Naturführung zu den Tagschmetterlingen

Naturführung zu den Tagschmetterlingen

Eggstätt / Landkreis Rosenheim – Mit Schmetterlingsnetz und Botanisiertrommel erkundet Otmar Czadek im Rahmen der Eggstätter Naturführungen am Donnerstag, 8. August die Welt der beheimateten Schmetterlinge.

Groß und Klein können dabei die in der Sonne tanzenden Falter mit all ihren Sinnen erleben. Die Führung „Tagschmetterlinge – Gaukelnde Sommervögel“ beginnt bei gutem Wetter um 14 Uhr am Parkplatz an der Ischler Achen (Mooswirt) und dauert rund zweieinhalb bis drei Stunden. Sie kostet sieben Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder (bis zwölf Jahre). Mitzubringen sind Wanderschuhe, lange Hose, kleiner Rucksack, Sonnencreme und leeres Gurkenglas mit perforiertem Deckel. Weitere Informationen sowie die Anmeldung erfolgt direkt bei Otmar Czadek unter Telefon 01577 1048728 Die Führung fällt bei Regen oder Sturm aus.
(Quelle: Pressemitteilung Gemeinde Eggstätt / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Naturführung auf den Spuren der Tagschmetterlinge

Naturführung auf den Spuren der Tagschmetterlinge

Eggstätt Landkreis Rosenheim – Fast wie früher, mit Schmetterlingsnetz und Botanisiertrommel, erkundet Otmar Czadek im Rahmen der Eggstätter Naturführungen am Freitag, 21. Juni die Welt der beheimateten Schmetterlinge in der Eggstätt-Hemhofer-Seenplatte.

Groß und Klein können dabei die in der Sonne tanzenden Falter mit all ihren Sinnen erleben. Die Führung „Tagschmetterlinge – Gaukelnde Sommervögel“ beginnt bei gutem Wetter um 14 Uhr am Parkplatz an der Ischler Achen (Mooswirt) und dauert rund zweieinhalb bis drei Stunden. Sie kostet sieben Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder (bis zwölf Jahre). Mitzubringen sind Wanderschuhe, lange Hose, kleiner Rucksack, Sonnencreme und leeres Gurkenglas mit perforiertem Deckel. Weitere Informationen gibt es direkt bei Otmar Czadek unter Telefon 01577 1048728 oder online auf der Homepage der Tourist-Info Eggstätt unter www.urlaub-eggstaett.de in der Rubrik „Aktuelles/Naturführungen“. Die Führung fällt bei Regen oder Sturm aus.
(Quelle: Pressemitteilung Gemeinde Eggstätt / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Gene steuern das Verhalten – zumindest bei Heliconius-Schmetterlingen

Gene steuern das Verhalten – zumindest bei Heliconius-Schmetterlingen

München / Bayern / Deutschland / Welt – Weibchen mit roten Mustern bevorzugt:  LMU-Evolutionsbiologen haben in tropischen Heliconius-Schmetterlingen erstmals eine direkte Verbindung zwischen einem Gen und dem Verhalten der Tiere nachgewiesen.

Leuchtende Farben und Muster auf den Flügeln sind ein charakteristisches Kennzeichen der tropischen Heliconius-Schmetterlinge. Dieses auffällige Äußere schreckt nicht nur Fressfeinde ab – die Schmetterlinge sind giftig und schmecken für Vögel bitter –, es ist auch ein wichtiges Signal für die Partnerwahl. Ein Team um den Evolutionsbiologen Richard Merrill von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat sich in Kooperation mit Forschenden der Universidad del Rosario in Bogotá (Kolumbien) und dem Smithsonian Tropical Research Institute (Panama) nun die außergewöhnliche Vielfalt der Warnmuster verschiedener Heliconius-Arten zunutze gemacht, um die genetischen Grundlagen solcher Präferenzen zu untersuchen. Dabei ist es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum ersten Mal gelungen, ein Gen zu identifizieren, das Verhalten bei der Partnerwahl beeinflusst, wie sie im Fachmagazin Science berichten.

Für ihre Studie untersuchten die Forschenden in Hunderten von Verhaltensexperimenten die Paarungspräferenzen von drei Heliconius-Arten in Kolumbien: Heliconius melpomene und Heliconius timareta, die beide ein leuchtend rotes Band auf dem Vorderflügel tragen, sowie Heliconius cydno, die ein weißes oder gelbes Vorderflügelband aufweist. Dabei zeigte sich, dass Männchen aller Arten jeweils Partner bevorzugen, die aussehen wie sie selbst, wobei es bei den roten Arten keine Unterschiede in ihren Präferenzen gab.

Direkte Verbindung zwischen Gen und Balzverhalten

Mithilfe verschiedener genetischer Untersuchungen wiesen die Forschenden nach, dass die Präferenz für rote Weibchen sowohl bei H. melpomene als auch bei H. timareta mit einer genomischen Region verbunden ist, die diesen beiden rot-gebänderten Arten infolge von Hybridisierung gemeinsam ist. „Uns ist es gelungen, in genau dieser Region das Gen regucalcin1 als das ausschlaggebende Gen zu identifizieren, das die visuellen Präferenzen beider Arten steuert“, sagt Matteo Rossi, der gemeinsam mit Alexander Hausmann als Doktorand in Merrills Labor an den Schmetterlingen forschte. „Wird regucalcin1 ausgeschaltet, beeinträchtigt das das Balzverhalten gegenüber Artgenossen, was eine direkte Verbindung zwischen diesem Gen und dem Balzverhalten beweist“, erklärt Rossi.

Genaustausch durch Kreuzung

Weitere Analysen der Wissenschaftler zeigten, dass irgendwann in der evolutionären Vergangenheit regucalcin1 von H. melpomene an H. timareta weitergegeben wurde.

„Wir wussten schon länger, dass das Gen für das rote Farbmuster durch Hybridisierung von einer Art auf die andere übertragen wurde, und vermuteten, dass dies auch für die entsprechende Paarungspräferenz gelten könnte. Dass wir dies nun endlich zeigen und das spezifische Gen identifizieren konnten, ist wirklich großartig“, sagt Carolina Pardo-Diaz, Dekanin für Biologie an der Universidad del Rosario und eine der Hauptautoren der Studie. Durch regucalcin1 wurde dann die Anziehungskraft von roten Weibchen und damit der Fortpflanzungserfolg von H. timareta erhöht.

„Wir sehen überall in der Natur Unterschiede in den visuellen Präferenzen, wenn Tiere Partner wählen. Insgesamt konnten wir mit unseren Ergebnissen zum ersten Mal eine direkte Verbindung zwischen einer bestimmten visuellen Präferenz und einem spezifischen Gen zeigen und nachweisen, dass Hybridisierung bei der Evolution dieser Verhaltensweisen eine Rolle spielt“, betont Merrill.
(Quelle: Pressemitteilung LMU / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Naturführung zu den Tagschmetterlingen

Kein Gutes Jahr für Schmetterlinge

Hilpoltstein / Bayern – Die Erdhummel ist beim Insektensommer 2023 an die bayerische Spitze gebrummt. Kein anderes Insekt haben die Teilnehmenden bei der Aktion des bayerischen Naturschutzverbands LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und seinem bundesweiten Partner NABU in diesem Jahr so häufig beobachtet. „Unsere Entdeckungsfrage ‚Kannst du Hummeln am Hintern erkennen?‘ scheint vielen Beobachterinnen und Beobachtern geholfen zu haben, die dicken Brummer genauer zu bestimmen. Ein toller Erfolg für die Artenkenntnis“, erklärt die LBV-Insektenexpertin Tarja Richter. Schmetterlinge hingegen machten sich in diesem Jahr rar. Sie flatterten den Teilnehmenden sowohl im Juni als auch im August eher selten vor die Lupe.

Knapp 14.000 Menschen haben bundesweit an den Insektenzählungen im Juni und August teilgenommen und ihre Beobachtungen dem LBV und dem NABU gemeldet. „Alleine aus Bayern gingen über 1.000 Meldungen ein und das trotz der viele Regentage im Freistaat, an denen das Zählen nur eingeschränkt möglich war“, so Tarja Richter. „Insekten sind eine hoch spannende Artengruppe, die leider von einem konstanten Rückgang betroffen ist. Es freut uns, dass sich im Rahmen der Aktion wieder viel Menschen die Zeit genommen haben, sie genauer zu beobachten und kennenzulernen. Denn wir können nur schützen, was wir kennen.“

Falter machten sich rar

Besonders auffällig in diesem Jahr: Schmetterlinge beobachteten die Teilnehmenden kaum. Dieser bundesweite Trend zeigt sich auch in Bayern. Schuld daran ist vermutlich eine Kombination aus verschiedenen Faktoren: „An regnerischen Tagen halten sich Schmetterlinge versteckt. Zudem machte es das häufig nasse Wetter im Frühjahr ihnen schwer, Nahrung zu finden und sich fortzupflanzen“, erklärt die Insektenexpertin. „Leider zeigen aber auch langfristige Beobachtungen, dass der Schmetterlingsbestand immer weiter abnimmt. Zum Beispiel weil sie immer weniger geeignete Lebensräume finden.“ Eine besorgniserregende Entwicklung, denn die bunten Flugakrobaten sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch enorm wichtig: Schmetterlinge bestäuben viele Pflanzen und sind wichtige Nahrung für Vögel und Fledermäuse.
Wer einen Beitrag zum Schutz der Schmetterlinge leisten möchte, der kann im eigenen Garten beispielsweise heimische Wildblumen und Gehölze, wie Kartäusernelke, Wiesen-Labkraut oder Sal-Weide pflanzen. „Damit die Falter, Puppen und Raupen geeignete Plätze zum Überwintern finden ist es außerdem sinnvoll, Reisighaufen und etwas Laub im Herbst liegen zu lassen und die Stängel verblühter Pflanzen über den Winter stehen zu lassen“, weiß Tarja Richter.

Blaue Holzbiene fühlt sich in Bayern wohl

Deutlich häufiger gesichtet als in den Vorjahren wurde die Blaue Holzbiene. „Unsere größte Wildbiene hat sich offenbar auch in Bayern weiter ausgebreitet. Durch die durchschnittlich wärmeren Sommer findet sie hier gute Lebensbedingungen“, erklärt Tarja Richter. „Anhand ihrer schwarz-bläulichen Farbe, der beachtlichen Körpergröße sowie ihrem tiefen Summen, ist sie sehr leicht zu erkennen – auch, wer gerade erst anfängt, sich mit Insekten zu beschäftigen, kann den blauen Brummer kaum übersehen.“
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Immer weniger Kleinschmetterlinge

Immer weniger Kleinschmetterlinge

Bayern – Mit rund 2.000 Arten bilden Kleinschmetterlinge, landläufig oft als Motten bezeichnet, unter den rund 3.300 Schmetterlingsarten in Bayern die bei weitem größte Gruppe. Der Bestand ist seit 2003, laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) rückläufig. 53 Arten gelten sogar als ausgestorben oder verschollen.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt aktualisiert kontinuierlich die Roten Listen gefährdeter Arten und hat nun eine neue Rote Liste für Kleinschmetterlinge veröffentlicht. In einem ersten Teil werden ca. 760 Arten bearbeitet, vorwiegend Zünslerfalter und Wickler. Ein zweiter Teil über weitere Familien der Kleinschmetterlingsarten soll bis 2024 vorliegen. Etwa die Hälfte der in dieser ersten Liste bewerteten Kleinschmetterlinge werden als gefährdet eingestuft. Davon gelten 53 Arten als ausgestorben oder verschollen. „Mit 92 Arten ist die Gefährdungskategorie ‚Vom Aussterben bedroht‘ überdurchschnittlich umfangreich“, bilanziert der Bearbeiter der Roten Liste Dr. Andreas Segerer von der Zoologische Staatssammlung München. Die Bestandsentwicklungen im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2003 seien überwiegend rückläufig.

Veränderung der Lebensräume
schuld am negativen Trend

Wie in den Roten Listen allgemein, sind auch bei den Kleinschmetterlingen vor allem Arten gefährdet, die auf nährstoffarme Offenland-Lebensräume wie Magerrasen, Extensivwiesen, Moore oder Kulturbrachen angewiesen sind. „Überraschend ist jedoch, dass auch unter den sonst weniger bedrohten Arten der Wälder und Gebüsche 36 Prozent als gefährdet gelten“, sagt Johannes Voith vom Bayerischen Artenschutzzentrum im Bayerischen Landesamt für Umwelt. Die wesentlichen Gefährdungsfaktoren liegen in der Veränderung der Lebensräume. Sowohl die Nutzungsintensivierung als auch die Nutzungsaufgabe von Flächen führt zu einem Verlust an Strukturreichtum und Lebensräumen. Nicht zuletzt spielt der Klimawandel eine immer größere und überwiegend negative Rolle für die aktuelle Bestandsentwicklung einiger Arten.
Entsprechend der großen Artenzahl existiert unter den Kleinschmetterlingen ein breites Spektrum an ökologischer Vielfalt. Es reicht von (Vorrats-)Schädlingen wie Maiszünsler oder Apfelwickler bis zu hochgradigen und sehr seltenen Spezialisten. Insbesondere die Spezialisten haben Gebiete früherer Vorkommen eingebüßt oder kommen gar nur an einem einzigen Standort in Bayern vor, wie etwa der Salzsteppen-Graszünsler, Pediasia aridella ludovicellus, oder der Vierfleckige Storchschnabelzünsler, Ostrinia quadripunctalis. Eine Besonderheit stellen die Raupen der Wasserzünsler dar. Sie leben aquatisch und fressen an Wasserpflanzen, etwa an Laichkraut.

Aufgrund der großen Artenzahl und zahlreichen seltenen und gefährdeten Spezialisten in einem weiten Spektrum an Lebensräumen haben Kleinschmetterlinge eine hohe artenschutzbezogene Bedeutung. Mit zahlreichen Maßnahmen wird die Strukturvielfalt der Lebensräume in Bayern gefördert. Die Förderung zum Erhalt und Aufbau von Streuobstwiesen mit dem Streuobstpakt sowie das Vertragsnaturschutzprogramm sind wesentliche Bestandteile der Schutzmaßnahmen. Für die hochgradig gefährdeten Arten entwickelt das Bayerische Artenschutzzentrum weitere Schutzkonzepte.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Landesamt für Umwelt / Beitragsbild: Symbolfoto re)