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BRK-Helfer Fels in der Brandung

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

15. Dezember 2021

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Landkreis – Notfallsituationen, bei denen
das BRK zum Einsatz kommt, sind häufig für beide Seiten belastbar. Für die
Angehörigen ist häufig der Verlust oder die individuelle Notsituation eines
nahen Verwandten oder Freundes eine Extremsituation, für die Helfer von
Rettungsdienst und anderen Hilfsorganisationen können solche Einsätze aber
auch emotional sehr belastend sein.  Für die psychosoziale Akutbetreuung gibt es die Einheit PSNV. Diese benötigt aktuell dringend finanzielle Unterstützung bei der Beschaffung eines Einsatzfahrzeuges.

Einsatzbericht aus der BRK-Krisenintevention:

„An einem Heiligabend um 13.57 Uhr alarmierte die Rettungsleitstelle. „Das
KID Rosenheim die Leitstelle rufen.“ Im Telefonat wurde uns erklärt, dass es
einen Toten nach einer Wohnungsöffnung gäbe. Die Eltern und die Polizei
wären vor Ort. Als wir ankamen, standen die Eltern des Toten im
Treppenhaus. Die Wohnung wurde aufgrund einer unnatürlichen Todesfolge
zum Tatort erklärt. Von der Polizei erfuhr ich, der Tod könnte durch Drogen
erfolgt sein. Die AuffindeSituation und die Umstände erforderten
umfangreiche Ermittlungen. Der Leichnam wurde beschlagnahmt. Eine
Verabschiedung war hier und zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Nun standen
wir mit den verzweifelten Eltern und deren Emotionen im kalten Treppenhaus.
Die beiden waren schon etwas älter und auf Grund der Belastung nicht
fahrtüchtig. Immer wieder gingen Nachbarn in dem großen Haus an uns
vorbei.

In dieser Situation wünschte ich mir wieder einen Einsatzbus mit
Sichtschutzfolien an den Fenstern, mit einem Besprechungsraum, um die
Betroffenen aus dem Geschehen zu nehmen und von der Öffentlichkeit abzuschirmen. Im Winter sollte er auch eine Standheizung haben. Leider fehlt
dafür das Geld.
Die Krisenintervention der Hilfsorganisationen und der Notfallseelsorge ist rein ehrenamtlich und für die Betroffenen auf jeden Fall kostenfrei.

Eltern machen sich
große Vorwürfe

Die Eltern machten sich große Vorwürfe. Der Sohn war drogenabhängig und
hatte sich schon länger nicht mehr gemeldet. Die Mutter wollte ihn gerne noch
einmal sehen. Wir erklärten den Eltern, wie es jetzt weiter ginge und dass eine
Verabschiedung auch später beim Bestatter am offenen Sarg im würdigen
Rahmen möglich sei. Als nach einiger Zeit die Eltern wieder etwas gefasster
waren, einigten wir uns darauf, das Treppenhaus zu verlassen und die weitere
Betreuung in der Wohnung der Eltern fortzuführen. Die Schwester des Toten
musste noch verständigt werden. „Wie sag ich ihr das denn bloß?“ Die klaren
Worte „er ist gestorben“ fallen so schwer, sind aber am einfachsten zu
verstehen. Um 18.30 Uhr konnten wir die Familie wieder verlassen. Wir wurden
von der Mutter festgedrückt. „Vielen Dank, dass Sie da waren!“ Das sind die
für uns emotionale Momente, die mir zeigen wie wichtig unsere Tätigkeit ist“

Die Arbeit der Helfer ist rein ehrenamtlich. Einsätze können nicht abgerechnet oder anderweitig refinanziert werden. Somit ist das Rote Kreuz für diese wichtige Arbeit auf Unterstützung in Form von Spenden angewiesen:
DE33 7115 0000 0000 0110 56 Verwendungszweck: PSNVEinsatzfahrzeug
(Quelle: Pressemitteilung BRK Kreisverband Rosenheim / Beitragsfoto: BRK Kreisverband Rosenheim)

Weitere Infos zum Projekt gibt es hier:

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