Rosenheimer Kreistag bestellt mit Ute Wilhelmi aus Prien eine neue Seniorenbeauftragte

Rosenheimer Kreistag bestellt mit Ute Wilhelmi aus Prien eine neue Seniorenbeauftragte

Landkreis Rosenheim – Um die Belange von Senioren im Landkreis Rosenheim kümmert sich zukünftig Ute Wilhelmi. Der Rosenheimer Kreistag bestellte die 66-jährige einstimmig zur ehrenamtlichen Beauftragten des Landkreises. Ihre dreijährige Amtszeit beginnt am 1. Juni.

Rosenheims Landrat Otto Lederer stellte Ute Wilhelmi als sehr geeignet für dieses Ehrenamt vor. Er begründete dies unter anderem mit ihrem persönlichen Engagement, ihrer Erfahrung und den vielen unterschiedlichen Aufgaben, die sie in ihrem beruflichen Leben wahrnahm.

Die zukünftige Beauftragte für die Belange von Senioren ist staatlich anerkannte Kinderpflegerin und Erzieherin. Sie kann mehrere Studienabschlüsse vorweisen als Diplom-Sozialarbeiterin (FH), als Diplom-Sozialwirtin (FH) sowie als Diplom-Sozialarbeiterin/Diplom-Sozialpädagogin (Uni). Zudem belegte sie eine Weiterbildung zur Mediatorin und machte eine Ausbildung zur Moderatorin.

Beruflich war Ute Wilhelmi in einem Rehabilitationszentrum tätig, unter anderem als Pädagogische Leiterin und als Leiterin Soziale Dienste. Sie unterrichtete als Lehrerin für sozialpflegerische und sozialpädagogische Berufe. Beim Bezirk Oberbayern war sie in der Regionalkoordination angestellt und zwar in den Fachbereichen Behindertenhilfe sowie Psychiatrie und Suchthilfe. Darüber hinaus wirkte sie im Netzwerk Krisendienst Oberbayern mit.
In ihrer persönlichen Vorstellung im Kreistag stellte sie dann auch fest, „ich habe schon einiges gemacht.“ Sie will die Schwerpunkte, die ihr Vorgänger Thomas Waldvogel anstieß, weiterführen und zudem schauen, welche neuen Themen sich auftun. „Ich habe die Energie, ich bin bereit und ich würde es tun.“ Das ließen sich die Kreisräte nicht zwei Mal sagen und bestellten sie einstimmig in ihr neues Amt.

Ute Wilhelmi folgt auf Thomas Waldvogel

Die in Prien lebende Ute Wilhelmi folgt Thomas Waldvogel nach, der das Ehrenamt des Beauftragten des Landkreises Rosenheim für die Belange älterer Menschen seit Oktober 2020 ausübt. „Er übernahm das Amt in einer nicht ganz einfachen Zeit“, sagte Landrat Otto Lederer. Corona hatte es schwierig gemacht, den Kontakt zu den Verantwortlichen in der Seniorenarbeit sowie zu den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zu halten. „Trotzdem gelang es ihm immer wieder, die Belange der Senioren aufs Tableau zu bringen“, so der Landrat.
Thomas Waldvogel selbst überschrieb eine nun zu Ende gehende Amtszeit als „spannende Zeit“. „Die Seniorinnen und Senioren sitzen nicht nur zuhause, sie wollen raus, sie wollen nützlich sein. 99 Prozent sind bereichernd, humorvoll und unternehmenslustig. Diese Zielgruppe hat es verdienst, weiter im Mittelpunkt zu stehen.“
Das Ehrenamt des Beauftragten oder der Beauftragten für die Belange von Senioren gibt es im Landkreis Rosenheim inzwischen seit 28 Jahren.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim)

Seniorenbeauftragte aus dem Gemeinden trafen sich im Landratsamt Rosenheim

Seniorenbeauftragte aus dem Gemeinden trafen sich im Landratsamt Rosenheim

Rosenheim / Landkreis – Zugegeben, das Thema „Betreuungsrecht, Verfügungen, Vollmachten“ steht im Ruf, etwas staubtrocken zu sein. Wie es anders geht, zeigte Stefan Scherer von der Betreuungsstelle im Landratsamt Rosenheim beim Treffen der Seniorenbeauftragten. Witzig und informativ räumte er mit Falschinformationen auf, präsentierte verständlich die Kernbotschaften und begeisterte damit sein Publikum.

„Es gibt keinen gleichen Fall“, sagte Stefan Scherer, auch wenn die rechtlichen Vorgaben für alle dieselben sind. Beispiel Patientenverfügung, „sie ist etwas ganz Individuelles.“ Oder Betreuungsverfügung, „der Ehepartner darf nicht entscheiden, wenn es nicht festgelegt ist.“ Wer soll im Worstcase-Fall die Betreuung machen. Diese Frage wird in der Betreuungsverfügung geklärt. Jeder sollte dies vorab klären. „Und es steht auch drin, wen ich nicht als Betreuer will“.
Wenn die Betreuung nicht geregelt ist, „bedeutet dies nicht automatisch, dass ein fremder Betreuer vorgesetzt wird,“ so Stefan Scheuer. Im Auftrag des Amtsgerichts recherchiert die Betreuungsstelle in der Verwandtschaft und Bekanntschaft des Betroffenen und schlägt eine Lösung vor.
Bei den Vollmachten wird zwischen einer normalen, einer beglaubigten und einer notariellen unterschieden. Letztere wird empfohlen, wenn Immobilieneigentum vorhanden ist. Bei der kostengünstigeren, beglaubigten Vollmacht hilft die Betreuungsstelle im Landratsamt Rosenheim weiter. Scherers Fazit: „wenn ich für eine Vollmacht eine Person meines Vertrauens habe, dann bin ich in Verbindung mit einer Patientenverfügung in 99,9 Prozent aller Fälle abgesichert.“

Thomas Waldvogel, der Beauftragte des Landkreises Rosenheim für die Belange älterer Menschen, warb im Anschluss bei den Seniorenbeauftragten dafür, Stefan Scherer für Vorträge einzuladen. Zudem schlug Waldvogel vor, zum Thema „Enkeltrickbetrug“ die Fachleute der Polizei sowie zu „Wohnraumanpassung bei Menschen mit Demenz“ Brigitte Neumaier von der Fachstelle Wohnberatung im Landratsamt Rosenheim in die Gemeinden zu holen.

Thema „Altersarmut“ wird zunehmend drängender

Zu Altersarmut gibt es zwar keine Fallzahlen, trotzdem merken auch die Seniorenbeauftragten, dass dieses Problem zunehmend drängender wird. Unterstützung kann es hier beim Verein LichtBlick Seniorenhilfe e.V. geben.
Abschließend stellte Thomas Waldvogel den Landesseniorenrat vor. Den gibt es in Bayern erst seit gut einem Monat. Zu seinen Aufgaben gehört, die knapp drei Millionen Menschen über 65 Jahren politisch zu vertreten, insbesondere gegenüber dem Landtag und der Staatsregierung. Bei allen Gesetzes-, Verordnungs- und sonstigen wichtigen Vorhaben soll das Gremium angehört werden. Aus dem Landkreis Rosenheim wurden drei Personen in den Landesseniorenrat entsandt. Dies sind die Seniorenbeauftragten Irmgard Wagner aus Riedering, Philipp Ramming aus Aschau sowie der Beauftragte des Landkreises Thomas Waldvogel.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim, zeigt: Um das rechtzeitige und selbstbestimmte Entscheiden und Handeln ging es diesmal beim Treffen der Seniorenbeauftragten. Thomas Waldvogel (5 von links), der Seniorenbeauftragte des Landkreises hatte die Kolleginnen und Kollegen aus den Gemeinden ins Landratsamt Rosenheim geladen)