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Sie steht es um das Symboltier der Alpen?

Gämse beim Sprung

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

24. August 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

München / Hamburg – Die Alpen sind eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland.
Rund 100 Millionen Touristen besuchen jährlich die Bayerischen Alpen. Eine, die sich dabei nur noch sehr selten zeigt, ist die Gams. Dabei wäre gerade der Sommer eine gute Zeit, um einen Blick auf die wildlebenden Bergziegen zu erhaschen. Zu beobachten ist das Symboltier der Bayerischen Alpen allerdings viel seltener als noch vor 20 Jahren. So richtig weiß auch niemand, wie viele Tiere noch in den Bergen leben. Klar ist nur: Gejagt wird sie trotzdem – und, nach einer Pressemitteilung der Deutschen Wildtier Stiftung zufolge,  in den bayerischen Alpen sogar besonders intensiv.

„Wer nicht weiß, wie viele Gämsen es gibt, darf sie eigentlich gar nicht bejagen“, kritisiert Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. Er fordert: „Wie bei unseren europäischen Nachbarn sollte die Jagdquote erst nach einem Monitoring der lebenden Tiere festgelegt werden.“
Die Pflicht zum Gams-Monitoring ergibt sich aus der sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der
EU. Rupicapra rupicapra unterliegt deren Anhang V und darf nur dann bejagt werden, wenn ihr
Erhaltungszustand als günstig eingestuft wird. Die FFH-Richtlinie schreibt zudem vor, dass der
Erhaltungszustand der Population systematisch und regelmäßig überwacht wird – und zwar
hinsichtlich Quantität sowie Qualität. „Das bedeutet, dass es nicht nur auf die Anzahl der Tiere
ankommt, sondern auch auf die bei der Gams so wichtige Alters- und Sozialstruktur“, so Kinser. Im
Gegensatz zu Reh oder Rothirsch sind diese Kennzahlen bei Gämsen sogar relativ einfach zu
erfassen, da die Tiere in den baumfreien Hochlagen von Experten tagsüber recht gut entdeckt werden
können.
Tatsächlich haben die Bayerischen Staatsforsten, die für 80 Prozent aller Gamslebensräume in den
bayerischen Alpen verantwortlich sind, aber erst im letzten Jahr auf Druck von Wildtierschützern mit
einem Gams-Monitoring begonnen. Die Ergebnisse dieser Erhebungen sind aber bisher nicht
veröffentlicht worden. „Transparenz ist nicht nur bei der eigentlichen Erhebung, sondern vor allem bei
den Ergebnissen wichtig“, sagt Wildbiologe Kinser. Um die für die Gämse so wichtige naturnahe
Alters- und Sozialstruktur und damit ihren Erhaltungszustand abschätzen zu können, müssen die
Zähldaten auf regionaler Ebene vorgelegt werden. „Bleiben die Zahlen im Verborgenen, lässt dies auf
einen eher ungünstigen Erhaltungszustand der Gämse in den bayerischen Alpen schließen.“
Mehr zu Gämsen und dem Konflikt in Bayern sowie zur Studie Gamslebensräume finden Sie hier:
https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturschutz/gaemse-der-konflikt-in-bayern.
(Quelle: Pressemitteilung Deutsche Wildtier Stiftung / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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