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Garten-Putz sollte noch warten

Garten

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

5. April 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Bayern / Deutschland –  Der Frühling ist da. Es blüht und sprießt schon in den Gärten.  Mit dem „Garten-Putz“ sollte man aber dennoch noch etwas warten, rät der Bund Naturschutz und gibt Tipps für einen naturfreundlichen Garten zu Beginn des Frühlings.

Laub im Garten hat aktuell noch einen wichtigen Zweck. „Insekten brauchen die Laubschicht auf dem Boden, die sie vor kalten Nächten schützt, denn: der Spätfrost kommt bestimmt! Außerdem werden bei einem zu frühen Rückschnitt der Pflanzen und dem Entfernen des Laubes alle darin überwinternden Insekten mitentsorgt“, beklagt
Bund-Naturschutz-Geschäftsführerin Ursula Fees.
„Alte Blütenstauden und vertrocknete Gräser schützen das junge Grün vor den
gefährlichen Spätfrösten“, erklärt sie weiter. Außerdem würden sich noch viele Insekten gut geschützt unter der Streuschicht im Boden oder in hohlen Ästen und Pflanzenstängeln befinden.

Großangelegte Putzaktion schadet
der Artenvielfalt im Garten

Eine großangelegte Putzaktion würde deshalb der Artenvielfalt im Garten schaden.  Besser sei es, bestimmte Pflanzen individuell zu pflegen und mit dem schonende Rückschnitte abgestorbener Pflanzen erst zu beginnen, wenn es längere Zeit konstant warm ist.
Viele Wildbienen und die ersten Hummeln sind bereits unterwegs und gehen auf Futtersuche. Wichtige Quellen für Pollen und Nektar sind derzeit Huflattich, Schlüsselblumen und Krokusse. Auch Sträucher und Bäume wie Haselnuss, Kornelkirsche und einige Weidenarten blühen bereits und sind bedeutende Futterpflanzen, die in keinem Garten fehlen sollten.
Mit dem Vorfrühling kommen auch die ersten Zugvögel aus dem Süden zurück und erkunden mögliche Nistplätze. Ältere Bäume mit Baumhöhlen oder dichte Hecken mit Schlehen, Wildrosen und Weißdorn bieten ideale Brutmöglichkeiten. Fehlen diese Strukturen, kann man zumindest den Höhlenbrütern mit einem Nistkasten helfen. Aber Achtung: Nicht jeder Kasten passt! Jede Vogelart hat andere Ansprüche und bevorzugt bestimmte Nistkastenformen und Größen der Einfluglöcher. „Neben den Standard-Meisenkästen ist es auch sinnvoll, spezielle Nisthilfen für Gebäudebrüter, Gartenschläfer oder Fledermäuse anzubieten“, empfiehlt Ursula Fees.

20 Millionen Gärten gibt es
in Deutschland

Hätten Sie es gewusst? Mit über zwanzig Millionen Gärten in Deutschland haben Gartenbesitzer ein riesiges Potential, Natur zu schaffen und so die Biodiversität zu fördern. Jeder Garten kann zu einem kleinen Biotop werden, so die Bund Naturschutz-Kreisgruppe Rosenheim.
(Quelle: Pressemitteilung Bund Naturschutz Kreisgruppe Rosenheim / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

Hier geht es zu einer Bauleitung für Nistkästen für Gartenschläfer:

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