Schlechte Nachrichten für Naschkatzen: Schoko wird wohl teurer

Schlechte Nachrichten für Naschkatzen: Schoko wird wohl teurer

Bonn / Deutschland – Ostern und Schokolade – das gehört für viele zusammen. Aber für alle Naschkatzen gibt es am heutigen Montag (25.3.2024) schlechte Nachrichten: Wegen des hohen Kakaopreises werden Preissteigerungen für Schokolade erwartet, meldet die Börse Frankfurt aktuell.

Der Preis für eine Tonne Rohkakao stieg, laut einer Mitteilung der Börse Frankfurt an den Rohstoffbörsen im Februar 2024 auf einen Rekordstand von umgerechnet knapp 5500 Euro. Anfang Januar lag der Preis noch unter 4000, im Februar vergangenen Jahres unter 2500 Euro.

Extremwetterereignisse sorgen für Verknappung des Angebotes

Ursache für den rasanten Preisanstieg sei Experten zufolge eine Verknappung des Angebotes, auch infolge klimabedingter Extremwettereignisse. Längere Dürreperioden, Starkregen, Überflutungen und Pflanzenkrankheiten hätten in Anbauländern wie der Elfenbeinküste und Ghana zuletzt zu deutlich geringeren Erträgen oder sogar zu vollständig zerstörten Ernten geführt. „Gestiegene Rohstoffpreise und Löhne können zu Kostensteigerungen führen, die tendenziell an den Verbraucher weitergegeben werden könnten“, sagte Solveig Schneider, die stellvertretende Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI).
(Quelle: Pressemitteilung Börse Frankfurt / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

Rama ist „Mogelpackung des Jahres 2022“

Rama ist „Mogelpackung des Jahres 2022“

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Die Verbraucher haben gewählt: Das Streichfett „Rama“ ist die Mogelpackung des Jahres 2022.

Insgesamt 34.923 Stimmen wurden bei der Online-Wahl der Verbraucherzentrale Hamburg (Vzhh) abgegeben und damit doppelt so viele wie im Vorjahr. 
Fünf Produkte standen zur Auswahl (wir berichteten). „Rama“ kam auf 14285 Stimmen, entspricht 41, 7 Prozent. Im gleich großen Becher sind, laut Vzhh, nur noch 400 statt 500 Gramm Aufstrich drin. Der Preis ist gleich. Das ergibt eine versteckte Preiserhöhung von 25 Prozent. Die Verbraucherberatung Hamburg dazu: „Wenn der Inhalt schrumpft, die Packung aber nicht, haben Verbraucherinnen und Verbraucher kaum eine Chance, die Weniger-drin-Trickserei zu bemerken. Da es sich bei Streichfett zudem um ein oft gekauftes Lebensmittel handelt, das quasi immer im 500-Gramm-Bechern angeboten wird, ist das Vorgehen besonders dreist. Nie zuvor haben wir so viele Beschwerden zu einem Produkt erhalten.“  Das Nachsehen haben nicht nur die Kundschaft, sondern auch die Umwelt: „Für das Abfüllen von 1000 Tonnen Rama benötigt Upfield nun eine halbe Million Plastikbecher mehr“. 

Auf den negativen 2. Platz kam „Leerdammer“ mit 9832 Stimmen und auf Platz  „Calgon“ mit 3885 Stimmen. 
(Quelle: vzhh.de / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Zwiebeln: kleiner, aber oho!

Zwiebeln: kleiner, aber oho!

Bayern – Die Zwiebel stellt für viele spezialisierte landwirtschaftliche Betriebe in Bayern eine wichtige Marktfrucht dar. Die Vorernteschätzung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zeigt: Wegen der lang andauernden Trockenheit und hohen Temperaturen wird die Erntemenge 2022 um mehr als ein Viertel geringer als im Vorjahr ausfallen. Außerdem sind die geernteten Zwiebeln in diesem Jahr besonders klein.

Die Anbaufläche für Zwiebeln in Bayern ist in diesem Jahr um etwa sechs Prozent gesunken und lag bei insgesamt 2826 Hektar. Ausgehend von der Anbaufläche in Bayern und der ermittelten vermarktbaren Frischware ergibt sich laut LfL-Vorernteschätzung eine zu erwartende Erntemenge von insgesamt 151.853 Tonnen. Das bedeutet, dass die Gesamterntemenge rund 26 Prozent geringer ausfällt als im Vorjahr.
Die Gesamtmängel jedoch liegen in diesem Jahr bei nur 10,2 Prozent (2021: 19,8 Prozent), die vorwiegend durch Schosser, Erdbesatz und Nacktschaligkeit verursacht sind. Im Vergleich zum Jahr 2022 liegt der vermarktungsfähige Ertrag mit einer Menge von 538 dt/ha zwar deutlich unter dem Vorjahr (582 dt/ha), aber gleichzeitig über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Gegenüber dem Vorjahr sind weniger (0,6 Prozent) der Zwiebel durch Fäulnis betroffen, was aber in der Lagerung zunehmend Probleme verursachen kann.

Bayerische Zwiebeln fallen
heuer kleiner aus

Neben der Qualität stellt die Größensortierung einen entscheidenden Faktor für die Vermarktung von Speisezwiebeln dar. Kleine Kaliber sind häufig schwieriger zu vermarkten als die großen. Bei der Vorernteschätzung 2022 entfallen rund 55 Prozent der Zwiebeln auf die vom Lebensmitteleinzelhandel bevorzugten Kaliber mit einem Durchmesser von 50 bis 70 Millimeter. Das sind im Vergleich der letzten 5 Jahre um sechs Prozent weniger. Dass die bayerischen Zwiebeln in diesem Jahr kleiner ausfallen, zeigt auch der deutlich größere Anteil von kleineren Kalibern zwischen 40 und 50 Millimeter. Gleichzeitig fällt der Anteil der Zwiebeln über 70 Millimeter deutlich kleiner aus als in den letzten Jahren.

Die Qualitätsvorernteschätzung für Speisezwiebeln wird im Rahmen der „Produktions- und Qualitätsinitiative“ vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten finanziert. Die Vorernteschätzung basiert auf der Beprobung von 27 Zwiebelschlägen in den Landkreisen Deggendorf, Dingolfing-Landau, Regensburg und Straubing-Bogen. Die Probenahme und Bonitur fanden im August/September 2022 durch Mitarbeiter des Landeskuratoriums für pflanzliche Erzeugung in Bayern e.V. (LKP) und der Erzeugerringe statt. Die Zwiebeln jeder Probe wurden gewogen und nach Größensortierung und Mängeln bonitiert.
(Quelle: Pressemitteilung LfL  / Beitragsbild: Symbolfoto re)

Obst- und Gemüseerzeuger sind sauer

Obst- und Gemüseerzeuger sind sauer

Rosenheim / Landkreis / Bayern – Die bayerischen Obst- und Gemüseerzeuger sind sauer. Denn der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) setze verstärkt auf billigere ausländische Produkte und treibe die regionalen Betriebe damit vor sich her.

„Mehr Wertschätzung für regionales Obst- und Gemüse – das ist doch nur ein Lippenbekenntnis!“, zeigt sich Lisa-Maria Puschak, Expertin für Obst und Gemüse im Bayerischen Bauernverband, verärgert. Während täglich von steigenden Lebensmittelpreisen berichtet wird, erleben bayerische Obst- und Gemüseerzeuger gerade etwas völlig anderes: „Der LEH ersetzt teurere regionale Produkte gerade entweder durch billigere Importware oder setzt die Erzeuger massiv unter Druck, ihre Ware zu Preisen abzugeben, die aber die Kosten der Erzeugung nicht decken“, betont Puschak. Lediglich in der Direktvermarktung gelinge es den bayerischen Obst- und Gemüsebauern, angemessene Preise zu erzielen – dies sei bayernweit leider nur ein kleiner Teil des Absatzes.

Verbrauchen reagieren mit
Kaufzurückhaltung

Woran liegt es, dass Verbraucherinnen und für Lebensmittel tiefer in die Tasche greifen müssen? Allein in der ersten Jahreshälfte sind die Betriebsmittelkosten, unter anderem für Dünger, Energie oder Diesel und auch die Lohnkosten gestiegen. Und diese werden weiter steigen, erst am 3. Juni wurde im Deutschen Bundestag die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro ab Oktober verabschiedet. Das ist die dritte Erhöhung in einem Jahr. Auch die Inflation steigert die Preise, aber der Preissprung entsteht im Lebensmitteleinzelhandel. Und die Verbraucherinnen und Verbraucher? „Reagieren mit Kaufzurückhaltung. Wir erkennen hier schon einen Zusammenhang zur medialen Berichterstattung, dass Lebensmittel teurer werden. Die Supermärkte im Umkehrschluss verstärken ihr Preiseinstiegssortiment, um die Kunden nicht an die Discounter zu verlieren. Dafür wird zu billigen ausländischen Produkten gegriffen, trotz langjähriger Handelsbeziehungen mit regionalen Anbauern“, betont Puschak. „In Bayern wird unter höchsten Qualitäts- und Sozialstandards produziert, aber die Verbraucherinnen und Verbraucher schauen derzeit noch stärker aufs Geld, da haben die Erzeuger einfach keine Chance.“
Warum ist ausländisches Obst und Gemüse günstiger als die regionale Ware? Bayerisches Obst und Gemüse steht aktuell in ausreichenden Mengen zur Verfügung, dennoch finden Verbraucherinnen und Verbraucher in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels in großen Mengen billiges Importobst und -gemüse. Das liegt neben den oben genannten Produktionskosten vor allem an den hohen Lohnkosten in Deutschland. „Der deutsche Mindestlohn ist doppelt und dreifach höher als in anderen typischen Importländern wie Spanien, Griechenland oder den Osteuropäischen Staaten – in manchen Importländern gibt es überhaupt keinen Mindestlohn (z.B. Italien). Da Erdbeeren, Spargel, Gurken und viele weitere Obst-/ Gemüsesorten sehr arbeitsintensiv sind und meist Handarbeit dahinter steckt, braucht es einen gewissen Preis, damit die Angestellten auch bezahlt werden können“, sagt die Obst- und Gemüseexpertin Puschak.

„Bayerische Qualitätsware wird durch 
massiven Preisdruck in Aus manövriert“

Gerade die letzten beiden Jahre hätten gezeigt, wie wichtig ein hoher Anteil der Selbstversorgung mit regionaler Ware sei. Bayerische Qualitätsware sei ausreichend vorhanden und werde durch den massiven Preisdruck ins Aus manövriert. Die Spargelsaison sei mit deutlichem Absatzrückgang fast gelaufen.
Die bayerische Erdbeere setzt auf einen guten Absatz im Juni. Damit der bayerische Obst- und Gemüsebau eine Zukunft hat, hofft der Bauernverband, dass die Verbraucher der heimischen Ware treu bleiben und schmackhaftes regionales Sommerobst wie Kirschen, Himbeeren und Johannisbeeren, eine rege Nachfrage erleben.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerischer Bauernverband / Beitragsbild: Symbolfoto re)