
LBV zu Tag des Waldes: Mit heimischen Baumarten dem Klimawandel begegnen
Hilpoltstein / Bayern – Am Freitag, 21. März, ist „Tag des Waldes“ Der LBV sieht den Schutz naturnaher Waldökosysteme als Schlüssel für die Zukunft. Die Unterstützung von Privatwaldbesitzern bleibe essenziell.
Mehr als ein Drittel der Fläche Bayerns ist von Wald bedeckt. Diese Wälder sind nicht nur Lebensraum für unzählige heimische Arten, sie sind darüber hinaus wichtige Klimaschützer, Erholungsraum, Bodenwächter, Wasserspeicher und Luftfilter. Um all diese Funktionen auch für kommende Generationen zu gewährleisten, appelliert der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) zum internationalen Tag des Waldes, auf die Vielfalt heimischer Baumarten zu setzen. „Gerade in Bayern reicht die Vielfalt der Waldtypen von wärmeliebenden Eichenwäldern bis hin zu Nadelwäldern in kalten Regionen. Diese Bandbreite bietet zahlreiche Optionen, auf klimatische Veränderungen zu reagieren“, erklärt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. „Unsere heimischen Baumarten sind an die regionalen Bedingungen angepasst, fördern die biologische Vielfalt und sorgen für stabile, widerstandsfähige Wälder, die auch Extremwetter und anderen Umweltfaktoren standhalten.“
Über Jahrtausende eingespielte Ökosysteme
Zunehmende Bestrebungen von Teilen der Forstwirtschaft, heimische Baumarten durch solche anderer Regionen Europas oder anderer Kontinente zu ersetzen, sieht der LBV kritisch. „Unsere naturnahen Wälder sind über Jahrtausende gewachsene, eingespielte Ökosysteme, die durchaus die Fähigkeiten haben, auf Veränderungen zu reagieren. Die natürlichen Veränderungen und Prozesse, die im Laufe der Zeit stattfinden, machen den Wald lebendig und stabil zugleich“, erklärt der LBV-Waldreferent Dr. Christian Stierstorfer. Gebietsfremde Arten wie Roteiche oder Douglasie verändern unsere natürlichen Waldökosysteme. „In solchen Beständen finden viele heimische Tier- und Pflanzenarten keine geeigneten Lebensräume, wodurch die biologische Vielfalt abnimmt. Aus unserer Sicht bieten die heimischen Baumarten eine hervorragende Grundlage, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen“, so Stierstorfer weiter.
Die beeindruckende Artenvielfalt der bayerischen Wälder zeige, dass sie trotz vieler Einflüsse noch widerstandsfähige Lebensräume seien.. Im Vergleich zu den dramatischen Rückgängen in Offenland und Agrarlandschaft bleibe die Vielfalt im Wald noch relativ stabil. „Der Waldnaturschutz hat bereits deutliche Erfolge erzielt, nicht zuletzt durch die Umsetzung des Volksbegehrens Artenvielfalt. Doch diese Fortschritte dürfen nicht aufs Spiel gesetzt werden“, warnt LBV-Vorsitzender Norbert Schäffer.
Privatwälder als wichtiger Baustein im Waldnaturschutz
Da mehr als die Hälfte der bayerischen Wälder in Privatbesitz oder kommunaler Hand ist, kommt ihnen eine entscheidende Rolle zu. Der LBV hält das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) in diesem Zusammenhang für überaus wichtig, weil es Waldbesitzer unterstützt, ihre Flächen naturnah zu bewirtschaften und wertvolle Waldbiotope langfristig zu erhalten. Im Rahmen des Programms erhalten private und kommunale Waldbesitzer finanzielle Unterstützung, wenn sie beispielsweise alte Bäume als Lebensraum oder Totholz im Wald belassen. „Ohne den Privatwald lässt sich ein umfassender Waldnaturschutz in Bayern nicht realisieren. Deswegen sind gezielte Unterstützungsmaßnahmen wie das VNP für Waldbesitzer entscheidend, um die ökologische Vielfalt langfristig zu sichern“, erklärt Christian Stierstorfer. Dieses erfolgreiche Instrument darf in Zukunft keinen Kürzungen zum Opfer fallen.
(Quelle. Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)