Rosenheim / Landkreis Rosenheim – Zu viele Patienten und zu wenig Personal! Die Lage in den Krankenhäusern der Region spitzt sich einer aktuellen Pressemitteilung der RoMed Kliniken Rosenheim im südostbayerischen Raum immer weiter zu. Nun fanden Krisengespräch mit den Landräten, Rosenheims Oberbürgermeister und Klinikgeschäftsführer zu Krisengesprächen statt. Es gibt auch einen Aufruf an die Bevölkerung.
Die aktuelle Situation in den kommunalen Kliniken von Rosenheim, Miesbach, Traunstein, dem Berchtesgadener Land, Mühldorf Altötting und Ebersberg sei schlichtweg desolat, heißt es in der betreffenden Pressemitteilung. Warum? Die aktuelle Infektionswelle der Corona-Pandemie belaste die Kliniken wieder mit Corona-Fallzahlen, die sie zuletzt im Herbst 2021 erlebt hätten. Das betreffe nicht nur die Normalstationen sondern auch wieder im zunehmenden Maße die Intensivstationen, die die Patienten aufwändig isolieren und die Mitarbeiter schützen müssten. Anders als im letzten Jahr seien jetzt aber auch zahlreiche Mitarbeiter der Kliniken erkrankt oder Corona-infiziert. „Die Krankheitsquoten in den Kliniken sind zwei- bis dreimal so hoch wie in normalen Jahren“, so der Wortlaut der Pressemitteilung.
Und: Auch die niedergelassenen Praxen, Rettungsdienste, Pflegeheime und Rehakliniken würden prekäre Personalsituationen beklagen: „Als Folge der Personalnot sind aktuell die Notaufnahmen völlig überlastet, weil sich zu viele Patienten selbst einweisen, obwohl sie hausärztlich oder über den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt werden könnten. Der Patientenzustrom in den Kliniken übertrifft mittlerweile das Niveau , das vor der Corona-Pandemie herrschte.“
Die Folge: Die Notaufnahmen müssten immer öfter bei der Rettungsleitstelle abgemeldet werden. „Das bedeutet konkret, dass die Notaufnahmen so voll belegt sind, dass nur noch Ressourcen zur Versorgung lebensbedrohter Patienten da sind. Alle anderen Patienten müssen sehr lange Wartezeiten von mehreren Stunden in Kauf nehmen, und auch in der stationären Versorgung ist mit enormen Wartezeiten zu rechnen. Außerdem werden alle planbaren und nicht dringlichen Operationen eingeschränkt oder abgesagt“, heißt es dazu von Seiten der RoMed Kliniken.
Apell an die Bevölkerung:
Ärztliche Behandlungswege einhalten
Sie appelliert deshalb auch an die Bevölkerung, bei gesundheitlichen Problemen die ärztlichen Behandlungswege einzuhalten. „Handelt es sich um eine Erkrankung oder Verletzung, die vom niedergelassenen Arzt versorgt werden kann, dann sollte in erster Linie der Hausarzt kontaktiert werden“, so die RoMed-Kliniken. Sei die Hausarztpraxis nicht erreichbar, sollte man sich die Frage stellen, ob es ausreicht in die nächste Sprechstunde zu kommen. Ist das nicht der Fall, dann steht der ärztliche Dienst der kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) unter der Telefonnummer 116 117 zur Verfügung. Aber: Bei ernsten Erkrankungen oder lebensbedrohlichen Situationen ist der Notruf über 112 immer erreichbar.
„Exakt zu wissen, was wann zu tun ist, hört sich banal an, trägt jedoch entscheidend dazu bei, dass die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden. Und genau hier kann jeder von uns ansetzen und seinen Beitrag leisten“, betont RoMed-Geschäftsführer Dr. Jens Deerberg-Wittram.
„Die Situation in unserem Krankenhaus in Agatharied und auch in den umliegenden Krankenhäusern, sowie im Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ist sehr angespannt. Es ist unabdingbar, das Ziel im Auge zu behalten, vor die Lage zu kommen. Es ist äußerste Eile geboten und mutige Entscheidungen sind erforderlich“, sagt Olaf von Löwis of Menar, Landrat des Landkreises Miesbach zur aktuellen Situation.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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