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Messzug Süd trainiert den Ernstfall

Feuerwehr Traunstein bei der Uebung

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

19. Juni 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Traunstein –  „Ein wirklicher Brand wäre hier schon eine Hausnummer“ gesteht Maximilian Schubert, der Leiter des Messzugs Süd im Kreisfeuerwehrverband  Traunstein und meint damit die Übung, die er und die 20 Kameraden der Feuerwehren Kammer und Traunstein unlängst durchgeführt haben. Die Gefahrguteinheit des Landkreises Traunstein nahm an, dass das Getränkekistenlager der Adelholzener Alpenquellen im Bereich des Gewerbegebietes „Seiboldsdorf-Mühlwiesen“ in voller Ausdehnung brennt und dabei eine mächtige Rauchsäule in Richtung Haslach zieht.

Feuerwehrmann erklärt Einsatz

Kommt es zu einem Feuer, rücken in der Regel die umliegenden Feuerwehren an und setzen alles daran, den Brand schnellstmöglich zu löschen und Menschenleben zu retten. Als landkreisweite Sondereinheit hat der Messzug in diesem Fall eine ganz andere Aufgabe. Die Mitglieder betrachten in erster Linie den weiteren Umkreis des Brandobjekts und verfolgen die Ausbreitung der entstandenen Schadstoffwolke. Dazu greifen sie sowohl auf aktuelle Wetter- und Umweltdaten zurück als auch auf eine spezielle Computersoftware.

Schadstoffmessgerät auf Bildschirm

Innerhalb weniger Minuten gelingt es so, ein Modell der Schadstoffausbreitung zu berechnen. Mit den ermittelten Werten werden anschließend entsprechende Messstellen definiert, an denen die Feuerwehrkräfte mit unterschiedlichen Messgeräten die Schadstoffkonzentration aber auch gegebenenfalls die unterschiedlichen Bestandteile des Brandrauchs detektieren können. Anhand von Tabellen erfolgt anschließend eine Gefährdungseinschätzung sowie eine entsprechende Empfehlung an die Einsatzleitung.
Das Messfahrzeug hat im Rahmen der Übung mit seiner Besatzung in einer ersten Messfahrt im gesamten Bereich eine stark erhöhte Schadstoffkonzentration zahlreicher giftiger Stoffe festgestellt und diese an die Messleitung übermittelt. „In unserer heutigen Übung war insbesondere das Gewerbegebiet in Haslach aber auch das Wohngebiet am Axdorfer Feld betroffen. Auf Grund der Übungsvorgaben hätten wir sicherlich eine Evakuierung des Gewerbegebietes und Lautsprecher- und Radiodurchsagen ´Halten Sie Fenster und Türen geschlossen´ für Haslach beziehungsweise das Wohngebiet Axdorfer Feld empfohlen“, so Maximilian Schubert.
Neben dem Messteam auf Rädern machten sich zeitgleich Fußtrupps auf den Weg, um den Bereich rund um Einsatzstelle zu messen und so eine Abschätzung auf die Gefahr gegenüber der eingesetzten Feuerwehrkräfte machen zu können. Auf Grund der Übungsannahme, dass die Löscharbeiten nach rund zwei Stunden zu einem deutlichen Rückgang der „mächtigen Rauchsäule über Haslach“ geführt haben, kam es in der Folge auch an den Messgeräten zu einer Unterschreitung der Grenzwerte.
„Ich bin schon ein wenig stolz darauf, dass wir uns als Team in den letzten Jahren so weit entwickelt haben und auch komplexe Aufgabenstellungen meistern können“, freut sich der Übungsverantwortliche und ergänzt „bereits zehn Minuten nach Eintreffen an der Übungsstelle waren alle Aufgaben verteilt, die Infrastruktur am Führungsfahrzeug und dem Gerätewagen Atem-/Strahlenschutz erstellt und schon nach einer viertel Stunde sind die ersten Messergebnisse vom Messfahrzeug aus Kammer eingelaufen.
Organisatorisch gehören die beiden Messzüge Nord (Trostberg) und Süd (Kammer und Traunstein) zum Aufgabenbereich des Fach-Kreisbrandmeister Gefahrgut, Thomas Günthner. „Ich freue mich, dass sich der Süden einer wirklich anspruchsvollen Übung gestellt hat und die Abläufe so reibungslos ineinandergegriffen haben“. Er informiert darüber, „dass die Zeit bei diesen Bränden einen wesentlichen Einfluss auf weitere Maßnahmen hat“ und zeigt sich insbesondere von den schnellen Messwerten beeindruckt.
Kreisbrandrat Christof Grundner betont indes, „dass die Facheinheiten im Gefahrgutbereich in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen haben und deren Leistungsfähigkeit ausgebaut wurde“. Gerade die Messzüge rücken mehrmals im Jahr aus, um die Einsatzleitungen vor Ort zu unterstützen. „Sie sind wesentliche Bestandteile des Katastrophenschutzes im Landkreis Traunstein und ich freue mich umso mehr, dass die Kooperation zwischen den beauftragten Feuerwehren Traunstein und Kammer seit vielen Jahren so erfolgreich verläuft“.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein – hob / Beitragsbild: Daniela Steiner-Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

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