Bayern – Die neuen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik weisen für 2021 einen täglichen Flächenverbrauch von 10,3 Hektar nach zuvor 11,6 Hektar in Bayern aus. Was auf den ersten Blick nach Verbesserung klingt, hat aber einen bitteren Beigeschmack. Denn die Verkehrs- und Siedlungsfläche hat im Vorjahresvergleich weiter zugenommen – zu Lasten der Landwirtschaftsflächen.
Dazu erklärt Stefan Köhler, Umweltpräsident des Bayerischen Bauernverband: „Die weitere Zunahme an Verkehrs- und Siedlungsfläche um über 3.700 Hektar in 2021 steht vor allem für den Verlust von Landwirtschaftsflächen, die zuvor zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und auch als Lebensräume für Insekten, Bienen und Wildtiere dienten. Der Verlust dieser Flächen bleibt leider im Sinne der Nachhaltigkeit besorgniserregend. Wir brauchen endlich eine Flächenpolitik, die Land zum Leben schützt – und zwar für Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermaßen! Nur über den Erhalt von Landwirtschaftsflächen können Bayerns Bauern Lösungsbeiträge zum Klimaschutz und zur Biodiversität neben der Versorgungssicherheit bei Nahrungsmittel leisten.“
„Innenentwicklung in Dörfern
und Städten muss gestärkt werden““
Köhler fordert die Staatsregierung auf, zügig ein Zukunftskonzept zur Flächen-, Boden- und Siedlungspolitik auf den Weg zu bringen, indem Maßnahmen zum Beispiel beim Landesentwicklungsprogramm oder dem Grundstücksverkehrsgesetz umgesetzt werden, die die Landwirtschaftsflächen erhalten. „Nötig sind eine nachhaltige Entwicklung und flächensparende Lösungen. Dazu muss die Innenentwicklung in Dörfern und Städten gestärkt werden. Kommunen müssen auf Verdichtung setzen anstatt immer nur auf grüner Wiese zu bauen.
Der Bauernverband setze sich deshalb auch für eine Förderung von Rückbau und Entsiegelung ein sowie für ein wirksames Leerstands- und Brachflächenkataster. „Wir brauchen einen Vorrang für Parkdecks, Parkhäuser und Tiefgaragen – anstelle riesiger Parkplätze. Damit der Landwirtschaft nicht noch zusätzliche Fläche entzogen werden, müssen innovative Ausgleichsmaßnahmen über Ökopunkte und produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen gesetzlich Vorrang bekommen. Es ist schlichtweg nicht zeitgemäß, dass Ackerland als Ausgleichsfläche für Siedlungs- und Verkehrsbauten dient“, so Köhler.
(Quelle: Pressemitteilung BBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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