Bundestagswahl 2025: Der Tag nach dem Wahlsonntag

Bundestagswahl 2025: Der Tag nach dem Wahlsonntag

Rosenheim / Landkreis / Bayern – Der Tag nach der Bundestagswahl 2025 offenbart Gewinner und Verlierer. Innpuls.me blickt auf die Endergebnisse im Wahlkreis Rosenheim und die vorläufige Mandatsverteilung für Bayern. 

Zu den klaren Gewinnern bei den Direktkandidaten zählt für den Wahlkreis Rosenheim Daniela Ludwig von der CSU. Sie kommt auf 40,9 Prozent (Plus 4,8 Prozent im Vergleich zu 2021). Freuen kann sich auch Leyla Bilge von der AFD mit 18,3 Prozent – was im Vergleich zur Bundestagswahl von 2021 ein Plus von sattes Plus von 10 Prozent bedeutet. Einen Zugewinn gab es zudem bei den Linken: Ates Gürpinar kommt auf 4,6 Prozent, bedeutet ein Plus von 2,4 Prozent im Vergleich zur Bundestagswahl 2021. Andere Direktkandidaten wie Reka Molnar (SPD), Victoria Broßart (Grüne), Sepp Hofer (Freie Wähler) haben leicht verloren. Einen deutlichen Verlust musste die FDP im Wahlkreis Rosenheim hinnehmen mit Direktkandidat Marcus Moga. Es kam nur noch auf 2,9 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren es noch 9,3 Prozent.

vorläufiges Endergebnis für den Wahlkreis Rosenheim

So sieht das Wahlergebnis nach einem spannenden Wahlabend für den Wahlkreis Rosenheim aus. Grafik: Copyright Landratsamt Rosenheim

Mit dem vorläufigen amtlichen Ergebnis steht auch fest, wie viele Mandate im Bundestag auf Bayern entfallen: 101 von insgesamt 630 Mandate. Davon erhalten. laut aktueller Pressemitteilung des Bayerischen Landesamt für Statistik, die CSU 44, die AFD 22, die Grünen 13, die SPD 14 und die Linke 7 Sitze.

CSU in allen bayerischen Wahlkreisen vorne

In allen 47 bayerischen Wahlkreisen gab es bei den Erststimmen eine Mehrheit zugunsten der CSU.
Nach dem im Jahr 2023 geänderten Bundeswahlgesetz erhalten Bewerber einer Partei mit Erststimmenmehrheit nur dann ein Mandat, wenn das durch einen entsprechenden Zweitstimmenanteil ihrer Partei gedeckt ist. Nach der vorläufigen Sitzberechnung der Bundeswahlleiterin können 44 der 47 Bewerber der CSU mit Erststimmenmehrheit mit einem Mandat im 21. Deutschen Bundestag rechnen. In den Wahlkreisen München-Süd, Nürnberg-Nord sowie Augsburg-Stadt sind die drei Bewerber mit den geringsten Erststimmenanteilen, die nach der vorläufigen Berechnung kein Mandat im Bundestag erringen können. Bedeutet auch: die Rosenheimerin Daniela Ludwig (CSU) ist wieder drin.
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Info: Landratsamt Rosenheim / Bayerisches Landesamt für Statistik / Beitragsbild: Symbolfoto re, ai-generiert / Grafik: Landratsamt Rosenheim)

Bürgerentscheid in Rosenheim: Bürger wollen keine zentrale Biotonne

Bürgerentscheid in Rosenheim: Bürger wollen keine zentrale Biotonne

Rosenheim – Nach jahrelangen kontrovers geführten Diskussionen im Stadtrat haben die Rosenheimer Bürger nun mittels Bürgerentscheid am gestrigen Wahlsonntag (9.6.2024) beim Thema „Biotonne“ eine klare Entscheidung gefasst: „Nein“ zur zentralen Biotonne.

Schon früh bei der Auszählung der Stimmen zeichnete sich ab, in welche Richtung es geht (wir berichteten). Die Wahlbeteiligung lag bei 49,3 Prozent. Insgesamt 22.448 Rosenheimer haben ihre Stimme abgegeben. Auf die Frage  „Sind Sie für die Sammlung der Bioabfalle in Rosenheim an Wertstoffinseln statt in einer Biotonne am Wohngebäude?“ antworteten 72,3 Prozent (16.119 Wähler) mit „Ja“. Lediglich 23,7 Prozent (6185 Wähler) kreuzten bei „Nein“ an. Das Quorum (Beschlussfähigkeit) von  6836 Stimmen wurde damit sehr deutlich überschritten. Eine klare Sache also.
Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März hält das von ihm angestoßene Ratsbegehren für den richtigen Schritt: „Das Quorum von 6836 Stimmen wurde mit insgesamt rund 22.300 Stimmen deutlich überschritten. Das zeigt, dass es richtig war, den Bürgerentscheid herbeizuführen. Die Rosenheimerinnen und Rosenheimer haben eindeutig entschieden und jetzt liegt es an uns, dieses Votum umzusetzen.“

So geht es nun mit dem Biomüll in Rosenheim weiter

Wie geht es nun weiter? Die Umsetzung soll, nach Auskunft der Stadtverwaltung in einer Pressekonferenz wenige Wochen vor dem Bürgerentscheid (wir berichteten), innerhalb der beiden kommenden Jahre umgesetzt werden. Bis dahin muss wohl ein neues Spezialfahrzeug angeschafft werden. Außerdem braucht man spezielle Biomüllcontainer. Diese sollen mindestens einmal wöchentlich geleert werden.
Insgesamt gibt es im Rosenheimer Stadtgebiet 80 Wertstoffinseln. An 15 davon wird man dann zukünftig einen dieser speziellen Biomüllcontainer finden. Je nach vorhandenen Platz zusätzlich zum Grüngutcontainer oder, wenn der Platz nicht reicht, als Ersatz für einen Grüngutcontainer. Stellt sich heraus, dass die Zahl der Biomüllcontainer nicht ausreicht, will die Stadt nachjustieren.
Bis dahin kann Bioabfall weiterhin an den zwei Biogut-Presscontainern an den Wertstoffinseln am ESV-Sportplatz in der Hochfellnstraße sowie an der Ecke Traberhof- / Kaltwiesstraße in Happing abgegeben werden. Der dazu benötigte Chip ist beim Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Rosenheim kostenfrei erhältlich. Zusätzlich kann Biogut auch am Werststoffhof in der Innlände abgegeben werden.
An der Restmüllabholung ändert sich durch Bürgervotum nichts.

Wie sich die Neuerung auf die Abfallgebühren auswirkt, kann die Stadt aktuell noch nicht sagen. Aber eines scheint klar: Die Einführung einer häuslichen Biomülltonne wäre in der Endrechnung für die Bürger teurer gewesen als die dezentrale Lösung.
Zu diesem Thema gibt es auch einen Kommentar.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)