Viel los beim „Tag der offenen Tür“ im Traunsteiner Tierheim

Viel los beim „Tag der offenen Tür“ im Traunsteiner Tierheim

Surberg / Landkreis Traunstein – Viele Besucher folgten jüngst der Einladung des Traunsteiner Tierheims und nutzen die Möglichkeit, sich vor Ort ein Bild von den Anlagen im Surberger Ortsteil Trenkmoos zu machen. Die Tierheimmitarbeiter sowie die Mitglieder des Tierschutzvereines hatten ein buntes Rahmenprogramm zusammengestellt und einen Blick hinter die Kulissen gewährt. Besonders stolz sind die Verantwortlichen auf Ihre neue Photovoltaikanlage, die fast vollständig den Strombedarf aus Sonnenenergie deckt. Rund 125 Tiere werden derzeit betreut, damit ist die Einrichtung „extrem voll“.

Neben einen Blick in den Lebensraum der Tiere standen im gesamten Gelände auch Mitarbeiter zur Verfügung, die die Fragen der Besucher am Tag der offenen Tür beantworteten. Darunter waren auch die drei Auszubildenden Zahra Seise (2. Ausbildungsjahr) und Mira Lovis Öttl, die am Sonntag ihren ersten Ausbildungstag hatte. „Wie läuft eine Tiervermittlung ab und die Hintergründe über die Geschichte der Tiere sind die häufigsten Fragen der Besucher“, so die beiden jungen Frauen im Gespräch mit dem Innpuls.me.
„Wir betreuen derzeit 70 Katzen, 23 Hunde und mehr als 30 Nager, Schildkröten oder Vögel. Damit ist unsere Einrichtung extrem voll belegt“, informiert Tierheimleiterin Anna Obermeier. In der letzten Zeit haben ihren Angaben zur Folge insbesondere behördliche Beschlagnahmungen von Tieren zugenommen. „Meist kommen die Tiere sehr verwahrlost zu uns und brauchen viel Betreuung“, ergänzte Anna Obermeier.

Daher wäre ihr großer Wunsch, „dass sich bei uns zuverlässige Gassi Geher melden, die sich regelmäßig mit den Tieren beschäftigen“. Lächelnd fügt sie hinzu, „natürlich freuen wir uns auch über Sach- und Geldspenden, die unsere Arbeit sehr unterstützen würden“. Gleichzeitig bittet sie darum, „verwilderte und streunende Katzen zu melden, damit wir die Tiere kastrieren können“. Diese nachhaltige Maßnahme hilft dabei, die Population niedrig zu halten und reduziert damit die Anzahl möglicher Tierheimbewohner.

„Wesentliche Säule für den Tierschutz in der Region“

In das gleiche Horn bläst auch der frischgebackene Vorsitzende Rainer Sonnenwald, „unsere Mitglieder werden tendenziell weniger und älter“, so seine Aussage. Dennoch freut er sich unheimlich darüber, „dass unsere Liegenschaften einem Top-Zustand sind und die neue Photovoltaikanlage samt Energiespeicher dafür sorgt, dass nahezu der gesamte Strombedarf in Höhe von etwa 65.000 Kilowattstunden pro Jahr selbst produziert wird“. Damit will man die steigenden Sachkosten abfedern. Geplant ist weiterhin der Einbau einer zusätzlichen Wärmepumpe und „mittelfristig wollen wir CO2-neutral werden“, so Rainer Sonnenwald.
Glücklich zeigt er sich unterdessen darüber, dass derzeit zwei junge Frauen in der Ausbildung stehen und Lucie Praschberger, die ihre Ausbildung im Juli abgeschlossen hat, nun als Tierpflegerin im Tierheim angestellt werden konnte. Lobende Worte fand der Vorsitzende auch für seinen Vorgänger Peter Hierstetter, „der mit viel Elan und Herzblut vieles auf den Weg gebracht und dafür gesorgt hat, dass wir derzeit bei den Liegenschaften optimal aufgestellt sind“.
„Es ist nicht nur für die Gemeinde Surberg eine sehr wichtige Einrichtung, sondern für den gesamten Landkreis Traunstein von großer Bedeutung“, betonte Surbergs Bürgermeister Michael Wimmer und ergänzte, „ich bin sehr froh darüber, dass es das Tierheim in dieser Form gibt und sich dort viele Menschen für das Wohl der Tiere einsetzen. Zusammen mit dem für Großtiere ausgelegten Gnadenhof in Sondermoning bildet die Einrichtung in Trenkmoos eine wesentliche Säule für den Tierschutz in der Region“. Sehr erfreut zeigte er sich auch darüber, dass es während seiner Amtszeit noch nie Beschwerden über Lärm oder ähnliches seitens der Bürgerschaft gegeben habe.

Traunsteins 2. Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner machte sich vor Ort selbst ein Bild und zeigte sich vom Tierheim schwer beeindruckt. „Das Tierheim ist in einem Topzustand und ich beeindruckt von allen Helfern, die sich mit viel Herzblut und Engagement für das Wohl der Tiere einsetzen“, sagte sie im Anschluss an ihren Rundgang durch die Räumlichkeiten. Lobende Worte fand sie auch dafür, dass „das Tierheim regelmäßig Lehrlinge ausbildet und damit seiner Verantwortung als Arbeitgeber gerecht wird“.
Über den Tag verteilt nutzten hunderte kleine und große Besucher das Angebot, einen Blick hinter die Kulissen des Tierheims zu werfen. Neben der Besichtigung der der Räumlichkeiten sowie der Bewohner konnte man sich kulinarisch mi Kaffee und Kuchen sowie Essen und Trinken verwöhnen lassen. Viel Andrang herrschte auch am Infostand des Tierheims, dort konnten sich die Besucher unteranderem über die Möglichkeit von Patenschaften oder die Aufnahme eines „Abgabetieres“ informieren.
(Quelle: Artikel hob / Beitragsbild: hob)

Radweg an der Bundesstraße zwischen Surberg und Oberteisendorf kommt

Radweg an der Bundesstraße zwischen Surberg und Oberteisendorf kommt

Traunstein – Seit Jahren bemühen sich die Gemeinde Surberg und der Markt Teisendorf (Landkreis Traunstein) um einen straßenbegleitenden Geh- und Radweg entlang der Bundesstraße B304. Nun wird aus diesem Wunsch bald Wirklichkeit.

Bei Gemeinderatssitzungen und Bürgerversammlungen wurde wiederholt auf die Notwendigkeit einer Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrer hingewiesen. Mehrmals waren die Bürgermeister mit Vertretern zweier Initiativen aus den Gemeinden beim Staatlichen Bauamt in Traunstein, um ihrer Forderung nach einer baldigen Umsetzung der Maßnahme entsprechenden Nachdruck zu verleihen.

Am vergangenen Montag (15.4.2024)  fand eine weitere Informationsveranstaltung in Traunstein statt, bei der das Staatliche Bauamt eine Realisierung in den kommenden Jahren in Aussicht stellte. Ziel ist es, mit einem ersten Bauabschnitt im kommenden Jahr zu beginnen und – sofern die erforderlichen Grundstücke zur Verfügung stehen – den Radweg auf gesamter Länge zwischen den Ortsteilen Lauter und Spöck bis Mitte 2027 fertig zu stellen.

Leicht wird es für das Staatliche Bauamt in Traunstein allerdings nicht, den berechtigten Wünschen der Gemeinden und Anlieger einerseits und den technischen und rechtlichen Anforderungen andererseits gerecht zu werden. Das Planungsteam des Bauamtes informierte bei einer Informationsveranstaltung zum Bau des Geh- und Radweges entlang der Bundesstraße B304 zwischen Surberg und Oberteisendorf die beiden Bürgermeister Michael Wimmer und Thomas Gasser sowie mehrere Anlieger über den aktuellen Stand der Planungen und über die bisherigen Grunderwerbsverhandlungen. Dabei ist der etwa 4,5 km lange Radweg entlang der B304 nicht das einzige Projekt in der näheren Umgebung, das die Behörde in den kommenden Jahren realisieren möchte. Neben der in Bau befindlichen Ortsumfahrung Neusillersdorf im Zuge der St 2104 steht auch der Ausbau der BGL 10 zwischen Thundorf und Vachenlueg im Herbst dieses Jahres und der Ausbau der B304 westlich Straß ab 2025 in den Startlöchern. Bei allen Projekten werden Radwege mit angelegt. Damit wird der hohen Bedeutung des Radverkehrs Rechnung getragen, die sich auch im Radwegeprogramm der Staatsregierung und künftig in dem derzeit in Aufstellung befindlichen Ausbauplan Radwege an Bundes- und Staatsstraßen wiederspiegelt. „In den Ausbauplan werden wir auch den Geh- und Radweg an der B304 mit aufnehmen“, so Behördenleiter Christinan Rehm. „Der Radweg hat für uns eine sehr hohe Priorität.“
Bei der Realisierung des Projekts spielt neben den Anforderungen an den Naturschutz und das Wasserrecht vor allem der Erwerb der erforderlichen Grundstücke eine entscheidende Rolle. In den vorausgegangenen Jahren konnte nach aufwendigen Untersuchungen und nach dem Vergleich verschiedener Varianten in Abstimmung mit den betroffenen Behörden eine naturschutzverträgliche Lösung gefunden werden.

Nun müssen notwendige Grundstücke erworben werden

Nun gilt es die notwendigen Grundstücke zu erwerben. Nach den Informationsveranstaltungen mit den vom Grunderwerb betroffenen Anliegern im August 2022 wurden mit den Grundeigentümern in den vergangenen Monaten die persönlichen Gespräche über einen Erwerb bzw. etwaigen Grundstückstausch geführt. „Das sieht momentan sehr gut aus, auch wenn noch nicht alles unterschrieben werden konnte“, berichtete das Bauamt. Im Bereich Teisendorf werden die notwendigen Flächen landwirtschaftlich sehr intensiv genutzt, weshalb hier sicherlich noch Klärungsbedarf bezüglich Ersatzflächen besteht. Die zuständigen Mitarbeiter in Traunstein sind jedoch optimistisch, dass dies in den kommenden Monaten bis zu einem möglichen Baubeginn im kommenden Jahr gelingt. Bis dahin sind allerdings noch weitere Abstimmungsgespräche erforderlich.

Was die Bauabwicklung betrifft, so sind auch hier weitere Rahmenbedingungen zu beachten. So ist beispielsweise die Bundesstraße B304 als Bedarfsumleitung für die Autobahn A8 ausgewiesen und darf daher in der Hauptreisezeit nicht gesperrt werden. Außerdem soll in der zweiten Jahreshälfte 2027 die Bahnlinie zwischen Traunstein und Freilassing unter Vollsperrung saniert werden, so dass der dafür erforderliche Schienenersatzverkehr über die Bundesstraße sichert gestellt werden muss. Es gilt also den Bauzeitenplan dahingehend auszurichten.
(Quelle: Pressemitteilung Staatliches Bauamt Traunstein / Beitragsbild: Staatliches Bauamt Traunstein, zeigt von links: Georg Quentin, Dritter Bürgermeister Teisendorf, Bürgermeister Teisendorf Thomas Gasser, Bürgermeister Surberg Michael Wimmer, Gemeinderat Surberg Robert Hintereder, Initiative aus Oberteisendorf Christian Greisberger, Initiative aus Oberteisendorf Monika Maier, Gemeinderat Surberg Andreas Wimmer, Leiter des Staatlichesn Baumts Traunstein Christian Rehm)

Aktionstag der Rettungshundestaffeln in Surberg und Traunstein

Aktionstag der Rettungshundestaffeln in Surberg und Traunstein

Surberg / Landkreis Traunstein –  Am gestrigen Samstag veranstaltete das Polizeipräsidium Oberbayern Süd in Surberg und Traunstein erstmals einen Aktionstag der Rettungshundestaffeln. Ziel der Veranstaltung war es, durch Vorträge und praktische Vorführungen die Zusammenarbeit von Polizei und Rettungshundestaffeln zu veranschaulichen. Ebenso sollten sich auch die Mitglieder der verschiedenen Einheiten kennenlernen und wissenswerte Inhalte über die gemeinsame Arbeit austauschen. Mehrere Diensthundeführer der Polizei und nahezu 100 ehrenamtliche Rettungshundeführer sorgten mit ihren „Vierbeinern“ für eine gelungene Veranstaltung, welche im Bereich Bad-Tölz erneut stattfinden soll.

Einsatzkräfte der Rettungshundestaffeln von BRK und Polizei. Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Einsatzkräfte der Rettungshundestaffeln von BRK und Polizei. Fotos: Polizeipräsidium Oberbayern Süd.

Die Absicht dieser Veranstaltung war es, die Arbeit der Polizei bei Vermisstenfällen, zu denen die Rettungshundestaffeln bei Suchen alarmiert werden, in dem diesjährig gegründeten „Arbeitskreis Rettungshundestaffeln Polizeipräsidium Oberbayern Süd“, etwas näher vorzustellen. In diesem Arbeitskreis sind alle 17 Rettungshundestaffeln im südlichen Oberbayern vertreten.
Vor Ort waren Hundestaffeln der BRK-Kreisverbände Miesbach, Altötting, Traunstein und Mühldorf, des Malteser Hilfsdienstes Berchtesgadener Land sowie der Johanniter Unfallhilfe aus Wasserburg. Ebenfalls nahmen Mitglieder der privat organisierten Rettungshundestaffeln der Deutschen Rettungsunion (DRU) aus Waldkraiburg, der Rettungshundestaffel „Edelweiss“ aus Rosenheim und der „Einsatz-Mantrailer“ aus Oberaudorf teil. Da bei ad hoc-Einsätzen verschiedene Organisationen zusammentreffen, waren auch das gegenseitige Kennenlernen und der gemeinsame Erfahrungsaustausch ein erklärtes Ziel der Veranstaltung.
Rund 100 ehrenamtlich engagierte Rettungshundeführer mit über 60 Rettungshunden fanden sich dazu im Lehrsaal des Feuerwehrhauses von Surberg ein, um dort am Vormittag den Vorträgen der Polizeibeamten des Polizeipräsidiums und der Polizei-Diensthundeführer zuzuhören.

Nachmittags waren dann die Fähigkeiten der vierbeinigen Retter und ihren im Bereich der Personensuche ausgebildeten Polizeidiensthundeführern, der Polizeipräsidien Oberbayern Nord und Süd, gefragt. So wurden unter Anleitung verschiedene, bereits in den Vortagen gelegte, sogenannte „Trails“ (Fährten) im Stadtbereich von Traunstein zielsicher verfolgt.

Maintrailer-Hunde durften sich beweisen

Nicht nur die Mantrailer-Hunde konnten sich beweisen, auch die speziell für die Flächensuche ausgebildeten Rettungshunde durften ihr Können in einem großen Waldstück bei Surberg unter Beweis stellen. Mehrere „Vermisste“ konnten so bei der koordinierten Zusammenarbeit zwischen Rettungshundestaffeln und den Polizei-Diensthundeführern aus den Dienstbereichen Rosenheim und Traunstein gefunden werden.
Für das Polizeipräsidium Oberbayern Süd stehen aus den ehrenamtlichen Rettungshundestaffeln insgesamt 150 ausgebildete Rettungshunde für Vermisstensuchen zur Verfügung. Die als gewinnbringend angesehene Veranstaltung soll in naher Zukunft auch für die im westlichen Dienstbereich (Landkreise Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen) tätigen Staffeln stattfinden. Die mit Freude erwartete Veranstaltung soll dann im Bereich Bad-Tölz abgehalten werden.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild, Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Süd)

Besondere Spende: „112 Feuerwehrgrill“

Besondere Spende: „112 Feuerwehrgrill“

Surberg / Landkreis Traunstein – Strahlende Gesichter bei den Mitgliedern der Feuerwehren Surberg und Traunstein. Am Feuerwehrhaus in Lauter fand kürzlich eine Spendenübergabe von zwei  besonderen Gasgrills statt. Nach dem offiziellen Teil wurden die Geräte gleich auf „Herz und Nieren“ getestet und ein kleines Grillfest abgehalten.

Neben der Übergabe dieser beiden modernen und in „112 Feuerwehrdesign“ ausgeführten Geräte mit einem Gesamtwert von rund 2.000 Euro sorgte Michael Sieber vom Concordia Versicherungsbüro in Traunstein gleich noch für die Getränke am Grillabend und hatte ein Fass Hofbräuhaus Bier im Gepäck.
„Ich selbst war bei der Jugendfeuerwehr in Chieming aktiv, nun leben wir aber in Hufschlag und meine Tochter Lea ist begeistertes Mitglied bei der Kinderfeuerwehr Traunstein“, sagte Michael Sieber im Gespräch mit Hubert Hobmaier von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein und ergänzte, „ich wollte etwas geben, dass das Ehrenamt stärkt! Die Frauen und Männer in den Feuerwehren leisten tagtäglich deutlich mehr als ins Feuerwehrhaus zu rennen, wenn im Ort die Sirene heult“.
Traunsteins Feuerwehrvorstand Florian Scholz gab schmunzelnd zu, „als wir erfahren haben, dass wir so eine großzügige Spende erhalten werden, haben wir unseren Uraltholzkohlegrill sofort entsorgt“. Seiner Meinung nach ist es wichtig, „dass man sich im Anschluss an Einsätze oder Übungen zusammensetzt und die Kameradschaft pflegt.

Stefan Burghartswieser von der Feuerwehr Surberg freute sich ebenfalls über den neuen Gasgrill. Er und seine Mannschaften haben gleich „das große Besteck aufgefahren“ und die Spendenübergabe mit einem kleinen Einweihungsfest verbunden. Die Premiere mit neuem „Hightech Gerät“ ist dank des „Grillmeisters“ Johann Brunner bestens gelungen und die Gäste haben sich das Fleisch und die Würstchen neben verschiedenen Salaten und diversen Brotsorten schmecken lassen.
(Quelle: Pressemitteilung Keisfeuerwehrverband Traunstein – hob / Beitragsbild: Hobmaier)

 

Ungarnhilfe der Feuerwehr

Ungarnhilfe der Feuerwehr

Traunstein / ZircFür Freudentränen sorgte eine Delegation Feuerwehrler aus Traunstein und Surberg bei ihren Kameraden im ungarischen Zirc im Komitat Veszprém. Die elfköpfige Reisegruppe übergab neben zwei Einsatzfahrzeugen für die örtlichen Feuerwehren jede Menge Hilfsgüter an die Menschen in der Region.

Feuerwehrler bei zwei Feuerwehrautos

Rund sechs Wochen Vorbereitung waren nötig, ehe sich der Konvoi auf die mehr als 500 kilometerlange Reise machen konnte. Seit mittlerweile 25 Jahren besteht die enge Verbindung zwischen der Deutschen Minderheiten Selbstverwaltung in Ungarn und den Chiemgauer Feuerwehren. In all den Jahren organisierten sie jährlich mindestens einen Hilfstransport, dabei ist mittlerweile eine Spendensumme von rund 200.000 Euro in Form von Sachspenden zusammengekommen.

„Die Not in der Region ist groß“

„Obwohl es nicht so weit entfernt ist, ist die Not in der Region groß“, so der sichtlich bewegte Franz Reitschuh, der die Transporte seit Jahren federführend organisiert. Zusammen mit Stefan Burghartswieser, dem Kommandanten aus Surberg kümmert er sich um die Vorbereitungen und zeigt sich gegenüber den Unterstützern zutiefst dankbar. „Die Stadt Traunstein hat diesmal gleich zwei ausrangierte Einsatzfahrzeuge gestiftet, die wir in Ungarn übergeben durften“, so Franz Reitschuh und fügt an, „unsere ungarischen Freunde hatten allesamt Freudentränen in den Augen, als wir damit vorgefahren sind“. Stefan Burghartswieser betont, „das ist natürlich keine Einzelleistung von uns Beiden. Ohne die aktive Mannschaft beider Feuerwehren, den Zuwendungen der Vereine, den beiden Kommunen Traunstein und Surberg sowie der Unterstützung von Firmen in der Region wäre diese langjährige Hilfe undenkbar“.

Neben diversen Kleidungsstücken und Ausrüstungsgegenständen für die Feuerwehr, waren die sechs Transporter vollgestopft mit ziviler Kleidung für Kinder und Erwachsene, Spielzeug und Gütern des täglichen Bedarfs. Ein von der Firma KLV zur Verfügung gestellter Sattelzug war voller Schulmöbel der Franz-von-Kohlbrenner-Schule sowie Krankenhausbetten des Klinikums Traunstein. Darüber hinaus wurde eine komplette Küchenzeile und eine Wohnzimmergarnitur übergeben. Ein weiterer Transporter der Firma Fuhrmann war bis unter das Dach mit einer Klassenzimmerbestuhlung beladen.

Stadt Traunstein stellte
Kleinbus samt Anhänger zur Verfügung

Die Stadt Traunstein hat einen Kleinbus samt Anhänger zur Verfügung gestellt, der insbesondere mit Getränken, Gläsern, Kinderkleidung und Spielzeug beladen war. Die Gemeinde Surberg unterstützte ebenfalls mit einem Kleinbus. Die Firma Computer Zagler hatte noch einige Computer gestiftet. Die gebrauchten Geräte wurden zuvor generalüberholt und zum sofortigen Einsatz für die Spendenempfänger voreingestellt.
„Man wird bescheiden und demütig, wenn man sieht in welcher Armut dort viele Menschen leben und nicht mal sicher sein können, dass sie an Weihnachten ein warmes Wohnzimmer haben“, so der Surberger Kommandant. „Über die Jahre hinweg beschleicht sich in mir mehr und mehr das Gefühl, dass dort vieles schlechter als besser wird, die Einkommen sehr niedrig sind und die Preise ähnlich wie bei uns angezogen haben. Heizen können sich viele schlichtweg nicht mehr alle leisten und müssen in ihrer Not Teile ihres Mobiliares verbrennen“, so die bewegten Schilderungen im Gespräch mit Hubert Hobmaier vom Kreisfeuerwehrverband Traunstein. „Wenn wir auch nicht allen helfen können ist es für uns dennoch ein befriedigendes Gefühl, dass wir zumindest einigen Menschen Unterstützung geben und für glückliche Momente sorgen können“.

Größte Transport in der Geschichte

Dieser Transport war der bisher Größte in der Geschichte. Neben einem Löschgruppenfahrzeug aus dem Jahr 1991, dass in Haslach und Hochberg stationiert war, wurde ein Tanklöschfahrzeug selbes Baujahrs übergeben. Dieses Fahrzeug war bei den Feuerwehren Traunstein und Kammer im Einsatz. Nun versieht das Tanklöschfahrzeug seinen Dienst in der 22.000 Einwohnerstadt Mór. Die Berufsfeuerwehr betreut ein Gebiet mit einem Radius von rund 25 Kilometern und ist bisher mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeug und einen „uralt“ IFO LKW aus UdSSR-Zeiten ausgerückt. Das Löschgruppenfahrzeug wird im 1.800 Einwohnerdorf Nagyvázsony zum Einsatz kommen. Dort ist es das erste Feuerwehrauto überhaupt. Mit im Gepäck hatten die Helfer außerdem eine Anhängeleiter der Elektrogenossenschaft Wolkersdorf, die von der örtlichen Feuerwehr betreut wurde. Der Transport erfolgte auf einem Anhänger der Firma Bielmeier.
In den Jahren zuvor wurden bereits ein Rüstwagen sowie ein Tanklöschfahrzeug aus Traunstein, Kleinbusse aus Traunstein und Marquartstein sowie ein Tanklöschfahrzeug aus Neukirchen gespendet. Darüber hinaus fanden bereits mehrere Rettungssätze, also Schere und Spreizer, Wasserwerfer und sogar ein Pulverlöschanhänger bei den ungarischen Kameraden eine neue Heimat. „Am besten in Erinnerung ist mir dabei das Fahrzeug aus Neukirchen geblieben. Dieses wurde in einer Zollauktion veräußert und wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt und Spenden zusammengetragen. Letztlich ist es uns gelungen, 12.000 Euro zusammen zu bekommen und konnten so das Fahrzeug erwerben“, so Stefan Burghartswieser.

Die Ungarnhilfe feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum und ist auf Josef Hedl, dem Gründer des Vereins der Deutschen Minderheiten Selbstverwaltung in Ungarn, zurückzuführen. Er kam vor langer Zeit beruflich nach Traunstein und klopfte einfach im Feuerwehrhaus an der Scheibenstraße an die Tür. In Albert Kutzer, dem damaligen Kommandanten der Traunsteiner Wehr, fand er schnell einen Freund und Förderer. Zusammen mit den Aktiven der damaligen Zeit, wurden die ersten Hilfslieferungen auf die Beine gestellt. „Es ist sogar einmal gelungen, ein schwerkrankes Kind von Ungarn ins Klinikum Traunstein zu überstellen, um es dort behandeln zu lassen“, erinnert sich Franz Reitschuh. Inzwischen ist Evelin Hedl in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und organisiert vor Ort die Verteilung der Hilfsgüter. Der nächste Hilfstransport soll im Sommer dieses Jahres erfolgen.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein – Hob ( Beitragsbild, Foto Feuerwehren Traunstein und Surberg)