Rosenheim – Der Moment, als Jesus neben seinen schlafenden Jüngern gen Himmel betet, hat in der Vergangenheit zahlreiche Künstler inspiriert. Besonders beliebt waren insbesondere in der Barockzeit die sogenannten Ölberggruppen. Früher waren sie fast in jeder Kirche oder auch außerhalb im Freien zu finden. Heutzutage werden sie mehr und mehr zu Seltenheit. In Rosenheim gibt es aber noch eine derartige plastische Darstellung neben der Kirche St. Nikolaus.
Auch der Ölberg in Rosenheim stammt aus der Frühbarockzeit. Der Name des Künstlers, der die Figuren geschnitzt hat, ist leider nicht überliefert. Man vermutet, er kam aus München.
Eindrucksvoll schildert die Darstellung das nächtliche Geschehen im Garten Gethsemane: Christus sucht in Todesangst Stärkung im Gebet. Seine Jünger Petrus, Jakobus und Johannes bekommen davon nichts mit. Sie liegen schlafend auf der anderen Seite.
Mit der Zeit war das Werk deutlich in die Jahre gekommen, drohte sogar einzustürzen. 2014 folgte dann eine aufwendige Renovierung. Durch Betoninjektionen in den Untergrund wurde der Bau stabilisiert. Auch die wertvollen Schnitzfiguren wurden fachmännisch wieder aufgefrischt, vermodertes Holz ersetzt und auch das Waldgemälde neu bemalt.
Gerade in den Kartagen lohnt es sich, dieses Kunstwerk wieder einmal genauer in Augenschein zu nehmen.
(Quelle: Beitragsbild: Josefa Staudhammer)
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