IG Bau fordert: „Sonnenmilch-Flatrate“

IG Bau fordert: „Sonnenmilch-Flatrate“

Rosenheim – Eine Sommer-Flatrate für Wasser und Sonnencreme auf dem Bau: Bauarbeiter, Fassadenreiniger oder Garten- und Landschaftsbauer in Rosenheim sollen gesund durch den Sommer kommen und im Job keine „Sonnen-Kompromisse“ machen. Das fordert die IG BAU Oberbayern. „Wer unter freiem Himmel arbeitet, hat ein enormes UV-Risiko. Gefährlich ist längst nicht nur der akute Sonnenbrand. Die Haut vergisst nichts. Sie sammelt die Sonnenstunden – Jahr für Jahr: Die ständige Einstrahlung lässt die Haut früher altern und kann zu Hautkrebs führen“, sagt Harald Wulf.

Der Bezirksvorsitzende der IG BAU warnt davor, „die Sonne auf die leichte Schulter zu nehmen“. Wulf fordert die Betriebe auf, beim Arbeitsschutz in den Sommermodus zu schalten: „Sonnencreme und Wasser muss es für die, die draußen arbeiten, kostenlos geben. Es geht um eine Flatrate für Sonnenmilch und Wasser – bezahlt vom Chef. Wichtig dabei: Das ist kein Goodie, kein freiwilliger Service vom Betrieb. Nein, Durstlöschen ist Sache vom Chef. Genauso wie der Schutz vor intensiver Sonne.“

Was mit der Handdesinfektion in der Corona-Pandemie geklappt habe, müsse jetzt auch beim Sonnenschutz am „Open-Air-Arbeitsplatz“ zu schaffen sein: „Aus Desinfektionsmittel-Spendern sollten Sonnenmilch-Spender werden. Und die muss es auf allen Baustellen geben. Überall, wo unter praller Sonne gearbeitet wird, sollte es Gratis-Sonnencreme zum Einreiben geben – aus der Tube, aus der Flasche oder am besten eben gleich aus dem Spender. Das ist gut investiertes Geld der Unternehmen in den Arbeitsschutz“, sagt Harald Wulf. Vorbild beim Umrüsten der Spender von Hygiene auf Sonnenschutz seien die Niederlande. Dort gebe es in diesem Sommer an öffentlichen Plätzen bereits kostenlose Sonnencreme aus umfunktionierten Desinfektionsspendern.

„Sonnenmilch und Wasserflasche gehören zum Job“

Die IG BAU Oberbayern rät allen „Draußen-Jobbern“, auch selbst auf eine Sonnencreme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor zu achten. „Gerade wer einen hellen Hauttyp hat, sollte zu einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30, besser aber 50 greifen. Auch regelmäßiges Wassertrinken ist ein Muss. Sonnenmilch und Wasserflasche gehören genauso zum Job wie Mörtel und Maurerkelle“, so IG BAU-Bezirksvorsitzender Wulf.
Die Faustregel beim Wassertrinken sei einfach: An heißen Arbeitstagen alle 15 bis 20 Minuten ein volles Wasserglas – mindestens aber zweieinhalb Liter Flüssigkeit am Tag, so die Empfehlung der IG BAU. „Mineralwasser oder kalte Tees gratis – das gehört zu jedem Sommerprogramm beim Arbeitsschutz“, erklärt Harald Wulf. Und der Gewerkschafter bringt es noch einmal deutlich auf den Punkt: „Arbeitgeber sind bei Hitzearbeit dazu verpflichtet, Wasser oder andere nicht alkoholische Getränke zur Verfügung zu stellen.“ Das sei in der Arbeitsstättenverordnung klar geregelt.

Heikel werde es vor allem in der Mittagszeit. Dann sei besondere Vorsicht geboten. „Diese Faustregel hilft: Wenn der eigene Schatten kleiner ist als die Körpergröße, dann ist die Gesundheitsgefahr besonders hoch. Zwischen 12 und 14 Uhr sollte der Großteil der Arbeiten in den Schatten verlegt werden. Dann ist maximaler Schutz angesagt“, so Harald Wulf. Grundsätzlich sei bei Arbeiten zwischen 11 und 16 Uhr besondere Vorsicht geboten. Wichtig sei außerdem, möglichst viele Teile des Körpers mit Kleidung zu bedecken. Dazu ein Praxis-Tipp des IG BAU-Bezirksvorsitzenden: „Ein am Helm fixierter Nackenschutz ist eine Kleinigkeit, die aber viel bringt.“
(Quelle: Pressemitteilung Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Bezirksverband Oberbayern-Mitgliedsbüro München / Foto: IG Bau)

Zu viel Sonne ist nicht gesund

Zu viel Sonne ist nicht gesund

Rosenheim – „Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand“ unter diesem Motto informiert das Staatliche Gesundheitsamt Rosenheim bei einem Aktionstag im Rosenheimer Freibad am Montag, 25. Juli, von 11 bis 14 Uhr. Bei schlechtem Wetter wird die Aktion auf Donnerstag, 28. Juli, verschoben.

Mit Spiel und Spaß wollen die Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsamtes die Kleinsten, aber auch die Großen über den richtigen Umgang mit der Sonne informieren. Es gibt ein Gewinnrad mit Preisen. Die Quizfragen beschäftigen sich natürlich mit dem Thema der Sonnenwirkung sowie dem Schutz der Augen und der Haut durch Sonnenbrille, Bekleidung, Kopfbedeckung und Sonnenschutzmittel. Darüber hinaus gibt es auch nützliche Tipps für diejenigen, die bereits zu viel Sonne erwischt haben.

„Konsequenten Sonnenschutz
ernst nehmen“

Der Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, Dr. Wolfgang Hierl, appelliert, konsequenten Sonnenschutz ernst zu nehmen: „Wegen des auffallenden Anstiegs des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom) wurde die Aktion „Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand“ in den vergangenen Jahren verstärkt in Freibädern der Region durchgeführt. Wir sollten uns alle bewusst sein: Jeder Sonnenbrand ist eine Verbrennung und schädigt unsere Hautzellen. Er kann ein erster Schritt hin zur Entstehung von Hautkrebs sein.“
Wer seine Haut übermäßig lange und schutzlos der Sonne und ihrer energiereichen ultravioletten (UV-)Strahlung aussetzt, riskiere nicht nur vorzeitige Hautalterung, sondern schadet auch seiner Gesundheit. Bösartige Neubildungen der Haut zähle zu den weltweit am häufigsten auftretenden Krebsarten. Kinderhaut sei dabei besonders gefährdet. Jeder Sonnenbrand in der Kindheit erhöhe das Hautkrebsrisiko. Ein vorbeugender Sonnenschutz sei deshalb wichtig. Dabei gelte die Reihenfolge: Sonne vermeiden, Haut bedecken und eincremen.

Vor allem auf die
Kinder achten

„Denken Sie bitte daran und beugen stets einem Sonnenbrand vor. Vernunft und Verstand sind der beste Sonnen- und Hautschutz. Meiden Sie die intensive Mittagssonne, tragen Sie einen breitkrempigen Hut und schützen Sie Ihre Augen mit einer geeigneten Sonnenbrille. Verwenden Sie für alle unbedeckten Körperpartien ausreichend Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor, die Sie mehrmals am Tag auftragen. Achten Sie vor allem auf die Kinder, denn ihre Haut ist empfindlicher als Erwachsenenhaut und darum durch UV-Strahlen besonders gefährdet. Kinder unter zwei Jahren sollen nie direkter Sonne ausgesetzt werden. Sonnenschutz bei Kindern ist konsequent einzuhalten, nicht nur am Strand oder im Urlaub, sondern immer und überall, wo Kinder der Sonne ausgesetzt sind. Im eigenen Garten, im Kindergarten oder auf dem Schulhof. Sie als Eltern, Großeltern oder Betreuerinnen und Betreuer haben die Verantwortung und Vorbildfunktion. Kinder und Jugendliche sollten am besten nie einen Sonnenbrand erleiden“, so Dr. Hierl.
„Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand“ ist eine Aktion des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, die vor Ort vom Staatlichen Gesundheitsamt Rosenheim ausgeführt wird. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.sonne-mit-verstand.de.

Tipps zum gefahrlosen Sonnen:

  • Kinder unter zwei Jahren nie direkter Sonne aussetzen!
  • Beim Sonnenschutz gilt folgende Reihenfolge: Vermeiden, bedecken, cremen!
  • Kinder nicht der Mittagssonne zwischen 11 bis 15 Uhr aussetzen!
  • Schützen Sie Ihren Körper durch Kleidung, zum Beispiel mit einem Sonnenhut oder einem Badeshirt!
  • Unbedeckte Körperpartien mit mindestens Lichtschutzfaktor 25 (oder mehr) eincremen!
  • Tragen Sie immer eine Sonnenbrille!
  • Gehen Sie beim Sonnenschutz mit gutem Beispiel voran!
    (Quelle: Pressemitteilung Gesundheitsamt Rosenheim /Beitragsbild: Symbolfoto re)
Wird Landratsamt aufgestockt?

Wird Landratsamt aufgestockt?

Rosenheim / Landkreis Rosenheim – Eine mögliche Aufstockung des Hauptgebäudes des Landratsamtes Rosenheim um einen siebten Stock würde bis zu 70 zusätzliche Büroarbeitsplätze schaffen. Thomas Strähle vom Architekturbüro Aldinger in Stuttgart stellte in der Kreisausschuss-Sitzung Planungsziele und Zeichnungen vor. Eine endgültige Entscheidung über die Baumaßnahme fiel noch nicht. Landrat Otto Lederer sagte, es sei ihm wichtig gewesen, die Planungen vorzustellen.

So könnte eine mögliche Lösung für die zukünftige Gestaltung der Außenfassade des Landratsamtes Rosenheim aussehen. Foto: Landratsamt Rosenheim

Sollte der Kreisausschuss in der nächsten oder übernächsten Sitzung dem Projekt zustimmen, könnten die Arbeiten noch heuer beginnen. Architekt Strähle sprach konkret vom letzten Quartal dieses Jahres. Wenn alles nach Zeitplan verläuft, könnten Aufstockung, Fassadenerneuerung und Bürosanierung über alle Stockwerke des Hauptgebäudes bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

Nicht alle Kreisräte sind von
Notwendigkeit der Aufstockung überzeugt

Den Wortmeldungen im Kreisausschuss nach, sind derzeit nicht alle von der Notwendigkeit einer Aufstockung um eine Etage überzeugt. Landrat Otto Lederer stellte dazu fest, „wenn wir nicht aufstocken, würden Büroarbeitsplätze verloren gehen.“
Nach den vorgestellten Planungen würden im ersten Bauabschnitt eine siebte Etage neu entstehen und das sechste Stockwerk saniert. In den Bauabschnitten zwei bis vier würden jeweils zwei weitere Etagen von der fünften Etage abwärts bis zum Erdgeschoss saniert. Je Bauabschnitt müssten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgelagert werden. Geplant ist, sie für den Zeitraum der Sanierungsarbeiten im Gebäude der früheren Zulassungsstelle auf dem Gelände des Landratsamtes unterzubringen.

Photovoltaik-Anlage
auf Dachfläche

Für die Aufstockung auf dem bestehenden Gebäude spricht, dass trotz Raumgewinn keine neuen Flächen versiegelt würden. 60 Prozent der Dachfläche würden nach den derzeitigen Planungen für eine Photovoltaik-Anlage verwendet. Der produzierte Strom würde im Haus verbraucht, nur überschüssiger Strom soll ins allgemeine Stromnetz eingespeist werden.
Um die Barrierefreiheit sicherzustellen, sollen alle Flurtüren mindestens 90 Zentimeter breit werden. Die beiden kleinen bestehenden Aufzüge in der Mitte des Landratsamtsgebäudes würden durch einen großen ersetzt.
Die Basis für die geplante siebte Etage soll eine Stahlkonstruktion werden. Eine Holzkonstruktion wurde abgelehnt, weil sie schwerer ist. Um Wärmeverluste zu vermeiden, wäre eine hochwärmedämmende Gebäudehülle vorgesehen. Die neuen Fenster würden eine Holz-Aluminium-Konstruktion mit 3-fach Verglasung sein. Der Sonnenschutz würde durch eine außenliegende Markise sichergestellt. Eine Lösung, die schon beim Neubau umgesetzt wurde.
Laut Strähle würde die benötigte Heizenergie annähernd halbiert. Etwa 120 Tonnen CO² könnten eingespart werden. Hinzu kämen 14 Tonnen CO² durch die Verwendung von LED-Leuchten sowie 44 Tonnen CO² durch die Photovoltaik-Anlage.
Unverändert erhalten bleiben sollen die Bereiche, die in den vergangenen Jahren bereits saniert wurden. Dazu gehören sämtliche Sanitäranlagen sowie die Teeküchen in jedem Stockwerk. Auch der Brandschutz ist bereits auf den neuesten Stand gebracht.
Die Aufstockung, Fassadenerneuerung und Bürosanierung sollen in der nächsten oder übernächsten Sitzung des Kreisausschusses wieder auf der Tagesordnung stehen. Dann will Landrat Otto Lederer auch Kostenschätzungen zu den vier Bauabschnitten präsentieren.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Landratsamt Rosenheim – zeigt den Kreisausschuss beim Rundgang)