Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim starten in die Playoff-Finalserie um den Aufstieg in die DEL 2 gegen die Blue Devils Weiden mit einem 3:2-Auswärtssieg. Gegen den souveränen Hauptrunden-Gewinner der Eishockey-Oberliga Nord gehen die Grün-Weißen am gestrigen Freitagabend vor 2.560 Zuschauern in der ausverkauften Weidener Hans-Schröpf-Arena durch einen Powerplay-Treffer von Norman Hauner früh in Führung. Auf die Weidener Ausgleichstreffer im zweiten und dritten Drittel findet die defensiv extrem strukturiert und diszipliniert spielende Mannschaft von Headcoach Jari Pasanen jeweils passende Antworten und gewinnt durch Tore von Manuel Strodel und Travis Oleksuk knapp, glücklich, aber nicht unverdient – auch, weil Starbulls-Torwart Tomas Pöpperle in allerletzter Sekunde mit einer fulminanten Rettungstat aufwartet.
Jari Pasanen setzt am gestrigen Freitagabend in Weiden auf die identische Aufstellung seiner Mannschaft wie beim letzten Halbfinalspiel gegen die Hannover Scorpions eine Woche zuvor, bietet also den slovenischen Verteidiger Klemen Pretnar auf und verzichtet auf den kanadischen Stürmer Brad McGowan. Im Tor schenkt der Rosenheimer Cheftrainer jedoch dem wiedergenesenen Tomas Pöpperle das Vertrauen. Gegen die stark aufgestellten Hausherren – Cheftrainer Sebastian Buchwieser muss lediglich auf Markus Eberhardt verzichten, kann im Gegensatz zu seinem Gegenüber aber 20 Feldspieler aufbieten – sind die Starbulls in den Anfangsminuten das bessere und wachere Team. Dominik Daxlberger versucht es mit dem Bauerntrick, Weidens Torwart Jaroslav Hübl macht die Ecke gerade noch zu (2.). Beim ersten von nur zwei Rosenheimer Überzahlspielen dauert es ganze zehn Sekunden, bis der Puck im Netz zappelt. Norman Hauner nimmt einen Rückpass von Tyler McNeely direkt und trifft flach ins kurze Eck (6.).
Pöpperle glänzt mit vielen guten Paraden
Auch eine Minute später sieht Weidens Keeper Hübl nicht gut aus, hat aber Glück, dass ein Schuss von Maximilian Vollmayer noch hängen bleibt und Michael Knaub beim Nachschuss noch gestört wird. Gegen Travis Oleksuk rettet Hübl aber stark (10.). Zuvor musste Tomas Pöpperle nach einem Patzer von Steffen Tölzer gegen Robert Hechtl das 1:1 verhindern, danach machte Tölzer seinen Fehler mit einer Rettungstat beim Weidener Nachschussversuch aber wieder gut. Gegen Drittelende bauen die Blue Devils Weiden großen Druck auf das Rosenheimer Tor auf, auch beim einzigen Weidener Überzahlspiel der gesamten Partie. Pöpperle glänzt mit einem halben Dutzend guter Paraden und rettet die Rosenheimer Führung in die Pause.
In der Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts hat Maximilian Vollmayer nach Querpass von Hauner die Riesenchance zum 2:0 für die Starbulls, zielt aber wenige Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Im Gegenzug rettet Pöpperle stark gegen Luca Gläser und hat dann Glück, dass der Weidener Stürmer die Nachschusschance leichtfertig liegen lässt. Die Gastgeber können dennoch jubeln: Nachdem die Starbulls einmal die blaue Linie zentral nicht dicht bekommen zieht Dennis Thielsch ab, Pöpperle rettet noch mit dem Schoner doch Edgars Homjakovs schiebt den Abpraller zum 1:1 ein (23.).
Hausherren schnürten Starbulls für einige Minuten ein
Gegen nun dominierende Gastgeber erkämpft sich Manuel Strodel an der Mittellinie den Puck, spielt perfekt nach links auf Tyler McNeely und drückt Momente später den idealen Querpass des kanadischen Starbulls-Stürmers aus nächster Nähe unter Torwart Hübl hindurch zur erneuten Rosenheimer Führung ein (28.). Einen frechen Schuss von Manuel Edfelder pariert Hübl gut (29.), bei einem Rosenheimer Gegenstoß hat der Weidener Torwart aber Glück, nachdem er beim Abschluss von Tölzer den Puck nicht unter Kontrolle bringt (39.). In den Minuten zuvor lag mehrfach das 2:2 in der Luft. Die Hausherren hatten die Starbulls über mehrere Minuten eingeschnürt, Pöpperle entschärfte zwei gefährlich Schüsse von Adam Schusser, Homjakovs zögerte in aussichtsreicher Position zu lange. Die Mehrzahl der Weidener Torschüsse ließen die defensiv diszipliniert auftretenden Starbulls aber nur aus eher ungefährlichen Außenpositionen zu oder blockten sie effektiv.
Der Weidener Ausgleichstreffer zum 2:2 Anfang des dritten Drittels fällt aus Rosenheimer Sicht unglücklich. Roman Kechter trifft zunächst die Scheibe nicht – und dann mit einem verdeckten Flachschuss ins kurze Eck (42.). Die Starbulls aber bleiben völlig unbeeindruckt und halten an ihrem abgezockten und coolen Defensivspiel fest. Beim zweiten Überzahlspiel der Grün-Weißem zwischen der 50. und 52. Minute lassen Marc Schmidpeter, Stefan Reier, Norman Hauner und Travis Oleksuk Großchancen ungenutzt. Gut fünf Minuten vor Ende der Partie behauptet Steffen Tölzer die Scheibe mit Nachdruck an der Bande in der Weidener Zone, McNeely unterstützt ihn, Travis Oleksuk forderte den Rückpass, bekommt ihn und zieht ab – abgefälscht vom Schlittschuh eines Weidener Spielers segelt die Scheibe in die Maschen und die Starbulls führen 3:2 (55.).
Ausgleichschancen zum 3:3 lassen die cleveren Rosenheimer danach so gut wie gar nicht zu – auch nicht, als Weidens Chefcoach Buchwieser seinen Torwart durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. Erst in der allerletzten Sekunde der Partie haut Dominik Müller den durch die Luft segelnden Puck aus kurzer Distanz aufs Rosenheimer Gehäuse. Tomas Pöpperle ist mit einem Reflex zur Stelle und verhindert mit dem Schoner, dass die Scheibe über die Torlinie rutscht
Das zweite Spiel der Playoff-Finalserie zwischen den Starbulls und den Blue Devils Weiden – zum Gewinn der Serie sind drei Siege notwendig – findet am Sonntag in Rosenheim statt. Anpfiff im ausverkauften ROFA-Stadion ist um 17 Uhr (Einlass ab 15:15 Uhr).
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Ludwig Schirmer)