Hilpoltstein / Bayern – Bereits seit fünf Jahren werden im Juni und August tausende Menschen zu Hobbyforschenden beim Insektensommer von LBV und seinem bundesweiten Partner NABU. Mit der Entdeckungsfrage „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?” lag der Fokus dieses Jahr auf Acker-, Stein- und Erdhummel. Alle drei Hummelarten wurden daher sowohl im Früh- als auch im Hochsommer besonders oft gemeldet.
„Eine schöne Überraschung schwirrt auf Platz 3: das Taubenschwänzchen. Der muntere Schmetterling erinnert an einen Kolibri, wenn er im Flug scheinbar stehend mit seinem langen Rüssel Nektar trinkt“, sagt LBV-Insektenexpertin Tarja Richter. Bereits im Juni schaffte es der tagaktive Nachtfalter dank guter Überwinterungsbedingungen in die Top 20. Im August war nun die nächste Generation unterwegs und vielerorts zu beobachten. Insgesamt haben sich in den beiden Zählzeiträumen im Juni und August deutschlandweit über 18.300 Menschen beteiligt. Das sind über 5.000 Naturfreunde mehr als im Sommer 2021.
Erinnert an einen Kolibri – das Taubenschwänzchen. Foto: re
Diesen Sommer sind viele Taubenschwänzchen unterwegs. Der Schmetterling aus dem Mittelmeerraum, der einem Kolibri gleich von Blüte zu Blüte schwirrt, belegt in Bayern den dritten Platz und Rang neun der deutschlandweiten Top Ten. Zuletzt hatte der Falter im ersten Jahr des Insektensommers 2018 ähnlich hohe Beobachtungszahlen. „Taubenschwänzchen sind Wanderfalter, die immer wieder und immer häufiger zu uns kommen. Beinahe jährlich wandern neben Zugvögeln auch Schmetterlinge aus Südeuropa bei uns ein. Grund dafür sind die klimatischen Bedingungen in unseren Breiten, die denen südlich der Alpen sehr ähnlich sind“, so Tarja Richter.
Die drei Hummeln aus der Entdeckungsfrage belegen auch im August Rang 1, 2 und 4. Diesmal in etwas abgeänderter Reihenfolge. So summt die Ackerhummel von Platz 4 im Juni nun auf den ersten Platz und verdrängt damit das Artenpaar der Dunklen und Hellen Erdhummel von Platz 1 auf Platz 2. Die Steinhummel rutscht von Platz 2 im Juni auf Platz 4.
Auch oft gesichtet: der kleine Fuchs. Foto: re
Sehr weit vorne ist auch der Kleine Fuchs, den man gut an seinen farbenprächtigen orange-braunen Flügeln erkennen kann. Vor allem im Frühsommer war der Schmetterling deutlich häufiger gemeldet worden als im Vorjahr. Im August erreicht er Platz 5 und wurde damit etwas weniger häufig als im Spätsommer 2021 beobachtet.
Knapp 1.000 Meldungen haben die Bayern dieses Jahr beim Insektensommer eingereicht. Die große Beteiligung freut den bayerischen Naturschutzverband. „Wir können nur schützen, was wir kennen. Und der Schutz der Insekten ist zwingend notwendig vor allem mit Blick auf die Artenvielfalt. Deshalb freuen wir uns über die vielen interessierten Naturfreund*innen die mit uns zusammen Insekten gezählt haben“, so die LBV-Insektenexpertin. Für die meisten bleibt der heimische Garten der beliebteste Beobachtungsort, um sich für die Artenvielfalt der Insekten zu begeistern. Der Insektensommer ist eine gemeinsame Aktion von LBV und NABU. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Melde-Plattform www.naturgucker.de erfasst.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild, Fotos: re)
Für unsere kleinen Leser ein Schmetterlings-Lied zum Mitsingen auf YouTube:
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