Rosenheim – In Rosenheim stehen derzeit die Kastanien in voller Blüte und geben gerade an sonnigen Tagen wie diesen ein wunderschönes Bild ab. Hier zehn interessante Fakten zu dieser Baumart mit Lifehack:
- 1. Zur Pflanzengattung der Kastanien gehören rund 20 verschiedene Kastanienarten. Ihren Ursprung in Europa hat aber lediglich die Edelkastanie. Der Großteil der Kastanienarten ist ist Asien, vor allem in China, beheimatet.
- 2. Die weiss-blühende Rosskastanie ist die europäische Art, die erst wieder seit etwa 500 Jahren in Westeuropa heimisch ist. Die rot blühende Rosskastanie auf unserem Bild ist aus einer Kreuzung mit einer nordamerikanischen Art entstanden.
- 3. Biergärten und Kastanien – das gehört bei uns in Bayern zusammen. Der Grund: In einer Zeit, in der es noch keine Kühlschränke oder Kühlhallen gab, lagerten die Braumeister das Bier in den warmen Sommermonaten in Bierkellern unter der Erde. Und damit sich diese nicht aufheizten, pflanzten sie darüber Kastanien. Mit ihren ausladenden Kronen sind diese Bäume eben die perfekten Schattenspender.
- 4. In China werden Esskastanien auf riesigen Plantagen angebaut. Sie sind dort ein beliebtes Nahrungsmittel. Die bei uns überwiegend vorkommende Rosskastanie ist aber für uns Menschen ungenießbar und in größeren Mengen sogar giftig. Bei Wildtieren haben diese Gifte aber kaum bis keine Wirkung.
- 5. Kastanien können bis 30 Meter hoch und bis etwa 300 Jahre alt werden. Der Stammdurchmesser bei alten Exemplaren kann bis zu zwei Meter betragen.
- 6. Kastanienbäume sind Lebensraum für viele Tiere. Käfer, Baumwanzen, Schmetterlinge, Langbeinfliegen, Spinnen und Schmetterlinge lieben auf oder unter der Rinde. Hirschen, Bibern und einigen Mäusearten dient die Rinde als Nahrung, zu Zeiten in denen es kein frisches Grün gibt.
- 7. Mit den Früchten der Kastanie kann man Spinnen aus der Wohnung fern halten. Dafür einfach die Kastanie leicht mit einem Hammer bearbeiten. Den Geruch, der dann entströmt, mögen Spinnen gar nicht.
- 8. In der Traumdeutung gelten Kastanien auf der einen Seite als Symbol für Leid, dass sich bald in Glück und Freude wandelt und für Sehnsüchte und Sexualität.
- 9. Kastanien kommen auch in der Medizin zum Einsatz. Ihre Inhaltsstoffe sollen bspw. bei Venenbeschwerden und Entzündungen helfen.
- 10. Schon Wikinger wussten die Kastanie zu schätzen. Sie stellten sich aus deren Früchte ein Waschmittel her. Wer es selbst mal versuchen will: Im Herbst Kastanien sammeln und häuten. Das Inneneben fein hacken und dann in Marmeladengläser füllen, mit Wasser aufgießen und verschließen. Über Nacht stehen lassen. Wenn das Wasser sich weiß-gelblich verfärbt und sich auf der Oberfläche Schaum bildet, wird der Sud durch ein feines Tuch abgeseiht. Schon ist die Wikingerseife fertig und kann in einen Seifenspender gefüllt werden.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Josefa Staudhammer)
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