Grenzkontrollen in Neuhaus am Inn

Grenzkontrollen in Neuhaus am Inn

Neuhaus am Inn / Landkreis Passau – Seit dem heutigen Montag, 9. Oktober, werden die Grenzkontrollen zu Österreich im Bereich Neuhaus am Inn  (Landkreis Passau) durch Beamte der Bayerischen Grenzpolizei ausgeweitet.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Nach wie vor ist Bayern in erheblichem Maße von illegaler Migration betroffen. Im Zeitraum von Januar bis August 2023 sind die Zahlen der unerlaubten Einreisen und Schleuserfälle auf hohem Niveau weiter gestiegen. Zwischen den Bereichen Passau und Burghausen registrierten die Bayerische Grenzpolizei und die Bundespolizei eine deutliche Zunahme von Großschleusungen mit Gruppen von mindestens zehn Migranten.

Nachdem die zuständige Bundespolizeidirektion München die zur Durchführung eigenständiger Grenzkontrollen durch die Bayerische Grenzpolizei erforderliche Anforderung gestellt hat, finden ab dem 9. Oktober 2023 temporär flexible Grenzkontrollen am Grenzübergang Neuhaus am Inn – Neue Brücke statt. Die Grenzübergänge Neuhaus am Inn – Alte Brücke und Obernberg werden zudem verstärkt überwacht. Die Kräfte der Grenzpolizeiinspektion Passau werden dabei von Einsatzkräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei unterstützt.

Reaktion auf signifikanten Anstieg von Schleusungen

Die Einsatzmaßnahmen sind eine Reaktion der Bundespolizei auf die in den vergangenen Monaten signifikant gestiegene Anzahl von Schleusungen, die unter teils lebensgefährlichen Umständen stattfinden. Die Dauer der Maßnahme wird davon abhängen, wie sich die grenzpolizeiliche Lage weiterentwickelt.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Bundespolizei München: 198 unerlaubte Einreisen

Bundespolizei München: 198 unerlaubte Einreisen

Freilassing / Burghausen – Am Montag und Dienstag (2. und 3. Oktober) hat die Bundespolizeiinspektion Freilassing fast 200 unerlaubte Einreisen und mehrere Schleusungen festgestellt. Ein Schleuser hat vor der Kontrolle in Burghausen Reißaus genommen und war über mehrere Kilometer geflohen. Die Bundespolizei ermittelt und sucht Zeugen.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Eine neue Eskalationsstufe erreichte eine Schleusungsfahrt, die im Stadtgebiet von Burghausen begann und einen dramatischen Verlauf nahm. Am Dienstagmorgen, um 06:10 Uhr stellte eine Streife der Bundespolizei einen Pkw mit ungarischer Zulassung fest. Der Fahrzeuglenker wurde mittels Signal und Blaulicht zum Anhalten aufgefordert. Statt zu halten, gab der 25-jährige Türke Vollgas und beschleunigte innerhalb der geschlossenen Ortschaft auf bis zu 140 Stundenkilometer. Dabei ignorierte er auch mehrere rote Ampeln. Während der Flucht gefährdete der mutmaßliche Schleuser weitere Verkehrsteilnehmer durch rücksichtlose Überholmanöver. Auch scheute der Fahrer nicht davor zurück, mit stark überhöhter Geschwindigkeit eine Einbahnstraße gegen die Fahrtrichtung zu durchfahren.

Schleuser wird von Auto überrollt

Durch die riskanten Fahrmanöver kam der Pkw auf der Staatsstraße 2357 von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Böschung. Unmittelbar darauf sprang der 25-jährige Fahrer aus dem Fahrzeug und fiel hin. Das hatte für ihn schwere Folgen: aufgrund der Neigung der Böschung bewegte sich das Fahrzeug rückwärts und überrollte den am Boden liegenden Schleuser. Erst nachdem das Fahrzeug mit einem Pfosten kollidierte kam es schließlich auf einem Erdhaufen zum Stehen.
Die Bundespolizeistreife fand den Fahrer blutend und über starke Schmerzen klagend auf der Fahrbahn liegend vor. Mit mittelschweren Verletzungen brachte der alarmierte Rettungsdienst den Mann ins Krankenhaus Mühldorf am Inn.

Auch der augenscheinlich schwerer verletzte Mitfahrer lag mit blutverschmierten Gesicht auf der Fahrbahn. Der 33-jährige Türke klagte über Schmerzen im Arm und im Brustkorb. Der Mann wurde ärztlich versorgt und anschließend mit einem Rettungshubschrauber ins Klinikum Traunstein verbracht.

Die Geschleusten, drei türkische Staatsangehörige, darunter eine Frau, und ein Afghane, gaben später an, dass der Beifahrer aufgrund der Fahrweise versucht habe, aus dem Auto zu springen. Dies sei misslungen und das fahrende Auto hätte ihn einige Zeit mitgeschleift, wodurch sich die schweren Verletzungen erklären würden. Auch hätten die Mitfahrer mehrmals versucht, die Flucht zu beenden. Unter anderem durch den Griff zur Handbremse. Noch während das Fahrzeug rückwärts rollte, seien sie dann aus dem Fahrzeug gesprungen. Eine 35-jährige Türkin erlitt dabei einen Schock. Sie wurde ebenfalls vom eintreffenden Rettungsdienst versorgt. Die restlichen Personen blieben unverletzt.

Da die Mitfahrer nicht in Besitz aufenthaltslegitimierender Dokumente waren, brachten die Einsatzkräfte die unverletzten Mitfahrer zum Bundespolizeirevier nach Mühldorf am Inn. Gegen sie besteht der Tatverdacht der unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthalts. Den Fahrer erwartet eine Strafanzeige wegen des Einschleusens von Ausländern unter einer das Leben gefährdenden Behandlung, des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und die Verursachung einer schweren Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen. Er soll nach Entlassung aus dem Krankenhaus dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Mühldorf vorgeführt werden.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen wurden weder weitere Verkehrsteilnehmer noch eingesetzte Polizeikräfte verletzt. Das Schleuserfahrzeug wurde durch den Unfall stark beschädigt. Die Verkehrsunfallaufnahme führte die Polizeiinspektion Burghausen durch. Am Einsatz waren neben der Bundes- und Landespolizei auch Rettungswagen und Notärzte aus Burghausen, und Altötting, ein Rettungshubschrauber sowie die Freiwillige Feuerwehren aus Raitenhaslach und Dorfen beteiligt.

Zeugenaufruf:

Im Rahmen der Verfolgungsfahrt, kam es möglicherweise zur Gefährdung von weiteren Verkehrsteilnehmern. Wenn Sie dies beobachtet haben oder davon betroffen waren, kontaktieren Sie bitte die Bundespolizeiinspektion Freilassing unter der Telefonnummer 08654 7706-0 oder per E-Mail an bpoli.freilassing@polizei.bund.de.