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đŸ‘» Berti Boo und der Zauber vom Halloween-Bonbon – Ein bayerisches Halloween-MĂ€rchen

Halloween-MĂ€rchen von Innpuls.me. Foto: AI

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich fĂŒr die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.
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31. Oktober 2025

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Lesezeit: 4 Minute(n)

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Rosenheim / Bayern / Deutschland – đŸ•ŻïžDiese Geschichte stammt von Innpuls.me – zum Vorlesen, Schmunzeln und MittrĂ€umen fĂŒr unsere kleinen Leser. Ein kleines Gespenst, ein geheimnisvolles Bonbon und ein besonderer Tag, an dem sogar ein Spuk zum echten Buben werden kann 
 Lehnt euch zurĂŒck, macht’s euch gemĂŒtlich – und taucht ein in die Welt von Berti Boo.

đŸ§ș Über die Geschichte
Diese ErzĂ€hlung wurde nach einer Idee aus der Innpuls.me-Redaktion geschrieben – fĂŒr alle kleinen Leser, die sich gerne vorlesen lassen, und fĂŒr alle Großen, die noch an ein bisserl Zauberei glauben.
Denn manchmal braucht’s nur Freundschaft, Mut – und ein Herz, das sieht, was wirklich wichtig ist. 

đŸŒŸ 1. Wenn’s einem Geist langweilig wird

Der Berti Boo wohnte schon seit ĂŒber zweihundertfĂŒnfzig Jahren auf demselben alten Bauernhof irgendwo zwischen Inn und Chiemsee.
Er spukte dort in einer Scheune – ganz gemĂŒtlich zwischen alten Heuballen, verrosteten Werkzeugen und einer schnarchenden Stallkatze, die ihn lĂ€ngst kannte und sich schon lange nicht mehr erschreckte.🐈
„Mia san halt Nachbarn“, miaute sie manchmal trĂ€ge, wenn er wieder durch sie hindurchschwebte.

Aber ehrlich gesagt: Dem Berti war langweilig.
„Es is hoid scho faad“, seufzte er eines Abends, als er ĂŒber dem Heuboden hing und seinem besten Freund Nebel-Franzl beim Dahinschweben zusah. „So vui Gspenster, wia ma moant, gibt’s hoid a ned“, murmelte er weiter. „I kenn di, den Spuki vom Museum, de Reserl vom Friedhof und d’Schattn-Liesl von da alten Villa 
 und des war’s a scho wieder!“

Der Nebel-Franzl, ein leicht verpeilter, aber herzensguter Geist, verzog sein nebliges Gesicht. „Jo mei, uns gibt’s ned so oft, Berti. Des is halt wia bei da echten Weißwurscht – selten, aber guad.“ Die beiden lachten leise. Nur wenn der Wind durch die Ritzen der Scheune pfiff, hörte es sich an, als wĂŒrde jemand mitkichern.

🎃 2. Endlich wieder Halloween!

Einmal im Jahr, am 31. Oktober, war es endlich soweit: Halloween! FĂŒr die beiden Geister war das der schönste Tag ĂŒberhaupt. Da konnten sie sich nĂ€mlich unter die Leute mischen – ohne aufzufallen!

Der Berti Boo sah mit seinem weißen Laken aus wie jedes zweite „Kinder-Gespenst“, das an die TĂŒren klopfte. Und der Nebel-Franzl, na ja 
 der war halt manchmal etwas zu echt. Letztes Jahr hatte ihn ein Bub angestarrt und dann gemeint: „Boah, cooler Nebeleffekt!“ – und ihm einen Daumen hoch gezeigt. Der Franzl war wochenlang stolz wie Oskar.

An diesem Halloween liefen sie wieder durchs Dorf, sahen lachende Kinder, funkelnde KĂŒrbisse und ĂŒberall kleine Hexen, Vampire und Geister.
Doch der Berti war nachdenklich. „Du, Franzl“, flĂŒsterte er, „i mechat scho gearn wissn, wia de Leit heid so san, wenn ned grad Halloween is. Ob’s dann aa so vui lachen und so vui SĂŒĂŸes ham?“
Damals, als der Berti Boo noch als Mensch auf der Erde war, war das Leben nĂ€mlich alles andere als einfach gewesen. Da gab es keinen Strom, keine Lampen mit buntem Licht – und manche Tage wenig bis nichts zu Essen, geschweige denn SĂŒĂŸigkeiten. „Spaß war da scho selten“, murmelte Berti leise. Er erinnerte sich, wie er als Bub mit Holzschuhen durchs kalte Wasser vom Bach stapfte und wie eine warme Suppe schon ein richtiges Festessen war.
„Vielleicht ham`s de Leid heid leichter“, sagte er schließlich und schaute den lachenden Kindern nach. „Aber i hoff, sie wiss`n aa, wia schee des ist, wenn ma einfach lacht, ganz ohne Grund“. Da Franzl nickte. „Des is a schöner Gedanke Berti. Vielleicht sollte ma den de Menschen öfters einflĂŒstern.“
Und da lĂ€chelte Berti zum ersten Mal an diesem Abend wieder – ein leises, warmes LĂ€cheln, das fast so hell leuchtete wie die Kerzen in den KĂŒrbissen ringsum.

Langsam zogen sie weiter durch die Straßen. Der Nebel legte sich wie ein feiner Schleier ĂŒber das Dorf. Berti blieb kurz stehen, spĂŒrte die kĂŒhle Luft und dachte: „So vui Leben um mi rum – und i bin doch irgendwie net richtig dabei.“

Gerade in diesem Moment raschelte es hinter einem Gartenzaun. Zwischen den kahlen StrĂ€uchern tauchte eine Gestalt auf – klein, in ein dunkles Kopftuch gehĂŒllt, mit einem LĂ€cheln, das irgendwie geheimnisvoll wirkte.
Sie schaute direkt den Berti an – obwohl sie ihn eigentlich gar nicht hĂ€tte sehen dĂŒrfen.
„Du da, Bua mit’m Laken“, sagte sie mit rauer Stimme. „Da host a Bonbon. Nutz den nĂ€chstn Dog guad – de Wirkung hoid nur vierundzwanzig Stundn.“

Bevor Berti noch „Dank schee“ sagen konnte, war sie verschwunden. Er zuckte mit den Schultern – und steckte sich das Bonbon in den Mund. Es schmeckte nach Minze, Rauch und einem Hauch Zauberei.

🌞 3. A echter Bub!

Als der erste Hahn krĂ€hte, wachte Berti auf – und erschrak. Seine HĂ€nde waren fest! Seine Beine waren fest! Und seine FĂŒĂŸe 
 hatten Socken!„Heilig’s Blechle! I bin a Mensch!“

Er lief hinaus in den Hof, wo die Sonne golden auf die Felder schien. Zum ersten Mal spĂŒrte er seit Jahrhunderten wieder WĂ€rme auf der Haut.
Er lachte so laut, dass die HĂŒhner gackernd auseinanderliefen.
Hungrig ging er in die BĂ€ckerei. „Griaß di, junga Mo! Was darfs denn sei?“, fragte die BĂ€ckerin freundlich. „Äh 
 alles!“, platzte es aus Berti heraus.
Sie lachte, gab ihm eine Butterbreze, und als er hineinbiss, rief er: „O mei, is des guad! So schmeckt also’s Lebn!“

Den ganzen Tag half er im Dorf, lachte mit den Kindern und staunte ĂŒber die Farben, die GerĂ€usche, die GerĂŒche. „So schee is des Menscha-Sein!“, sagte er immer wieder.

Doch am Abend wurde es kĂŒhl in ihm drin. Seine HĂ€nde wurden durchsichtig. „Jessas! Des Bonbon lĂ€sst nach!“, keuchte er und rannte zur alten Scheune zurĂŒck.

🌙 4. Die alte Frau und der echte Freund

Dort wartete schon die geheimnisvolle Frau von Halloween.
„Na, host den Dog guad nutzt, Berti Boo?“
„Freilich! Aber i will ned zruck! I will bleim, i will weiter Mensch sei!“
Die Alte lĂ€chelte milde. „Dann brauchst a Mensch, der di erkennt – net mit de Augn, sondern mit’m Herz.“

In dem Moment hörte Berti Schritte. Ein kleiner Bub mit Laterne stand da. „He, bist du der neue Knecht vom Bauern drent?“, fragte er neugierig.
„Äh 
 ja, genau. I bin da Berti“, sagte er zaghaft.
„I bin da Anderl. Magst mit mir hoamgeh? Mia ham no KĂŒrbissuppn ĂŒbrig.“

Da legte der Anderl ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter –
und ZACK! – der Berti wurde wieder ganz fest, ganz echt, ganz lebendig.
Die alte Frau nickte zufrieden. „Siehst, Berti Boo – a echtes Herz is der stĂ€rkste Zauber.“ Dann drehte sie sich um, löste sich im Wind auf und verschwand.

đŸ’« 5. Und seither 


Seitdem lebt der Berti beim Anderl und seiner Familie auf dem Hof. Er hilft bei der Stallarbeit, fĂŒttert die KĂŒhe und spielt am Abend Ziehharmonika.
Aber manchmal – wenn der Nebel ĂŒber die Felder zieht – sieht man eine schimmernde Gestalt vorbeischweben.
Der Nebel-Franzl, der winkt und ruft: „He, Berti! Host no Platz fĂŒr an Freund?“ Und aus dem Fenster hört man Berti lachen: „Freilich, Franzl! Aber bring ma koa Bonbon mehr mit!“
đŸ•Żïž Ende – oder vielleicht nur der Anfang 

(Quelle: ErzÀhlung: Innpuls.me / Beitragsbild: AI)

1 Kommentar

  1. 😀 😀 😀 So liebe Geschichten dĂŒrft ihr gerne öfter schreiben ! 😉

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