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30 Jahre Perinatalzentrum

Landrat Otto Lederer, Pflegerische Zentrumsleiterin Diana Frankenberg, RoMed-Geschäftsführer Dr. Jens Deerberg-Wittram, Frühchenmutter Elisabeth Paul, ehemaliges Frühchen Stefanie Furtner, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Privatdozent Dr. Andreas Schnelzer, Bundestagsabgeordnete und Schirmherrin des Fördervereins der Kinderklinik Daniela Ludwig, Oberbürgermeister Andreas März, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Dr. Torsten Uhlig, Oberarzt Privatdozent Dr. Tamme Goecke, Oberarzt Arni Kirchner und Stadtrat sowie Schirmherr des Fördervereins der Kinderklinik Florian Ludwig. Foto: Copyright Rosi Raab

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

24. Juli 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim – 30 Jahre Perinatalzentrum: Zum Jubiläum geladen hatten Dr. Torsten Uhlig und Privatdozent Dr. Andreas Schnelzer, die Chefärzte der Kinderklinik und Geburtshilfe am RoMed Klinikum Rosenheim. Es wurde ein Stelldichein des „Who‘s who“ von politischen Vertretern, Pflegekräften, Ärzten und Hebammen und vor allem ehemaligen Beschäftigten, die am Aufbau des Perinatalzentrums beteiligt waren.

RoMed-Geschäftsführer Dr. Jens Deerberg-Wittram begrüßte die Ehrengäste wie Protagonisten. Er betonte in seiner Rede, wie wichtig das Zusammenspiel der unterschiedlichen Fachdisziplinen für die Versorgung der Frühchen ist und wie perfekt das hier in Rosenheim klappt. Oberbürgermeister Andreas März verglich in seiner Ansprache das Rosenheimer Level 1-Perinatalzentrum mit der Champions League. Er würdigte die Leistungen und das außerordentliche Engagement aller Beteiligten sowie die Errungenschaften zum Wohle der jüngsten Patienten in der Region. Darauf sei er sehr stolz und sein Wunsch für die Zukunft sei, dass trotz aller Herausforderungen im Gesundheitswesen alles für eine wohnortnahe Versorgung auf diesem Niveau getan wird. Er versprach, sich dafür persönlich einzusetzen.

Höchstes Level dank professionellem Teamwork

Chefarzt Dr. Torsten Uhlig ging auf die Erfolgsgeschichte der vergangenen 30 Jahre ein und berichtete, dass es beispielsweise schon seit den 80er Jahren eine Elternbegleiterin in der Kinderklinik gibt, was damals ein echtes Novum war. „Letztlich kommt es jedoch auf das Zusammenspiel sämtlicher Berufsgruppen an und hier danke ich allen, die zum Gelingen beitragen.“ Ebenso dankte er den Unterstützern der Kinderklinik und dabei ganz besonders dem Förderverein.

Chefarzt Privatdozent Dr. Andreas Schnelzer ging auf die Anforderungen des Gemeinsamen Bundesauschusses an ein Perinatalzentrum des höchsten Versorgungslevels 1 ein. Hier sind unter anderem sechs Beatmungsbetten und die Einhaltung einer Mindestmenge ab 2024 von 25 Frühchen unter 1.250 Gramm jährlich sowie ein Risikomanagement gefordert. In Deutschland gibt es aktuell 166 Level 1-Zentren und 44 Level 2-Einheiten. Im RoMed Klinikum Rosenheim entbinden etwa zwei Drittel der Frauen, die eine ganz normale Schwangerschaft erlebten, die aber die Sicherheit eines Perinatalzentrums schätzen. Bei einem Drittel der Frauen gab es im Verlauf der Schwangerschaft allerdings Herausforderungen wie Frühgeburt, Mehrlinge oder Fehlbildungen.

Kompetenz, Herzlichkeit, Ruhe und Fürsorge

Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig berichtete von ihren persönlichen Erfahrungen als Schwangere und Mutter von Zwillingen, die als Frühchen in Rosenheim zur Welt kamen. „Mein Mann Florian und ich wussten damals sofort: Wir sind in guten Händen!“, erzählte sie. Die Feier berühre sie sehr. Nicht nur, weil sie Schirmherrin des Fördervereins der Kinderklinik sei. Vor allem, weil sie als Mutter von Zwillingen hier die Kompetenz, die Herzlichkeit, die Ruhe und Fürsorge des gesamten Teams am eigenen Leib erfahren habe. „Wir können uns glücklich schätzen, derartige Spitzenmedizin für die Kleinsten bei uns am Klinikum zu haben. Als Aufsichtsrätin werde ich mich gemeinsam mit dem RoMed Klinikum dafür einsetzen, dass das auch in Zukunft so bleibt.“

Privatdozent Dr. Tamme Goecke, Oberarzt Arni Kirchner und die pflegerische Zentrumsleiterin Diana Frankenberg berichteten in einem Rückblick über die Meilensteine aus der 30-jährigen Geschichte. So kamen in dieser Zeit etwa 41.500 Rosenheimer in der Klinik zur Welt. Und: die Qualitätsdaten sprechen für sich, so liegt im 5-Jahresdurchschnitt die Überlebensrate von extremen Frühchen bei 95 Prozent und im vergangenen Jahr lag die Rate sogar bei 97 Prozent. Von den 166 Level 1-Zentren liegen die Rosenheimer auf dem 15. Platz. Die Rolle der Pflegekräfte hat sich in dieser Zeit ebenfalls sehr gewandelt und professionalisiert. Fast dreihundert verschiedene Pflegediagnosen bilden heute die Grundlage für daraus abzuleitende evidenzbasierte Pflegemaßnahmen. Der fachliche Anspruch an die Pflege wird nicht nur in Pflegedokumentation oder Aus- und Weiterbildungscurricula deutlich. Auch der Gemeinsame Bundesausschuss legt in der Qualitätssicherungsrichtline für Früh- und Reifgeborene die Qualifikationsvorgaben für Pflegende auf neonatologischen Intensivstationen sehr konkret fest.

Eines der ersten Frühchen wird Miss Herbstfest

Besonders emotional wurde es, als Elisabeth Paul und Tochter Stefanie Furtner, eines der ersten Frühchen des Perinatalzentrums, ihre Geschichte erzählten. Vor über 30 Jahren musste Stefanie als Frühchen mit gerade mal 760 Gramm in der 30. Schwangerschaftswoche auf die Welt geholt werden. Bei Mutter Elisabeth Paul hatten sich Probleme während der Schwangerschaft ergeben und so war sie plötzlich mit einem winzigen Frühchen konfrontiert. „Na ja, vui is neda“, erinnerte sie sich heute schmunzelnd an die erste Begegnung mit ihrer Kleinen, als sie da im Inkubator lag. Drei Monate war Stefanie in der Klinik. Elisabeth Paul berichtete, wie besorgt sie anfangs war und wie ihr Ärzte und Schwestern die Angst genommen haben. „Es war wie eine große Familie. Man kannte jeden. Es war eine sehr bereichernde Zeit für mich“, erinnerte sie sich. Das ehemalige Frühchen Stefanie Furtner ist heute 31 Jahre alt, hat eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten gemacht und dafür den Staatspreis erhalten. 2016 war sie Miss Herbstfest, lernte auf der Wiesn ihren Ehemann kennen und ist heute selbst glückliche dreifache Mutter.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Klinikum / Beitragsbild: Copyright Rosi Raab, zeigt von links:Landrat Otto Lederer, Pflegerische Zentrumsleiterin Diana Frankenberg, RoMed-Geschäftsführer Dr. Jens Deerberg-Wittram, Frühchenmutter Elisabeth Paul, ehemaliges Frühchen Stefanie Furtner, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Privatdozent Dr. Andreas Schnelzer, Bundestagsabgeordnete und Schirmherrin des Fördervereins der Kinderklinik Daniela Ludwig, Oberbürgermeister Andreas März, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Dr. Torsten Uhlig, Oberarzt Privatdozent Dr. Tamme Goecke, Oberarzt Arni Kirchner und Stadtrat sowie Schirmherr des Fördervereins der Kinderklinik Florian Ludwig.)

 

 

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