Rosenheim – Gemütliche Ein-Zimmer-Wohnung mit Blick über ganz Rosenheim – ein reizvolles Angebot. Kein Wunder, dass das „Penthouse“ hoch über den Dächern der Stadt in kürzester Zeit vergeben war: an ein Falken-Pärchen. Der Erstbezug erfolgte im Jahr 2013. Seitdem brüten im Kirchturm von St. Nikolaus regelmäßig Turm- und Wanderfalken. Aktuell ist es wieder soweit. Ihre „Miete“ arbeiten die Greifvögel ab, indem sie Tauben vergrämen.
In der Nacht zum 10. März wurde das erste Ei gelegt – eine Woche früher als 2021.
Im Abstand von zwei Tagen folgte dann Ei Nummer Zwei.
Nun sind es schon drei winzige Eier.
Lange Zeit beschäftigte die Stadt Rosenheim die Taubenplage: Netze wurden gespannt und Fenstersimse mit Metallstacheln bewehrt, um die Tiere am Landen und Nisten zu hindern. Vergebens: die Zahl der Tauben verringerte sich durch derartige Maßnahmen im Stadtgebiet kaum.
Bei der Kirche St. Nikolaus setzte man darum im Jahr 2012 auf eine neue Strategie, um die Tauben fernzuhalten. Der damalige Bürgermeister Anton Heindl, Pfarrer Andreas Maria Zach und die Untere Naturschutzbehörde setzten sich mit Falknermeister Erwin Heigl in der Gemeinde Stephanskirchen in Verbindung. Der brachte daraufhin zwei Nistkästen im Kirchturm von St. Nikolaus an. Der Erstbezug ließ nicht lange auf sich warten.
Seitdem schauen viele Rosenheimer beim Gang über den Max-Josefs-Platz immer wieder einmal neugierig nach oben, ob denn schon wieder neue „Mieter“ im Kirchturm eingezogen sind.
Die Brutsaison 2022 hat begonnen. In der Nacht zum 10. März hat „Frau“ Wanderfalke ihr erstes Ei gelegt. „Eine Woche früher als im letzten Jahr“, erzählt Erwin Heigl. Im Abstand von zwei Tagen folgen dann in der Regel drei bis fünf Eier. Bei unserem Rosenheimer Wanderfalkenpärchen sind es aktuell schon drei winzige Eier, die bequem auf Nistmaterial und Federflaum gebettet wurden und auf ihren großen Tag warten.
Die Brutzeit bei Wanderfalken beträgt etwa 32 Tage. „Das Weibchen wird während dieser Zeit von ihrem Partner mit Nahrung versorgt“, weiß der Falknermeister. An der Nahrungsversorgung für den Nachwuchs beteiligen sich dann beide Falken.
Seit dem Start des Projekts im Jahr 2012 haben in den ersten vier Jahren Turmfalken und dann in folge von sechs Jahren Wanderfalken erfolgreich im Kirchturm St. Nikolaus gebrütet.
(Quelle: Infos / Beitragsbild und Fotos: Erwin Heigl)
Interessierte können das Brutgeschehen der Falken sogar live im Internet verfolgen, dank Webcam:
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