Besuch im Seniorenzentrum Novalis

Besuch im Seniorenzentrum Novalis

Bad Aibling / Landkreis Rosenheim – Steigende Kosten, fehlende Fachkräfte und hohe bürokratische Auflagen: Die Pflegeheime in Stadt und Landkreis Rosenheim stehen weiter vor großen Herausforderungen. „Es sind komplexe Themen und viele Sorgen, die uns beschäftigen, und die derzeit nicht gelöst werden können“, sagte der Gebietsleiter des AZURIT Seniorenzentrums Novalis in Bad Aibling, Ugur Cetinkaya, der CSU- Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig bei einem Gespräch vor Ort.

„Primär geht es natürlich um das fehlende Fachpersonal.“ Hier habe sich die einrichtungsbezogene Impflicht bereits ausgewirkt. „Einige Beschäftigte verlassen uns. Das tut natürlich weh.“ Daniela Ludwig ist sich mit den Betreibern des Seniorenzentrums einig: „Die Bundesregierung muss die einrichtungsbezogene Impfpflicht wieder abschaffen. Nachdem wir keine allgemeine Impflicht bekommen haben, ist sie nicht zu rechtfertigen. Es darf keine einseitige Impfpflicht für Berufsgruppen geben. Außerdem verursacht diese Impfpflicht einen hohen bürokratischen Aufwand bei den Heimen. Den können und sollten wir uns sparen.“

Wohnungsnot in der Region war
zweites großes Thema

Zweites großes Thema ist die Wohnungsnot in der Region. „Das brennt uns auf den Nägeln“, so Cetinkaya. „Wir könnten Leute einstellen, wir hätten auch Bewerbungen, aber es gibt keine Wohnungen. Inzwischen gehen wir schon so weit, dass Beschäftigte in den Räumen des Seniorenzentrums leben. Das kann auf Dauer doch keine Lösung sein. Außerdem fehlen uns die Räume für Bewohner, die auf einen Pflegeplatz warten.“
135 Pflegeplätze bietet das AZURIT Seniorenzentrum Novalis, davon 86 Ein- bis Dreizimmerappartments. Die Warteliste ist lang. „Wir könnten alleine 200 Demenzkranke aufnehmen“, so Cetinkaya. „Wir müssen viele Anfragen ablehnen.“ Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier weiß um das Problem der Wohnungsnot für Pflegekräfte. „Hier müssen wir zumindest Übergangslösungen finden.“
Was viele nicht wissen: Es gibt Nachwuchs bei den Pflegekräften. „Die Schulen in der Region Rosenheim sind alle voll. Unsere Auszubildenden müssen für den Schulbesuch oft bis nach Haar fahren“, berichtete die stellvertretende Leiterin des AZURIT Seniorenzentrums Bettina Richter. Doch volle Schulen und eine große Zahl an neu ausgebildeten Pflegekräften können den Personalmangel alleine nicht beheben. „Wir brauchen einen Zuzug aus dem Ausland, und zwar dringend“, forderte Cetinkaya.
Daniela Ludwig hat für diese Forderung viel Verständnis. „Den Pflegeheimen wären mit Hilfskräften schon viel geholfen. Hier muss sich auch etwas bewegen. Denn die Pflege ist eine der Schlüsselherausforderungen für die Zukunft und wird eine Belastung für die nachfolgenden Generationen, wenn nichts passiert.“
(Quelle: Pressemitteilung Wahlkreisbüro Daniela Ludwig / Beitragsbild: Wahlkreisbüro Daniela Ludwig, zeigt von links Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier, MdB Daniela Ludwig, die stellvertretende Leiterin des Seniorenzentrums Bettina Richter, Gebietsleiter Ugur Cetinkaya.)

Henry-Dunant-Münze für Stadt Bad Aibling

Henry-Dunant-Münze für Stadt Bad Aibling

Rosenheim / Landkreis – Die seit vielen Jahren gute Zusammenarbeit der örtlichen Rotkreuzgemeinschaften und der Kreisgeschäftsstelle des BRK Kreisverband Rosenheim mit der Stadt Bad Aibling ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis aus vertrauensvollem Miteinander und gegenseitigem wertschätzenden Verhalten. Vor diesem Hintergrund überreichte die BRK-Vorsitzende MdB Daniela Ludwig und der BRK-Kreisgeschäftsführer Direktor Martin Schmidt der Stadt Bad Aibling in Person des Ersten Bürgermeisters Stephan Schlier, die Henry-Dunant-Münze in Gold.

„Es ist schön, solche gut funktionierenden und langjährigen Verbindungen wie die zwischen der Stadt Bad Aibling und den örtlichen Gemeinschaften zu wissen. Das unterstützt uns sehr, unsere ehrenamtliche Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort bestmöglich zu gestalten“, so Daniela Ludwig.
Projekte der letzten Jahre waren zum Beispiel die Trägerübernahme des Jugendzentrums Bad Aibling sowie der Betrieb der Corona-Teststation am Bahnhof Bad Aibling. „Diese langanhaltende und gute Zusammenarbeit möchten wir gerne hervorheben und deshalb sagen wir mit der Henry-Dunant-Münze in Gold ganz herzlich Danke“, so Direktor Martin Schmidt.
(Quelle: Pressemitteilung BRK Kreisverband Rosenheim / Beitragsbild: BRK Rosenheim, zeigt von links: Daniela Ludwig, Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende BRK Rosenheim, Stephan Schlier, Bürgermeister Stadt Bad Aibling, Direktor Martin Schmidt, Kreisgeschäftsführer BRK Rosenheim)

„Miteinander ist die Hälfte Arbeit“

„Miteinander ist die Hälfte Arbeit“

Landkreis Rosenheim –  Rund 2.000 Geflüchtete aus der Ukraine sind inzwischen im Landkreis Rosenheim angekommen. Neben dem Rosenheimer Landratsamt sind es vor allem die engagierten Helferkreise, die sich um die Ankömmlinge kümmern, als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen und dafür sorgen, dass sich die Menschen in ihrer neuen Umgebung möglichst wohl und willkommen fühlen. „Sie alle verdienen unsere größtmögliche Wertschätzung“, so Rosenheims Landrat Otto Lederer.

Stellvertretend für diese vielen engagierten Helfer hat sich Lederer jetzt mit Petra Mareis und Barbara Kleeblatt vom Kreis Migration in Bad Aibling getroffen. Es ging um einen Austausch und darum, wie die Zusammenarbeit zwischen der Behörde und dem Helferkreis in Zukunft weiter verbessert werden kann. Bei dem Gespräch mit dabei waren auch die Abteilungsleiterin im Landratsamt Rosenheim, Heidi Markov, Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier und der Schulleiter des Gymnasiums Bad Aibling, Michael Beer. In der Turnhalle des Gymnasiums sind derzeit rund 150 Flüchtlinge untergebracht.

Rund 170 Personen engagieren sich
im Kreis „Migration Bad Aibling“

„Unsere Helfer stehen in den Startlöchern und scharren mit den Hufen“, sagte Barbara Kleeblatt, die im Helferkreis das Betreuungsteam leitet. Sie bat um einen engeren Austausch und mehr Informationen. Die Vorsitzende des Helferkreises, Petra Mareis erinnerte an den „Runden Tisch“, den es bei der Flüchtlingskrise 2015 gab. Hier habe man sehr gut und eng zusammengearbeitet und vieles auf kurzem Weg klären können. Sie regte an, diesen „Runden Tisch“ wieder einzurichten. „Wir verfügen über einen sehr großen Erfahrungsschatz und gute Strukturen“, so Mareis. „Wenn wir uns besser abstimmen, können wir uns die Arbeit teilen“, ergänzte Barbara Kleeblatt. Im Kreis Migration Bad Aibling engagieren sich derzeit rund 170 Personen und täglich kommen weitere dazu.

Auch Landratsamt Rosenheim
vom Ukraine-Krieg überrollt

Wie Landrat Otto Lederer sagte, sei auch das Landratsamt vom Ukraine-Krieg überrollt worden. Zusätzlich zur hohen Arbeitsbelastung durch die Corona-Pandemie sei es zunächst primär darum gegangen, den geflüchteten Menschen ein Dach über dem Kopf und eine angemessene Versorgung zu bieten. Dennoch stimmte er zu, dass die Zusammenarbeit zwischen der Behörde und den Helferkreisen vor Ort in Zukunft verbessert und die Helferinnen und Helfer stärker eingebunden werden sollen. Er bat aber auch darum, ehrlich zu sagen, wenn es zu viel wird. „Wir ziehen alle am selben Strang und in dieselbe Richtung“, so Lederer.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Landratsamt Rosenheim, zeigt von links: Rosenheims Landrat Otto Lederer, Abteilungsleiterin Heidi Markov, die Leiterin des Betreuungsteams des Kreis Migration Bad Aibling Barbara Kleeblatt, Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier, die Vorsitzende des Helferkreises Petra Mareis, Hallenmanager Christian Haak, Schulleiter des Gymnasium Bad Aibling Michael Beer)