Kolbermoor / Landkreis Rosenheim / Bayern – Wie kann aus den halbleeren Häusern wieder aktiver Wohnraum werden und überhaupt: Wie wohnt es sich in der Zukunft auf dem Land? Die Leerstandskonferenz „Jemand daheim?“ leuchtet vom 21. bis 23. September in dunkle Treppenhäuser, verstaubte Obergeschosse, ungenutzte Gästezimmer und bringt im September Hauseigentümer mit Ideengeber, Projektumsetzer und politischen Entscheider in der Alten Spinnerei in Kolbermoor ( An der Alten Spinnerei 5, 83059 Kolbermoor) zusammen. Teilnahme kostenlos, Anmeldung nötig.
Veranstaltet vom Wirtschafts-Forum Mangfalltal, kuratiert von den Beteiligungsexperten des Architekturbüros nonconform, moderiert vo„Almost“ Autor Wojciech Czaja und nachverdichtet durch zahlreiche Expertenreferate und Exkursionen, verspricht die Leerstandskonferenz 2022 vom 21. bis 23. September einen neuen Blick auf das Thema Zukunftswohnen im ländlichen Raum. Die Teilnahme ist kostenlos. Verbindliche Anmeldung aufgrund des begrenzten Platzangebots unter: www.jemand-daheim.de.
Der Traum vom Eigenheim oder ein Alptraum an Zersiedelung? Gebaut für die Familie mit Kindern, wird das eigene Haus im Alter für Paare oder alleinstehende Senioren zur Belastung. Gleichzeitig wächst der Wohndruck, leistbare Grundstücke sind Mangelware. „Die Siedlungsstruktur in vielen Teilen des Landes ist von der Wohnform des Einfamilienhauses geprägt. Dieses Wohnmodell wird aber der Diversität der Gesellschaft auch im ländlichen Raum längst nicht mehr gerecht. Als Siedlungsstruktur ist sie durch den hohen Erschließungsaufwand enorm flächenintensiv, durch das kleinteilige Bauvolumen nicht energieeffizient und daher aus ökologischen Gründen nur noch schwer vertretbar. Gleichzeitig bleibt sie aber die beliebteste und nachgefragteste Wohnform“, wissen Roland Gruber und Torsten Klafft vom Architekturbüro nonconform, die als Kuratoren der Konferenz fungieren.
Problematik
ungenutzter Gebäude erfassen
Ein Teufelskreis? Ziel der Leerstandskonferenz in Kolbermoor ist es, die Problematik untergenutzter Gebäude zu erfassen, die Potentiale für zukünftiges Wohnen sichtbar zu machen und gemeinsam mit Experten über Lösungsansätze nachzudenken.
„Wie sehen Modelle des Tauschens und Teilens aus? Wie könnte sinnvoll nachverdichtet und im Sinne der Kreislaufwirtschaft Materialien wiederverwendet werden? Welche alternativen Wohnmodelle schaffen die Transformation hin zu einem klimaneutralen Leben?“, fragen Altbürgermeister Michael Pelzer und Bürgermeister Anton Wallner, Vertreter der fördergebenden Leader-Regionen.
Den Auftakt der interdisziplinär besetzten Veranstaltung in Kolbermoor bildet die Filmvorführung des österreichischen Kinokabarett-Klassikers „Hinterholz 8“ mit anschließendem Leinwandgespräch. Der darauffolgende Vormittag bietet eine Reihe an Fachvorträgen und Diskussionsrunden mit Experten aus Deutschland, Skandinavien und Österreich. Am Nachmittag wird die Leerstandskonferenz mobil: Unterwegs mit Ideenbussen lernen die Teilnehmer vier verschiedene Best Practice Wohnprojekte der Region kennen. Am Abend wird Erfolgsautor Daniel Furhop („Verbietet das Bauen“) ein Dinner Speech zum unsichtbaren Leerstand geben. Seine Anregungen bilden die Grundlage zum spielerischen Weiterdenken beim gemeinsamen Essen und Trinken.
Der Abschlusstag ist für ein Ideenfeuerwerk reserviert, in den Hauptrollen: „Pyrotechniker“ in Form von Architekten, Bürgermeistern, Quartiers- und Projektentwicklern und Bewohnern bereits umgesetzter Projekte. Die Leerstandskonferenz endet mit einem gemeinsamen Suppenessen.
(Quelle: Pressemitteilung Kommunikationsmanagement Dieterle + Partner, Beitragsbild: nonconform)
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