Rosenheim – Die Technische Hochschule Rosenheim nimmt zum Sommersemester 2023, das Mitte März beginnt, neue Studiengänge in ihr Angebot auf. Der Masterstudiengang Versorgungsforschung und -management ist auf die soziodemographischen Veränderungen, die sozialen Entwicklungen in der Gesellschaft und den steten technischen Fortschritt in der Gesundheitsversorgung ausgerichtet. Mit dem Studiengang International Bachelor of Engineering hat die TH Rosenheim ein neuartiges Studienangebot für ausländische Studieninteressierte.
Im globalen Vergleich verfügt Deutschland über ein gut funktionierendes Gesundheitswesen. Die Herausforderungen sind gleichwohl enorm: Der demografische Wandel verändert die Alterspyramide, die Nachfrage nach Gesundheits- und Pflegeleistungen steigt und der Finanzierungsdruck nimmt zu. Lösungsmöglichkeiten bietet vor allem der technische Fortschritt, der besonders von der zunehmenden Digitalisierung getrieben wird.
Administrative Abläufe können optimiert werden, Diagnose- und Therapiemöglichkeiten verbessern sich, Assistenzsysteme erleichtern Diagnostik, Therapie und Pflege sowie präventive Maßnahmen können mittels digitaler Lösungen gezielter eingesetzt werden. Aber auch die Personen- bzw. Patientenorientierung, die Entscheidungsfindung gemeinsam mit den Betroffenen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit – sowohl innerhalb einer Einrichtung als auch entlang des gesamten Versorgungsprozesses – sind wichtige Elemente einer qualitätsvollen Versorgung.
Allrounder mit Verständnis
von Zusammenhängen
Vor diesem Hintergrund hat die TH Rosenheim an der Fakultät für Angewandte Gesundheits- und Sozialwissenschaften den Studiengang Versorgungsforschung und -management konzipiert. „Wir bilden sozusagen Allrounder aus, die ein Verständnis von den Zusammenhängen im Gesundheitswesen haben“, erläutert Studiengangsleiterin Prof. Dr. Birgit Prodinger. Um innovative Lösungsansätze zu entwickeln, zu implementieren und zu evaluieren sowie den Herausforderungen der Gesundheitsversorgung zu begegnen, seien umfassende Kenntnisse der rechtlichen Rahmenbedingungen und unterschiedlichen Akteure im Gesundheitssystem notwendig. Es gebe einen großen Bedarf an Fachkräften, die aus verschiedenen Blickwinkeln heraus arbeiten können. „Ärztliche, pflegerische und therapeutische Leistungen stehen nicht alleine für sich, sie sind eingebettet in komplexe Strukturen und Prozesse“, erläutert Prodinger. Die Digitalisierung biete vielfältige neue Möglichkeiten, doch müsse man für eine erfolgreiche Gestaltung das notwendige Fachwissen der unterschiedlichen Disziplinen vereinen.
„Die Studierenden bringen unterschiedliches Vorwissen mit und ergänzen sich in der gemeinsamen Projektarbeit gegenseitig. Manche Studierende haben Kompetenzen zum Beispiel bei der Befundung und bei Therapiemethoden, andere kennen sich im Bereich der Finanzierung und Vergütung von Gesundheitsleistungen aus“, so die Professorin für Rehabilitationsmanagement. Die Stärke des Studiengangs sei, durch den interprofessionellen Austausch für die jeweils unterschiedliche Sichtweise zu sensibilisieren, diese zu reflektieren, zu analysieren und für Entscheidungen zu nutzen. Dafür werden den Studierenden auch methodische Kompetenzen im Forschungs- und Projektmanagement vermittelt. Ebenso bekommen sie Einblicke in laufende Forschungsprojekte der Hochschule.
Studierende knüpfen enge
Kontakte zu möglichen Arbeitgebern
Im ersten Semester des Masterstudiengangs gibt es einen Ideenworkshop, bei dem verschiedene Praxispartner aus der Region Problemstellungen thematisieren. Diese bearbeiten die Studierenden während ihres Studiums in interdisziplinären Projektteams. „Wir erreichen dadurch einen hohen Praxisbezug mit einer spannenden Kombination aus Forschung, Management und dem Alltag in der Gesundheitsversorgung“, sagt Prodinger. Auch die abschließende Masterarbeit könne sich mit dem entsprechenden Thema befassen.
„Auf diese Weise knüpfen die Studierenden enge Kontakte zu Einrichtungen oder Unternehmen im Gesundheitssektor, die als Arbeitgeber nach dem Studium in Frage kommen.“ Dies können Kliniken sein oder Firmen in der Medizintechnik und Pharmabranche, aber auch Sozialversicherungen oder Einrichtungen der Prävention, Rehabilitation und Nachsorge sowie im Gesundheitstourismus. Eine Promotion ist nach dem Masterstudiengang auch sehr gut möglich.
Voraussetzung für den Zugang zum Masterstudium ist ein Hochschulabschluss als Bachelor in einem gesundheits-, pflege- oder therapiewissenschaftlichen Studiengang oder der Studienrichtung Management in der Gesundheitswirtschaft beziehungsweise Gesundheitsökonomie. Eine Bewerbung ist noch bis 15. Januar möglich. Weitere Informationen zum Studiengang auf der Webseite der TH Rosenheim.
(Quelle: Pressemitteilung TH Rosenheim / Beitragsbild: TH Rosenheim – Jens Heilmann)
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