Rosenheim / Lazise – Vor 45 Jahren wurde die Städtepartnerschaft zwischen Rosenheim und Lazise besiegelt. Gefeiert wurde das Jubiläum mit einem Empfang im Rosenheimer Rathaus. Dabei standen die Vergabe von zwei Goldenen Bürgermedaillen und ein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt auf dem Programm. 

Sowohl Gäste aus Rosenheim als auch aus Lazise nahmen an dem feierlichen Empfang im Rosenheimer Rathaus teil. Fotos: Karin Wunsam

Die Städtepartnerschaft mit der italienischen Gardasee-Stadt entstand im Jahr 1979 – fünf Jahre nach der ersten Rosenheimer Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Briancon. Längst war Lazise zu diesem Zeitpunkt bei den Rosenheimern ein beliebtes Urlaubsziel. Dementsprechend gestaltete sich die Partnerschaft damit von Anfang an leichter und intensiver. 
Im Laufe der Jahre haben die Partnerschaftskomitees der beiden Städte zahlreiche Projekte gemeinsam realisiert, mit dem Ziel, das Band zwischen Rosenheim und Lazise weiter zu stärken. Dazu zählt auch der jährliche Auftritt eines Laziser Chors, meistens vom Männerchor Costabella, bei der Eröffnung des Rosenheimer Christkindlmarktes.

Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März überreicht an Damiano Bergamini die Goldene Bürgermedaille samt Urkunde. 

Ein weiteres Lieblingsprojekt von Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März sind die Fahrten bedürftiger Rosenheimer Senioren nach Lazise. „Die Freude der älteren Herrschaften ist immer schon bei der Abfahrt spürbar. So mancher von ihnen war noch nie in Italien, könnten alleine die Strapazen so einer Reise nicht auf sich nehmen oder sich diese selber gar nicht leisten“, erzählte Andreas März bei dem Empfang im großen Rathaussaal. 
Für Rosenheims Stadtobberhaupt steht fest: „Unsere Partnerschaft ist nicht nur eine formelle, seelenlose Verbindung, wie es nicht wenige Städtepartnrschaften gibt, die sich über die Zeit totgelaufen haben. Nein Lazise und Rosenheim verbindet eine lebendige Beziehung, geprägt von vielen persönlichen Begegnungen, kulturellem Austausch und gemeinsamen Projekten. Es sind wirkliche Freundschafen entstanden“.
So eine enge Freundschaft verbindet Andreas März mit Damiano Bergamini, der vor eineinhalb Jahren das Amt des Bürgermeisters in Lazise antrat. 

Auch für Mauro Campagnari, Stadtrat von Lazise (rechts) gab es die Goldene Bürgermedaille.

Im Oktober dieses Jahres besuchte März zusammen mit einigen Rosenheimer Stadträten Lazise aus einem besonderen Anlass. In einer Sondersitzung wurde dem Rosenheimer Oberbürgermeister in der Dogana Veneta die Ehrenbürgerwürde verliehen (wir berichteten). „Selbst für einen Oberbürgermeister ist so eine Auszeichnung alles andere als alltäglich. Der Festakt hat mich sehr berührt“, so März. 

Gemeinsam ging es nach dem Emfpang im Rosenheimer Rathaus weiter zu den Feierlichkeiten im „Franz am Wiesntor“.

Nun die Ehrenbürgerschaft der Stadt Rosenheim im Gegenzug an den Bürgermeister von Lazise zu verleihen, kam aber nicht in Frage. „In Rosenheim haben wir die langjährige Tradition, dass nur unseren ehemaligen Oberbürgermeistern die Ehrenbürgerwürde verliehen wird“, erklärte März dazu.
Somit wurde Damiano Bergamini nun die nächsthöchste Rosenheimer Ehrung zu teil: die Verleihung der Goldenen Bürgermedaille. Diese wird an Persönlichkeiten verliehen, die durch hervorragende Leistungen auf den Gebieten der Kunst, der Kultur, der Wissenschaft, des Sozialwesens, des Sports, der Umwelt oder des öffentlichen Lebens das Wohl und Ansehen Rosenheims in besonderer Weise gemehrt haben. „Sie steht somit als Symbol für die Wertschätzung und Anerkennung herausragender Leistungen, die einen bedeutsamen Beitrag zum positiven Ruf der Stadt leisten“, erklärte Rosenheims Stadtoberhaupt.
Nach Meinung des Rosenheimer Stadtrats trifft das neben Bürgermeister Damiano Bergamini auch auf Mauro Campagnari, Stadtratsmitglied von Lazise, zu, der in der italienischen Stadt am Gardasee damit betraut ist, die Städtepartnerschaft mit Rosenheim zu pflegen. Einstimmig fiel darum im Oktober dieses Jahres die Entscheidung, auch an ihn die Goldene Bürgermedaille zu verleihen. Damiano Bergamini sprach dabei von einem „wertvollen Vertrauensbeweis“ und versprach die Verbindungen zwischen den beiden Städten zu pflegen.

Der Bürgermeister von Lazise durfte sich dann auch noch in das Goldene Buch der Stadt Rosenheim eintragen. Danach verlagerten sich die Feierlichkeiten in die Veranstaltungsräume „Franz im Wiesntor“ bei der Loretowiese. Den Weg dorthin legten die Gäste aus Rosenheim und Lazise gemeinsam zu Fuß zurück, angeführt von Musik und einer Polizeieskorte. 
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild; Fotos: Karin Wunsam