Agatharied / Landkreis Miesbach – Im Krankenhaus Agatharied im Landkreis Miesbach ging eine Patientin auf einen 59-jährigen Polizeihauptkommissar und dessen 25-jährige Kollegin los. Beide wurden erheblich verletzt.
Eine Ärztin des Krankenhauses rief am 28. Dezember um 21.30 Uhr die Polizei Miesbach an, weil sich eine Patientin keiner weiteren Behandlung unterziehen und das Krankenhaus verlassen wollte, obwohl ihr Zustand das nicht erlaube.
Die 22-jährige in Chemnitz lebende Schreinerin irrte im Krankenhaus umher und schlug noch vor Eintreffen der Polizei vier Feuermelder ein und löste so auch einen Einsatz der Feuerwehr aus.
Im Krankenhaus angekommen, fanden die Polizeibeamten die wenig-bekleidete Patientin , verfolgt von einem Sicherheitsmitarbeiter, im Foyer. Sie teilte den Polizisten mit, dass sie mit der Behandlung im Krankenhaus nicht einverstanden sei und das Krankenhaus verlassen wolle. Mit dem Einschlagen der Feuermelder habe sie das Erscheinen der Polizei erzwingen wollen.
Nach den Angaben der Polizei wirkte die Frau aufgebracht, jedoch auf den ersten Blick nicht unter dem Einfluss von Betäubungsmittel oder Alkohol stehend.
Die Polizeibeamten willigten dem Wunsch der Patientin ein, das Krankenhaus zu verlassen, wenn sie von ihren Verwandten im nördlichen Landkreis abgeholt werden könne. Derweilen solle sie sich doch noch einmal in der Notaufnahme untersuchen lassen.
Sie stimmte zu. In der Notaufnahme war sie dann aber doch nicht mehr bereit, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen und lief wieder in Richtung Foyer davon. Der Hauptkommissar folgte ihr und bat sie, stehen zu bleiben. Seine Kollegin war noch kurz in der Notaufnahme mit dem Erheben der Personalien der Patientin beschäftigt.
Die 185 cm große und über 100 Kilo schwere
Patientin holte plötzlich mit der Faust aus
Plötzlich blieb die 185 cm große Patientin stehen, drehte sich um und schlug dem Hauptkommissar mit einem ausholendem Faustschlag auf den Hinterkopf. Vom Schlag überrascht und leicht benommen, konnte sich der Beamte nicht vor dem zweiten Schlag auf den Kopf schützen. Letztlich gelang es ihm, an ihren Hals zu springen und sie mit seiner mittlerweile hinzugekommenen Kollegin zu Boden zu bringen. Dort hatten die Beamten alle Mühe, die gut über 100 Kilogramm schwere Frau unter Kontrolle zu halten. Sie konnten noch nicht einmal die Dienststelle um weitere Hilfe verständigen und mussten sich fortwährend mit Schimpfwörtern bleidigen lassen.
Die Polizei würde sie nur angreifen, weil sie dunkle Hautfarbe habe und afrikanischer Abstammung sei. Die Feuerwehrmänner der Feuerwehr Hausham boten ihre Hilfe an und wurden von den Polizisten verpflichtet, bei der Fixierung der Patientin, notfalls mit Gewalt, zu helfen.
Diese deutete an, sich ruhig zu verhalten, wenn sie von der Polizei losgelassen werden würde. Sie gab auch mehrfach an, den Beamten gezielt angegangen zu haben, um ihn schwer zu verletzten.
Schließlich biss sie dann auch noch einem Feuerwehrmann in die Hand.
Nur mit vereinten Kräften konnte sie am Ende in die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses gebracht und dort eingewiesen werden. Auf der Station angekommen, schaffte sie es, trotz Sicherheitsvorkehrungen, dem Polizeihauptkommissar noch ins Gesicht zu spucken, bevor sie schlussendlich fixiert in einem Zimmer untergebracht wurde.
Für die beiden Polizeibeamten war der Dienst damit beendet. Sie waren nicht mehr einsatzfähig und die Polizeiinspektion Miesbach wortwörtlich außer Gefecht. Die weitern Einsätze übernahmen die Nachbardienststellen und neue Beamten.
Der Polizeihauptkommissar erlitt eine Schädel- und eine Brustprellung. Seine Kollegin erlitt eine Knieverletzung am linken Bein.
Frau war bereits mehrfach
polizeilich in Erscheinung getreten
Die zu erwartende Strafe dürfte für die junge Frau nach Angaben der Polizei erheblich sein, das sie bereit mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten ist. Hinzu kommen zivilrechtliche Klagen der verletzten Beamten.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeiinspektion Miesbach / Beitragsbild: Symbolfoto re)
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