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Ukraine-Krieg: Aus Sporthallen werden Ankunftszentren

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

9. März 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Landkreis – Immer mehr Menschen fliehen aus der Ukraine. Stadt Rosenheim und der Landkreis rüsten sich für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen. Aus Sporthallen werden Ankunftszentren.

Das Bayerische Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration geht derzeit davon aus, dass eine Unterbringung von 50000 Menschen in Bayern insgesamt erforderlich sein könnte. Für den Landkreis Rosenheim würde das bedeuten, dass er knapp 1000 Menschen aufnehmen müsste. Grundlage für die Bemessung dieser Quote ist die Einwohnerzahl.
Als geeignete Unterkünfte sieht das Innenministerium an erster Stelle Privatwohnungen an. Danach folgen leerstehende Behinderteneinrichtungen, Altenheime, Kurhäuser, Wohnheime, Hotels, Pensionen und Jugendherbergen. Private Zimmer folgen erst danach, weil sie keine geschlossene Wohneinheiten sind, die den Flüchtlingen zur alleinigen Nutzung zur Verfügung stehen. Insgesamt wurden dem Landratsamt bis gestern Wohnunterkünfte für 400 bis 450 Personen angeboten.
Rosenheims Landrat Otto Lederer bedankt sich bei allen Anbietern für die Unterstützung. Der Landkreis werde bei Bedarf auf die Anbieter zugehen.

Sporthallen der Gymnasien in 
Bad Aibling und Prien werden Ankunftszentren

Die Vorbereitungen für die Aufnahme der Kriegs-Flüchtlinge laufen aktuell schon auf vollen Touren: Die Sporthallen der Gymnasien in Bad Aibling und Prien stehen ab sofort nicht mehr für den Unterricht zur Verfügung, meldet das Landratsamt Rosenheim. Die Mitarbeiter der Landkreis-Bauhöfe in Riedering und Wasserburg haben am gestrigen Dienstag damit begonnen, die Hallen für die Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine vorzubereiten. In den Hallen sollen jeweils bis zu 200 Menschen untergebracht werden.
Im Landratsamt Rosenheim hofft man, den Aufbau der Hallen bis Donnerstag abgeschlossen zu haben. Geplant ist, dass die Kriegsflüchtlinge nur vorübergehend in den Hallen bleiben, bis eine anderweitige Unterbringung organisiert ist.

50 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine
kommen heute in Brannenburg an

Die ersten Flüchtlinge, die nicht selbstständig ihren Weg in den Landkreis Rosenheim gefunden haben, sondern von der Regierung von Oberbayern zugewiesen werden, sollen am heutigen Mittwoch ankommen. Nach Information des Landratsamts Rosenheim handelt es sich um 50 Menschen aus der Ukraine, die in der Gemeinde Brannenburg untergebracht werden. Der dortige Helferkreis ist bereits aktiv und Dolmetscher sind organisiert.
In Rosenheim wird die Luitpoldhalle ab kommenden Montag, 14. März, zur Unterkunft umgebaut. Das Innenministerium hat die Stadt aufgefordert, 230 Unterbringungsplätze zu schaffen, bis die Kriegsflüchtlinge dauerhafte Quartiere gefunden haben. Zudem muss eine Erstanlaufstelle für die Registrierung der Menschen eingerichtet werden.

Erneut kein Sport mehr in der 
Rosenheimer Luitpoldhalle

Weil die vorhandenen Gemeinschaftsunterkünfte weitgehend belegt sind, muss die Stadt Rosenheim nach den Jahren 2015 und 2016 erneut auf die Luitpoldhalle zurückgreifen.
Die Schulleiter und Vereine wurden am gestrigen Dienstag darüber informiert, dass die Sporthalle ab dem kommenden Monat nicht mehr für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung steht. Die Stadt suche bereits nach geeigneten Ersatzlösungen.
Parallel zu den Vorbereitungen in der Luitpoldhalle prüft die Stadt weitere Möglichkeiten der Unterbringung und Versorgung.

Bislang wurden nach Information der Stadt Rosenheim 51 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bei Privatpersonen untergebracht und versorgt. „Die Hilfsbereitschaft der Rosenheimer Bevölkerung für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge ist beispielhaft und bewegt mich sehr“, so Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März. Jetzt gehe es darum, das menschliche Leid all derer zu lindern, die angesichts des verbrecherischen Kriegs Russlands gegen die Ukraine gezwungen waren, ihre Heimat und ihre Angehörigen zu verlassen. Rosenheim werde dazu seinen Beitrag leisten.
(Quelle: Pressemitteilungen von Stadt Rosenheim und Landkreis Rosenheim / Beitragsfoto: Landkreis Rosenheim – zeigt: Umwandlung der Sporthalle des Gymnasiums Prien in ein Ankunftszentrum.)

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