oder die Umwelt und ohne Einsatz einer zertifizierten Fachfirma“, so „Rott rottiert“ in ihrer Pressemitteilung. Als Beweis haben sie Fotos und ein Video angehängt, dass die Schleifarbeiten dokumentieren soll.

In direkter Nachbarschaft zu der betreffenden Immobilie befinden sich Gewerbebetriebe, in denen Lebensmittel verarbeitet und gelagert werden. Die Bürgerinitiative befürchtet eine „potenzielle Kontaminationsgefahr. „Eine potenzielle Kontaminationsgefahr kann daher nicht ausgeschlossen werden, da die Arbeiten unter geöffneten Toren stattfinden und der belastete Staub direkt und ungefiltert in die Umwelt gelangte“, so der Wortlaut in der Pressemitteilung.
Darum hat „Rott rottiert“ jetzt Anzeige erstattet sowohl bei der Staatsanwaltschaft Traunstein als auch dem Landratsamt Rosenheim (Fachbereich Umwelt), außerdem auch dem Hauptzollamt Rosenheim (Finanzkontrolle Schwarzarbeit)
(Quelle: Pressemitteilung Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ / Beitragsbild / Video: Copyright Bürgerinitiative „Rott Rottiert“)

Demo von „Rott Rottiert“: Ruf nach humanitärer Asylpolitik

Demo von „Rott Rottiert“: Ruf nach humanitärer Asylpolitik

Rott am Inn / Gmund am Tegernsee – Nach wie vor setzt sich die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ dafür ein, die geplante Erstaufnahmeeinrichtung für 506 Flüchtlinge und Asylbewerber in Rott zu stoppen. Dazu fand jüngst, trotz widrigster Wetterbedingungen, eine Demo im Gut Kaltenbrunn in Gmund am Tegernsee statt.

Demonstration der Bürgerinitiative Rott Rottiert. Foto: Bürgerinitiative Rott Rottiert

Das Wetter bei der Demonstration der Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ in Gmund am Tegernsee war alles andere als schön. Fotos. Bürgerinitiative Rott Rottiert

Die geplante Einrichtung soll Platz für gut 500 Personen bieten und befindet sich in einem Gewerbegebiet der Gemeinde Rott am Inn mit 2.200 Einwohnern im Ortskern (mit angrenzenden Ortschaften umfasst die Gemeinde rund 4200 Einwohner)
„Die Demonstration richtete sich explizit nicht gegen die Menschen, die in der Einrichtung untergebracht werden sollen. Vielmehr sollte sie die Sorgen und Bedenken der Anwohner und Bürger von Rott bezüglich der geplanten Anzahl an Flüchtlingen und die Auswirkungen auf die Gemeinde aufmerksam machen“, so der Wortlaut in der Pressemitteilung der Bürgerinitiative „Rott Rottiert“. Sorgen bereitet der Bürgerinitiative vor allem die Unterbringung von so vielen Menschen auf engstem Raum in einer ehemaligen Produktionshalle: „Das ist menschenunwürdig“. 
Die Demonstration verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Die Bürgeriinitiative hat auch eine Online-Petition gestartet. Dabei kamen knapp 5000 Unterschriften zusammen: Wir sind überzeugt, dass keine Gemeinde dieser Größe mit einer Massenunterkunft in dieser Größenordnung belastet und überfordert werden sollte“. 
(Quelle: Pressemitteilung Bürgerinitiative Rott Rottiert / Beitragsbild, Foto: Bürgerinitiative Rott Rottiert)

Flüchtlingsunterkunft in Rott: Weiter keine Einigung

Flüchtlingsunterkunft in Rott: Weiter keine Einigung

Rott am Inn / Landkreis Rosenheim – Keine gemeinschaftliche Lösung in Sicht bei der geplanten Sammelunterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber in Rott am Inn (Landkreis Rosenheim: In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Rotter Gemeinderat mehrheitlich gegen einen Alternativvorschlag  ausgesprochen. 

Rosenheims Landrat Otto Lederer bedauerte das Ergebnis der Abstimmung. „Inmitten der aufgeheizten Diskussion um eine geplante Ankunftseinrichtung wurde damit eine Chance verpasst, die Wogen in Rott zu glätten“, äußert er sich in einer aktuellen Pressemitteilung.
Die Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete im Landkreis seien nach wie vor zu gering. Deshalb müsste das staatliche Landratsamt Rosenheim weiter auf zwei Turnhallen in Bruckmühl und Raubling zurückgreifen. Die Entlastung der Turnhallen sei der Grund für die Anmietung der Gewerbehalle in Rott am Inn. „Tatsächlich kann weder die Unterbringung in Turnhallen noch in einer Gewerbehalle von Dauer sein“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Aus Sicht des Landratsamtes ist die Unterbringung in der Gewerbehalle im Vergleich zu Turnhallen dennoch eine bessere Verbesserung für die geflüchteten Menschen.
„Nichtsdestotrotz hat das Landratsamt die heftige Kritik der Gemeinde und der Bürgerinitiative angenommen und von Anfang an die Bereitschaft signalisiert, alternative Grundstücksangebote zu prüfen“, so Landrat Lederer. Auch habe man sich im Zuge einer außergerichtlichen Einigung bereit erklärt, die Maximalbelegung zu halbieren und auf einem Alternativgrundstück maximal 250 Personen unterzubringen.

Die Bürgerinitiative befürchtet Quecksilberbelastung

Die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ argumentiert auch mit einer Quecksilberbelastung der betreffenden Gewerbehalle. „Neben dem, dass wir nach wie vor die Gewerbeeinheit für ungeeignet halten, 506 Flüchtlinge unterzubringen, sollte uns allen die Gesundheit der Menschen am wichtigsten sein“, heißt es in ihrer Pressemitteilung. Bereits nach der Bekanntgabe im Oktober 2023 habe man das Landratsamt schriftlich von der Gemeinde Rott am Inn über die Bedenken zu den Altlasten des ehemaligen Produktionsbetriebes einer Lampenfirma informiert. Zusätzlich habe dazu im Dezember 2023 ein persönliches Gespräch mit dem Landrat stattgefunden. „Es ist positiv, dass man die Bedenken bezüglicher Schadstoffbelastung von seitens des Landrates aufgegriffen hat“; so die Bürgerinitiative in ihrem Schreiben.
Sie fordert nun die Bestellung von zwei unabhängigen Gutachten zur Schadstoffuntersuchung in dem Gewerbegebäude. Einen Sachverständigen Gutachter, der seitens der Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ bestimmt wird und einen durch das Landratsamt Rosenheim. Weiter: „Klarheit und Transparenz über die weiteren Schritte, Bestellung der Gutachter, Zweitpunkt und Dauer der Schadstoffmessungen und eine Veröffentlichung der Gutachten“:
Das Rosenheimer Landratsamt gibt dazu an, bereits in Kontakt mit dem Eigentümer und dem Vorbesitzer der Halle zu stehen: „Sicherheitshalber werden Schadstoffuntersuchungen in Auftrag gegeben. Es ist selbstredend, dass bei einer nachgewiesenen Quecksilberbelastung keine Belegung der Halle stattfinden wird“.
Fest steht nun wohl, dass eine außergerichtliche Einigung vom Tisch ist. „Das Gremium hat von maximal 100 Geflüchteten gesprochen, die in Rott anstelle einer Ankunftseinrichtung dauerhaft untergebracht werden können. Das riecht leider nicht, um unser erklärtes Ziel zu erreichen, nämlich die Turnhallen zu entlasten“, so Landrat Lederer. Bedeutet konkret: Das Landratsamt verfolgt nun den ursprünglichen Pan weiter, die Gewerbehalle in Rott für die Erstaufnahme von Geflüchteten als Ersatz für die Schulturnhalle zu nutzen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Pressemitteilungen Rott Rottiert und Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Gleich drei Demos in Rott am kommenden Samstag

Gleich drei Demos in Rott am kommenden Samstag

Rott am Inn / Landkreis Rosenheim –  Großeinsatz der Polizei am kommenden Samstag (20.2.2024) in Rott am Inn? Aktuell schaut es so aus, als würden an diesem Tag dort gleich drei Demos stattfinden. Die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ hat dazu nun in einer Pressemitteilung Stellung bezogen.

Laut Pressemitteilung von „Rott Rottiert“ plant am kommenden Samstag die AfD eine Kundgebung am Volksfestplatz in Rott (mehr dazu hier) Als Reaktion darauf haben die Jusos Wasserburg „Bunt“ und das Bündnis „No AfD“ bereits Gegenveranstaltungen für denselben Tag angekündigt. (Infos dazu hier)Und nun will auch die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ zusammen mit dem Gewerbeverband eine Veranstaltung durchführen um 17.30 Uhr am Parkplatz Kaisergarten/Kirche.
Auslöser für alle drei Veranstaltungen ist der geplante Bau einer Erstaufnahmeeinrichtung für rund 500 Flüchtlinge und Asylbewerberg in der Gemeinde (wir berichteten). Die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ dazu in der aktuellen Pressemitteilung: „Wir positionieren uns gegen diese menschenunwürdige Erstaufnahmeeinrichtung mit einer Kapazität von 506 Flüchtlingen, die nicht nach Rott am Inn gehört. Kein Dort sollte einen Anteil von 20 Prozent Flüchtlingen in einem Landkreis aufnehmen müssen! Darüber hinaus wird der vorgesehene Standort als absolut ungeeignet angesehen. Die Unterbringung einer Vielzahl von Personen aus verschiedenen Herkunftsländern mit unterschiedlichen Religionen und Kulturen auf engstem Raum, ohne ausreichende Gemeinschaftsflächen und Sanitäreinrichtungen, in einem Gewerbegebiet, wird als menschenunwürdig erachtet. Engster Raum bedeutet, dass auf 11,2 qm 6 Personen untergebracht werden“.

Fehlentscheidung des Landratsamtes?

Diese Bedenken und Einwände hat die Rotter Bürgerinitiative bereits mit verschiedenen Vertretern der CSU, Freien Wähler, Grünen und SPD geteilt. „Die haben sich in Gesprächen mit der Bürgerinitiative Rott Rottiert einheitlich gegen die Erstaufnahmeeinrichtung in dieser Form in Rott am Inn ausgesprochen“; so die Bürgerinitiative. Deshalb stelle ich die berechtigte Frage, wer denn eigentlich noch die geplante Einrichtung befürworten könne? Für „Rott Rottiert“ steht fest: „Die Pläne des Landratsamtes müssen schlichtweg als Fehlentscheidung angesehen werden“.

Trotz Widerstand gegen die Pläne ist der Bürgerinitiative wichtig, sich dabei nicht politisch zu instrumentalisieren und vereinnahmen zu lassen. „Wir wollen keine Verwässerung der Thematik“, heißt es dazu in der aktuellen Pressemitteilung und weiter: „Wir lehnen jegliche Form von Extremismus und Gewalt ab“. Aufgefordert wird für den kommenden Samstag, „friedlich und frei von Hass und Vorurteilen zu demonstrieren“. 
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Pressemitteilung Rott Rottiert / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Demo von „Rott Rottiert“ abgesagt

Demo von „Rott Rottiert“ abgesagt

Rott / Landkreis Rosenheim – Eigentlich sollte am morgigen Montag, 8. Januar, auch in Rott (Landkreis Rosenheim) eine Demo stattfinden. Jetzt wurde sie abgesagt. Die Gründe dafür erfahrt Ihr hier: 

Neben Unterstützung der Landwirte und Lkw-Fahrer ging es der Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ bei der Demonstration im Gewerbegebiet Am Eckfeld auch um die dort geplante Sammelunterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber (wir berichteten).
Genau diese Vermischung der verschiedenen Themen führte nun zur Absage der geplanten Veranstaltung. „Diese Entscheidung folgt auf zahlreiche Feedback aus der Bevölkerung, das deutlich gemacht hat, dass die verschiedenen Themen, die ursprünglich in der Demonstration angesprochen werden sollten, nicht vermischt werden sollen“, heißt es in einem Schreiben von „Rott Rottiert“ an Innpuls.me.
Die Organisatoren hätten dieses Feedback sehr ernst genommen: „Wir respektieren die Meinung der Bevölkerung“. In Anbetracht der klaren Botschaft aus der Bevölkerung werde die Demonstration nun nicht stattfinden.

Die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ betont, dass „sie sich stets für die Belange der Gemeinde in Bezug auf geplante Erstaufnahmeeinrichtungen einsetzt und dabei einen respektvollen und gewaltfreien Dialog pflegen möchte. Die Entscheidung zur Absage der Demonstration spiegelt das Bestreben wider, auf die Bedenken und Präferenzen der Bevölkerung einzugehen“. 
Klar gestellt wird in dem Schreiben aber auch, dass die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ weiterhin aktiv bleiben wird und weitere Aktionen geplant sind.
(Quelle: Pressemitteilung Bürgerinitiative Rott Rottiert / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Demo von „Rott Rottiert“ am 8. Januar

Demo von „Rott Rottiert“ am 8. Januar

Update 7. Januar 2023: Die Demo wurde abgesagt. Artikel dazu hier.

Rott am Inn – Der kommende Montag, 8. Januar, wird ein Tag der Proteste und Demonstrationen. Auch die Bürgerinitiative „Rott Rottiert“ hat jetzt eine Demonstration im Gewerbegebiet  Am Eckfeld in Rott (Landkreis Rosenheim) angekündigt  – gegen die dort geplante Sammelunterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber, die Steuererhöhung in der Landwirtschaft und die Mauterhöhung für Lastkraftwagen auf den Straßen. Start um 14.30 Uhr.

„Der Anlass für diesen energischen Protest ist die Überforderung von Rott am Inn durch die geplante Sammelunterkunft für 506 Geflüchtete im Gewerbegebiet Am Eckfeld, die Steuererhöhung in der Landwirtschaft und die Mauterhöhung für Lastkraftwagen auf den Straßen“, heißt es in der Ankündigung konkret. Durch diese gemeinsame Aktion würden die verschiedenen Interessengruppen danach streben, ihre Kräfte zu bündeln und ein einheitliches Signal an die Entscheidungsträger zu senden: „Zu viel ist zu viel“.
Ausdrücklich betonen die Veranstalter, dass es sich bei dieser Veranstaltung um eine friedliche Demonstration handelt- einem „symbolischen Akt  des Widerstands gegen unzumutbare Belastungen und politische Fehlentscheidungen“, bei dem sich Mitglieder von „Rott Rottiert“, Landwirte und Speditionen gemeinsam zusammenschließen, um entschlossen für ihre Rechte einzutreten.

An alle Teilnehmer der Demo wird appelliert, einen respektvollen und gewaltfreien Umgang miteinander zu wahren. „Die Demonstration dient als Ausdruck demokratischer Teilhabe und Meinungsäußerung, um die verschiedenen Anlagen zu verdeutlichen. Dabei wird klar deutlich hervorgehoben, dass sich die Bürgerinitative Rott Rottiert und alle Organisationen von jeglicher Form von Hass, Diskriminierung, Gewalt und extremistischem Verhalten distanzieren.“
(Quelle: Pressemitteilung Rott Rottiert / Beitragsbild: Symbolfoto re)