Hohenschwangau / Bayern – Die Restaurierungsarbeiten in Schloss Neuschwanstein schreiten planmäßig voran. Die Königswohnung ist ab dem heutigen Montag, 9. Januar, nur eingeschränkt zu besichtigen.
Die Bayerische Schlösserverwaltung freut sich, dass die Restaurierungsarbeiten in Schloss Neuschwanstein planmäßig verlaufen. Seit Beginn der Arbeiten vor fünf Jahren sei es gelungen, die Besucher trotz laufender Restaurierungen stets durch alle Prunkräume des Schlosses zu führen. In den kommenden Wochen konzentriert sich das Restauratorenteam auf die sogenannte Königswohnung im 3. Stock des Palas. Aufgrund der Enge in deren ostseitigen Räumen ist kein vollständiger Besichtigungsbetrieb bei gleichzeitig laufender Restaurierung möglich, so dass ab 9. Januar 2023 das Schlafzimmer, das Ankleidezimmer, das Wohnzimmer und die Grotte für den Besichtigungsbetrieb geschlossen werden müssen.
Voraussichtlich bis Anfang Sommer 2023 sollen die Arbeiten in diesen Wohnräumen des Königs dann soweit abgeschlossen, den Besucher sie wieder besichtigen können.
Film vermittelt Eindruck von
den geschlossenen Räumen
In der Zeit, in der Teile der Königswohnung geschlossen sind, besichtigen die Besuchergruppen diesen Teil des Palas in einer verkürzten Schleife und gehen dann vom Speisezimmer direkt durch das Arbeitszimmer. Um den Besuchern dennoch einen Eindruck der geschlossenen Räume zu vermitteln, zeigt die Bayerische Schlösserverwaltung einen anschaulichen Film über das Schlafzimmer, das Ankleidezimmer, das Wohnzimmer und die Grotte. Der 11-minütige Film ist während der Öffnungszeiten auf Deutsch mit englischen Untertiteln im Anschluss an den Schlossbesuch im Zweisäulensaal zu sehen.
Im Zweisäulensaal wird zudem eine Ausstellung über die derzeitige Restaurierung der Prunkräume von Schloss Neuschwanstein präsentiert. Hier wird auf großformatigen Bildtafeln mit Fotos und kurzen Begleittexten auf Deutsch und Englisch erklärt, welche Ursachen zu dieser Restaurierungsmaßnahme führten, wie solch eine Mammutmaßnahme zunächst mit umfangreichen Archivrecherchen, Klimamessungen, Materialanalyen, Abgleich mit historischen Plänen etc. beginnt, wie die Restaurierung von statten geht und welche besonderen Herausforderungen bis hin zur Einrüstung der Räume bestehen.
Die Restaurierung von
Schloss Neuschwanstein
Seit 2017 wird intensiv an den Prunkräumen gearbeitet. Von den umfassenden Restaurierungen an den einzigartigen Kunstwerken sind alle für Besucher zugänglichen Schau-, Neben- und Funktionsräume sowie die ehemalige Königswohnung im Torbau umfasst. Verschiedene Bereiche wie der Sängersaal, der Thronsaal, die Kammerdienerzimmer, der barrierefreie Bodenbelag im Tunnelausgang, oder auch der Einbau des Textil- und Möbeldepots, sowie statische Sicherungen sind bereits fertiggestellt. Bei der Restaurierung der Räume werden insgesamt über 2.300 verschiedene Gegenstände, Holzbauteile sowie Fenster und Türen bearbeitet.
Während der Monate, in denen Schloss Neuschwanstein für Besucher aufgrund der Corona-Pandemie geschlossenen war, konnten viele Arbeiten, die ursprünglich für besucherfreie Nachtstunden geplant waren, wie etwa die Restaurierung von Parkettböden oder Türen in den Schauräumen, von den Fachleuten tagsüber erledigt werden. So konnten die Arbeiten in den Prunkräumen zügig voranschreiten, ohne allzu sehr in Konflikt mit Besucherinteressen zu geraten. Die Gesamtmaßnahme ist weiterhin im Zeit- und Kostenplan. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich laut der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen auf 20,14 Millionen Euro. Die Gesamtmaßnahme wird nach derzeitigem Planungsstand im Jahr 2024 abgeschlossen.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen / Beitragsbild: Symbolbild: re)
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