Dem Unkraut zu Leibe rücken – Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln

Dem Unkraut zu Leibe rücken – Alternativen zu Pflanzenschutzmitteln

Rosenheim / Landkreis / Region – Auf Einfahrten, Wegen und Plätzen siedeln sich sehr schnell Pflanzen an, diese können nicht überall toleriert werden, sei es aus Unfallschutzgründen, um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden oder aus optischen Gründen. Bei der Entfernung der Pflanzen auf den genannten Flächen kann jeder seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten und umweltfreundliche Maßnahmen ergreifen. Hier Tipps vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim.

Die einfachste, umweltfreundlichste und kostengünstigste Lösung ist, sich bereits bei der Planung, beispielsweise einer Einfahrt, über Unkraut Gedanken zu machen. Kann mit der richtigen Planung auf die Versiegelung einiger Quadratmeter verzichtet werden, so muss kein Unkraut entfernt werden und es können dort zusätzlich insektenfreundliche Pflanzen einen kleinen regionalen Beitrag zur Biodiversität leisten. Außerdem bleiben Wege und Plätze mit einer intensiven Nutzung unkrautfrei, da sich die Pflanzen mit der ständigen Belastung nicht entwickeln können.

Pflanzenschutzmittel dürfen nicht auf Einfahrten und Wegen verwendet werden

Sind die Einfahrten, Wege und Plätze bereits angelegt und verunkrautet, müssen einige Dinge bei der Beseitigung des Unkrauts beachtet werden. Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (einschließlich Mittel für den Haus- und Kleingarten), aber auch von Hausmitteln wie z.B. Salz ist zur Unkrautbekämpfung auf Einfahrten, Wegen und Plätzen verboten. Somit bleibt die unmittelbare Umgebung, beispielsweise um die eigene Wohnung, frei von schädlichen Stoffen. Jede nicht erlaubte Anwendung ist ein Verstoß gegen das Pflanzenschutzgesetz und kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Verstöße gegen das Pflanzenschutzgesetz kontrollieren die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Gute Alternativen zu den Pflanzenschutzmitteln 

Mechanische Geräte kratzen oder bürsten junge Unkräuter und Samen aus den Ritzen zwischen den Pflastersteinen. Entscheidend für den Erfolg ist der Behandlungsbeginn im zeitigen Frühjahr, wenn die Unkräuter noch klein und empfindlich sind. Wurde der richtige Zeitpunkt übersehen, werden mehrere Behandlungen zur Unkrautbekämpfung notwendig. Um dabei Beschädigungen der Oberflächen, zum Beispiel der Pflastersteine zu vermeiden, müssen geeignete Bürsten gewählt werden. Die Bürsten zur Unkrautbekämpfung können aus Stahl, Nylon-Stahl-Kombinationen, Wellflachdraht oder Kunststoff bestehen.

Eine andere Möglichkeit das Unkraut zu bekämpfen, sind thermische Verfahren. Hier wird mit Hitze das Unkraut abgetötet. Im Gegensatz zu mechanischen Verfahren können thermische Verfahren auf fast allen Oberflächenbelägen eingesetzt werden. Nicht geeignete Oberflächen bestehen zum Beispiel aus Kunststoff oder Bitumen. Für eine gute Wirkung der Behandlung muss die Hitze ausreichen, damit das Eiweiß in der Pflanze gerinnt. Um die Hitze an die Pflanze zu bringen, gibt es unterschiedliche Verfahren und Geräte wie Hochdruck-Heißdampf-, Heißwasser-, Heißschaum- und Abflammgeräte. Aber Vorsicht, wird brennbares Material z.B. Hecken zu hoch erhitzt, kann es zum Brand kommen.
Je nach Größe der Behandlungsfläche können handgeführte Geräte bis hin zu kleinen selbstfahrenden Maschinen für beide Verfahren eingesetzt werden.

Weitere detaillierte Informationen zum Unkrautmanagement auf Wegen und Plätzen sind hier auf der Internetseite der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zu finden. 
(Quelle: Pressemitteilung Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Michael-Kistler – Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft)

Abbrennen von Unkraut ruft Feuerwehr auf Plan

Abbrennen von Unkraut ruft Feuerwehr auf Plan

Schechen / Landkreis Rosenheim – Dazu kommt es immer wieder mal: Das Abbrennen von Unkraut führte am gestrigen Dienstag in Schechen (Landkreis Rosenheim) zum Einsatz der Feuerwehr.

Nach den Angaben der Polizei kam es durch das Abbrennen des Unkrauts zu einem Brand auf der Rückseite eines Hotelgebäudes. Offensichtlich waren vom Abflämmen des Unkrauts noch Glutreste vorhanden, durch die sich ein Grand am angrenzenden Holzzaun entwickeln konnte.

Durch das rasche Einschreiten der Feuerwehr Hochstätt endete der Vorfall glimpflich. Eine Gefahr, dass das Feuer auf das anliegende Gebäude übergreifen konnte, bestand nicht. Letztendlich war so nur ein geringer Sachschaden in Höhe von rund 200 Euro zu beklagen.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Rosenheim / Beitragsbild Symbolfoto re)

Unkrautvernichtung führt zu Heckenbrand

Unkrautvernichtung führt zu Heckenbrand

Raubling / Landkreis Rosenheim – Ein 46-jähriger Raublinger wollte am gestrigen späten Samstagvormittag dem Unkraut in seiner Einfahrt mittels Gasbrenner ein Ende setzen. Funkenflug sorgte dafür, dass nicht nur da Unkraut, sondern auch die angrenzende Hecke in Rauch aufging. 

Die Feuerwehr Raubling rückte mit 15 Feuerleuten an, um den Brand zu löschen. Gegen den Raublinger wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Brannenburg / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Heissdampf statt Glyphosat

Heissdampf statt Glyphosat

Rohrdorf / Landkreis Rosenheim – Das Rohrdorfer Zementwerk setzt ab sofort zur Unkrautbekämpfung an der Wachtlbahnstrecke Heißdampf ein. Nachdem Glyphosat in den letzten Jahren stark in die Kritik gekommen war, verzichtet das Unternehmen auf das umstrittene Mittel und testet den Einsatz von umweltschonendem Heißdampf. Die erste Heißdampfbehandlung des Gleisbettes soll voraussichtlich im Zeitraum zwischen dem heutigen Mittwoch, 13. Juli und 22. Juli stattfinden.

Die Wachtlbahn in Kiefersfelden verbindet den Steinbruch Thiersee mit dem Zementwerk Kiefersfelden. Beide Standorte gehören zur Rohrdorfer Unternehmensgruppe. Das Rohrdorfer Zementwerk ist als Betreiber des Steinbruchs Wachtl und der dazugehörigen Förderbahn zur Bekämpfung des Unkrauts entlang der Bahnstrecke verpflichtet. „Die Gleise der Wachtlbahn werden nur im Bedarfsfall genutzt. Wir müssen das Gleisbett dennoch regelmäßig von Baumsetzlingen und anderen tiefwurzelnden Pflanzen befreien, damit es nicht zerstört wird“, erklärt Anton Bartinger, technischer Leiter des Zementwerkes Rohrdorf. Vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft, und Forsten (AELF) in Rosenheim war der Einsatz von Glyphosat per Ausnahmegenehmigung erteilt worden, zumal es sich um die Verkehrssicherheit einer Gleisanlage handelt.
(Anmerkung der Redaktion: Der Fahrbetrieb der Schmalspurbahn wurde 2017 eingestellt. Zum Stand der Dinge hier ein Artikel.)

Heißdampf keine
schädliche Wirkung auf Umwelt

Längere Zeit hatte Rohrdorfer nach einer geeigneten und gleichzeitig wirkungsvollen Maßnahme gesucht und 2021 mit der Unkrautbekämpfung pausiert. Viele alternative Methoden der Unkrautbekämpfung bringen Gefahren mit sich. So kann etwa das Abflammen der Pflanzen in bebauten Gebieten Brände auslösen. Bei Rohrdorfer hat man sich daher für den Einsatz von Heißdampf entschieden, der zwar aufwändiger ist, da die Behandlung mehrmals erfolgen muss, aber keine schädlichen Auswirkungen auf die Umgebung hat. „Wir hoffen, mit dem Umstieg auf Heißdampf eine gute Lösung für alle gefunden zu haben und danken den Anwohnern für ihre Geduld und ihr Verständnis“, so Dr. Benjamin Geller, Werksleiter des Zementwerks Rohrdorf.
(Quelle: Meldung www.rohrdorfer.eu / Beitragsbild: Julia Dinner)