Rosenheim / München / Oberbayern – Der Bundestag hat die Verlängerung der Laufzeiten der letzten drei deutschen Atomkraftwerke beschlossen. Die Meiler sollen bis zum 15. April kommenden Jahres in Betrieb bleiben. Das reicht nicht, meint die IHK für München und Oberbayern in einer aktuellen Pressemitteilung.
Die vom Bundestag beschlossene Laufzeit-Verlängerung des Kernkraftwerks Isar 2 ist aus Sicht der IHK für München und Oberbayern zwar richtig, reicht aber nicht aus. „Dass Isar 2 über das Jahresende hinaus bis zum 15. April nächsten Jahres laufen wird, sichert die
Stromversorgung nur kurzfristig und nicht – wie nötig – langfristig“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. „Angesichts der explodierenden Preise für Strom und Gas müssen die Kernkraftwerke bis mindestens Ende 2024 weiterlaufen. Die viel zu hohen Kosten für Energie sinken am besten und am nachhaltigsten, wenn es auf die Dauer und zuverlässig mehr Angebot gibt. Alles, was geht, muss längerfristig auf den Markt – dazu gehört auch die Kernkraft.“
Der IHK-Chef betont, dass Kernkraftwerke zum einen CO2-ärmer seien als
Kohlekraftwerke und zum anderen Gaskraftwerke entlasten würden, wodurch wiederum die knappe Ressource Gas eingespart werden könne. „Außerdem bedeutet die Verlängerung der Laufzeiten nur bis Frühjahr 2023, dass wir die gleichen Diskussionen, wie wir die Stromversorgung in Deutschland sichern und gewährleisten können, in wenigen Monaten wieder führen werden“, sagt Gößl. „Ein solches Hin und Her können sich unsere Betriebe nicht leisten. Das größte Geschäftsrisiko für unsere Unternehmen sind aktuell die Unsicherheiten auf den Energiemärkten. Es braucht also Verlässlichkeit, Planungssicherheit und Verbindlichkeiten. Das gibt es mit dem heutigen Bundestagsbeschluss nur kurzfristig.“
(Quelle: Pressemitteilung IHK für München und Oberbayern / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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